Einwohlt | Mein Knutschfleck und ich | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 216 Seiten

Einwohlt Mein Knutschfleck und ich


1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-401-80044-8
Verlag: Arena
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 216 Seiten

ISBN: 978-3-401-80044-8
Verlag: Arena
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Pubertät geht in ihre heißeste Phase! Während Sina hundertpro sagen kann, dass sie nie-nie-niemals so werden will wie ihre Eltern, zermartert sie sich gleichzeitig das Hirn darüber, wer sie ist und wo sie hin will ... Des Weiteren drängt sich ihr eine nicht minder wichtige - megadringende - Frage auf: Flirten und Küssen - wie geht das überhaupt? Neue, witzige und hormonverwirbelte Katastrophen von Sina. Mit starken Tipps und wertvollen Infos.
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ERSTES KAPITEL,
IN DEM SINA ÜBER DIE WAHRE SCHÖNHEIT NACHDENKT Wahrheit oder Pflicht … Nichts ist mehr so, wie es einmal war. Und das liegt an diesem verflixten Knutschfleck. Blau-rötlich schimmernd, mit einem Touch Grün am Rand, prangt er deutlich an meinem Hals, auf der rechten Seite, an der Stelle, wo man sonst den Puls fühlt. Alle finden das lustig und lachen sich halb tot darüber, vor allem Julia, die blöde Kuh. Knutschflecke sind für alle lustig, nur nicht für die Geknutschte! Julia kann sie ja gerne als Trophäen sammeln, ich finde meinen Knutschfleck nur peinlich, peinlich, peinlich. Mal abgesehen davon, dass er mir signalisiert: Küssen ist nicht ohne. Dabei habe ich noch nicht einmal richtig geküsst ich weiß ja gar nicht, wie das geht! Alles hatte ganz harmlos angefangen: Wir feierten meinen dreizehnten Geburtstag bei uns im Partykeller. Zugegeben, diese olle Holztäfelung und der geschnitzte Tresen sind nicht gerade ultramodern, aber dafür hatten wir unsere Ruhe. Keine neugierigen Mama-Blicke, kein Stress mit Krümeln auf dem Teppich, keine Panik bei umgekippten Gläsern, im Partykeller gelten eben andere Gesetze. Ich hatte den ganzen Samstagvormittag damit verbracht, mit Tüchern und Alufolie ein bisschen Atmosphäre zu zaubern. Sonst hat mir ja immer meine Ex-Beste-Freundin Kleo bei den Geburtstagsvorbereitungen geholfen, aber in letzter Zeit ist sie so komisch drauf und hängt lieber mit ihrer Hovawart-Hündin Ambra auf dem Hundeplatz ab. Also war meine aktuelle beste Freundin Milli da und die hat unzählige Teelichter aufgestellt, damit wenigstens die große Neonröhre an der Decke ausbleiben konnte. Ganz ohne Licht hatten meine Eltern nicht erlaubt, weshalb die alte Fransen-Lampe in der Ecke vor sich hin funzelte. Mama hatte uns mit Blümchen-Muffins, Knabberzeug, Bionade und Cola eingedeckt und Papa hatte mir geholfen, meinen nigelnagelneuen iPod an die tragbaren Lautsprecher zu stöpseln. Wie immer waren einige Freundinnen eingeladen und ein paar Jungs aus meiner Klasse, mit denen wir sonst in der Pause oder im Schwimmbad rumhingen. Genauer gesagt: in die wir der Reihe nach alle ein bisschen verknallt waren. Yannis ist mein bester Freund, seit ich denken kann aber verknallt bin ich nicht in ihn, um das gleich mal klarzustellen. Ich meine er ist nicht mein Freund, sondern einfach ein toller Kumpel, einer, mit dem man so richtig über alles reden kann und