Deininger / Lichter / Ludewig | Studienarbeiten | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 120 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 224 mm

Deininger / Lichter / Ludewig Studienarbeiten

Ein Leitfaden zur Erstellung, Durchführung und Präsentation wissenschaftlicher Abschlussarbeiten am Beispiel Informatik
6. überarbeitete Aufl 2017
ISBN: 978-3-7281-3846-0
Verlag: vdf Hochschulverlag AG
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

Ein Leitfaden zur Erstellung, Durchführung und Präsentation wissenschaftlicher Abschlussarbeiten am Beispiel Informatik

E-Book, Deutsch, 120 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 224 mm

ISBN: 978-3-7281-3846-0
Verlag: vdf Hochschulverlag AG
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Ziel dieses Leitfadens ist die Vermittlung von Regeln und Techniken für die Durchführung wissenschaftlicher Arbeiten. Dazu gehören Seminar-, Bachelor-, Master- und Doktorarbeiten, also alle Prüfungsleistungen mit wissenschaftlichem Anspruch, die von Studierenden, Assistentinnen und Assistenten unter Anleitung, aber in gewisser Selbständigkeit und über längere Zeit hinweg erbracht werden. Im Mittelpunkt stehen Bachelor- und Masterarbeiten, doch auch auf Publikationen und auf Dokumentationen ohne wissenschaftlichen Anspruch lassen sich die meisten Aussagen anwenden.

Der Leitfaden ist für Arbeiten in allen technischen und naturwissenschaftlichen Disziplinen hilfreich, die Informatik dient lediglich als Beispiel. Er wendet sich einerseits an Studierende, die lernen wollen, ein Projekt auszuwählen, vorzubereiten, durchzuführen und zu präsentieren. Andererseits sind die Betreuerinnen und Betreuer angesprochen, die die Arbeiten definieren, unterstützen und schliesslich beurteilen.

Deininger / Lichter / Ludewig Studienarbeiten jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


