Fahrenbach | Philosophische Anthropologie | Medienkombination | 978-3-89376-180-7 | sack.de

Medienkombination, Deutsch, Band 84, 888 Seiten, Format (B × H): 140 mm x 210 mm, Gewicht: 1130 g

Reihe: Sammlung kritisches Wissen

Fahrenbach

Philosophische Anthropologie

Band 1: Philosophische Anthropologie. Zentrum der Philosophie. Band 2: Anthropologie – Lebens-Praxis – Ethik – Humanistische Lebensphilosophie
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-89376-180-7
Verlag: Talheimer

Band 1: Philosophische Anthropologie. Zentrum der Philosophie. Band 2: Anthropologie – Lebens-Praxis – Ethik – Humanistische Lebensphilosophie

Medienkombination, Deutsch, Band 84, 888 Seiten, Format (B × H): 140 mm x 210 mm, Gewicht: 1130 g

Reihe: Sammlung kritisches Wissen

ISBN: 978-3-89376-180-7
Verlag: Talheimer


Dieser Doppelband stellt eines der Schlüsselwerke des 91-jährigen Tübinger Philosophen Helmut Fahrenbach dar. Er entwickelt seine Philosophie auf Grundlage der Rezeption der Werke von Jaspers, Plessner, Kierkegaard, Sartre, Bloch, Marcuse und Habermas. Fahrenbachs „Philosophische Anthropologie“ kommt zur richtigen Zeit. Während durch Globalisierung und Digitalisierung das aufgeklärte Menschenbild immer mehr in Frage gestellt wird, verteidigt der Autor die Selbstbestimmung des Einzelnen in solidarisch-gesellschaftlicherer Emanzipation. Fahrenbach bietet Antworten auf aktuelle Fragen nach den Potenzialen der Humanitas. Es geht um die philosophisch-politische Erbschaft der Citoyennes und der Citoyens sowie deren Weiterentwicklung.

„Die Zentrierung der Philosophie auf die anthropologisch-praktische Frage nach dem, was der Mensch sei, d.h. seiner Selbst-Bestimmung nach sein könne und solle, hat durch die Existenzphilosophie (besonders Karl Jaspers und Jean-Paul Sartre), philosophische Anthropologie (besonders Helmuth Plessner) und marxistische Theorie des 20. Jahrhunderts (Sartre, Ernst Bloch, Herbert Marcuse) eine weitgehende Bestätigung erfahren. Das gilt, auch wenn zum Teil neue und andere Begründungen aus der Existenzweise und Lebensform des Menschen – zumal gegen den Dualismus von Natur und Freiheit – gegeben worden sind, und Kants Frage nach der Bestimmung des Menschen (nach Marx, Nietzsche und Sigmund Freud) nicht mehr so problemlos gestellt und teleologisch bzw. moralisch-praktisch beantwortet werden kann, sondern sich weit mehr als eine zugleich notwendige und ‚offene Frage‘ darstellt.

Aber gerade mit Bezug auf diese veränderte Situation erweist sich die fortgeltende Bedeutung von Kants Auffassung, dass sich die höchste Sinnbestimmung des Philosophierens in weltbürgerlicher Absicht in der Frage des Menschen nach sich selbst zusammenfasst. Denn aus der Grundsituation und Bewusstwerdung des Menschen, dass er sein Leben als Aufgabe der Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung zu führen hat, entspringt das philosophische Fragen des Menschen nach sich selbst und den Bedingungen und Sinnmöglichkeiten seiner Existenz.“

(Helmut Fahrenbach)

„Darum bedarf es – auch um der Basis- und Rahmenfunktion der Menschenrechte willen – der Diskussion und Verständigung über weitere anthropologisch-normative Maßstäbe und Zielsetzungen eines ethisch-politisch weltbürgerlichen Denkens und Handelns. Dies ergibt sich zunächst schon aus der nötigen Konkretisierung bzw. Materialisierung der Menschenrechte über politische und soziale Grundrechte und aus den Forderungen der Humanität und des Sozialismus nach Beseitigung von Elend, Unterdrückung und Ausbeutung und der politisch-gesellschaftlichen Ermöglichung eines menschenwürdigen Lebens in möglichster Freiheit, Gleichheit und Solidarität. Das aber erfordert ein für eine humane Weltgesellschaft notwendiges ‚Weltethos‘, dessen allgemein verbindliche Grundwerte, Maßstäbe, Haltungen und Handlungsmaximen kommunikative Vernunft für und in interkulturellen und möglichst globalen Verständigungsprozessen aufzuzeigen und als allgemeingültig anerkennungsfähig einsichtig zu machen hätte.“

(Helmut Fahrenbach)

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Systematischer Grundriss philosophischer Anthropologie. Einleitung

Band 1: Philosophische Anthropologie. Zentrum der Philosophie

I. Philosophischer Status und systematische Grundlagen philosophischer Anthropologie
1. Anthropologie als Grundlagentheorie (Günter Dux)
2.‚Phänomenologisch-transzendentale‘ oder ‚historisch genetische‘ Anthropologie – eine Alternative? (Günter Dux)
3. Konzeption einer philosophischen Sprach-Anthropologie
4. Zur Methodenreflexion philosophischer Anthropologie Otto F. Bollnow)

