Fiebrandt | Auslese für die Siedlergesellschaft | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band Band 055, 671 Seiten

Reihe: Schriften des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung

Fiebrandt Auslese für die Siedlergesellschaft

Die Einbeziehung Volksdeutscher in die NS-Erbgesundheitspolitik im Kontext der Umsiedlungen 1939-1945
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-647-36967-9
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection

Die Einbeziehung Volksdeutscher in die NS-Erbgesundheitspolitik im Kontext der Umsiedlungen 1939-1945

E-Book, Deutsch, Band Band 055, 671 Seiten

Reihe: Schriften des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung

ISBN: 978-3-647-36967-9
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection



Als am 1. September 1939 die deutschen Truppen in Polen einfielen, war das der Auftakt für die Eroberung von 'Lebensraum im Osten'. Eroberung war gleichbedeutend mit der Versklavung und Vernichtung der einheimischen Bevölkerung, die der NS-Rassenideologie nach als 'fremdvölkisch' und daher 'minderwertig' galten. An ihren Platz sollten sogenannte 'Volksdeutsche' treten, die bis dahin als Minderheiten in verschiedenen europäischen Ländern, z.B. Rumänien, Lettland oder Italien, lebten. Über eine Million Menschen verließen auf dem Land- und Schiffsweg ihre alte Heimat. Allerdings erhielt keineswegs jeder dieser Umsiedler den von der NS-Propaganda versprochenen Bauernhof im Osten. Zum einen blieben viele von ihnen in provisorischen Lagern untergebracht und warteten dort auf ihre endgültige Ansiedlung. Zum anderen galten nicht alle Volksdeutschen als 'siedlungstauglich'. Nur 'rassereine' und 'erbgesunde' Umsiedler sollten in den Osten gelangen und dort Teil der neu zu schaffenden Siedlergesellschaft werden. Während des Einbürgerungsverfahrens untersuchten und selektierten Ärzte und 'Rasseexperten' dafür jeden Einzelnen. Dabei galt nicht allein der 'Rassereinheit' sondern auch der 'Erbgesundheit' besondere Aufmerksamkeit. Gemäß der 'rassenhygienischen' Idee galten Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen sowie psychischen Erkrankungen als 'minderwertig' und zugleich als Gefahr für den deutschen 'Volkskörper'. Sie sollten mit Hilfe der bereits praktizierten 'rassenhygienischen' Maßnahmen ausgesondert werden. Damit drohte ihnen nichts Geringeres als die Zwangssterilisation und die Einbeziehung in die NS-Krankenmorde.
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1;Cover;1
2;Title Page;4
3;Copyright;5
4;Table of Contents;8
5;Body;12
6;I. Einleitung;12
6.1;1. Ziele und Aufbau der Arbeit;15
6.2;2. Forschungsstand;22
6.3;3. Quellenlage;33
7;II. Erbgesundheits - und Volkstumspolitik im Vorfeld der Umsiedlungen;40
7.1;1. Rassenhygienische Utopie und Praxis im nationalsozialistischen Staat – die NS - Erbgesundheitspolitik;40
7.1.1;1.1 Die erbbiologische Erfassung als Grundvoraussetzung einer rassenhygienisch indizierten Gesundheits- und Bevölkerungspolitik;46
7.1.2;1.2 Zwangssterilisation;51
7.1.3;1.3 „Kinder - und Jugendlicheneuthanasie“;55
7.1.4;1.4 „Aktion T4“;57
7.2;2. Rassenhygienische Elemente der NS - Volkstumspolitik bis 1939;63
7.2.1;2.1 Volksgruppenspezifische gesundheitspolitische Strukturen und rassenhygienische Konzepte in deutschsprachigen Gebieten Südost - und Osteuropas;65
7.2.2;2.2 Deutsches Forschungsinteresse auf rassenhygienisch- bevölkerungspolitischem Gebiet, bezogen auf die deutschen Siedlungen des Auslandes;96
7.2.3;2.3 Die Auslandsabteilung der Reichsärztekammer als Schnittstelle zwischen rassenhygienischem Forschungsinteresse und volkstumspolitischer Intervention;119
7.3;3. Die veränderten politischen Rahmenbedingungen – die NS-Volkstumspolitik am Vorabend der Umsiedlungen;120
8;III. Die Konkretion des Hypothetischen – die Umsiedlungsvereinbarungen und die Etablierung des Umsiedlungsapparates;124
8.1;1. Südtirol;127