der mich blind versteht. Außerdem findet er Julia megatoll und in letzter Zeit sehen wir uns nur noch in der Schule, obwohl wir eigentlich Nachbarn sind. Es gibt sogar Tage, an denen ignoriert er mich vollkommen. Dann ist da Sebastian, der ist ziemlich schüchtern, hat aber viel Kohle und trägt ständig neue Markenklamotten. Marco ist eher der Typ Draufgänger, aber einer der lieben Art, und ich glaube, Milli hat ein Auge auf ihn geworfen. Und ich finde aktuell Juri total süß und lieb und cool , obwohl er eher der Typ Spargeltarzan ist. Aber seine witzigen Sprüche und seine lässige Art haben es mir in letzter Zeit voll angetan. Die anderen Jungs habe ich nur eingeladen, damit Juri kommt und mir vielleicht einen Geburtstagskuss gibt. Doch irgendwie war die Stimmung nicht so gut, alle hingen gelangweilt in den Ecken rum. Wenn es nach Mama gegangen wäre, würden wir jetzt eine Stadtrallye machen, die ich natürlich abgelehnt hatte – ich wollte schließlich eine Fete feiern und keinen Kindergeburtstag. Vielleicht wäre es nicht die blödeste Idee gewesen … So wartete ich die ganze Zeit darauf, dass Juri sich endlich mal neben mich setzte, während Milli ständig Marco anblinzelte. „Hey Sina, hast du keine andere Music?“, maulte Sebastian bei jedem neuen Song, der nicht Hip Hop war, und Marco fragte: „Gibt es hier eigentlich nichts Richtiges zu trinken?“ Er deutete zum Feuerlöscher, der als Zapfhahn auf dem Tresen stand. „Kannst es ja mal versuchen“, meinte ich betont fröhlich. „Da kommt nur Staub raus!“ Keine Ahnung, wann meine Eltern das letzte Mal hier unten Party gefeiert haben. Seit mein Bruder Leon auf der Welt ist, glaube ich, nicht mehr. Und das ist immerhin mehr als sechs Jahre her. „Wollen wir was spielen?“, hatte meine zweitbeste Freundin Julia dann vorgeschlagen und in diesem Moment war ich ihr sehr dankbar dafür. „Au ja, ‚Was bin ich‘!“, rief Milli und Kleo klatschte ausnahmsweise begeistert in die Hände. Vor Aufregung war sie so rosa im Gesicht wie die puschelige iPod-Hülle von Hello Kitty, die sie mir zum Geburtstag geschenkt hat. „Oh no“, stöhnte Jolina entnervt. „Das ist ja wohl Babykram. Warum hast du auch keine Motto-Party gemacht? ‚Schwarz-Weiß‘ oder so.“ Danke, Jolina, das wollte ich hören, ich wusste, dass du eine fiese Kuh bist, aber so deutlich hast du es mir noch nicht gesagt, dass du mich für einfallslos hältst. Wieso hatte ich eigentlich die größte Ätz-Tussi aus unserer Klasse zu meiner Geburtstagsparty eingeladen?! „Wie wäre es dann mit ‚Wer wird Millionär?‘“, fragte Yannis und guckte mich mit seinen dunklen Augen fragend an. „Du hast doch diese Jubiläums-Ausgabe, oder?“ „Klar, ich hole es!“ Sofort war ich auf den Beinen und machte Anstalten, nach oben zu flitzen. „Nein, doch nicht so was!“ Julia winkte lässig ab. „Ich meine … kennt ihr ‚Wahrheit oder Pflicht‘?“ „Das, wo man sich küssen muss?“ Juri hatte plötzlich eine knallrote Birne. Dann kicherte er plötzlich los. „Meine Eltern haben das neulich auf so einer Party gespielt.“ „Da mache ich nicht mit, niemals!