II. Philosophische Anthropologie im Diskurs (Lebensphilosophie – Existenzphilosophie – Marxistische Theorie)
1. Menschliches Leben/Lebensform (Hominitas) – Lebensführung (Humanitas)
2. Das Problem einer „philosophischen“ Anthropologie (Heideggers Abgrenzung)
3. „Lebensphilosophische“ Anthropologie oder „existenzphilosophische“ Daseinsanalyse? (Helmuth Plessner – Martin Heidegger)
4. „Philosophische Anthropologie“ und/oder „Existenzerhellung“ (Helmuth Plessner – Karl Jaspers)
5. Der Mensch – ein „hoffend-utopisches Wesen“. Die anthropologische Frage in der Philosophie Ernst Blochs
6. Angst und/oder Hoffnung als Elemente der Existenzerhellung und Weltorientierung (Martin Heidegger – Ernst Bloch)

Band 2: Anthropologie ? Lebens-Praxis ? Ethik – Humanistische Lebensphilosophie

III. Philosophische Anthropologie und Lebens-Praxis
1. Philosophie der Praxis – Praktische Philosophie
2. Dialektische Anthropologie der Praxis (Jean-Paul Sartre)
3. „Metaphilosophie“ der Praxis (Henri Lefebvre)
4. Zum anthropologischen Bezugsrahmen der „Theorie des kommunikativen Handelns“ (Jürgen Habermas)
5. Sich-Verhalten – Handeln – Praxis. Anthropologisch-praktische Bestimmungen kritischer Gesellschaftstheorie
6. Befreiung (Emanzipation) als praktisches Problem der Freiheit
7. Praxis als widerständiges Problem kritischer Theorie

IV. Philosophische Anthropologie – Ethik – Ästhetik
1. Anthropologische Grundlagen der Ethik und Ästhetik
2. Philosophische Anthropologie und Ethik (Grenzfrage bei Helmuth Plessner)
3. Anthropologie – Normativität – Moral (Günter Dux)
4. Die anthropologisch-gesellschaftliche Notwendigkeit des „Projekts Weltethos“ (Hans Küng)

V. Integrativer Übergang: Philosophische Anthropologie/Ethik — Humanistische Lebensphilosophie
1. Humanistische Lebensphilosophie

Literatur
Personenregister
Zur Person Helmut Fahrenbach


Leseprobe

Die eigentliche menschliche Existenz wird zwar von keinem der Existenzphilosophen – auch nicht von Kierkegaard – auf eine „weltlose Innerlichkeit“ (Adorno) reduziert, aber die ethische Dimension wurde doch primär vom existentiell-ethischen Selbstverständnis her erschlossen und auf das Selbst¬sein-Können in den Verhältnissen hin zentriert, so dass die sozialen Daseinsbezüge und Existenzbedingungen in ihrer Bedeutung für die Genese, Strukturierung und Realisation ethischer Existenz nicht angemessen zur Geltung kommen konnten. Jaspers und vor allem Sartre haben ihre Anfänge später durch eine stärkere Gewichtung der gesellschaftlichen und politischen Realitätsebene für die existentielle Freiheit korrigiert.
Die systematische Konsequenz aus dieser Problemlage war die Erweiterung und Konkretisierung der existenzphilosophisch-ethischen Ansatzpunkte zu einer (existenz-philosophische) Anthropologie, Ethik und Gesellschaftsanalyse integrierenden Konzeption anthropologisch-praktischer Philosophie. Diese Übergänge wurden freilich auch durch neue Diskussionen und Auseinandersetzungen während der 1960er Jahre motiviert, in denen bislang weniger beachtete philosophische Positionen deutlicher in den Blick traten: so die sprachanalytische Philosophie Wittgensteins und der Nachfolger und vor allem der kritische Marxismus in Form der ‚kritischen‘ Theorie (insbesondere Marcuse und Habermas), sowie von Ernst Bloch, Bertolt Brecht, Erich Fromm, Jean-Paul Sartre, Henri Lefebvre; außerdem wurde die Auseinandersetzung um die philosophische Anthropologie (insbesondere Helmuth Plessners) im kritischen Diskurs mit der Existenzphilosophie zunehmend intensiviert.
Während die Befassung mit Wittgenstein und der sprachanalytischen Philosophie im Wesentlichen methodische Nachwirkungen hatte, blieben kritischer Marxismus, philosophische Anthropologie und Existenzphilosophie für mich weiterhin – und bis heute – philosophisch-systematisch bedeutsam. Das gilt im Umkreis der Existenzphilosophie insbesondere auch für Karl Jaspers, dessen Bedeutung für die methodische Reflexion, den Begriff kommunikativer Vernunft und die politische Dimension der Philosophie ich in einer Reihe von Interpretationen gegen die bis heute vorherrschende Unterbewertung seines Denkens herauszustellen suchte; und es gilt für Ernst Bloch, Bertolt Brecht – den ich als marxistischen Philosophen dargestellt habe – und Jean-Paul Sartre, dessen späterer Wendung zu einer dialektischen Anthropologie der Praxis in der Konstellation Existentialismus und Marxismus ich besonders nahe stehe.
(Helmut Fahrenbach. Einleitung Band I)


Fahrenbach, Helmut
Prof. Dr. emer., Universität Tübingen, Philosoph



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