Eke | Irrläufe | Buch | 978-3-68930-010-4 | sack.de

Buch, Deutsch, 238 Seiten, Format (B × H): 159 mm x 235 mm, Gewicht: 455 g

Eke

Irrläufe

Herta Müllers Poetik des Eigen-Sinns
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-68930-010-4
Verlag: Edition Text + Kritik

Herta Müllers Poetik des Eigen-Sinns

Buch, Deutsch, 238 Seiten, Format (B × H): 159 mm x 235 mm, Gewicht: 455 g

ISBN: 978-3-68930-010-4
Verlag: Edition Text + Kritik


Irrläufe, wie Herta Müller sie versteht, sind Wirbel von Bildern und Begriffen, sind Drehungen, Strömungen "im Teufelskreis der Wörter" (wie es in ihrer Nobelpreisrede heißt).

Sprachspiele mehrdeutiger Metaphorisierungen und Metonymisierungen setzen den Ton, mit dem Müller von den frühen Erzählungen der "Niederungen" bis in das jüngere Collagenwerk hinein ihre Texte einstimmt auf das 'innere Orchester' der Lesenden. Eigentümlich schräge oder seltsam verkehrte Bilder stören den Lesefluss und bringen dem Realen"eine Art verwunschene Logik" bei, schaffen Raum für Irritationen, für Überhänge und Übergänge, die Herta Müller als poetologisches Prinzip semiotischen Überschießens und zugleich als "Irrlauf im Kopf" ins Spiel gebracht hat.

Der Band folgt der Spur dieses Prinzips des Irrlaufs von der Poetik Herta Müllers über die narrativen Ordnungen ihrer Texte bis hin zum ethisch-moralischen Kern ihrer buchstäblich 'schönen' Allegorien der Trostlosigkeit: der Bergung von Humanität als utopischem Merkzeichen eines nach wie vor ausstehenden Zustands universaler Mitmenschlichkeit.

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Inhalt

EIGEN/SINN: POETIK

Kindheitserinnerung 1: Apparatur(en) der Bildgebung
Erinnerung und ‚erfundene Wahrnehmung‘ – ‚frappierende Überfälle‘
Prekäre Zeugenschaft
Wilde Semiosen
„Wirbel ins Nichtgesagte“ hinein: Inszenierungen von Text-Bild-Räumen mit Schere und Kleber
Irrlauf
Irrlauf des Lachens
Gegenläufigkeit
Sehepunkte: Die Registratur des Sehens
„Was man nicht sagen kann, kann man vielleicht schon singen“. Herta Müllers ‚Soundtrack‘
Coda 1: Grazie und Unschuld

NARRATIVE ORDNUNGEN: CHRONOTOPOGRAFIEN DER REPRESSION

Entzeitlichung
Entortung
Der ‚drückende Tango‘ der Verhältnisse
Regime der Angst
Angsthaben und Angstmachen im System der Hörigkeit, oder: „Warum soll man sein Glück machen wollen, wenn es immer nur gelingt, seine Angst zu machen“
Körper und Begehren
Lagerwelt – Lagerzeit
Coda 2: Die Habe und das ‚Meinige‘

„DUM SPIRO SPERO“: HUMANITÄT UND (FÜR-)SORGE

‚Sehnsuchtswirtschaft‘: Ethik und Eigensinn
Kindheitserinnerung 2: Fürsorglichkeit

Siglenverzeichnis
Literaturverzeichnis


Eke, Norbert Otto
Norbert Otto Eke ist Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Literaturtheorie in Paderborn, wo er auch das "Zentrum für deutschsprachige Gegenwartsliteratur" leitet. Seine Forschungsschwerpunkte sind angesiedelt an der Schnittstelle von Philologie, Theater-, Kultur- und Medienwissenschaft mit den Schwerpunkten Literatur und Theater vom 18. bis zum 21. Jahrhundert, der deutsch-jüdischen Literatur, dem Vormärz und der Gegenwartsliteratur mit einem besonderen Augenmerk auf den Werken von u. a. Herta Müller. Er ist Herausgeber der "Zeitschrift für deutsche Philologie" und der "Amsterdamer Beiträge zur neueren Germanistik".



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