E-Book, Deutsch, 208 Seiten
Cornelsen / Wulf Betriebliche Altersversorgung für Geschäftsführer
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-96276-069-4
Verlag: DATEV
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Moderne Lösungsstrategien für Pensionszusagen
E-Book, Deutsch, 208 Seiten
ISBN: 978-3-96276-069-4
Verlag: DATEV
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Vielen (Gesellschafter-)Geschäftsführern ist die Pensionszusage ein Dorn im Auge, da sie in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht haben oder heute mit den Auswirkungen alter Zusagen kämpfen. Diese basieren sehr oft auf einer nachteiligen Gestaltung in der Vergangenheit. Das Fachbuch stellt dar, wie man derartige Probleme bestehender Pensionszusagen abwenden oder zumindest verbessern kann.
Darüber hinaus zeigt das Fachbuch auf, dass Pensionszusagen mit moderner Gestaltung auf heutigem Wissensstand ein attraktiver Weg der Altersversorgung sein können. Von der Gestaltung über die Ausfinanzierung bis hin zum Leistungseintritt thematisiert dieses Fachbuch praxisnah, was Sie über die Pensionszusage wissen müssen und wie Sie Ihr Steuerberater bei diesem Thema unterstützen kann.
Bei Detailfragen, auch zu den Einsatzmöglichkeiten der DATEV-Lösungen, unterstützt Sie Ihre Steuerberatungskanzlei.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1 Einführung
2 Welche Möglichkeiten zur Altersversorgung für GGF gibt es – Vergleichsmatrix
3 Rechtliche Stellung von Gesellschafter-Geschäftsführern
4 Pensionszusagen an (b)GGF – Steuerliche Prüfebene
4.1 Praktische Relevanz – Häufige Schwachstellen in Zusagen
4.2 Fehler in Abfindungsvereinbarungen
4.3 Insolvenzschutz der Zusage beim (b)GGF
5 Pensionszusagen an (b)GGF – Steuerliche Prüfebene
6 Verstoß gegen die erste oder zweite Prüfebene – vGA als Folge
6.1 Fehlende Anerkennung der Zusage – Eintritt vGA
6.2 Temporäre vGA - Anerkennung fehlt für einen bestimmten Zeitraum
6.3 Teilweise vGA
6.4 Im Falle einer Überversorgung
7 Umstrukturierung bestehender Zusagen
8 Pensionszusagen in der Steuer- und Handelsbilanz
8.1 Pensionszusage ohne Rückdeckung
8.2 Pensionszusage mit Rückdeckung
9 Besonderheiten beim Leistungseintritt
9.1 Übertragung der Versorgungsverpflichtung
9.2 „Rentner-GmbH“
9.3 Liquidation
9.4 Pensionsfonds
10 Rechtsformänderungen des Unternehmens
11 Rückdeckung von Versorgungsverpflichtungen
11.1 Ausfinanzierung mit Barwertfinanzierung
11.2 Rückdeckungsvermögen
12 Gründe für eine Rückdeckungsversicherung (RDV)
12.1 Absicherung biometrischer Risiken
12.2 Kalkulierbarkeit durch Garantien
12.3 Unternehmensinteresse Sicherheit und Kalkulierbarkeit
12.4 „vertraute“ Abwicklung beim Steuerberater und dem Unternehmen
12.5 „Einfache“ Verpfändung der Rückdeckung an den (b)GGF
12.6 Häufigste Tarifvarianten der Versicherer
13 Kapitalanlage in der betrieblichen Altersversorgung
14 Assetklassen
14.1 Anleihen und festverzinsliche Wertpapiere
14.2 Aktien und Investmentfonds
15 Moderne Pensionszusagen attraktiver als ihr aktueller Ruf
16 Vorteile der Kapitalzusage bei Erteilung von Pensionszusagen
Nachdem wir gefragt wurden, ob wir es uns vorstellen könnten zu modernen Möglichkeiten der Gesellschafter-Geschäftsführer-Versorgung (GGF-Versorgung) eine praxisnahe Ausarbeitung zu schreiben waren wir zunächst sehr unentschlossen, welche Themenbereiche für die Praxis am relevantesten sein könnten. Schließlich sollte das Buch einen möglichst zielführenden Mehrwert bieten und so einen Beitrag zur Modernisierung der Versorgungsregelungen in mittelständischen Unternehmen liefern.