“ Kleo schüttelte so entrüstet den Kopf, dass ihre kurzen blonden Locken wippten. „Das ist doch total unhygienisch. Wenn Mama das wüsste, die hätte mich nie auf so eine Sex-Party gelassen …“ Küssen hat nichts mit Sex zu tun und schwanger wird man davon auch nicht. Allerdings werden beim Küssen bis zu 270 verschiedene Bakterien ausgetauscht – das stärkt das Immunsystem! Küssen macht fit, weil rund 50 Gesichtsmuskeln aktiviert und 12 Kalorien pro Minute verbrannt werden … „Jetzt mach mal langsam, Babyface“, mischte sich Jolina ein. „Kein Mensch spricht hier von Küssen, Sex und Ausziehen. Wir spielen ‚Flaschendrehen‘, sonst nix. Und wer dran ist, muss die Wahrheit sagen – oder seine Pflicht tun.“ Sie kicherte albern und Kleo rollte genervt mit den Augen. „Ashley spielt das auf ihren Partys auch immer“, erklärte Julia. Deswegen! Julias Schwester ist das große Vorbild für sie. „Also los, wer spielt mit?“ Yannis und die anderen Jungs machten erst gar keine Anstalten, sich zu Julia und Jolina in den Kreis auf den Boden zu setzen. Sebastian starrte Löcher in die Luft und Juri hielt sich mit knallrotem Kopf an seiner leeren Cola-Flasche fest. Friederike setzte sich zögernd neben Julia, Kleo stand noch unschlüssig in der Ecke. „Also gut“, seufzte ich. Ich konnte ja schlecht auf meiner eigenen Party die Spielverderberin sein, schlimmer konnte es ja eigentlich auch nicht mehr werden. „Komm, Yannis, mach auch mit!“ Ich sah ihn bittend an. Irgendwie wollte ich verhindern, dass mein dreizehnter Geburtstag der Total-Reinfall wurde. Vielleicht kam bei diesem albernen ‚Flaschendrehen‘ doch noch so etwas wie Stimmung auf. Nach vielem Hin und Her und dank stundenlanger Überredungskünste saßen wir schließlich alle im Kreis: Jolina, Julia, Kleo, Friederike, Juri, Sebastian, Marco, Yannis und ich. „Okay“, rief Julia, „ich fange an.“ Sie gab der Flasche einen Schwung. Wuuuup!, der Flaschenhals zeigte auf Jolina. „Wahrheit oder Pflicht?“, fragte sie. „Wahrheit!“, antwortete Jolina prompt. „Okay … welche Farbe hat deine Unterhose?“, fragte Julia, ohne mit der Wimper zu zucken. „Iiiiiiiiiiii! Spinnst du? Das interessiert mich doch gar nicht!!!“ Kleo sprang empört auf, doch Friederike hielt sie zurück. „Komm, ist doch witzig“, meinte sie und kratzte sich dabei in der Armbeuge rum. „Lila“, gab Jolina knapp zur Antwort und Juri kicherte sich halb blöd. Dann drehte Jolina die Flasche. Wuuuup!, Sebastian war dran. „Wahrheit oder Pflicht?“, fragte sie. „Pflicht“, antwortete Sebastian wie aus der Pistole geschossen. „Geh hoch und hole aus dem Badezimmer Frau Rosenmüllers Gesichtscreme “, grinste Jolina. „Und dann cremst du deinen Bauch damit ein.“ „Tages- oder Nachtpflege?“, fragte Sebastian cool zurück. „Das geht nicht, ich bekomme Stress mit meiner Mutter“, rief ich entsetzt. Nicht auszudenken, wenn meine Eltern was mitbekamen! „Ach was, ich passe auf, dass sie nichts merkt.“ Yannis hielt beflissen die Tür auf und ging gemeinsam mit Sebastian nach oben, während ihnen die anderen hinterhergrölten. Keine Minute später waren beide wieder zurück – mit Mamas teurer...


Constanze Guhr, geboren 1975, wuchs in Leipzig auf und studierte - nach einem einjährigen England-Aufenthalt - Bildende Kunst an der Berliner Universität der Künste (UdK) sowie Sonderpädagogik an der Humboldt Universität. Seit 2004 ist sie mit 3 Kollegen als freie Illustratorin im Künsteratelier "petit 4" tätig. Constanze Guhr lebt mit Mann und Kind in Berlin.www.constanzeguhr.de



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