E-Book, Deutsch, Band 72, 368 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 230 mm
Eimterbäumer Kirchenleitung durch das Wort
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-374-05413-8
Verlag: Evangelische Verlagsanstalt
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Eine empirisch-homiletische Untersuchung ephoraler Predigten zur Visitation
E-Book, Deutsch, Band 72, 368 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 230 mm
Reihe: Arbeiten zur Praktischen Theologie (APrTh)
ISBN: 978-3-374-05413-8
Verlag: Evangelische Verlagsanstalt
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Die Theorie weist Predigten von kirchenleitenden Personen eine zentrale Rolle zu. Praktisch-theologisch sind sie aber wenig erforscht. Die Studie untersucht deshalb, wie ephorale Predigten zur Visitation Kirche inszenieren. Dazu kommen folgende Felder in den Blick: die Visitation als Leitungshandeln, Konstruktionen der Außengrenze von Kirche, Vergemeinschaftung nach innen und das Verhältnis zwischen Superintendent und Gemeinde.
Die Studie zeigt, dass die Predigten ihre kybernetische Funktion gerade darin entfalten, dass sie die Mehrdimensionalität von Kirche (Institution, Organisation und Interaktion), das gemeinsame kirchliche Ethos und gemeinsame Emotionen darstellen. Diese Ergebnisse präzisieren und erweitern so die Theorie der Kirchenleitung.
[Leading the Church by Proclaiming the Word]
Although the sermon is regarded as a key instrument in leading the church, it has scarcely been an object of research in Practical Theology. Hence, this study analyses how church is staged in sermons which were preached by deans on the occasion of a 'visitation'. For this purpose, the study takes a closer look at: the 'visitation' as a process of leading, the ways boarders of the church are created, the approaches to community-building, the relation between the dean and the congregation.
The study shows that sermons develop their cybernetic function both by staging the multiple dimensions of the church as an institution, an organisation and an interaction; and by presenting and performing collective emotions and a common ethos. Thus, the study’s results specify and modify the theory of leadership in the church.
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INHALT
I. Einfu¨hrung 15
1. Darstellung von Kirche als kybernetische Funktion der Predigt 17
1.1 Leitung durch Darstellung 17
1.2 Die Darstellung von Kirche als mehrdimensionaler Verweisungszusammenhang 22
1.2.1 Organisation 23
1.2.2 Institution 25
1.2.3 Interaktion 27
1.2.4 Inszenierung 28
1.3 Pra¨zisierung : Kirchenleitung durch Darstellung von Kirche 34
1.4 Das Forschungsanliegen 35
2. Material, Methode und Aufbau 37
2.1 Material 37
2.2 Methode 39
2.3 Aufbau der Arbeit 43
II. Inszenierung der Visitation 45
1. Visitation als Kontrollgeschehen 45
1.1 Analyse der mentalen Modelle von F1 45
1.1.1 Gliederung 45
1.1.2 Usuelles Modell 47
1.1.3 Konkretisiertes Modell 48
1.1.4 Modifikationen 52
1.2 Visitation nach F1 – »Katholizita¨t« durch Kontrolle 54
1.3 Inszenierung der Visitation in den F-Predigten 57
1.3.1 Kontrolle und »Katholizita¨t« 57
1.3.2 Kontrolle und Ermutigung 59
1.3.3 Die Rolle des Superintendenten 61
1.3.4 Differenzen zu den weiteren F-Predigten 61
1.4 Parallelen und Varianten des Kontrollmodells in den weiteren Predigten 62
1.4.1 Parallelen – die Verbreitung des Modells Kontrolle 62
1.4.2 Varianten des Kontrollmodells 65
2. Visitation als Trost und Ermutigung 69
2.1 Analyse der mentalen Modelle von E3 69
2.1.1 Gliederung 69
2.1.2 Usuelles Modell 71
2.1.3 Konkretisiertes Modell 73
2.1.4 Modifikationen 75
