Fahrenbach | Existenzanalyse und Sprachreflexion | Buch | 978-3-89376-200-2 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 97, 320 Seiten, Format (B × H): 140 mm x 210 mm, Gewicht: 400 g

Reihe: Sammlung kritisches Wissen

Fahrenbach

Existenzanalyse und Sprachreflexion

Ergänzungsband zur Werkausgabe
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-89376-200-2
Verlag: Talheimer

Ergänzungsband zur Werkausgabe

Buch, Deutsch, Band 97, 320 Seiten, Format (B × H): 140 mm x 210 mm, Gewicht: 400 g

Reihe: Sammlung kritisches Wissen

ISBN: 978-3-89376-200-2
Verlag: Talheimer


„Philosophie kann ihr Erkenntnisinteresse und die mit ihm verbundene Reflexionsthematik in der Form ,begründeter Erkenntnis‘ theoretischer und praktischer Art nur auf eine methodisch reflektierte Weise realisieren. Dem Anspruch seiner methodischen Idee bzw. Reflexionsform nach ist Philosophieren ein hinsichtlich der Sinn- und Wahrheitsbedingungen prinzipiell selbstreflektiertes Denken. Denken und erfahrungsbezogenes Erkennen vollziehen sich jedoch wesentlich im ,Medium‘ der Sprache bzw. als Rede, worin sie allererst objektiviert, mitgeteilt und kritisch reflektiert bzw. kommunikativ geprüft werden können, und zwar als wissenschaftliches, methodisches Denken/Erkennen in der Form begrifflich bestimmter, argumentativ entwickelter und hinsichtlich des Geltungssinns und Wahrheitswerts ihrer Aussagen geprüfter bzw. prüfbarer Rede. Philosophie muss folglich die sprachlogischen Bedingungen und Kriterien wahrheitsfähigen Denkens thematisieren.

Die Reflexionsform des Philosophierens und die universale Sprachvermitteltheit allen Denkens bedingen also die methodisch grundlegende Bedeutung der Sprachanalyse und Sprachkritik für die Selbstkonstitution der Philosophie und ihre Problemstellungen.“ (Helmut Fahrenbach)

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Weitere Infos & Material


Inhalt

Vorbemerkung des Verlages

1. Sprachanalyse im Rahmen systematischer Philosophie

2. Die logisch-hermeneutische Problemstellung in Wittgensteins „Tractatus“

3. Wittgenstein, Bloch, Marcuse und Kierkegaard.
Oder: Die Sinnprobleme des Lebens als Grenze der Sprache und der analytischen Philosophie

4. „Lebensphilosophische“ Anthropologie oder „existenzphilosophische“ Daseinsanalyse.
Helmuth Plessner – Martin Heidegger

5. Sprachanalyse und kritische Theorie. Zu Herbert Marcuses Kritik der sprachanalytischen Philosophie

6. Zur Konzeption einer philosophischen Sprach-Anthropologie

7. Erfahrung und Sprache in philosophischer Reflexion

8. Thesen über Lage, Begriff und Funktion der Philosophie


Namensverzeichnis
Helmut Fahrenbach – Zur Person
Helmut Fahrenbach – Philosophische Werkausgabe

Addendum des Verlages

Vorbemerkung

Martin Böhler
Zur philosophischen Systematik der Werkausgabe von Helmut Fahrenbach
(Auszüge)


Vorbemerkung des Verlages

Nach der Vollendung der „Philosophischen Werkausgabe“ von Helmut Fahrenbach und anlässlich seines 95. Geburtstages haben sich Autor und Verlag zur Edition des vorliegenden Ergänzungsbandes Existenzanalyse und Sprachreflexion als Erweiterung der erschienenen zwölf Bände entschlossen. Darin werden die sprachanalytischen und sprach-philosophischen Aspekte der philosophischen Anthropologie hervorgehoben. Die Interdependenz von Philosophie und Sprache rückt ins Zentrum der Herangehensweise: „Philosophie kann ihr Erkenntnisinteresse und die mit ihm verbundene Reflexionsthematik in der Form ,begründeter Erkenntnis‘ theoretischer und praktischer Art nur auf eine methodisch reflektierte Weise realisieren. Dem Anspruch seiner methodischen Idee bzw. Reflexionsform nach ist Philosophieren ein hinsichtlich der Sinn- und Wahrheitsbedingungen prinzipiell selbstreflektiertes Denken. Denken und erfahrungsbezogenes Erkennen vollziehen sich jedoch wesentlich im ,Medium‘ der Sprache bzw. als Rede, worin sie allererst objektiviert, mitgeteilt und kritisch reflektiert bzw. kommunikativ geprüft werden können, und zwar als wissenschaftliches, methodisches Denken/Erkennen in der Form begrifflich bestimmter, argumentativ entwickelter und hinsichtlich des Geltungssinns und Wahrheitswerts ihrer Aussagen geprüfter bzw. prüfbarer Rede. Philosophie muss folglich (gerade auch als Meta- oder Prototheorie wissenschaftlicher Erkenntnis) die sprachlogischen Bedingungen und Kriterien wahrheitsfähigen Denkens thematisieren. Die Reflexionsform des Philosophierens und die universale Sprachvermitteltheit allen Denkens bedingen also die methodisch grundlegende Bedeutung der Sprachanalyse und Sprachkritik für die Selbstkonstitution der Philosophie und ihre Problemstellungen.“
Dabei geht der Autor vom handlungsorientierten Selbstverständigungsinteresse der Philosophie aus: „Das dem philosophischen Fragen motivierend und sinngebend zugrunde liegende Erkenntnis- bzw. Reflexionsinteresse ist keineswegs ,rein theoretisch‘, sondern praktisch vermittelt, denn es ist im letztlich praktischen Vernunftinteresse des Menschen an Erkenntnis zum Zwecke seiner emanzipatorisch-praktisch relevanten Selbstverständigung und Handlungsorientierung in der Welt fundiert.“
In seinen im Anhang wiedergegebenen schon früheren „Thesen über Lage, Begriff und Funktion der Philosophie“ unterstreicht der Philosoph die Zielorientierung verändernder Praxis: „Die teleologisch-utopische Funktion philosophischen Denkens wirkt sich überall dort aus, wo die realen Gegebenheiten – im Hinblick auf entworfene Ziele, antizipierte Möglichkeiten, Alternativen zum Bestehenden und seinen Entwicklungsmöglichkeiten – durch Akte produktiver Phantasie auf Zukunft und eine verändernde Praxis hin überschritten werden. Das geschieht bereits in allen normativen Erörterungen, die immer ein ,Transzendieren‘ des Faktischen und einen Entwurf von Zukunft enthalten (Sartre), sodann im ausdrücklichen Denken des theoretisch und praktisch Möglichen in seiner Spannung zum (jetzt) Wirklichen (und zwar nicht nur in einem prognostischen, sondern in einem projektiven Sinn) in Richtung ,konkreter Utopie‘ (Bloch u.a.) die Möglichkeitsdimension des Wirklichen aufzudecken (Bloch) und durch Entwerfen auch des jetzt unmöglich Scheinenden das Bewusstsein des Möglichen und die Motivation für eine verändernde Praxis zu aktivieren.“
Im Prozess des philosophischen Fragens greift Helmut Fahrenbach kritisch würdigend insbesondere auf die Arbeiten von Sören Kierkegaard, Helmuth Plessner, Ludwig Wittgenstein, Karl Jaspers, Ernst Bloch, Jean-Paul Sartre und Herbert Marcuse zurück.



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