8.2;2. Der Hitler-Stalin-Pakt als Katalysator der Umsiedlungspolitik und die Etablierung des Umsiedlungsapparates;132
8.2.1;2.1 Die Spitze des Umsiedlungsapparates – der Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums (RKF);136
8.2.2;2.2 Die SS - Hauptämter und die Beauftragten des RKF;138
8.2.3;2.3 Der Beauftragte des Reichsgesundheitsführers für die gesundheitliche Betreuung der volksdeutschen Umsiedler;150
8.3;3. Die Umsiedlungen im Kontext des Hitler-Stalin-Paktes;179
8.3.1;3.1 Baltikum;180
8.3.2;3.2 Ostpolen;189
8.3.3;3.3 Rumänien;192
8.4;4. Die Erweiterung des Umsiedlungsradius;203
8.4.1;4.1 Vertragsumsiedlungen aus dem ehemaligen Jugoslawien;205
8.4.2;4.2 Evakuierungen aus der Sowjetunion und dem „Südostraum“;213
8.4.3;4.3 Der Westen Europas im Visier des RKF – Exkurs;217
8.5;5. Die Umsiedlungsverträge als Einfallstor der ethnographisch- rassenbiologischen Neuordnung;220
9;IV. Von der Erfassung zur Ansiedlung – Selektionsetappen während der Umsiedlungen;222
9.1;1. Die Erfassungen in den volksdeutschen Siedlungsgebieten;222
9.1.1;1.1 Volksgruppeninterne Vorbereitungen und Erfassungen;224
9.1.2;1.2 Die Erfassungsarbeit der Umsiedlungskommandos und die Rolle der beteiligten Ärzte;247
9.2;2. Auf dem Weg ins „Reich“: der Abtransport aus den volksdeutschen Siedlungsgebieten und die Ankunft im Deutschen Reich;272
9.2.1;2.1 Die ersten Transporte aus dem Baltikum und ihre Ankunft im Deutschen Reich;274
9.2.2;2.2 Transporte unter der Leitung der Volksdeutschen Mittelstelle (Vomi);302
9.2.3;2.3 Auf Reichsgebiet – Transporte in die Vomi-Lager, Reservelazarette und Heilanstalten des Warthegaus;320
9.2.4;2.4 „Platzschaffen für Volksdeutsche“? – die Unterbringung psychisch kranker Umsiedler in den Anstalten des Warthegaus;333
9.3;3. Angekommen im „Reich“: Anstalten und Lager;359
9.3.1;3.1 Die Anstalten des Warthegaus als „Sammelanstalten“ für Volksdeutsche;360
9.3.2;3.2 Das Lagersystem der Vomi: gesundheitliche Überwachung und medizinische Forschung;408
9.4;4. Die Überprüfung der biologischen „Siedlungstauglichkeit“: die „Durchschleusung“ durch die Einwandererzentralstelle (EWZ);439
9.4.1;4.1 Der Einfluss der Rassenhygieniker auf das Selektionsverfahren;440
9.4.2;4.2 Das „Durchschleusungsprozedere“ und die rassenhygienische und rassenanthropologische Selektion in der Gesundheitsstelle;451
9.4.3;4.3 Akteure;500
9.4.4;4.4 Die Bedeutung der „Durchschleusung“ für die rassenbiologische „Neugestaltung“ der Ostgebiete;515
9.5;5. Die Ansiedlung – ein Blick in die rassenhygienische Zukunft?;517
9.5.1;5.1 Die Ansiedlung im Warthegau – ein Exerzierfeld nationalsozialistischer Bio- und Rassenpolitik;518
9.5.2;5.2 Der Gesundheitsdienst des Ansiedlungsstabes im Warthegau;525
9.5.3;5.3 Die Zusammenarbeit der Umsiedlungsdienststellen mit den örtlichen Gesundheitsbehörden;537
9.5.4;5.4 Gesundheitspolitik im Warthegau;540
10;V. Der Sonderfall Südtirol;558
10.1;1. Erfassungsstrukturen und Selektionsmechanismen;558
10.1.1;1.1 Die Erfassung der Südtiroler durch die Arbeitsgemeinschaft der Optanten für Deutschland (AdO) und die Amtliche Deutsche Ein- und Rückwandererstelle (ADERSt);559
10.1.2;1.2 Die Einbürgerung durch die Dienststelle Umsiedlung Südtirol (DUS);583
10.2;2. Das Schicksal südtiroler Psychiatriepatienten;592
10.2.1;2.1 Die Unterbringung psychisch kranker Südtiroler in Hall und ihre Verlegung nach Württemberg;592
10.2.2;2.2 Der „Irrentransport“ aus Pergine nach Zwiefalten;600
10.2.3;2.3 Südtiroler „Reichsausschuss“-Kinder;607
10.3;3. Südtirol – ein Sonderfall ?;611
11;VI. Schlussbetrachtung;616
12;VII. Anhang;630
12.1;1. Organigramme und Karten;630
12.2;2. Quellenverzeichnis;638
12.3;3. Literaturverzeichnis;647
12.4;4. Abkürzungsverzeichnis;668
12.5;5. Danksagung;671


Fiebrandt, Maria
Dr. Maria Fiebrandt ist Mitarbeiterin beim Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Außenstelle Dresden.



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