Engelken | Klartext für Anwälte | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 216 Seiten

Engelken Klartext für Anwälte

Mandanten gewinnen - Medien überzeugen. Verständliche Kommunikation in Wort und Schrift
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-7094-0133-0
Verlag: Linde Verlag Wien
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

Mandanten gewinnen - Medien überzeugen. Verständliche Kommunikation in Wort und Schrift

E-Book, Deutsch, 216 Seiten

ISBN: 978-3-7094-0133-0
Verlag: Linde Verlag Wien
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Das Kommunikationshandbuch

Anwälte, die ihre Inhalte jederzeit auch für Laien auf den Punkt bringen können, wenn es komplex und fachlich wird, ziehen Mandanten und Fälle magnetisch an. In einem immer härteren Verdrängungswettbewerb der Rechtsexperten setzt sich am Ende der durch, der klarer kommuniziert. Autorin Eva Engelken erläutert anhand zahlreicher Beispiele, wie man nicht nur gegenüber Mandanten, sondern auch in der Öffentlichkeit, in der Kanzleiwerbung, im Internet und gegenüber Medien Klartext spricht. Sie gibt Tipps zur Präsentation juristischer Sachverhalte in Radio und Fernsehen und zeigt, wie Anwälte und ihre Kanzleien von der Presse wahrgenommen werden. Interviews von und mit Sprachexperten und Praktikern aus Medien, PR und Anwaltsmarketing runden das Buch ab und machen es zu einem hilfreichen Ratgeber in allen Fragen der professionellen Kommunikation.

