E-Book, Deutsch, 269 Seiten, eBook
Eckey Kontrolle von Beteiligungen als Aufgabe des Controllings
2006
ISBN: 978-3-8350-9008-8
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Bestandsaufnahme, Determinanten, Erfolgsauswirkungen
E-Book, Deutsch, 269 Seiten, eBook
Reihe: Research in Management Accounting & Control
ISBN: 978-3-8350-9008-8
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Markus Eckey rückt die erfolgreiche Gestaltung der Kontrolle von Beteiligungen durch das institutionalisierte Controlling in den Mittelpunkt seiner Untersuchung. Er leitet Gestaltungsparameter ab und überprüft sie auf ihre Erfolgs- und Kontextabhängigkeit hin empirisch. Er erklärt 67 bzw. 44 Prozent der Varianz der Erfolgsvariablen Effektivität und Effizienz der Kontrolle und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zu einem besseren Verständnis der Erfolgsfaktoren im Beteiligungscontrollling.
Dr. Markus Eckey promovierte bei Prof. Dr. Utz Schäffer am Lehrstuhl für Controlling der European Business School (ebs) in Oestrich-Winkel. Er ist im Bereich Konzernentwicklung einer großen deutschen Bank tätig.
Zielgruppe
Research
Weitere Infos & Material
1;Geleitwort;6
2;Vorwort;8
3;Inhaltsverzeichnis;10
4;Tabellenverzeichnis;14
5;Abbildungsverzeichnis;18
6;A Einführung;19
6.1;1. Motivation und Zielsetzung;19
6.2;2. Vorgehen und Methode;23
7;B Begriffliche und konzeptionelle Grundlagen;25
7.1;1. Literaturüberblick zur Kontrolle von Beteiligungen;25
7.1.1;1.1 Begriffliche Abgrenzung;25
7.1.2;1.2 Deutschsprachige Literatur;26
7.1.3;1.3 Englischsprachige Literatur;30
7.2;2. Die Management- Holding als Analyseobjekt;32
7.2.1;2.1 Markt vs. Hierarchie als Spannungsfeld;32
7.2.2;2.2 Der Konzern aus juristischer und ökonomischer Sicht;37
7.2.3;2.3 Idealtypische Formen funktionaler Konzernorganisationen;43
7.3;3. Grundlagen der Beteiligungskontrolle;50
7.3.1;3.1 Handelnde Akteure als Basis der Unternehmensführung;50
7.3.2;3.2 Begriffliche Abgrenzung des Beteiligungscontrollings;54
7.3.3;3.3 Rationalitätssicherung durch Analysten des Eigenkapitalmarktes;58
7.3.4;3.4 Rationalitätssicherung und Beteiligungskontrolle;65
8;C Ableitung kontrollerfolgsmaximierender Parameter;81
8.1;1. Kontrollerfolg als Maxime;81
8.2;2. Strategien zur Überwindung von Eignungsdifferenzen ;83
8.2.1;2.1 Überblick;83
8.2.2;2.2 Reduktion von Fähigkeitsdifferenzen;86
8.2.3;2.3 Reduktion von Präferenzdifferenzen;106
8.2.4;2.4 Übersicht über die Forschungshypothesen;109
9;D Determinanten der Kontrolle von Beteiligungen;113
9.1;1. Kategorien von Determinanten;113
9.2;2. Größe des Konzerns;114
9.3;3. Vertrauenskultur;116
9.4;4. Wettbewerbsintensität;121
9.5;5. Finanzielle Lage der Tochtergesellschaft;123
9.6;6. Übersicht über die Forschungshypothesen;124
10;E Operationalisierung des Forschungsmodells;127
10.1;1. Grundlegende Aspekte der Operationalisierung;127
10.2;2. Operationalisierung der Gestaltungsparameter der Kontrolle;128
10.3;3. Operationalisierung des Erfolgs der Kontrolle;137
10.4;4. Operationalisierung der Determinanten;139
11;F Methodische Konzeption der Untersuchung;141
11.1;1. Datenerhebung und Datengrundlage;141
11.1.1;1.1 Datenerhebung;141
11.1.2;1.2 Datengrundlage;142
11.2;2. Grundlagen der Konstruktmessung ;145
11.2.1;2.1 Gütebeurteilung der Messung;145
11.2.2;2.2 Konstruktmessung;159
11.3;3. Dependenzanalyse;187
12;G Ergebnisse der empirischen Erhebung;193
12.1;1. Bestandsaufnahme zur Gestaltung der Kontrolle von Beteiligungen;193
12.1.1;1.1 Bestandsaufnahme zur Informationsbereitstellung;193
12.1.2;1.2 Bestandsaufnahme zur Nutzung des Kapitalmarktes;195
12.1.3;1.3 Bestandsaufnahme zur Gestaltung der operativen und strategischen Kontrolle;196
12.1.4;1.4 Bestandsaufnahme zur Anreizkompatibilität der Incentivierung;200
12.2;2. Prüfung der aufgestellten Hypothesen ;201
12.2.1;2.1 Grundlegende Aspekte der Hypothesenprüfung;201
12.2.2;2.2 Gestaltung der Kontrolle und Erfolg der Kontrolle;202
12.2.3;2.3 Kontextfaktoren der Kontrolle;206
12.2.4;2.4 Diskussion der Ergebnisse;213
13;H Schlussbetrachtung;217
13.1;1. Zusammenfassung der Ergebnisse;217
13.2;2. Kritische Bewertung und weiterer Forschungsbedarf;220
13.3;3. Implikationen für die Praxis;224
14;Anhang;227
14.1;1. Deskriptive Auswertungen der untersuchten Konstrukte;227
14.2;2. Untersuchung der Diskriminanzvalidität - Kontextabhängigkeit;228
15;Literaturverzeichnis;229
Einfuhrung.- Begriffliche und konzeptionelle Grundlagen.- Ableitung kontrollerfolgsmaximierender Parameter.- Determinanten der Kontrolle von Beteiligungen.- Operationalisierung des Forschungsmodells.- Methodische Konzeption der Untersuchung.- Ergebnisse der empirischen Erhebung.- Schlussbetrachtung.
