E-Book, Deutsch, 324 Seiten
Büttner Schlaraffenländereien
3. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7431-6117-7
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
wissenschaftlich, fantastischer Roman
E-Book, Deutsch, 324 Seiten
ISBN: 978-3-7431-6117-7
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Im Buch wird eine Welt geschildert, in der Saurier und Riesenmenschen friedvoll miteinander leben. Der Ich-Erzähler, ein Wissenschaftler, der ständig mit Forschungen beschäftigt ist, landet mit seiner Zeitmaschine in einem Königreich auf einem fernen, zweigeteilten Planeten, dessen Schwerkraft erheblich größer ist als unsere irdische. Dort herrschen ähnliche Zustände wie im antiken Rom. Vom höchsten Beamten, der seine Zukunft an der Seite der Königstochter sieht, wird er beargwöhnt. Nachdem der Wissenschaftler mit dem Schloss und der Hofgesellschaft, darunter ein Hofnarr und der Hofmaler, bekannt gemacht worden ist sowie nach einer Rettungsaktion aus der Wüste und einem tödlich endenden Schaukampf im Schwimmbassin, unternimmt er mit der Prinzessin, die wie alle anderen eine eigenwillige, witzige Sprache spricht, eine Flussfahrt im Lavastrom - eine Reise voller Gefahren. Unterbrochen wird die Tour auf der glühenden Lava auch von einem Besuch in einer mittelalterlich anmutenden Stadt, in der gerade ein Basar stattfindet. Zur gleichen Zeit treten dort Puppenspieler auf, die das Leben am Königshofe parodieren. Das Happyend bleibt aus.
Wolfgang Büttner hat Kybernetik studiert, ist freischaffender Maler, Grafiker und Buchautor. Im vorigen Leben war er Ingenieur. Als ehemaliger Kunstturner kam ihm eines Tages die Idee, er müsse sich aufschwingen und seine Erlebnisse für die Nachwelt schriftlich festhalten.
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Zentrum des Weltalls
Willst du ins Unendliche schreiten, geh nur im Endlichen nach allen Seiten! (Johann Wolfgang v. Goethe) Ein gestandener Weltenbummler wie ich, der sein Revier bis in die Unendlichkeit kühn ausgedehnt hat, wird die Weiten des Universums mit einem Raumzeit-Transformer, der kompliziertesten, je von Menschenhand gebauten Maschine, schneller als der Blitz durchpflügen und dabei immer wieder Interessantes am Wegesrand erblicken, und sei es, dass ich einzig beseelt von dem Gedanken, der Menschheit damit Gutes zu tun, bei meiner astralen Reise vorbei an supermassereichen schwarzen Löchern – an denen man Schwung holt – neben anderen kosmischen Abgründen bis an die Grenze des Universums vorstoßen muss, da, wo auf ganz und gar fremden Welten die Schwerkraft, auch Gravitation genannt, zunimmt und intelligentes Leben mitunter zu enormer Größe anwächst. Wobei es gut möglich ist, der dunklen Energie – gleichsam im Vorübergehen – fernerhin auf die Schliche zu kommen. Der berühmte Astronom Wilhelm Herschel zählte gemeinsam mit seiner Schwester das gesamte Forscherleben lang stets und ständig vom selben Ort aus in England Nacht für Nacht die Sterne. Das Fernrohr, an dem sie saßen, hatten sie selbst gebaut. Mich zieht es dagegen in die unbekannten Fernen. Von dort aus muss ich meine Forschungen, wie die Vermessung des Weltalls, die Kartierung der Sterne sowie die Aufspürung fremder Lebensformen, voran treiben. Gleichwohl musste ich nahezu unendlich weit fliegen, um diese Gegenden zu erreichen, wenn ich mich dabei auch nicht, wie im Schlaraffenland üblich, durch einen Berg süßen Breies zu essen brauchte. Schließlich ist es die vornehmste Aufgabe von uns Naturforschern und Entdeckern, in die