2.2 Visitation nach E3 – Trost und Ermutigung 77
2.3 Inszenierung der Visitation in den E-Predigten 78
2.4 Parallelen des Trostmodells in den weiteren Predigten 81
3. Ertrag fu¨r die Kirchentheorie der Visitation 86
3.1.1 Visitation durch variante Kombination der polaren Modelle Kontrolle und Trost 86
3.1.2 Visitation durch o¨ffentliche Wu¨rdigung der Gemeinde 88
3.1.3 Visitation durch ephorale Fokussierung 89
3.1.4 Visitation durch Darstellung von Emotionen 90
3.1.5 Der Visitator als Kontrolleur und Tro¨ster 90
3.2 Grundzu¨ge der kirchentheoretischen Diskussion zur Visitation 91
3.2.1 Visitation in der Spannung von Kontrolle und Kontakt 91
3.2.2 Visitation als Beratung 94
3.2.3 Visitation als vornehmlich theologisches Leitungsinstrument 96
3.3 Theoretische Konzeptionen und empirische Ergebnisse im Vergleich 98
3.3.1 Polarita¨ten der Visitation 98
3.3.2 Visitation – Beratung als Variante von Kontrolle 100
3.3.3 Visitation als Leitung durch o¨ffentliche Wu¨rdigung 106
III. Inszenierung der Außengrenze von Kirche 109
1. Antagonistisch verfasste Grenzkonstruktionen – Inszenierung von Ausgrenzung 109
1.1 Analyse der mentalen Modelle von D1 109
1.1.1 Gliederung 110
1.1.2 Usuelles Modell 111
1.1.3 Konkretisiertes Modell und Modifikationen 112
1.1.4 Umstrukturierung des Modells 115
1.2 Inszenierungen der Außengrenze in den D-Predigten 119
1.2.1 Antagonistische Grenzkonstruktionen der mentalen Modelle 119
1.2.2 Konfrontativer Wir-Gebrauch 123
1.2.3 Perspektivierung durch sermocinatio 125
1.2.4 Grenzkonstruktion durch Metapher: Leib Christi 127
1.2.5 Hermeneutische Voraussetzungen 128
1.2.6 Rekonstruktion der Grenze durch Konstruktion einer anderen Grenze 129
1.3 Vergleich der Verfahren der Grenzsetzung von D und A 131
1.3.1 Antagonistische Grenzsetzungen durch die mentalen Modelle 132
1.3.2 Konfrontativer Wir-Gebrauch und Antithetik 135
1.3.3 Hermeneutische Voraussetzungen 136
1.3.4 Rekonstruktion der Grenze durch Konstruktion einer anderen Grenze 137
2. Ra¨umlich verfasste Grenzkonstruktionen – Inszenierung von Eingrenzung 137
2.1 Analyse der mentalen Modelle von B4 138
2.1.1 Gliederung 138
2.1.2 Usuelles Modell 138
2.1.3 Konkretisiertes Modell 140
2.1.4 Modifikationen 141
2.2 Inszenierung der Außengrenze in den B-Predigten 144
2.2.1 Thematisch-Werden der unthematischen Vorgegebenheit der Grenze 144
2.2.2 Sich-O¨ffnen: Differenzierung von Ga¨sten und Gastgebern 146
2.2.3 Perspektivierungen durch fictio personae 147
2.2.4 Rekonstruktion der Grenze: Mittelpunkt und Bodenstation 148
2.2.5 Hermeneutische Voraussetzungen 149
2.3 Vergleich der Verfahren der Grenzsetzung von B mit den weiteren Predigten 149
2.3.1 Thematisch-Werden der unthematischen Vorgegebenheit der Grenze 149
2.3.2 Bewegungen auf der Grenze I: Sich-O¨ffnen, Einladen 151
2.3.3 Perspektivierung durch fictio personae 152
2.3.4 Bewegungen auf der Grenze II: Sich-auf Weg-machen 153
2.3.5 Zusammenarbeit und Knotenpunkt 155
3. Ertrag fu¨r die Kirchentheorie der Außengrenze 156
3.1 Ergebnisse der Predigtanalysen 157
3.1.1 Modelle und Arten der Grenzkonstruktion 157
3.1.2 Oszillieren der Grenzen 157
3.1.3 Perspektivierung des Außen vom Standpunkt des Eigenen 158
3.1.4 Leitung durch Inszenierung von Außengrenzen 160
3.2 Theoretische Konzeptionen und empirische Ergebnisse im Vergleich 161
3.2.1 Der missionarische Wachstumsdiskurs 161
3.2.2 Der Gastfreundschaft-Diskurs 171
3.3 Zusammenfassung: Kirchenleitung durch Inszenierung von Außengrenzen 178
IV. Inszenierung der Vergemeinschaftung nach innen 183
1. Inszenierung der fro¨hlich-zuversichtlichen Wir-Gemeinschaft 185
1.1 Analyse der mentalen Bilder von C3 185