4Wissenschaftliches Arbeiten
In den vorherigen Kapiteln haben wir das wissenschaftliche Prinzip und die Kriterien, denen eine wissenschaftliche Arbeit genügen muss, vorgestellt. Die folgenden Kapitel sollen – ganz im Sinne des Leitfadens – den Weg beschreiben, der in einer wissenschaftlichen Arbeit durchlaufen wird. Die wichtigsten Teilstrecken sind dabei die Planung der Arbeit, die Suche, Verwaltung und Aufarbeitung der Literatur und die Erstellung des Berichts. Über den themenspezifischen Schwerpunkt der Arbeit kann hier natürlich nichts ausgesagt werden. Abb. 5 zeigt die Tätigkeiten, die im Zuge der meisten wissenschaftlichen Arbeiten in der Informatik ausgeführt werden müssen, sowie die Methoden und Richtlinien, die diese Tätigkeiten unterstützen. Außer bei den themenspezifischen Aktivitäten, die nicht Gegenstand dieses Leitfadens sind, ist jeweils auf das Kapitel verwiesen, in dem diese Methoden und Richtlinien beschrieben werden. Abb. 5: Arbeitsschwerpunkte einer wissenschaftlichen Arbeit sowie unterstützende Methoden und Richtlinien Man beachte, dass der Meilenstein „Ende der Arbeit“ deutlich früher eingeplant ist als der Abgabetermin. Damit bleibt ein Puffer, der nur in Anspruch genommen wird, wenn es zu Verzögerungen kommt, die nicht erwartet wurden. Fehlt ein solcher Puffer, so wird in vielen Fällen der Bericht nicht mit der notwendigen Umsicht fertiggestellt und dadurch der Gesamteindruck erheblich beeinträchtigt. Der Puffer muss auch sicherstellen, dass noch Zeit bleibt für das Drucken und Binden des Berichts. 4.1Die Planung der Arbeit
Eine gute Betreuung ist für den Erfolg der Arbeit wesentlich. Noch wichtiger aber ist die Einstellung des Kandidaten, ob ihn also das Thema interessiert, vielleicht sogar herausfordert, ob er sich mit der Aufgabe identifiziert und aus den Zwischenresultaten zusätzliche Motivation schöpft – oder ob er versucht, den Schwierigkeiten auszuweichen, dem Betreuer aus dem Weg zu gehen und der Prüfungsordnung mit minimalem Aufwand zu genügen. Aber auch ein interessantes Thema schützt den Kandidaten nicht davor, die Übersicht zu verlieren und unbemerkt in Zeitnot zu geraten; wenn sie auffällig wird, ist es für eine Kurskorrektur oft zu spät. Darum ist die Planung wichtig. Die Meilensteine geben Orientierung wie die Pricken im Wattenmeer. 4.1.1Themenwahl und Vorbereitung
Keine andere Einzelentscheidung ist für den Erfolg so wichtig wie die Wahl des Themas. Dies gilt insbesondere für die Abschlussarbeit, da sie den Zielpunkt des Studiums darstellt und dementsprechend auch in das Zeugnis eingeht. Daneben ist die Abschlussarbeit so etwas wie ein Aushängeschild bei der Stellensuche. Das Themengebiet wird als das Spezialgebiet des Bewerbers angesehen. Aus diesen Gründen sollte der Kandidat die Wahl nicht spontan treffen, sondern alle erforderlichen Informationen beschaffen und in Ruhe abwägen. Dazu muss er auch die Arbeitsgebiete der einzelnen Abteilungen (Lehrstühle) kennen. Die notwendigen Schritte sind: Themenbereiche bei den Abteilungen erfragen (Aushänge am Schwarzen Brett und im Web beachten). Alle Bekannten mit einschlägigen Erfahrungen nach ihren Eindrücken an den verschiedenen Lehrstühlen und von den Betreuern und Prüfern fragen; oft hat die Fachschaft Erfahrungen gesammelt. Mit den potenziellen Betreuern sprechen und Voraussetzungen der Arbeiten klären. Den Schwierigkeitsgrad der Arbeiten abschätzen: Mit einem sehr anspruchsvollen Thema besteht die Chance, ein „strahlendes“ Resultat vorzulegen, aber man kann daran auch leichter scheitern als an einem biederen Thema, das man durch systematische Arbeit sicher in den Griff bekommt. Und nicht zuletzt: sich klar werden über die eigene Zielsetzung (Wo liegt mein Hauptinteresse? Bei welcher Art von Firma will ich mich nach dem Studium bewerben?) Die Prüfungsordnungen verbieten es aus gutem Grunde, dass die Arbeiten Monate im Voraus vergeben werden. Es spricht aber nichts dagegen, am Lehrstuhl der Wahl allgemeine Absprachen zu treffen; wo die Kenntnis bestimmter Programmiersprachen oder Werkzeuge notwendige Voraussetzung ist, bleibt gar keine andere Möglichkeit. Zwölf Monate Vorlauf sind in manchen Fällen durchaus nicht zu viel, um die einschlägigen Kurse zu besuchen. Man vergewissere sich dabei, dass sich beide Seiten gleichermaßen an die Absprachen gebunden fühlen! Das Gespräch mit dem potenziellen Betreuer bringt nicht nur Klarheit über Themenbereich und Rahmenbedingungen, sondern liefert auch Hinweise darauf, mit welcher Intensität der Betreuung zu rechnen ist: Wer keine Zeit oder Lust hat, das Thema verständlich vorzustellen, wird vermutlich auch als Betreuer nicht viel mehr Einsatz zeigen. Eine persönliche Abneigung gegen Prüfer oder Betreuer spricht ebenfalls für eine Fortsetzung der Suche. 4.1.2Die Zeitplanung