Zufälligerweise hatten wir genau in dieser Findungsphase eine aktuelle Beratung hinsichtlich der in einem Unternehmen vorherrschenden Lage. Die Komplexität dieses Falls lag in der unterschiedlichen Motivation und der differenzierten Betrachtung der Situation der beiden Gesellschafter des Unternehmens. Einer der beiden hatte in der Vergangenheit extrem schlechte Erfahrungen mit Pensionszusagen (Direktzusagen) und den heute noch daraus resultierenden Folgen gemacht, der andere hatte keinerlei Interesse an irgendeiner „klassischen“ Versicherungslösung.
Eine Situation, die in dieser Kombination sicherlich nicht alltäglich ist, die aber nach unserer Erfahrung sicher zwei der großen Meinungsbilder im Hinblick auf die GGF-Versorgung widerspiegelt. Unter anderem diese Situation und die vorherrschenden Meinungsbilder in dem beschriebenen Fall haben grundlegend zu der Ausgestaltung des Fachbuchs beigetragen. Neben den grundlegenden steuerlichen Aspekten war es uns sehr wichtig, mit einigen Vorurteilen und aus unserer Sicht falschen Einschätzungen zum Risiko-Nutzen-Profil heutiger Pensionszusagen aufzuräumen. Dies stellt vor allem eine sehr spannende Alternative dar, weil herkömmliche Versicherungslösungen neben fehlenden Gestaltungsmöglichkeiten in der Regel auch mit sehr hohen Kosten des Versicherers verbunden sind. Diese beruhen selbstredend nicht nur auf den normalen Kosten bezogen auf Vertrieb, Verwaltung und Investment sondern auch auf den indirekten Kosten der Risikoübernahme durch die Versicherungsgesellschaft. Diese „Wette auf den Tod“ kostet beim Versicherer sehr viel Geld und sorgt so für deutlich geringere Leistungen als bei In-House Modellen der Finanzierung einer Direktzusage. Dennoch bietet jedes für GGF verfügbare Modell gewisse Vorzüge und hat somit seine Daseinsberechtigung.
Vor allem aufgrund der heute völlig anderen rechtlichen Möglichkeiten zur Gestaltung einer Direktzusage in Verbindung mit der aktuellen Kapitalmarktlage war es uns wichtig, die Hintergründe und flexiblen Investmentmöglichkeiten einer Pensionszusage umfassend zu behandeln. Wir hoffen damit den Blick auf die positiven Effekte lenken zu können ohne die definitiv vorhandenen Risiken außer Acht zu lassen. Gerade bei diesen hat sich jedoch in den letzten 25 Jahren eine extreme Entwicklung ergeben. Die Folge ist, dass bei heute neu eingerichteten Zusagen das Zins- und das Langlebigkeitsrisiko massiv reduziert werden können. Zudem sollte kein vermeintliches „Steuersparmodell“ die Grundlage für die Einrichtung einer Zusage bilden.
Wir hoffen Sie so auf eine Reise durch die heutigen bAV-Welten für (b)GGF mitnehmen zu können an deren Ende Sie einen differenzierten Blick auf die modernen Optionen werfen können, um selbst zu entscheiden, welche der Varianten für Ihre individuelle Situation geeignet ist. An dieser Stelle bleibt noch zu erwähnen, dass in jedem Fall immer fachkundige Berater für Steuer, Recht und betriebliche Versorgungslösungen eingebunden werden sollten. Erster Ansprechpartner ist hier ihr Steuerberater. Dies am besten auch schon zu Beginn der Überlegungen, da die Aufräumarbeiten nach eigens gestarteten Einrichtungs- oder Modernisierungsversuchen zumeist zeitaufwändiger und kostenintensiver sind als eine gut geplante und fachlich begleitete Umsetzung.