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Titelei;4
2;Inhalt;6
3;Vorwort;10
4;Kapitel 1 Anwälte sind Sprachvirtuosen. Warum reden sie dann Anwaltsdeutsch?;14
4.1;Die vier liebsten Ausreden der Anwälte – und wie man sie entkräftet;16
4.1.1;Ausrede 1: Die Gesetze sind schuld;16
4.1.2;Ausrede 2: Bürokraten und Richter sind halt keine Dichter;19
4.1.3;Ausrede 3: Im Kartell der Angsthasen;20
4.1.4;Ausrede 4: Nicht ohne meinen Floskelkoffer;21
5;Kapitel 2 Warum sich Klartext lohnt;23
5.1;Klartext wird verstanden und bleibt im Gedächtnis;24
5.1.1;Klare Redner überzeugen;24
5.1.2;Klartext wird gelesen;25
5.1.3;Das Internet verlangt Klartext;26
5.1.4;Klartext bringt Aufträge bei der Hotline;26
5.2;Klartext ist ein Faktorbei der Kanzleiwahl;27
5.3;Verstehen Sie Ihren Anwalt?;27
5.3.1;Klare Ansagen – Was Mandanten sich wünschen;29
6;Kapitel 3 Klartext für Anfänger, Fortgeschrittene und Könner;33
6.1;Erste Schritte;34
6.1.1;Sich auf das Gegenüber einstellen;35
6.1.2;Schritt für Schritt: So wird’s für die Zielgruppe verständlich;36
6.2;Klartext für Anfänger: Der Floskelei zuleibe rücken;37
6.2.1;Was tun mit den Fachbegriffen?;37
6.2.2;Doppeldeutiges erklären;39
6.2.3;Gerichts- und Verwaltungsdeutsch übersetzen;40
6.2.4;Antiquierte Wörter? Ab ins Museum!;42
6.2.5;Vereinfachen, aber juristisch genau bleiben;43
6.2.6;Blähwörter gesundschrumpfen;45
6.2.7;Wortballast abwerfen;47
6.2.8;Füllsel am Satzanfang und Anmoderationen;47
6.2.9;Füllsel und Pufferwörter mitten im Satz;48
6.2.10;Streichen: Distanzierende Füllsel der Wahrscheinlichkeit und Möglichkeit;49
6.2.11;Unter der Lupe: „ Es kommt darauf an“;49
6.2.12;Klare Linie auch bei zwei oder drei Handlungsoptionen?;51
6.2.13;Einfache, doppelte und mehrfache Verneinungen;52
6.2.14;Nominalstil vermeiden;54
6.2.15;Aktiv werden statt passiv bleiben;55
6.2.16;Randbemerkung: Rerchtschreippfeeler sint nichterfroilich;56
6.2.17;Wenn man nichts zu sagen hat, einfach mal dieSchnauze halten?;60
6.3;Klartext für Fortgeschrittene: So wird’s noch verständlicher;61
6.3.1;Satzbau nach allen Regeln der Schneiderkunst;63
6.3.2;Vorbildlich: Sätze schachteln mit Heinrich von Kleist;67
6.3.3;Simplify your Fachbeitrag;68
6.3.4;Kurz und knackig?Herausforderung bei Fachtexten;70
6.3.5;Die Kernaussage treffen;72
6.3.6;Ordnung und Gliederung sind das halbe Leben;73
6.3.7;Heikel: Wenn die Vereinfachung den Sinn verfälscht;76
6.4;Klartext für Könner: Unterhaltsam und überzeugend;77
6.4.1;Recht anschaulich – von der Macht der Bilder;80
6.4.2;Recht rhetorisch – was schon Aristoteles wusste;82
6.4.3;Recht interessant – kleines und unterhaltsames Geplänkel;83
6.4.4;Recht beispielhaft – von einem Mordopfer namens Mathilda;84
6.4.5;Die dramatische Geschichte hinter den Paragrafen erzählen;86
6.4.6;Gefühle müssen nicht positiv sein;87
6.4.7;Bitte persönlich werden;88
6.4.8;Die eigene Person in die Waagschale werfen;89
6.4.9;Bitte Farbe bekennen;90
6.4.10;Storytelling: Mit Geschichten überzeugen;90
7;Kapitel 4 Klartext sprechen;94
7.1;Zum Sprechen gehört eine gute Stimme;94
7.1.1;Die Stimme trainieren;95
7.1.2;Rhythm and Law oder: Wie kommt der Beat in die Sprache?;95
7.1.3;Den Gedanken beim Sprechen verfertigen;99
7.1.4;Nur eine freie Rede ist eine gute Rede;99
7.1.5;Geländer fürs Gedächtnis: Die Botschaft der Rede;100
7.1.6;Rhetorik: Das meinen die alten Griechen;101
7.1.7;Mit Witz und Verstand;102
7.1.8;Persönlich wirkt am besten;103
7.1.9;Das Wichtigste in Kürze;104
7.2;On the Air tonight – Anwälte im Radio;105
7.2.1;Umstände klären: Live oder aufgezeichnet?;106
7.2.2;Sich bewusst machen – was erzähle ich und wem erzähle ich es?;106
7.2.3;Interview: Gesprächsleitfaden machen – nichts Wesentliches vergessen;107
7.2.4;Frei sprechen – nicht ablesen;107
7.2.5;Gesetzbücher zu Hause lassen;107
7.2.6;Knackige Beispiele vorbereiten;108