Jede Arbeit muss geplant werden. Um einen Zeitplan erstellen zu können, muss der Kandidat die Aktivitäten identifiziert haben, aus denen sich die Arbeit zusammensetzt. Dazu muss er die Aufgabenstellung klar verstanden haben. Folgende Attribute definieren eine Aktivität: die eigentliche Aufgabenbeschreibung (z. B. Anforderungen definieren) das prüfbare Arbeitsergebnis (z. B. die Spezifikation) der Termin für das Ende der Aktivität (z. B. 30.4.2017) mögliche Unteraufgaben (z. B. Anforderungen erfragen, ordnen, prüfen, korrigieren) Nachdem die Aktivitäten identifiziert sind, werden sie an einem Zeitmaßstab aufgetragen; das Resultat ist ein einfaches Balkendiagramm, der Zeitplan. Abb. 6: Beispiel für einen Zeitplan (Fragment) Der Zeitplan zeigt die Aktivitäten und Meilensteine über der Zeitachse. Er veranschaulicht somit die Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Aktivitäten. Darüber hinaus muss der Zeitplan auch Aktivitäten enthalten, die nicht direkt zur Arbeit gehören, aber Zeit in Anspruch nehmen werden, also z. B. die Einarbeitung ins Thema und in die Arbeitsumgebung, aber auch eine geplante Ferienreise. Abb. 6 zeigt ein (nicht abgeschlossenes) Beispiel. Der Betreuer muss dem Kandidaten bei der Planung helfen; meist plant der Kandidat zu optimistisch und vergisst die Pufferzeiten, die notwendig werden, um die unvermeidlichen Störungen und Schwierigkeiten abzufedern. Auch gehen die Kandidaten immer wieder von der falschen Vorstellung aus, dass nach der eigentlichen Denkarbeit drei, vier Wochen ausreichen, um den Bericht zu verfassen. Der beliebte Spruch „Jetzt muss ich nur noch zusammenschreiben.“ vernebelt die Realität: Das Schreiben ist eine kreative Arbeit, bei der alle möglichen Unklarheiten und Widersprüche sichtbar werden, die nicht aufgefallen sind, solange die Gedanken nicht formuliert waren. Der Unterschied zwischen einem Haufen Feldsteine und einer Trockensteinmauer ist groß. Der Zeitplan ist das wichtigste Instrument zur Fortschrittskontrolle. Natürlich garantiert er nicht, dass alle Arbeiten wie geplant abgeschlossen werden. Aber er stellt den Maßstab dar, an dem die Fortschritte der Arbeit zu messen sind. Nähere Aussagen zur Arbeits- und Zeitplanung sind z. B. in Ludewig, Lichter (2013, 8.7) enthalten. Zu Beginn der Arbeit müssen Kandidat und Betreuer regelmäßige Besprechungen vereinbaren. Diese haben gegenüber spontanen oder zufälligen Treffen den Vorteil, dass sich Betreuer und Kandidat darauf vorbereiten können und sollten. Der Kandidat bringt in die Besprechungen alle Probleme und Fragen ein, auf die er bei der Arbeit gestoßen ist. Dazu gehören ggf. auch Vorschläge für Änderungen des Themas. Daneben ist eine wichtige Aufgabe dieser Treffen, dass Betreuer und Kandidat zusammen den Fortschritt der Arbeit überprüfen. Falls eine Verzögerung der Arbeit sichtbar wird, muss sofort darauf reagiert werden. Je nach den festgestellten Ursachen ist nach Abstimmung mit dem Prüfer eine Modifikation der Aufgabe, eine Korrektur des Zeitplans oder im Extremfall auch ein Abbruch der Arbeit sinnvoll. Für den Abbruch werden sich Betreuer und Prüfer insbesondere dann entscheiden, wenn der Kandidat allzu geringen Einsatz zeigt. Wenn es über die Ziele und Maßstäbe Differenzen oder Unklarheiten gibt, sollte der Kandidat nicht zögern, das Gespräch mit dem Prüfer zu suchen. 4.2Arbeitsgestaltung
Psychologen und Arbeitswissenschaftler befassen sich seit Langem mit der Frage, wie man seine Leistungsfähigkeit steigern kann; die Ratschläge dazu füllen Bände. Wir wollen damit nicht konkurrieren, sondern nur einige zentrale Prinzipien vorstellen, die unserer Meinung nach die Grundlagen für ein erfolgreiches wissenschaftliches (oder anderes geistiges) Arbeiten darstellen. Schaffen Sie sich arbeitsfördernde Bedingungen! Dazu gehören ein angenehmer Arbeitsplatz; nur wer in einer Umgebung arbeitet, in der er sich wohlfühlt, kann seine Leistungsfähigkeit voll ausschöpfen. ein glatter Einstieg ohne Hürden; wer z. B. zunächst nach seinen Arbeitsmitteln suchen muss, verschwendet einen Teil seiner Energie. feste Arbeitsgewohnheiten, z. B. Zeiteinteilung und...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.