Ernst | Betriebsstörung | Buch | 978-3-85449-570-3 | sack.de

Buch, Deutsch, 248 Seiten, Format (B × H): 120 mm x 200 mm

Ernst

Betriebsstörung


1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-85449-570-3
Verlag: Sonderzahl

Buch, Deutsch, 248 Seiten, Format (B × H): 120 mm x 200 mm

ISBN: 978-3-85449-570-3
Verlag: Sonderzahl


Gustav Ernst ist nicht nur ein arrivierter und bekannter Autor, sondern als Herausgeber der Literaturzeitschrift kolik zusätzlich eine wichtige Person des österreichischen Literaturbetriebs – und derart auch ein intimer Kenner der Szene. Wenn er nun in der für ihn typisch frontalen Art eine Betriebs(störungs)satire schreibt, darf man sich auf einiges gefasst machen. Sie werden nicht enttäuscht sein!Eine einflussreiche Literaturkritikerin wird ermordet, in Opatija auf der Uferpromenade über die Brüstung gestoßen – und bleibt als Gesprächsstoff äußerst lebendig. Wer ist der Täter? Ihr Ehemann, ein älterer Dichter mit schlohweißem Haupthaar? Oder sein jüngerer Kollege und literarischer Antipode? Oder doch der Kulturredakteur? Selten war diese Frage in der Literaturgeschichte belangloser als in Ernsts Prosa, die sich nicht als Krimiparodie versteht, eher als Absage an dieses allzu beliebte Genre.Die Figuren sind gleichermaßen Prototypen wie äußerst lebendige Figuren aus Fleisch und Blut – speziell beim Reden über Sex nehmen sie sich kein Blatt vor den Mund. Nina und Olga, Lehrerin und Apothekerin, sind beste Freundinnen und im Literaturbetrieb als Liebhaberinnen der Literatur eher Randerscheinungen, in Ernsts Roman stehen sie aber im Zentrum – die beiden halten den nie versiegenden Redefluss am Laufen: reden, tratschen, ausrichten, runtermachen. Immer wieder verbeißen sich die Figuren im Dialog ineinander, kosten Missverständnisse genüsslich aus, sind extrem nervig und nerven einander.Schlüsselromane sind indiskrete Fiktionen. Wer Ernsts Betriebs(störungs)satire für Realität hält und sich darin wiedererkennt, wird nicht daran gehindert.
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- Wäre doch eine gute Idee: ein Krimi in der Literaturszene.- Nicht mein Fach!- Würde Sie das nicht reizen, zur Abwechslung …?Wieder summt Ninas Handy, und sie drückt den Ton weg.- Ich will keine Abwechslung, sagt Joachim Trotta. Warum sollte ich eine Abwechslung wollen? Mich reizt keine Abwechslung! Das könnten Sie eigentlich wissen, als Kennerin meines Werks. Ich hasse Abwechslungen. Und ich schreibe totsicher keinen Krimi. Weder zur Abwechslung noch zu sonst was. Jeder Trottel schreibt einen Krimi. Jeder Verlag sagt zu jedem Autor: Jetzt schreib doch endlich einen Krimi! Genau das bringt die Literatur um! Auch meine Frau hat mich ständig damit genervt, jetzt zier dich nicht lang, jetzt mach nicht schon wieder auf Goethe, jetzt mach endlich einen Krimi! Das einzige, was Leute noch lesen: einen Krimi! Sie schauen Krimis, sie spielen Krimis, sie denken Krimis und sie lesen Krimis! Der A ist zwar ein Analphabet, aber er schreibt einen Krimi und lebt gut davon. Und der B ist ein Phrasendrescher, schreibt aber auch einen Krimi und lebt auch gut davon. Und du bist weder ein Analphabet noch ein Phrasendrescher und schreibst keinen Krimi! Warum nicht? Warum schreibst du keinen Krimi? Das machst du doch im Handumdrehen! Danach kannst du meinetwegen weiter Literatur schreiben. Oder willst du nicht gut leben? Jetzt heben Sie endlich ab!, sagt Trotta, als Ninas Handy wieder summt. Die sind ja nicht auszuhalten, diese Scheißhandys!- Dann entschuldigen Sie mich bitte!, sagt Nina, steht auf und geht in den Vorraum.



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