Fleck | Froststerne (Bd. 1) | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 496 Seiten

Reihe: Froststerne

Fleck Froststerne (Bd. 1)

Erinnere dich!
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-649-67235-7
Verlag: Coppenrath
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Erinnere dich!

E-Book, Deutsch, Band 1, 496 Seiten

Reihe: Froststerne

ISBN: 978-3-649-67235-7
Verlag: Coppenrath
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Zum Dahinschmelzen: die neue magische Romantasy-Trilogie von Meeresglühen-Autorin Anna Fleck!

Er zog mich an sich. Mein Herz randalierte in meiner Brust, ich bekam es nicht unter Kontrolle. Die Musik umschwirrte uns, vermischte sich mit den Schneeflocken. Und Erik war so nah, so nah wie noch nie.

Küss mich, sonst küsse ich dich ...

Elvy glaubt längst nicht mehr an Märchen. Aber als ihr heimlicher Schwarm Erik mitten in Stockholm in einem mysteriösen Schneesturm verschwindet, entdeckt sie die unfassbare Wahrheit: Die Schneekönigin, sagenhafte Macht des Winters, ist zurück und sinnt auf Rache.

Um Erik zu retten, macht Elvy sich auf den Weg in den hohen Norden. Ihre Reise führt sie durch tief verschneite Wälder im Glanz des Nordlichts, hinein in die Welt der Elfen, Wichtel und Magie. Doch Elvy kämpft nicht nur um ihre große Liebe und eine magische Freundschaft, sondern auch um das Schicksal zweier Welten …

