Drascek | Kulturvergleichende Perspektiven auf das östliche Europa | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 208 Seiten

Drascek Kulturvergleichende Perspektiven auf das östliche Europa

Fragestellungen, Forschungsansätze und Methoden
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-8309-8587-7
Verlag: Waxmann Verlag GmbH
Format: PDF
Kopierschutz: PC/MAC/eReader/Tablet/DL/kein Kopierschutz

Fragestellungen, Forschungsansätze und Methoden

E-Book, Deutsch, 208 Seiten

ISBN: 978-3-8309-8587-7
Verlag: Waxmann Verlag GmbH
Format: PDF
Kopierschutz: PC/MAC/eReader/Tablet/DL/kein Kopierschutz



In den letzten Jahren hat die Volkskunde / Europäische Ethnologie einen intensiven Prozess der Selbstreflexion bezüglich der Forschung zum östlichen Europa eingeleitet und kritisch über die Entwicklung dieses Forschungsfeldes, über die wichtigsten Akteure und das bisher Erreichte diskutiert. Deutlich geworden ist in diesem Zusammenhang eine lange Fachtradition und eine starke, teilweise zeitbedingte Fokussierung auf bestimmte Felder, in denen sich das Fach als nach wie vor breit gefächert und forschungsstark erweist.

Vor diesem Hintergrund richtet sich der Fokus dieses Bandes auf aktuelle kulturwissenschaftliche Ansätze zu Themenfeldern, die in der bisherigen Osteuropaforschung bisher zu wenig Beachtung gefunden haben. Neben historischen Aspekten wurden verstärkt gegenwartsbezogene Fragestellungen und das entsprechende methodische Instrumentarium ins Auge gefasst. Erfreulich ist, dass sich mittlerweile eine jüngere Generation weitgehend unbefangen mit der sozialistischen Kultur des 20. Jahrhunderts im östlichen Europa auseinandersetzt und einen etwas anderen Blick auf gegenwärtige Transformationsprozesse sowie moderne Formen der Alltagskultur wirft. Gerade einer kulturvergleichenden Perspektive, die sich keineswegs auf das östliche Europa beschränkt, kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu.

Auch wenn die Forschungsbefunde nicht ganz so revolutionär sein mögen, wie das Titelbild mit dem wilden Gorilla suggeriert, so sind es doch ungewöhnliche Fragestellungen und Perspektiven, die zur Diskussion stehen. Dies gilt für die immer noch gängige Dichotomisierung in Ost und West, die wechselseitigen stereotypisierten Narrationen, die wieder verstärkt national codierten Erinnerungskulturen, komplexe Migrationsbewegungen, moderne Mythen, laufende Modernisierungsprozesse und enttäuschte Wohlstandserwartungen im Hinblick auf die Europäische Union, oder die Frage nach einer Entwicklung der kulturwissenschaftlichen Osteuropaforschung zur Europäisierungsforschung.