letzten Mysterien der Natur einzudringen, um sich ihrer zu bedienen und dorthin zu gelangen, wo noch nie Erdmenschen gewesen sind. Ich denke dabei namentlich an den Australienforscher Leichardt, dessen Vorbestimmung bereits in seinem Namen steckte. Wir Pioniere und Forscher sind oft – fern von Heimat und geliebter Familie – unter Umständen zu gewissen Opfern bereit. Vermutlich deshalb, da wir wissen, dass unsere Großtaten dereinst Bücher füllen werden und wir selber in die Weltgeschichte eingehen, derweil sich unsere Widersacher auf ihr eigenes Betreiben dabei zu jämmerlichen Randfiguren degradieren, falls sie nicht ohnedies in die Ecke gestellt wurden. * * * Hat ein Gesteinsplanet die 1,3-fache Größe unserer Erde, beträgt sein Gewicht das Doppelte unseres Weltkörpers und seine Schwerkraft wirkt stärker als wir es gewohnt sind. Dies veranlasst Bewohner auf derartigen Himmelskörpern, erheblich größer zu werden als unsereiner. Zu einem solchen bewohnten Großplaneten unternahm ich einen Abstecher, denn die Frage lautete nie, ob es Leben auf fremden Planeten gibt, sondern wo sich solche bewohnten Planeten befinden – am ehesten übrigens in der Nähe Roter Zwergsterne. Das All ist randvoll mit Leben; mich interessieren besonders Planeten mit intelligentem Leben. Wesentlich größere Planeten als unsere Erde aufzusuchen ist oft zwecklos, wegen der flüssigen Oberfläche; die äußere Schicht besteht aus Flüssiggas. Innen enthalten sie metallischen Wasserstoff; Wasserstoff ist Hauptbestandteil des Wassers. Himmelskörper dieser Art können kein Leben, so wie wir es kennen, beherbergen. Kleine Planeten sind wiederum zumeist eisig kalt. Steinplaneten mit mehr als zweifacher Größe der Erde aufzusuchen, wäre, selbst wenn diese wasserhaltige Flüsse oder Seen besäßen, ebenso sinnlos. Intelligentes Leben könnte sich bei den herrschenden Anziehungskräften wohl kaum an Land, falls vorhanden, auf den Beinen halten. Fatal ist vor allem eines: Sämtliche Planetenbewohner altern schneller als wir. Laut Einstein altert man rascher, je schwerer die Gravitationsquelle ist, in deren Nähe man lebt. Das bedeutet zum einen, man selber altert auf diesem Planetenschwergewicht rasanter als in der Heimat auf unserer Erde. Zum anderen heißt das auch, Besucher von der Erde würden früher sterben. Verbrächte ich mein restliches Leben dort, könnte ich nur halb so alt werden. Ein Planetensystem ist ein Uhrwerk, in dem kosmische Zahnräder ineinander greifen. Dort kreist nicht der Planet um seinen Stern wie bei uns, sondern das Gestirn kreist um den Planeten – mithin steht jener rätselhafte Himmelskörper im Mittelpunkt. Eigentlich ist es kein richtiger Planet, denn er ruht in gewissem Sinne; seine Einwohner nannten ihn Atlanta. Wer die Astronomie, die Lehre von den Gestirnen, nicht zufällig eingehend studiert hat, wird sich wundern, wieso ein Stern um einen Planeten kreist, denn das Wort Stern vermittelt im landläufigen Sinne die Vorstellung von irgendwas Riesenhaftem und das Wort Planet von etwas wesentlich Kleinerem. Und bislang war es allemal noch so: Das Kleine dreht sich ums Große statt umgekehrt. In unserem Fall besteht nun die Besonderheit darin, der Planet Atlanta bringt mehr als sein Stern auf die Waage. Himmelskörper sind eben alle verschieden; keiner gleicht dem anderen – sie alle sind einzigartig. In dieser Disziplin gelten schließlich nach wie vor die beobachtbaren Fakten. Wie heißt es doch so schön: „Die Ausnahme bestätigt die Regel“. Ferner sollte man eins bedenken: In den Außenbezirken