Buth | Weiß ist das Leopardenfell des Himmels | Buch | 978-3-96258-035-3 | sack.de

Buch, Deutsch, 153 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 216 mm, Gewicht: 316 g

Buth

Weiß ist das Leopardenfell des Himmels

Neue Gedichte
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-96258-035-3
Verlag: PalmArtPress

Neue Gedichte

Buch, Deutsch, 153 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 216 mm, Gewicht: 316 g

ISBN: 978-3-96258-035-3
Verlag: PalmArtPress


Er beobachtet, entdeckt die Poesien der Gegenwart. Alles kann Gedicht sein. Er leidet an der Welt, aber er findet sich mit ihr nicht ab, denn er ist ein Dichter. Er schreibt funkelnde Gedichte synästhetisch verbindend, aber präzise: die Welt im Fingerhut. Kein Mäandern, ohne Ornament, Verknappung aufs Äußerste. Die Gedichte von Matthias Buth suchen und laden so den Leser zum Dialog ein, der sich mit seinen Erfahrungen in die Bildwelten des Textes einbringen kann.

Buth ist ein Sprach- und Lebensexeget wie wenige in der deutschsprachen Lyrik der Gegenwart. Walter Hinck brachte es auf den Punkt mit der Feststellung: „Selten habe ich in der Gegenwartslyrik für unendliche Verlassenheit poetische Bilder von solch tragischer Ironie gefunden.- Ich bewundere, wie Beobachtungen, Reflexionen oder Erfahrungen unmittelbar in Poesie umgesetzt werden: Keine Krücken der Vermittlung.“

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


ALTER WARTESAAL IN VOHWINKEL

Da war ich gerne
Auch wenn ich nichts zu warten hatte

Eine dunkle Kammer wie eine Kapelle
Nah am Abgrund irgendwo

Rauch klebte an gelben Tischen
Der Tresen ein müder Altar vor dem sich

Männer mit Hut verschwiegen
Und der Wirt ein Glas Frikadellen beschläferte

Hier wartete keiner
Die Bierdeckelstriche gaben Zeit

Ab und an wehte an der Tür der braune Vorhang auf
Und brachte Zugluft die mit Servietten spielen wollte


OFFENES LAND

Rumänien fällt nicht ins Schwarze Meer
Constanta bleibt offen für alle die flüchten müssen
Die das Wasser suchen durch die Dardanellen
Um den Hafen von Alexandria zu erreichen
Wo Guiseppe Ungaretti seine Gedichte
Hin- und herwendet wie Gebetsperlen die immer runder
Und wärmer werden in den blühenden Wellen am abendlichen Horizont
Ovid schreibt Dich weiter und wie Gedichte die Enge verwandeln
Und die Wolken in Kontinente
Die das Meer suchen um Luft zu bekommen zum Weiterflug
Zu den Flüssen und Seen im Landesinnern
Dort ist kein Salz
Nur süßes Wasser das trägt und hält
Die Bojen sind leuchtende Lippen


Buth, Matthias
Matthias Buth, in Wuppertal-Elberfeld geboren. Er ist Lyriker und Essayist. 2018 publizierte er eine Lyrik-Auswahl Nr. 344 in der Reihe „Poesiealbum“. Zusammen mit Günter Kunert gab er 2013 DICHTER DULDEN KEINE DIKTATOREN NEBEN SICH
heraus, ein Lesebuch zum 80. Geburtstag von Reiner Kunze. Zahlreiche Gedicht- und
Prosabände erschienen und wurden auch in andere Sprachen übersetzt sowie
vertont in Kammermusik- und Chorwerken, z.B von Abel Ehrlich (Tel Aviv) und Thomas Blomenkamp und Bernd Hänschke. Er ist Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS) und im PEN-Zentrum Deutschland.

Buth gehört zur langen Reihe der Dichter-Juristen, bis Ende 2016 war er Justiziar bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Kanzleramt und seitdem ist er Rechtsanwalt.



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