Endler | Wega 9: Leuchtfeuer auf Graborflack | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 9, 64 Seiten

Reihe: PERRY RHODAN-Wega

Endler Wega 9: Leuchtfeuer auf Graborflack


1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-8453-5371-5
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 9, 64 Seiten

Reihe: PERRY RHODAN-Wega

ISBN: 978-3-8453-5371-5
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Seit mehr als dreieinhalb Jahrtausenden bereisen die Menschen den Weltraum und erforschen die Wunder des Universums. Sie sind faszinierenden Fremdvölkern begegnet, haben zahlreiche Welten besiedelt und kosmische Geschichte gestaltet. Als im Jahr 2059 Neuer Galaktischer Zeitrechnung Perry Rhodan zur blauen Sonne Wega reist, erlebt er mit, wie die zuvor unbekannten Maccani das System von der Milchstraße abriegeln. Um die Gegner abzuwehren, müssen Rhodan und seine Gefährten einem neuen Galaktischen Rätsel nachspüren. Mit ersten Antworten kehrt Perry Rhodan von dieser Mission zurück. Aber in der Zwischenzeit haben die Maccani eine Gewaltherrschaft etabliert. Das ist ihnen jedoch nur gelungen, weil sie mächtige Helfer haben. Perry Rhodan will einen Keil in dieses Bündnis treiben und den Gegner dadurch entscheidend schwächen. Er legt eine Falle aus und entzündet ein LEUCHTFEUER AUF GRABORFLACK ...
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1. 24. Juli 2060 NGZ Pigell   Der Wind trieb Sand mit sich. Eine dauerhafte Brise aus Südwest hielt Myriaden Körner unterschiedlicher Größen und Formen gefangen. Im Licht der Sterne flirrten sie. Steile Felswände, teils zerklüftet, an anderen Stellen glatt geschmirgelt, gaben die Richtung vor. So peitschte die Böe durch das kurvenreiche Tal. Der Sand prasselte gegen Gestein, ein leises Heulen erklang, sobald der Luftstrom eins der zahlreichen Löcher streifte. Urplötzlich verlor der Wind an Kraft und ebbte Momente später vollends ab. Der Sand rieselte zu Boden, bedeckte das Rinnsal in der Mitte des Wadis mit einer dünnen Pulverschicht, die rasch versank. Wenige Dutzend Meter voraus endete der verdorrende Bach in einer flachen Pfütze und versickerte. Zu beiden Seiten des Wasserlaufs wucherten verkrüppelte Büsche und einige kahle Stämme. Für eine kräftigere Vegetation reichte das spärliche Wasser nicht aus. In der Felswand links von der Pfütze, in etwa sechs, sieben Metern Höhe, schob sich ein lang gezogener Kopf aus einer der Höhlen. Eine Echse mit übergroßen Augen, die sie eindeutig als nachtaktiv kennzeichneten. Sie spähte umher, öffnete das Maul. Im fahlen Sternengefunkel blitzten eckige Zähne auf. Die Echse fauchte, hielt nach Beute Ausschau. Vorsichtig verließ sie den Bau, schlängelte heraus, bis zunächst ein, dann zwei und schließlich ein drittes Beinpaar sichtbar wurden. Als habe sie Saugnäpfe unter den vierzehigen Pfoten, kletterte sie ohne ein einziges Abrutschen bis hinunter in den geröll- und staubbedeckten Grund. Vollkommen geräuschlos durchkämmte sie das nahezu ausgetrocknete Tal. Ein Schwarm Insekten, recht große, libellenartige Exemplare, surrte heran. Das am Boden kauernde Reptil öffnete in hungriger Erwartung langsam das Maul und spannte die Beinmuskulatur an. Immer näher kam die brummende Formation. Zu nah. Die Echse sprang, erwischte in vollem Flug mehrere Insekten auf einmal. Der Schwarm fegte auseinander, als habe eine Explosion in seiner Mitte stattgefunden. Zufrieden mit dem Jagderfolg, schluckte die Echse hastig. Es donnerte dumpf. Das Reptil hob den Schädel und verharrte bewegungslos. Donner? Gewitter? Regen? Würde Wasser in