Dirschedl | Die griechischen Säulenbasen | Buch | 978-3-89500-950-1 | sack.de

Buch, Deutsch, 652 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 297 mm, Gewicht: 2962 g

Reihe: Archäologische Forschungen

Dirschedl

Die griechischen Säulenbasen


Erscheinungsjahr 2013
ISBN: 978-3-89500-950-1
Verlag: Reichert Verlag

Buch, Deutsch, 652 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 297 mm, Gewicht: 2962 g

Reihe: Archäologische Forschungen

ISBN: 978-3-89500-950-1
Verlag: Reichert Verlag


Gegenstand der vorliegenden Untersuchung ist die griechische Säulenbasis – der ›Fuß‹ der ionischen Säule, der ab dem frühen ersten Jahrtausend v. Chr. bis in späthellenistische Zeit architektonisch gestaltet wird.

Erfasst wurden die Säulenbasen von etwa vierhundertsechzig verschiedenen griechischen Baudenkmälern (proto)geometrischer bis späthellenistischer Zeit – aus einem Zeitraum von mehr als neun Jahrhunderten – im griechischen Stammland und auf der Peloponnes, auf den griechischen Inseln und in Kleinasien sowie exemplarisch in griechischen Kolonien in Unteritalien und Sizilien, im Schwarzmeergebiet und im Nildelta. Auch Denkmäler der hellenistischen mittel- und unteritalischen, ptolemäischen und punischen Architektur mit griechischen Säulenbasen werden in die Untersuchung einbezogen sowie vereinzelt architektonische Zeugnisse der östlichen Peripherie der hellenistischen Welt.

Zwölf verschiedene Typen griechischer Säulenbasen und einige Varianten und Abwandlungen sowie wenige Sonderformen können unterschieden und zum Teil neu klassifiziert werden.

Untersucht wurden die Verbreitung, Materialwahl, Verbindung mit Säulenformen sowie Bautypen, Formen, Kannelierung bzw. Dekor, Proportionen, Zeitstellung, Entstehung, Herleitung sowie Steinschnitt und Technik der einzelnen Typen; die Ergebnisse sind in einer Synopsis typenübergreifend zusammengefasst.

Die Untersuchung der Säulenbasen zeigt u. a., dass der ›Fuß‹ der ionischen bzw. korinthischen Säule anders als Säulenschaft und Kapitell einen gestalterischen ›Spielraum‹ bot, und die verschiedenen individuell ausgebildeten Säulenbasistypen, die eine spezifische Verbreitung aufweisen, offensichtlich als charakteristisches Ausdrucksmittel lokaler Architekturtraditionen eingesetzt wurden.

Augenfällig wird dies z. B. an der Verwendung ›fremdartiger‹ kleinasiatischer Säulenbasen an Denkmälern in überregional bedeutenden Heiligtümern, wie z. B. an den Schatzhäusern von Klazomenai und Massalia und der Athener-Halle in Delphi sowie dem Ptolemäer-Weihgeschenk in Olympia, die auf die (ursprüngliche) Herkunft der Stifter, den Ort einer kriegerischen Auseinandersetzung oder die Heimat des Adressaten verwiesen. Das bewusste Wiederaufnehmen der ›ionisch-karischen Tradition‹ der archaischen ephesischen Säulenbasen nach etwa einhundertjähriger Unterbrechung in der sog. Ionischen Renaissance an spätklassischen Bauten der karischen Hekatomniden in Labraunda und Halikarnassos verdeutlicht dies ebenfalls.

Auch die von ionischen Säulenbasen abhängigen Neuschöpfungen von Säulenbasen am Nike-Tempel der Athener Akropolis sowie am Apollon-Tempel in Bassai-Phigalia in der zweiten Hälfte des 5. Jhs. – als jeweils eigenständige ›attische‹ bzw. ›peloponnesische Basistypen‹ – sind motiviert durch das Bedürfnis, sich die in Attika und auf der Peloponnes rezipierte ionische Säule jeweils anhand individueller lokaler Basisformen ›zu Eigen‹ zu machen.

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Dr. Uta Dirschedl (*1968)

Studium der Klassischen Archäologie, Kunstgeschichte und Alten Geschichte an der Universität Regensburg (und Würzburg)

2003 Promotion bei Prof. Burkhardt Wesenberg am Lehrstuhl für Klassische Archäologie der Universität Regensburg mit der Arbeit »Typologie der griechischen Säulenbasen«

2003/2004 Wülfing-Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI)

2004/2005 Fortbildungsstipendium des DAI

2005–2013 Wissenschaftliche Referentin/Leiterin des Gelehrtenarchivs der Zentrale des DAI in Berlin

Forschungsprojekte: 2003–2013 »Der archaische Apollontempel (Tempel II) in Didyma« –

seit 2011 zusammen mit Dr. Andreas Oettel »Die Stadtmauern von Lissos/Lezha in Albanien«

Dr Uta Dirschedl (*1968)
Studied classical archaelogy, art history and ancient history at the University of Regensburg (and Würzburg)
2003 Ph.D., supervised by Prof. Burkhardt Wesenberg at the Chair for Classical Archaeology at the University of Regensburg, with her dissertation “Typology of Greek Column Bases”
2003/2004 Wülfing travel grant of the German Archaeological Institute (DAI)
2004/2005 Advanced training grant of the DAI
2005-2013 Academic consultant/head of the schloars‘ archive at the DAI’s main office in Berlin
Research projects:
2003-2013 “The archaic temple of Apollo (temple II) in Didyma”
since 2011 with Dr Andreas Oettel “The city walls of Lissus/Lezha in Albania”



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