7.2.7;Übersetzungsliste für Fachbegriffe und Abkürzungen;109
7.2.8;Wiederholung ist Pflicht;109
7.2.9;Kurz und knackig – was zu lang ist, wird geschnitten;110
7.2.10;Selbst bestimmen, welcher O-Ton von Ihnen gesendet wird;110
7.2.11;Umgebung radiotauglich machen;111
7.2.12;Aufnahme läuft;112
7.2.13;Faden verloren, rumgestottert – Ruhe bewahren!;112
7.2.14;Herausforderung Live-Interview;113
7.2.15;Wie schafft man es, als Anwalt ein gefragter Experte fürs Radio zu werden?;113
7.2.16;Ist es sinnvoll, sich selbst mit Themenvorschlägenans Radio zu wenden?;114
7.3;Anwälte vor der Fernsehkamera: Smile and win;115
7.3.1;Drei Formate, drei Strategien;115
7.3.2;Wie schafft man es, als Anwalt ins Fernsehen zukommen?;119
7.3.3;Wie Anwälte im Fernsehen brillieren – Ein Kurzleitfaden;120
7.3.4;Kameratraining – Hilfe für die ersten Schritte;124
7.3.5;Bestandsaufnahme: Wie war ich, Baby?;124
8;Kapitel 5 Anwälte im Werbeblock;126
8.1;Auf die Marke kommt es an;126
8.1.1;Exkurs: Neuromarketing: Diese Marke und keine andere!;129
8.1.2;Von der schwierigen Aufzucht einer Kanzleimarke;132
8.1.3;Marken-Bedenken – bedenken und entkräften;134
8.1.4;Wodurch unterscheidet sich Ihre Kanzlei vonanderen?;135
8.1.5;Ist Markenbildung nur etwas für die Großen?;135
8.1.6;Die Werte einer Kanzlei – sprachlich einzigartig?;138
8.1.7;Was bieten Sie an? Die Schönheit guter Erklärungen;140
8.1.8;Mit oder ohne meinen Anwalt?;142
8.1.9;Ist Ihre Marke relevant für Ihre Mandanten?;143
8.1.10;Welchen emotionalen Mehrwert bietet Ihre Marke?;144
8.1.11;Spezialfall: Die Arbeitgebermarke;146
8.2;Ihre Sprache im Marketing;151
8.2.1;An ihrer Sprache sollt ihr sie erkennen;152
8.2.2;Das ist genau mein Stil;153
8.2.3;Welches Vokabular vermittelt das Markenversprechen am besten?;154
8.2.4;Corporate Language Manual;155
8.2.5;Bleiben Sie ehrlich;156
8.2.6;Sloganizing für Rechtsanwälte;157
8.2.7;Den eigenen Slogan finden;159
8.2.8;Rettet die Dattel – die denglische Grippe kommt!;161
8.2.9;Geht’s auch in Tschörman?;163
8.2.10;Ihre Markenbotschaft in Sprachbildern: knapp daneben ist auch vorbei;164
8.2.11;Klartext in besonderen Lebenslagen;165
8.2.12;Medienkooperationen – Ihre Botschaft vomJournalisten umgesetzt;168
8.2.13;Webtext = Klartext;169
8.2.14;Klartext freut die Suchmaschinen;170
8.2.15;Social-Media-Gedöns;171
8.2.16;Bloggende Anwälte;173
8.2.17;Der Anwalt von heute trägt Tweet;173
8.2.18;Vernetztes Marketing über Soziale Netzwerke und Medien;174
9;Kapitel 6 Anwälte in der Presse: Ruhm oder Rhabarber?;176
9.1;Warum hilft Pressearbeit beim Marketing?;176
9.2;Warum sollten gerade Sie in der Zeitung stehen?;177
9.3;Die sprachlichen Herausforderungen derPressearbeit und wie Sie ihnen begegnen;178
9.4;Was fi nden die Medien interessant und worüberberichten sie?;178
9.5;Wo und wie kommen Anwälte in der Presse vor?;180
9.6;Wie schaffen Sie es in die Medien?;181
9.7;Anlässe für Rechtsberichterstattung suchen;182
9.8;Schritt für Schritt: Richtige Medien auswählen;183
9.9;Keyjournalisten fi nden und hätscheln;184
9.10;Informationen so verpacken, dass Journalisten etwas damit anfangen können;185
9.11;Richtige Person zum richtigen Zeitpunkt;186
9.12;Die ultimative Journalistenansprache;187
9.13;Wie Sie als Gastautor brillieren;188
10;Kapitel 7 Anwalts Pressestelle: Mietschreiber fürs Mietmaul?;190
10.1;Gute Argumente für professionelle Helfer;190
10.2;Wo Sie Mietschreiber und PR-Beraterinnen besonders gut einsetzen können;191
10.3;Diese (sprachlichen) Voraussetzungen sollten Ihre Helfer mitbringen;193
10.4;Diese Sprache sprechen PR-Leute – ein Glossar;193
10.5;Alles, nur kein Klartext – Journalistenfragen kreativ abwimmeln;197
10.6;Journalisten vergrätzen – so nicht;200
11;Gibt es einen Trend zur klaren Sprache?;204
12;In kleinen Schritten zum Klartext;204
13;Danksagung;207
14;Hinweis;208
15;Stichwortverzeichnis;210
16;Namensverzeichnis;215