das Wadi einschießen? Mehr Instinkt als Gedanke. Was die Augen jedoch sahen, war nur der sternenklare Nachthimmel. Eine warme Böe irritierte die Echse. Der Wind nahm wieder an Kraft zu. Schnell brachte sich die Echse in Sicherheit, hetzte in Richtung des Hangs, hinauf zur Höhle und kroch rückwärts in das enge Loch. Nur der Kopf ragte noch hinaus. Unbekannte Geräusche erschreckten das Tier. Es wich noch ein Stückchen zurück. Nichts war zu sehen, und doch ertönte ein niederschwelliges Brummen, eine Vibration der Atmosphäre, die sich in den Boden fortsetzte und den Grund schwach erschütterte. Sand und kleinere Brocken lösten sich aus dem Hang, rieselten hinab ins Wadital. Der Lärm intensivierte sich. Staub wirbelte auf, es knackte laut, als an vier Stellen Steine zermahlen wurden. Die Echse zog sich tiefer in ihren Bau zurück. Gefahr! Ein Instinkt, der noch mächtiger in ihr tobte, als die Stille zurückkehrte. Es summte. Mitten in der Luft bildete sich ein Riss, aus dem ein blendender Lichtstrahl stach und die Nacht durchschnitt. Der Spalt vergrößerte sich, eine Rampe wurde erkennbar, die sich auf den Grund senkte. Zwei humanoide Gestalten kamen über die Rampe ins Freie. »Wir hätten näher an Andalbaug landen sollen«, erklang eine gereizte männliche Stimme. »Warum so vorsichtig, Perry? Selbst Gillian ist meiner Meinung.« Instinktiv wich die Echse weiter zurück. Die Furcht vor dem Unbekannten wurde übermächtig. Das Wadi gehörte nun ganz den seltsamen Wesen, von denen eines seit mehr als 3700 Jahren auf den Namen Perry Rhodan hörte.   *   Rhodan sog den Duft der Wüstennacht ein und genoss den Augenblick. Kilian Gavril schnaubte entnervt, weil er keine Antwort auf seine Frage erhalten hatte. »Perry?«, versuchte er es erneut. »Weil wir keine unnötige Aufmerksamkeit erregen wollen, Kilian«, begründete Rhodan seine Entscheidung mit geschlossenen Augen. »Selbst mit aktiver Volltarnung könnte man die Space-Jet aufspüren. Schon allein die Luftbewegungen würden Alarm auslösen. Die Stadt steht unter der Kontrolle der Maccani. Unsere Aktion sollte daher möglichst geräuschlos ablaufen.« Gavril schüttelte den Kopf. »Warst du schon mal hier?«, fragte Rhodan leise. »Auf Pigell?« »Nein.« »Kannst du es nicht genießen? Die Luft, die Nacht, das Neue? Ich weiß noch, wie es damals für mich war, als wir das Wegasystem zum ersten Mal besucht und das Galaktische Rätsel gelöst haben. Es ist so lange her.« Rhodan erwartete nicht, dass der egozentrische Wissenschaftler die Emotionen nachempfinden konnte. Gavril gönnte ihm nicht mal eine Antwort. Stattdessen drang Lärm aus dem geöffneten Außenschott der Space-Jet. Drei Roboter geleiteten eine Antigravplattform ins Freie, gefolgt von zwei diskutierenden Terranern. Gillian Wetherby machte eine gute Figur in ihrem Raumanzug des Typs SERUN und schien voller Vorfreude auf den Raubzug zu sein. Neben ihr tauchte Nahood Fanroda auf, ein bulliger Techniker, der zusätzlich über Gefechtserfahrung im Nahkampf verfügte. Die beiden stritten sich, wer das letzte Sparring an Bord der MARCUS EVERSON gewonnen hatte. »Ich habe den Kampf nicht abgebrochen«, widersprach Fanroda, der dicht hinter der Plattform ging. »Mein Klopfen auf den Boden war der Tatsache geschuldet, dass ich nicht vor Schmerzen schreien wollte.« »Soso.« Wetherby lächelte grimmig. »Ein erwachsener Mann, der von einer Frau auf die Matte gelegt wird, suchte nach einem Ventil für seine Schmerzen? Also zu meiner Zeit ...« Sie stoppte den Exkurs selbst. »Nahood, ich habe ein dreifaches Klopfen gehört. Ein eindeutiges Zeichen, dass du um Gnade gebeten hast.