Friedrich | Der Ungrund der Freiheit im Denken von Böhme, Schelling und Heidegger | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 24, 262 Seiten

Reihe: Schellingiana

Friedrich Der Ungrund der Freiheit im Denken von Böhme, Schelling und Heidegger

Quellen und Abhandlungen zur Philosophie F.W.J. Schellings
1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-7728-3005-1
Verlag: frommann-holzboog
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Quellen und Abhandlungen zur Philosophie F.W.J. Schellings

E-Book, Deutsch, Band 24, 262 Seiten

Reihe: Schellingiana

ISBN: 978-3-7728-3005-1
Verlag: frommann-holzboog
Format: PDF
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Heidegger sah in der Freiheitsschrift den 'Gipfel der Metaphysik des deutschen Idealismus'; das deshalb, weil die Unterscheidung zwischen Grund und Existenz hier auf das Wollen als Grund der Existenz zurückgeführt werde. Schelling selbst hat die Unterscheidung jedoch nicht auf das Wollen zurückgeführt, sondern auf den von Jakob Böhme übernommenen Begriff des Ungrundes. Schelling bezeichnet damit die Indifferenz der Freiheit, worin das Seiende durch den Willen erst zur Entscheidung zu bringen ist als das Seinkönnende und Seinsollende.

Heidegger saw the "epitome of metaphysics in German idealism" in Schelling's work on freedom, since in it the distinction between ground and existence is traced back to the will as the ground of existence. Schelling himself did not however trace the distinction back to the will, but rather to the concept of groundlessness, which he adopted from Jakob Böhme. This is what Schelling designated as the indifference of freedom, in which the being can only be made to decide by the will as the potentiality for being and the shouldness of being.

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Weitere Infos & Material


1;Danksagung;7
2;Inhalt;8
3;Einleitung;10
3.1;1. Vom Ursein desWollens zum Ungrund der Freiheit;10
3.2;2. Die Frage nach dem Anfang (Schelling – Hegel);44
4;I. Die Geburt des Willens aus dem Ungrund der Freiheit;54
4.1;1. Die Wiedergeburt;54
4.2;2. Die Materie des Platon;69
5;II. Der Ungrund als Nichts;88
5.1;1. Der Abyssus der Gnostiker;88
5.2;2. Der Streit um die Göttlichen Dinge;101
5.3;3. DerWille im Ungrund;107
5.4;4. Der Ungrund und der Satz vom Grund;111
5.5;5. Der Ungrund als Selbstbewegungsquelle;122
6;III. Das Auge im Ungrund (Gottes Auge und Menschen-Blick);136
6.1;1. Imagination und Ereignis;136
6.2;2. Die wahre und die falsche Imagination;151
6.3;3. Annihilation und Ekstase;166
6.4;4. Evolution und Ereignis;181
6.5;5. Die ewige Freiheit als Augenblick im Ungrund der Zeiten;192
6.6;6. Der Panentheismus als Ungrund der Metaphysik;213
7;Anhang;218
7.1;Der Gegenstand der Freiheitsschrift und die ontologische Differenz;218
7.2;Der Gang der Freiheitsschrift (Beilage zu Abschnitt II, 2);224
7.3;1. Der Gang zu den Müttern;224
7.4;2. Die Flucht vor dem Weltgeist;229
8;Siglen- und Literaturverzeichnis;248
8.1;1. Siglen;248
8.2;2. Werke Heideggers;250
8.3;3. Werke Jakob Böhmes;251
8.4;4. AndereWerkausgaben;252
8.5;5. Sonstige Literatur;255
9;Personenregister;268


III. Das Auge im Ungrund (Gottes Auge und Menschen-Blick) (S. 127-128)

[…] ausser der Natur ist das Nichts, das ist ein Auge der Ewigkeit, ein ungründlich Auge, das in nichts stehet oder siehet, dann es ist der Ungrund. (Böhme: De signatura rerum, 3, 2) Der Wille des Menschen ist […] der in der Tiefe verschlossene göttliche Lebensblick, den Gott ersah, als er den Willen zur Natur faßte. (Schelling: Über dasWesen der menschlichen Freiheit, SW VII, 363) Er-eignen heißt ursprünglich: er-äugen, d.h. erblicken, im Blicken zu sich rufen, an-eignen. (Heidegger: Der Satz der Identität, GA 11, 45)

1. Imagination und Ereignis

Im selben Jahr, in dem Heidegger seine erste Vorlesung über die Freiheitsabhandlung hielt, also 1936, hatte er mit der Abfassung der Beiträge zur Philosophie begonnen. Der inKlammern gesetzte Untertitel der Beiträge lautet „Vom Ereignis“. Heidegger unternahm hier erstmals den Versuch, die Seinsfrage vom „Ereignis des Seyns“ aus zu denken.Was darunter zu verstehen ist, wurde allerdings erst zwei Jahrzehnte später in dem Vortrag Der Satz der Identität (1957) öffentlich zur Anzeige gebracht: Das Wort Ereignis ist der gewachsenen Sprache entnommen. Ereignen heißt ursprünglich: er-äugen, d.h. erblicken, im Blicken zu sich rufen, an-eignen. (GA 11, 45)

Zunächst scheint hier der methodische Grundsatz der Phänomenologie durch, von dem Heidegger in Sein und Zeit ausgegangen war. In den Ideen zu einer reinen Phänomenologie charakterisierte Edmund Husserl die „originär gebende Anschauung“ als das „Prinzip aller Prinzipien“. Das Prinzip liege darin, daß jede originär gebende Anschauung eine Rechtsquelle der Erkenntnis sei, daß alles, was sich uns in der ‚Intuitio‘ originär, (sozusagen in seiner leibhaften Wirklichkeit) darbietet, einfach hinzunehmen sei, als was es sich gibt, aber auch nur in den Schranken, in denen es sich da gibt, […].

Auch im „Ereignis“ geht eswesentlich umdas Anschauen oder Erblicken einer Sache: er-eignen heißt er-äugen. Grundsätzlich verschieden ist jedoch die „Sache selbst“, die als solche in den Blick gebracht werden soll. Für Husserl ist die Sache selbst das gegenständlich Erscheinende (das Noema), so wie es sich in den intentionalen Akten der transzendentalen Subjektivität unmittelbar als solches konstituiert. Für Heidegger hingegen ist die Sache selbst die Blickstätte oder das „Dasein“. Das Dasein entspricht hier dem, was Heidegger in seinem Kantbuch (1929) erstmals als „Einbildungskraft“ erörtert hat:



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