Fleck Froststerne (Bd. 1) jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


EIN JAHR VOR DEM EIS
Der Tag, an dem ich Erik verlor, war ein Tag des Schneesturms. Eines Schneesturms, den ich so noch nie erlebt hatte – und ganz sicher auch sonst niemand auf der Welt. Also … auf unserer Welt. Dabei fing alles so normal an. Ich saß auf dem Bett, eingekuschelt in meinen Lieblings-Oversizepulli, auf dem Schoß meinen zerschrammten Laptop mit hundert offenen Tabs über New York, Sydney, Barcelona, im Kopfhörer eine chillige Playlist. Das perfekte Setting, um mir meine Traumreise auszumalen. Und hey, wenn ich nächstes Jahr endlich mit der Schule durch war – und eine Gelddruckmaschine erfunden hatte! –, würde ich mir das auch alles in echt angucken. Einfach los und weg, die coolsten Städte der Welt erkunden … Bis es so weit war, hielt mich mein guter Kumpel Internet bei Laune. Immer tiefer versank ich in den Fotos und Reiseblogs – bis ich zwischen zwei Songs hörte, wie etwas gegen die Fensterscheibe prasselte. Diesmal war es nicht der Regen, der die Stockholmer seit einer Woche von den Straßen vertrieb und auch mich endgültig zum Einsiedlerkrebs gemacht hatte. Nein, diesmal war es Erik, darauf ging ich jede Wette ein. Und tatsächlich: Kaum hatte ich die drei Schritte zum Fenster überwunden, konnte ich ihn sehen, wie er da unten auf der Straße stand – dicker Parka, aber keine Mütze, na klar. Etwas in meiner Brust machte einen heftigen Satz, wie immer seit dieser bescheuerten Sache letzten Sommer. Doch wie immer ignorierte ich es nach Kräften. Erik entdeckte mich, grinste und ließ den Arm sinken, mit dem er wahrscheinlich eben eine Handvoll Kiesel zu mir in den zweiten Stock hochgeworfen hatte. So typisch! Ein Wunder, dass er nicht sein Handy geworfen hatte. Mich damit anzuklingeln, fiel ihm immer als Letztes ein. Ich öffnete das Fenster – nur einen Spalt, aber schon pfiff mir nasskalte Luft ins Gesicht. »Komm runter, Elvy!«, rief Erik. »Na los, keine Ausreden! Das Abenteuer wartet, die Sonne lacht!« Ich zog eine Grimasse. Dieser Quatschkopf! Selbst ohne Regen lachte die Sonne nirgends in Schweden, nicht an einem Dezembertag um vier Uhr nachmittags. Dunkel war es da draußen, dunkel und nass und ungemütlich. Sorry, ohne mich. Ich streckte meine Hand hinaus und drehte den Daumen nach unten. »Eeelvy!« Mein Problem: Gegen Eriks mitreißende Energie kam die Stubenhockerin in mir nur schwer an. Wollte sie auch gar nicht, wenn ich ganz, ganz ehrlich zu mir war. Schließlich kannten er und ich uns schon, seit wir sechs waren, und seitdem hatten wir uns fast jeden Tag gesehen, gezankt und veralbert. Mittlerweile warf Erik zwar nicht mehr mit Legosteinen nach mir, aber ansonsten hatte sich in den letzten zehn Jahren eigentlich nichts zwischen uns geändert. Auch der letzte Sommer hat das nicht geschafft, redete ich mir beruhigend zu. Nach wie vor wusste Erik ganz genau, dass mich seine Combo aus Hundeblick und frechem Grinsen im Notfall bis nach Mordor locken würde. Fünf Minuten später schlug ich also die Haustür hinter mir zu und bereute es sofort: Die Temperaturen waren noch weiter gefallen, und es fegte ein Wind durch die Straße, der jede Menge feuchte Luft mit sich brachte. Die plötzliche Kälte kam mir so schneidend vor, dass ich zu spüren meinte, wie mein Nasenpiercing einfror – aber das war natürlich Blödsinn, der schmale Silberring hatte mir im Winter noch nie Ärger gemacht. Rasch stopfte ich meine mausbraunen Haare unter die Mütze und zog mir zusätzlich die Kapuze über den Kopf. »Wow! Eingepackt wie für einen Trip nach Kiruna!«, begrüßte mich Erik. »Warum guckst du dann so erfroren?« Für den blöden Spruch streckte ich ihm die Zunge heraus und schnaubte: »Nach Kiruna bringen mich keine zehn Pferde. Hallo? Das ist kurz vorm Nordpol!« »Whoa, friedlich!« In gespielter Angst trat er einen Schritt zurück und hob die Hände. »Hast du wieder deinen Igelmodus aktiviert?« »Alle 8126 Stacheln und verdammt stolz drauf!«, schoss ich zurück. »Igel sind total süß, trotz der Stacheln, das ist dir klar, oder?« »Ich geb dir gleich süß!« »Nein, echt, und ihr habt wirklich viel gemeinsam.« Sein Grinsen brannte mir fast ein Loch ins Herz. »Braune Kulleraugen, spitze Stupsnase … Ihr mögt Äpfel …« »Du bist so tot, wenn du nicht aufhörst«, drohte ich, doch innerlich jubelte ich: Er findet mich süß! Nur, um mich gleich darauf wieder zu bremsen: Süß ist wie nett. Und nett ist scheiße. Erik lachte bloß, ein Sound, der die Sonne zurückbrachte. Dann legte er mir seinen langen Arm um die Schulter und zog mich mit sich die Straße hinunter. Die Sonne wurde noch ein bisschen heller … aber ich boxte ihn sicherheitshalber weg. »Kein Gegrapsche, klar, Forsberg? Heb dir das für deine Rugby-Umkleide auf.