« »Ich hätte mich befreien können.« »Aber du wolltest keine Frau schlagen?« Wetherby lachte noch, als sie neben Rhodan und Gavril anlangten. »Geht es los?«, fragte sie. Rhodan nickte. »Wir setzen die Roboter auf die Transportplattform und Gavril und dich dazu. Nahood und ich bilden die Vorhut.« Wetherby runzelte die Stirn. »Jemand muss auf Kilian aufpassen. Er war selten im Außeneinsatz«, ergänzte Rhodan, bevor sie sich beschweren konnte. »Einverstanden?« Die Raumpilotin aus ferner Vergangenheit hob die Hände und signalisierte Einverständnis. »Alles klar.« »Kilian? Auf die Plattform bitte«, rief Rhodan und wies die Bordpositronik der Space-Jet an, die Rampe einzufahren und in Alarmbereitschaft zu verharren.   *   Rhodan flog mithilfe des Antigravaggregats seines SERUNS etwa 50 Meter vor der Plattform her und nutzte die vollständige Sensorik seiner Einsatzmontur, um mögliche Gefahren frühzeitig aufspüren zu können. Doch die Wüstenlandschaft von Pigell zog unter ihnen vorbei, ohne dass jemand aufgetaucht wäre. Die Minuten reihten sich zu zwei Stunden, bis in der Ferne die Umrisse der Stadt Andalbaug sichtbar wurden. Kantige Quader, zusammengewürfelt und in die Wüste geworfen, umgeben von einer nahezu prähistorisch anmutenden Stadtmauer, die nutzlos wirkte und von nur einer Handvoll schwacher Lampen beleuchtet wurde. Auch von den Wohnblöcken dahinter drang nur wenig Licht aus den Fenstern oder den Gassen zwischen den Häusern. Es war mitten in der Nacht. Die Bewohner schliefen. Vielleicht zogen sie es vor, nicht die Aufmerksamkeit der Besatzer zu erregen. Gut für unser Vorhaben, dachte Rhodan und nutzte die Ortungssysteme des SERUNS, um nach Wachen oder Patrouillen zu suchen. Am westlichen Stadtrand bewegten sich einige Maccaniroboter ähnlicher Art und Gestalt wie die Maschinen, mit denen sie bereits auf Richya Bekanntschaft gemacht hatten. Fanroda gab ein Warnsignal. Ein Roboterduo näherte sich aus Richtung der Stadt. Die humanoid geformten Konstruktionen wurden von den Maccani als Kampfeinheiten eingesetzt. Nicht zum ersten Mal stellte sich Rhodan die Frage, warum ein Volk, das – wie er seit Kurzem wusste – selbst robotischer Herkunft war, sich auf die Hilfe von Kampfmaschinen verließ. Oder würden aus diesen beiden Wächtern eines Tages ebenfalls organische Wesen werden? Wetherby reagierte, änderte den Kurs der Antigravplattform und schaltete deren Deflektorschirm ein. Rhodan und Fanroda blieben in luftiger Höhe zurück, um zu überprüfen, ob sie den Wächtern aufgefallen waren. Aber nichts wies darauf hin. Also folgten sie der Plattform, deren Konturen trotz ihres Unsichtbarkeitsfelds von Rhodans Anzugpositronik holografisch in sein Sichtfeld eingeblendet wurden, und hielten weiter auf ihren Zielpunkt zu. Ein gutes Stück östlich von den Wachrobotern und der Stadt lag der Komplex der Altstation. Eine uralte Anlage, in deren Zentrum eine Stufenpyramide aufragte, die oben nicht in einer Spitze, sondern in einem großen Flachdach endete. Rhodan suchte das Gelände bereits während des Anflugs nach Wärmesignaturen ab. Außer einigen technischen Gerätschaften war die Altstation jedoch energetisch nahezu tot. Nirgendwo waren Lebewesen zu erkennen. Zur Sicherheit befahl Rhodan seiner SERUN-Positronik, das Areal permanent zu sondieren. Er verlangsamte und stieg gleichzeitig in die Höhe, um einen besseren Überblick zu erhalten. Fanroda tat es ihm gleich und schwebte wenig später nur zwei Meter von ihm entfernt. Auf diese Weise konnten sich ohne Funk...


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