Kapitel 1 Anwälte sind Sprachvirtuosen. Warum reden sie dann Anwaltsdeutsch? (S. 13-14)

Wer sich hinter Floskelwällen verschanzt, tut das nicht ohne Grund. Das war schließlich schon immer so. Der Gesetzgeber ist auch nicht besser; Verwaltungen und Gerichte erst recht nicht. Und seien wir ehrlich: Wer als Anwalt ohne den Habitus seiner Fachsprache auftritt, kann die Zulassung auch gleich zurückgeben – oder? Zeit für eine Bestandsaufnahme.

Ein Fall für die Sprachpolizei?

Sie sind der Meinung, dass Sie die deutsche Sprache hervorragend beherrschen? Dann sind Sie nicht allein. Viele Damen und Herren unter den Anwälten behaupten von sich im Brustton der Überzeugung, die deutsche Sprache zu lieben. Und deshalb setzen sie sich auch unermüdlich für sie ein. Zum Beispiel in ihren Schriftsätzen und Gutachten, durch die Konservierung von vom Aussterben bedrohter Begriffe wie Imponderabilien, Erfüllungsgehilfe und Güterabwägung. Privat lebenslustig und leicht verständlicher Sprache nicht abgeneigt, schalten Anwälte in ihrer Eigenschaft als Organe der Rechtspfl ege in den Kanzleimodus und werfen den Schachtelsatzgenerator an. Dann übersenden sie ihrer Mandantschaft „als Unterfertigte in vorbezeichneter (oder gegenständlicher) Angelegenheit beigefügte Schriftstücke“ und „anempfehlen die Glaubhaftmachung einer unter der Schwelle des vollen Beweises liegenden überwiegenden Wahrscheinlichkeit“. Oder sie erklären rundheraus, dass „die Aufhebung der Aussetzung der sofortigen Vollziehung nicht auszuschließen sei, weil infolge der Verweigerung der Rücknahme des Widerrufs auch die Nichtvollziehbarkeit des Nichtanwendungserlasses nicht mehr ausgeschlossen werden könne“.

Eine echte Herausforderung, sogar für Leser, die berufsbedingt mit komplizierten Fällen zu tun haben. Zum Beispiel die Krimiautorin Petra Busch. „Um dem Inhalt auf die Spur zu kommen, muss ich die Sätze von Anwälten oft dreimal lesen, weil sie verschachtelter sind als der raffi nierteste Krimiplot.“ Ein klarer Fall für die Sprachpolizei, fi ndet die Schriftstellerin, und sie steht mit ihrer Meinung nicht alleine. Gehen Sie mal inkognito auf eine Party und fragen, wie sich Anwaltsdeutsch anhört. „Bezaubernd, geistreich unterhaltsam“? Oder „öde, spitzfi ndig und unverständlich“? Und dann mal Hand aufs Herz, liebe Kollegen und Kolleginnen: Ist das allgemeine Unverständnis wirklich nichts weiter als Ausdruck der Unwissenheit des gemeinen Volkes? Oder anders gefragt: Warum darf es uns eigentlich nicht verstehen, das gemeine Volk?

Das war doch schon immer so – oder?

Stimmt. Schon Johann Wolfgang Goethe – Dichter, Universalgenie und vier Jahre lang selber praktizierender Rechtsanwalt – stellte fest, dass das Geschwätz des gegnerischen Anwalts immer dann besonders schlimm werde, wenn ihm die Argumente ausgingen: „Die Weitläufi gkeiten meines Herrn Gegners nehmen täglich überhand; je schwerer es ihm wird, einen gehörigen Beweis zu führen, desto mehr sucht er die Schwäche seiner Gründe unter einem Schwall von Worten zu verbergen.“

Das wortreiche Gefasel ist den Anwälten bis heute nicht ausgegangen. Als ich mich nach dem Examen in Kanzleien bewarb, erhielt ich unter anderem einen denkwürdigen Absagebrief. Der Absender sei mit seinem Kollegen zu der Ansicht gelangt, dass man mit meiner Person „die Problematik der Kanzlei in Form von Aktenüberhang“ nicht zufriedenstellend würde lösen können. Dass Laien derart virtuose Höhenfl üge sprachlicher Art eher mit Spott denn mit Anerkennung goutieren, zeigt exemplarisch der Witz von den zwei Ballonfahrern, die im dichten Nebel die Orientierung verloren haben. Als der Nebel plötzlich aufreißt, sehen sie unter sich einen einsamen Spaziergänger. Da formt einer der Männer im Fesselballon die Hände zum Trichter und ruft nach unten: „Wo sind wir hier?“ Der Spaziergänger wirft einen kurzen Blick nach oben und antwortet prompt: „In einem Fesselballon, 30 Meter über der Erde.“ Dann schließt sich die Nebeldecke wieder.


Engelken, Eva
Eva Engelken, Juristin und Wirtschaftsjournalistin (u.a. Handelsblatt, Wirtschaftswoche, Financial Times). Sie betreibt seit über fünf Jahren das Journalistenbüro Rechtstext für Wirtschaft und Recht und ist seit 2006 Beraterin für Anwalts-PR bei cpz Ogilvy Public Relations.

Eva Engelken, Juristin und Wirtschaftsjournalistin (u.a. Handelsblatt, Wirtschaftswoche, Financial Times). Sie betreibt seit über fünf Jahren das Journalistenbüro Rechtstext für Wirtschaft und Recht und ist seit 2006 Beraterin für Anwalts-PR bei cpz Ogilvy Public Relations.



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