« »Zu Befehl, Coach Andersson!« Er grinste wieder und rückte im Laufen das Metallgestell seiner runden Brille zurecht. Sie war das Einzige an ihm, das nicht recht zu seiner Nordmann-Erscheinung passen wollte, und doch konnte ich ihn mir nicht anders vorstellen. Mit seinem dichten blonden Haarschopf, der breitschultrigen, sportlichen Figur und seinen lässigen 1,90 Metern hätte man ihn in früheren Zeiten bestimmt an die Spitze eines Heers gestellt – oder auf die Planken eines Drachenschiffs. Wegen seiner Weitsichtigkeit aber brauchte er im Alltag eine Brille, und wenn er sie nicht aufhatte, blinzelte er beim Lesen wie ein ausgebuddelter Maulwurf. Mein Wikinger-Nerd, dachte ich und lächelte verstohlen. Dann aber schnappte ich mir den Gedanken und stopfte ihn wieder zurück in die Tiefen meiner geistigen Rumpelkammer. Hallo? Was sollten diese ständigen Aussetzer bitte? Erik und ich waren Freunde, okay? Das war safe, das sollte so bleiben, hatte ich beschlossen – erst recht, weil er seit Juli mit dieser doofen Tessa zusammen war. »Hey, Igelmädchen.« In seinen Augen hinter den feuchten Brillengläsern funkelte es neckend, als er sich zu mir herüberneigte. Runterbeugen musste er sich nicht, denn ich war fast so groß wie er. Dafür kaum halb so breit. Im Ernstfall hätte er mich sicher zusammenklappen können wie einen Zollstock, aber so hart er auch manchmal auf dem Spielfeld ranging – abseits davon konnte er keiner Fliege etwas zuleide tun. Erst recht keiner mit Namen Elvy. Außerdem wusste er, dass ich mit meinen langen Beinen echt fies zutreten konnte. Erik war noch immer beim Rugby. »Weißt du, ich finde ja, du könntest mich ein bisschen bewundern, weil ich uns neulich die Meisterschaft gerettet habe!« »Vergiss es.« Jetzt grinste ich. »Für dumpfbackiges Anhimmeln sind eure Cheerleader zuständig.« Und Tessa, ergänzte ich bissig, zum Glück nur in Gedanken. »Aber ich erteil dir gleich ein Platzverbot, wenn du nicht endlich damit rausrückst, was ich hier in der Kälte soll!« »Kälte? Sechs Grad, nicht mal Frost! Du Heulboje!« »Besser Heulboje als Vollpfosten.« Wieder lachte er, und wieder merkte ich irritiert, wie sehr mir dieser Sound gefiel. Dass er etwas vibrieren ließ in meinem Kopf, meinem Bauch. Ooookay, Schluss jetzt. Der Wind trieb feuchtkalte Luft gegen die stuckverzierten Häuserfronten, während ich schicksalsergeben neben Erik durch die nahezu menschenleeren Straßen stapfte, so tief in meiner Kapuze vergraben wie möglich. Sechs Grad? Minus, vielleicht! Sehnsüchtig blickte ich zu den erleuchteten Fenstern hoch. In manchen davon flackerte sogar der warme Schein einer Kerze und schien mir verlockend zuzuflüstern: Komm rein zu uns, wir haben heißen Tee, Pfefferkuchen und Gratis-WLAN … Erik hörte eindeutig nichts dergleichen. Stattdessen erklärte er endlich, warum er mich aus meiner Höhle gezerrt hatte: »Erinnerst du dich an dieses verlassene Mietshaus aus den Lokal-News neulich? Von dem du die Adresse herausgefunden hast? Was übrigens mal wieder extrem clever von dir war.« »Danken Sie nicht mir, danken Sie meinem IT-Genie«, winkte ich ab. »Die Fassade ließ sich ja klar erkennen, also war der Rest ’ne bessere Bildersuche.« Klar wusste ich sofort, dass er von unserer neusten Lost-Places-Aktion sprach: Herumstöbern in menschenleeren Bauwerken war gerade unser Ding, immer auf der Suche nach Spuren der Vergangenheit. Gar nicht mal so einfach, derartige Plätze in einer angesagten Millionenstadt zu finden – aber es gab sie, wenn auch manchmal nur für ganz kurze Zeit. Erik marschierte bestgelaunt neben mir her. »Jedenfalls hab ich da schon mal ein bisschen vor Ort rumgeschnüffelt: Bingo! Man kommt über ein Kellerfenster...


Anna Fleck wurde 1974 in Norddeutschland geboren. Ihre Kindheit verbrachte sie in Bullerbü, Phantásien und im Auenland, ihre Jugend vorwiegend auf Gallifrey, Vulkan und der Scheibenwelt. Sie ist Romanistin, Kulturmanagerin und PR-Beraterin, schafft aber lieber neue Welten per Tastatur und Zeichenstift. Der erste Band der »Meeresglühen«-Trilogie war ihr Debütroman. Anna Fleck lebt mit Mann und Kindern im Norden von Berlin und fährt so oft wie möglich ans Meer – egal an welches …
Mehr über die Autorin auf Instagram @anna_fleck_autorin und auf www.anna-fleck.de.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.