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Buchtitel;1
1.1;Impressum;4
1.2;Inhalt;5
2;Kulturvergleichende Perspektiven auf das östliche Europa. Editorial (Daniel Drascek);7
3;Ethnografische Perspektiven auf Erinnerungsorte, nationale Mythen und EU-Europäische Standortbestimmungen im östlichen Europa (Marketa Spiritova);9
3.1;Konfligierende Geschichtsnarrative und ihre Popularisierung;13
3.2;Die ‚Wiedererfindung‘ nationaler Mythen und Erinnerungsorte;19
3.3;EU-europäische Positionierungen und der Blick nach Osten;23
3.4;Zum Schluss: Kulturvergleichende Perspektiven auf das östliche Europa;26
3.5;Quellen und Literatur;27
4;Zurück nach Europas Mitte. Ethnografische Erkundungen zu identitätspolitischen Positionierungen im nordöstlichen Europa am Beispiel der litauischen Hauptstadt Vilnius (Irene Götz);33
4.1;Vilnius als ‚Europe en miniature‘: Das Narrativ der ‚Einheit in der Vielfalt‘;37
4.2;Europäisierung durch Bildung und Konsum;39
4.3;Europäisierung als Entsowjetisierung und Renationalisierung;45
4.4;‚In der Mitte Europas‘: Geografischer Raum und symbolische Identitätspolitik;47
4.5;Fazit;49
4.6;Quellen und Literatur;51
5;Kulturhauptstädte in Osteuropa. Zugänge, Perspektiven und Spezifika (Daniel Habit);53
5.1;‚Einheit in Vielfalt‘ – Zur Entwicklung des Konzepts;54
5.2;Fokus Kulturhauptstadt – Methodische Überlegungen;56
5.3;EU-Kulturpolitik – Zwischen ‚Einheit in Vielfalt‘ und internem Kolonialismus;58
5.4;Europa regieren – „Governance“ und „Gouvernementalität“;59
5.5;Du bist Kulturhauptstadt – Responsibilisierungen und Aktivierungen;61
5.6;Umkämpfte Städte – Konkurrenzen und Wettbewerbe;63
5.7;Selbstkulturalisierungen – Kreativitätsregime und die Prädikatisierung kulturellen Erbes;65
5.8;Zur Spezifik osteuropäischer Kulturhauptstädte;67
5.9;Quellen und Literatur;68
6;Weder sesshaft noch migrantisch. Alltagsmobilität im sächsisch-böhmischen Grenzgebiet des 19. Jahrhunderts und Probleme ihrer Kategorisierung (Katrin Lehnert);71
6.1;Bewegung in Zahlen: Wie ländliche Unterschichten und Frauen in der Statistik verloren gingen;73
6.2;Mobile, ländliche Lebensläufe: Beispiele kleinräumiger und temporärer Arbeitswanderungen;77
6.3;Mobilität, Migration, Grenze;82
6.4;Fazit;84
6.5;Quellen und Literatur;86
7;Das ‚Grenz- und Auslandsdeutschtum‘ im östlichen Europa als Forschungsfeld. Aspekte zur wissenschaftlichen Konzeption eines modernen Minderheitenverständnisses in der Weimarer Republik (Cornelia Eisler);89
7.1;Historischer Rückblick;90
7.2;Das akademische Interesse am ‚Grenz- und Auslandsdeutschtum‘;96
7.3;Forschungsfragen;105
7.4;Quellen und Literatur;106
8;„Wer mit hinübergeht, muß ein Jungmann mit guter innerer Haltung sein“ Über die Fahrten Nationalpolitischer Erziehungsanstalten zu den ‚Auslandsdeutschen‘ in Südosteuropa (Juliane Tiffert);113
8.1;Im Vorfeld der Fahrt;115
8.2;Zur Performanz der Auslandsfahrt;121
8.3;Die Eigenlogik und Wirkmechanismen der Fahrtenberichte;125
8.4;Quellen und Literatur;127
9;„Heute Butterbreze, morgen Spaghetti Bolognese,übermorgen Borschtsch“ Ernährung als Identitäts- und Akkulturationsindikator am Beispiel einer russlanddeutschen Spätaussiedlerin (Anna Flack);129
9.1;Identität – ein menschliches Grundbedürfnis;130
9.2;Integration und Akkulturation;132
9.3;Kontinuität und Wandel als Identitäts- und Akkulturationsindikatoren;136
9.4;Festtage: Advent, Totengedenktag, Geburtstag;137
9.5;Festtage: Weihnachten;139
9.6;Hybride Identität als Ergebnis des Zusammenspiels von Kontinuität und Wandel;145
9.7;Quellen und Literatur;146
10;Eliten als Vorbilder? Gewinner?Images und Erfolgs?Sujets im heutigen Bulgarien (Katerina Gehl);151
10.1;Herrschaftsstrukturen in Südosteuropa – Annäherungen aus ethnologischer Sicht;151
10.2;Die bulgarische Medienlandschaft – methodische Herausforderungen;154
10.3;Soziale Rollen und soziale Positionen im Spannungsfeld zwischen Legalität und Legitimität;159
10.4;Multifunktionalität und die Ökonomie des Privaten – legitimatorische Strategien;165
10.5;Fazit;168
10.6;Quellen und Literatur;170
11;Osteuropa- und Migrationsforschung querdenken (Sanna Schondelmayer);173
11.1;Neue Perspektiven in der Osteuropaforschung: Die Kategorie Migrant_in als Produkt der Fokussierung auf die Staat-Individuum-Beziehung;177
11.2;Ethnozentrische Fokussierung auf ein dezentrales Phänomen;180
11.3;Mobile Praxen als neuer Analyserahmen;182
11.4;Quellen und Literatur;183
12;Autorinnen und Autoren;187
13;Literatur;189



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