des Weltalls hat die unsichtbare, dunkle Materie längst die Oberhand gewonnen. Bitterkalt ist es außerdem. Und noch etwas unterscheidet die Sonne des dortigen Heimatsterns von der Unsrigen. Da sie scheinbar ein Roter Zwerg ist, ist ihr mildes Licht nicht weiß, wie das unserer Sonne, sondern im Wesentlichen rötlich. Dies zeitigte sogar weitreichende Folgen für die Zivilisation Atlantas, wie wir später noch einsehen werden. Nirgends auf Atlanta, auch nicht auf der hellen Seite, wölbt sich ein blauer Himmel. Die gesamte Zeit über herrscht auf der Südseite Atlantas so etwas wie Abendstimung, ein sanftes Licht so ähnlich, wie wir es auf der Erde oft kurz vor Sonnenuntergang haben, sofern der Himmel sich gelb, orange und rot färbt bei tief stehender abendroter Sonne. Hinzu kommt, es handelte sich um ein vagabundierendes Planetensystem, das zu keiner Galaxie, zu keinem Sternensystem, gehörte. Sowohl das nomadisierende Planetenrund samt Monden als auch seine Sonne hatten sicher zu einem größeren Sternenverband gehört und ein Schwarzens Loch wird sie weggeschleudert haben, zweifellos. Bekanntlich kehrt solch ein hinaus geschleudertes Planet-Stern-System nach einer halben Ewigkeit zu seinem heimatlichen Sternenhaufen zurück, wo die Verschollenen aufs sehnlichste erwartet werden, sofern sich an sie noch jemand erinnert nach so vielen Lichtjahren. Vom Weltraum aus betrachtet, bietet die beleuchtete Seite unseres Heimatplaneten Erde den Anblick eines blauen Saphirs, darum sagen wir auch blauer Planet zu ihr. Dieser geheimnisvolle steinerne Planet dagegen besitzt den Schimmer eines rötlichen Bernsteins auf der einen, südlichen Seite sowie aschgrau und fahl auf der entgegen gesetzten. Übrigens bekam ich Gelegenheit, mich an einem der mächtigsten Königshöfe, an dem König Crimson I., dem Herrscher des Tagreiches auf der Südhalbkugel, aufzuhalten – doch davon später. Die Atlanta umkreisende Sonne, die wir also einen Roten Zwergstern nennen wollen, ist leichter als unsere. Zudem dauert eine Umdrehung der Supererde, so nennt man solche riesigen Exoplaneten auch, genauso lange wie ein Sternenumlauf, mit der Folge, dass eine Planetenseite fortwährend dem Gestirn zugewandt ist. Ein Systemzyklus, also ein kompletter Sternenumlauf, dauert nach unserer Zeit 200 Tage. Demnach rotiert der erdähnliche Planet in 200 Tagen, was dem Atlantajahr entspricht, um seine eigene Achse. Mit anderen Worten: Der Exoplanet ist mit dessen Stern synchronisiert; man nennt so etwas gebundene Rotation. Sein Stern dreht sich bei einem Planetenumlauf bloß einmal um sich selbst. Somit zeigen Stern und Planet sich immerzu die gleiche Seite. Damit gehört dieser Stern zu den ganz seltenen Exemplaren, die überhaupt nicht zu den Fixsternen zählen. Das bedeutet, auf der einen Hälfte Atlantas ist dauernd Tag und auf der anderen, der Nachtseite, immer Nacht. In Anbetracht der Tatsache, dass der Stern scheinbar andauernd senkrecht über einem bestimmten Gebiet der Südhalbkugel Atlantas stillzustehen scheint, er mithin von einem Ort aus ständig an der gleichen Stelle am Himmel zu sehen ist, bildet sich ein besonders trockenes Gebiet heraus, der Hitzepol, eine unerträglich heiße Wüste. Wüsten sind das Resultat eines Temperaturunterschieds – und der herrscht dort. Atlanta fehlt der Äquator; man könnte ebenso sagen, der Äquator, der unsere heimatliche Erde in zwei Hälften teilt, ist dort zu einem Punkt zusammengeschmolzen, falls man unter dem Äquator die Zone der größten Hitzestrahlung versteht. Wenn auch auf seiner...