Cassian, Johannes
Johannes Cassian (geboren um 360, gestorben um 435 in Marseille) war Priester und früher Mönch (Wüstenvater) in der ägyptischen Wüste.
Um 400 verließ er wegen theologischer Streitigkeiten Ägypten und wurde Schüler des Bischofs Johannes Chrysostomos in Konstantinopel. Um 415 gründete er bei Marseille das Männerkloster Sankt Viktor und das Frauenkloster Sankt Salvator. Nach langem Aufenthalt in Südgallien, der von schriftstellerischer Tätigkeit geprägt war, starb er dort, als Heiliger verehrt, um 435.
Er übermittelte dem lateinischen Westen die östlich-orientalische Tradition der Mönche Ägyptens und Palästinas. Von Cassiodor (gestorben ca. 580) an empfehlen die großen Ordensgründer Cassian als Gewährsmann für ein Mönchsleben in der Nachfolge des hl. Antonius. Nicht nur für Mönche, Theologen oder Historiker, auch für Therapeuten und spirituell Suchende bietet Cassian wesentliche Wegweisung.
Ziegler, Gabriele
Dr. theol. Gabriele Ziegler, Jahrgang 1958, ist Theologin, Patrologin und Matrologin. Ihre Schwerpunkte sind Alte Sprachen und Spiritualität. Sie studierte unter anderem Psychoanalyse bei Aniela Jaffé in Zürich. Sie ist Orienterfahren, Übersetzerin der Werke des Johannes Cassian und der Legende der Maria aus Ägypten. Des weiteren ist Dr. Gabriele Ziegler Herausgeberin der Reihe Kellion (Nr. 1 bis 7) und engagiert sich als Benediktineroblatin und ist Mitglied der Benediktinischen Akademie Salzburg.