A Einführung (S. 1)
1. Motivation und Zielsetzung
Fragen der Steuerung von Beteiligungen haben aufgrund der wichtigen Rolle von Konzernen in der Praxis marktwirtschaftlicher Wirtschaftssysteme hohe Relevanz. Schätzungen zufolge sind bei weiter steigender Tendenz rund 90% der Aktiengesellschaften und knapp die Hälfte der Gesellschaften mit beschränkter Haftung in Deutschland konzernverbunden. Insbesondere die Bedeutung der im Rahmen dieser Arbeit betrachteten Management-Holding hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Diese ist idealtypisch durch die Übernahme strategischer Aufgaben durch die Holding charakterisiert, während die Sicherstellung der Funktionsfähigkeit des operativen Geschäfts weitgehend in den Aufgabenbereich der Tochtergesellschaften fällt.
Management-Holdings werden in der Literatur insbesondere zur Steuerung von Konzernuntemehmen mit heterogenem, in der Regel horizontal diversifiziertem Leistungsprogramm empfohlen. Da in der Konzernspitze nur schwerlich für jede Branche ausreichend spezifisches Wissen vorgehalten werden kann, liegen häufig hohe Wissensdefizite bei den Akteuren in der Holding vor. Dennoch wird dem Management in der Muttergesellschaft die Aufgabe der strategischen Steuerung der Tochtergesellschaften überantwortet. Es wird dabei durch das institutionalisierte Beteiligungscontrolling unterstützt.
Im Rahmen der Aktivitäten des Beteiligungscontrollings kommt der Kontrolle eine zentrale Bedeutung zu: So zeigt die empirische Studie von BORCHERS/TREBES ZU den Aufgaben von Beteiligungscontrollern, dass die Kontrolle mit 60% die am häufigsten genannte Aufgabe von Beteiligungscontrollern ist."" Die betriebswirtschaftliche Literatur zum Beteiligungscontrolling behandelt die Kontrolle von Beteiligungen dabei oftmals als ein formalisiertes System zur Überwachung dezentraler Einheiten mittels wertorientierter Kennziffern.
In diesem engen Kontrollverständnis ist das Beteiligungscontrolling mit der Tatsache konfrontiert, dass der Begriff der Kontrolle in der betriebswirtschaftlichen Literatur zumeist negativ belegt ist und mit enger Überwachung bzw. Herrschaftssicherung assoziiert wird. In der vorliegenden Arbeit wird davon ausgegangen, dass eine solche Sicht der Kontrolle zu kurz greift. Die Kontrolle von Beteiligungen wird vielmehr als spezifischer Lernprozess interpretiert, in dessen Rahmen nicht nur den zugrunde liegenden Instrumenten und Systemen, sondern auch der Interaktion zwischen den Akteuren von Mutter- und Tochtergesellschaft hohe Bedeutung zukommt."
Ein Blick in die Literatur zeigt, dass die erfolgreiche Gestaltung der Kontrolle von Beteiligungen in börsennotierten Management-Holdings durch das Controlling bislang nur rudimentär behandelt wurde. Lediglich die Arbeit von LITTKEMANN stellt empirisch einen Bezug zwischen der Gestaltung des Beteiligungscontrollings und seiner Effizienz her. Er kommt zu dem Ergebnis, dass sich vorhandene Ineffizienzen in erster Linie auf erhebliche Schnittstellenprobleme zurückfuhren lassen und dass sich ein effizientes Beteiligungscontrolling vornehmlich durch den simultanen Einsatz von strukturellen und personellen bzw. technokratischen Steuerungsinstrumenten auszeichnet.
Weiterführende Erkenntnisse liegen noch nicht vor. Es herrscht insofern eine bemerkenswerte Diskrepanz zwischen höher praktischer Relevanz einerseits und vergleichsweise geringern theoretischen Aufarbeitungs- und Durchdringungsgrad andererseits. Ausgehend von diesem Forschungsdefizit besteht die grundlegende Zielsetzung der vorliegenden Arbeit in der Ableitung und Überprüfung von Strategien zur Maximierung des Erfolgs der Kontrolle von Beteiligungen in börsennotierten Management- Holdings. Aus dieser umfassenden Zielsetzung lassen sich mehrere Einzelziele ableiten:
1. Bislang ist über den Stand der Kontrolle von Beteiligungen nur wenig bekannt. Insbesondere existieren kaum empirische Erkenntnisse darüber, wie die Kontrolle in börsennotierten Management-Holdings ausgestaltet ist. Vor diesem Hintergrund zielt die erste Forschungsfrage auf eine empirische Bestandsaufnahme der Kontrolle von Mehrheitsbeteiligungen in börsennotierten Management-Holdings aus der Perspektive des institutionalisierten Beteiligungscontrollings. Dies tragt zu einem Vorverständnis des Untersuchungsgegenstandes bei. Die erste Forschungsfrage lautet somit:
Wie ist die Kontrolle von Beteiligungen in börsennotierten Management-Holdings ausgestaltet?