1.1.1 Gliederung der Predigt 185
1.1.2 Usuelles Modell 186
1.1.3 Konkretisiertes Modell 188
1.1.4 Modifikationen 189
1.2 Vergemeinschaftung nach innen 191
1.2.1 Vergemeinschaftung durch gemeinsam geteilte Werte und Normen 191
1.2.2 Vergemeinschaftung durch Gebrauch der Personalpronomina 200
1.2.3 Vergemeinschaftung durch gemeinsam geteilte Emotionen 202
1.3 Mechanismen der Vergemeinschaftung nach innen in den C-Predigten 207
1.3.1 Vergemeinschaftung durch gemeinsam geteilte Werte und Normen 207
1.3.2 Vergemeinschaftung durch Gebrauch der Personalpronomina 214
1.3.3 Vergemeinschaftung durch gemeinsamg eteilte Emotionen 216
1.4 Vergemeinschaftung nach innen in den weiteren Predigten 218
1.4.1 Vergemeinschaftung durch gemeinsam geteilte Werte und Normen 219
1.4.2 Vergemeinschaftung durch Gebrauch der Personalpronomina 233
1.4.3 Vergemeinschaftung durch gemeinsam geteilte Emotionen 236
2. Inszenierung der rational-organisationalen Vergemeinschaftung 242
2.1 Analyse der mentalen Bilder von G4 242
2.1.1 Gliederung 242
2.1.2 Usuelles Modell 243
2.1.3 Konkretisiertes Modell 245
2.1.4 Modifikationen 246
2.2 Mechanismen der Vergemeinschaftung 249
2.2.1 Vergemeinschaftung durch Werte und Normen 249
2.2.2 Vergemeinschaftung durch Gebrauch der Personalpronomina 251
2.2.3 Vergemeinschaftung durch geteilte Emotionen 252
2.3 Vergleich mit weiteren G-Predigten 255
2.3.1 Vergemeinschaftung durch Werte und Normen 255
2.3.2 Vergemeinschaftung durch Gebrauch der Personalpronomina 256
2.3.3 Vergemeinschaftung durch gemeinsam geteilte Emotionen 256
2.4 Vergleich von G4 mit B2, F1 und den weiterer Predigten 258
3. Ertrag fu¨r die Kirchentheorie der Vergemeinschaftung nach innen 262
3.1 Ergebnisse der Predigtanalysen 262
3.2 Ertrag fu¨r die Theorie der Kirchenleitung 265
3.2.1 Akzentuierung des kirchlichen Ethos 265
3.2.2 Akzentuierung inszenierter Vergemeinschaftung 268
3.2.3 Akzentuierung der emotionalen Dimension 271
V. Inszenierung des Verha¨ltnisses von Superintendent und Gemeinde 280
1. Dank-A¨ußerungen in den Predigten 281
1.1 Drei Formen von Dank-A¨ußerungen 281
1.2 Danken als Indikator des mentalen Modells Kontrolle 282
2. Sprachwissenschaftliche Vertiefung 284
2.1 Danken als expressiver Sprechakt 284
2.1.1 Sprechakttheoretische Grundlagen zu Expressiva und Danken 284
2.1.2 Sprechakttheoretische Analyse der Dankes-A¨ußerungen der Predigten 288
2.2 Dankes-A¨ußerungen zwischen Bewertungen und Direktiva 290
2.3 Soziolinguistische Vertiefung 294
2.3.1 Grundlage: Goffmans Konzepte von face und face-work 295
2.3.2 Maximalisierung als sprachliche Gestaltung eines Zeremoniells 297
2.3.3 Ausgleich der Face-Bedu¨rfnisse durch Ho¨flichkeit (Brown/Levison) 298
3. Ertrag fu¨r die Kirchentheorie der Leitungsbeziehung 306
3.1 Ergebnisse der Predigtanalysen 306
3.1.1 Relevanz des Sprecher-Adressaten-Verha¨ltnisses 306
3.1.2 Bearbeitung von Asymmetrie durch Inszenierung sozialer Na¨he 307
3.2 Ertrag fu¨r Homiletik und Kirchentheorie 307
3.2.1 Ertrag fu¨r die Homiletik: Inszenierung von Beziehung durch Ho¨flichkeit 308
3.2.2 Ertrag fu¨r die Kirchentheorie: Inszenierung der Spannung von Egalita¨t und Leitung durch Ho¨flichkeit 309
VI. Bu¨ndelung und Ausblick 317
1. Grundzu¨ge der kirchenleitenden Funktion der Predigt 317
1.1 Kirchenleitung durch Inszenierung der Mehrdimensionalita¨t der Kirche 317
1.2 Kirchenleitung durch Inszenierung des kirchlichen Ethos 320
1.3 Kirchenleitung durch Inszenierung von Emotionen 322
1.4 Kirchenleitung durch die Predigt 326
2. Ausblick 332
Anha¨nge 335
U¨bersicht der mentalen Modelle 335
Predigten zu den dargestellten Analysen 336
Literaturverzeichnis 350