Fröhlich | Perry Rhodan 3149: Der Preis des Entkommens | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3149, 64 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage

Fröhlich Perry Rhodan 3149: Der Preis des Entkommens

Chaotarchen-Zyklus
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-8453-6149-9
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Chaotarchen-Zyklus

E-Book, Deutsch, Band 3149, 64 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage

ISBN: 978-3-8453-6149-9
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



In der Milchstraße schreibt man das Jahr 2071 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Dies entspricht dem Jahr 5658 nach Christus. Über dreitausend Jahre sind vergangen, seit Perry Rhodan seiner Menschheit den Weg zu den Sternen geöffnet hat. Noch vor Kurzem wirkte es, als würde sich der alte Traum von Partnerschaft und Frieden aller Völker der Milchstraße und der umliegenden Galaxien endlich erfüllen. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmtheit ein, man arbeitet intensiv zusammen. Nun aber übernehmen die sogenannten Kastellane wichtige Machtpositionen - es sind relativ Unsterbliche unterschiedlicher Völker, die als spezielle Eingreiftruppe von ES gelten. Und mitten in der Galaxis entsteht mittlerweile eine Yodor-Sphäre, die ein geheimes Bauprojekt der Kosmokraten enthält. Was es damit auf sich hat, versucht Atlan in Erfahrung zu bringen. Die größte aktuelle Bedrohung geht freilich von einem havarierten Chaoporter im Umfeld Andromedas aus. Perry Rhodan begibt sich mit der RAS TSCHUBAI an Ort und Stelle, um mehr darüber herauszufinden - und stößt auf den Chaoporter FENERIK, der von dem kosmokratischen Raumschiff LEUCHTKRAFT gerammt wurde und sich in seiner Havarie gewissermaßen mit ihm verschränkt hat. Um die LEUCHTKRAFT und deren Kommandanten Alaska Saedelaere zu retten, versucht Rhodan alles. Aber wie hoch ist DER PREIS DES ENTKOMMENS ...?
Fröhlich Perry Rhodan 3149: Der Preis des Entkommens jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1. Eine Tür im Schnee   Die Welt stand still. Dunkelgraue Wolkenmassen türmten sich am Himmel, ebenso in der Bewegung verharrt wie die Myriaden Schneeflocken, die in der Luft hingen, als wäre ein Blizzard unter seiner eigenen klirrenden Kälte eingefroren. Selbst das Glitzern der Lichtreflexe auf der unendlichen Ebene hätte an zahllose erstarrte Sterne in einem Universum aus Eis und Schnee erinnert, wenn es in dieser im Augenblick gefangenen Welt jemanden gegeben hätte, der diesen Vergleich anstellen könnte. Jemanden, der seine Umwelt bewusst wahrnehmen und über sie nachdenken konnte. Doch dazu war Anzu Gotjian nicht fähig. Zwar spürte sie die beißende Kälte auf der Haut und in ihrem Inneren, fragte sich aber nicht, wie sie an diesen Ort gekommen, wie sie in diese Situation geraten war. Und schon gar nicht überlegte sie, wie sie sich daraus befreien sollte, ehe sie erfror. Der allgegenwärtige Frost war nicht das Einzige, was sie fühlte, ja, nicht einmal das Vorherrschende. Den weitaus größten Raum nahm eine ungekannte ... Offenheit ein. Auch sie hinterfragte Anzu nicht. Hätte sie es getan, wäre sie vermutlich in Panik verfallen, denn sie hätte sie als das Ergebnis ihres daueraktivierten Fernblicks identifiziert. Anders als sonst fixierte er nicht ein entferntes Ziel, sondern wies gleichzeitig in viele Richtungen. Da sie jedoch keines bewussten Gedankens fähig war, flossen die Bilder, die Eiseskälte und die damit verbundenen Emotionen in sie ein, durchströmten sie – und traten wieder aus, ohne Erinnerungen zu hinterlassen. Kenntnisse über den Aufbau des Chaoporters bis in den kleinsten Winkel, sonst gut verborgene Geheimnisse über dessen Stärken und Schwächen, über die Besatzung, die ihn bewohnenden Völker, über vergangene und künftige Zertifikate und sogar über Daten und Details, die den Chaotarchen vorbehalten waren. Aber auch Kosmokratenwissen durchfloss sie, Wissen über das kobaltblaue Walzenschiff und dessen Historie, den Bordrechner, den Kommandanten. Anzu war eins mit FENERIK und der LEUCHTKRAFT, eins mit der Kluft, dem Limbus und dem Bathos – und konnte doch keinen Profit daraus schlagen. Sie versuchte es nicht einmal. Freilich hätte sie selbst unter normalen Umständen keinen Nutzen daraus ziehen können, denn die Fülle an Informationen und einem menschlichen Geist unbegreiflichen Bildern hätte ihr binnen Sekunden den Verstand geraubt. Ihre vermeintliche Schwäche schützte sie, und sie wusste es nicht einmal. So verging die Zeit in einer zeitlosen Welt. Ungemessen, unbemerkt. Bis eine Schneeflocke auf Anzus Augapfel landete. Und noch eine. Ein erster Gedanke stemmte sich gegen die Erstarrung und schob sich träge in Anzus erwachendes Bewusstsein. Wo? Ein zweiter folgte ... Was? ... während der erste anwuchs. Wo bin ich? Sie blinzelte die Schneeflocken weg. Die gefrorene Welt geriet in Bewegung, taute allmählich auf. Immer mehr Flocken fielen, berührten Anzus nackte Haut, ließen sie erschaudern. Für einen kaum wahrnehmbaren Moment bemerkte sie den allumfassenden Fernblick, sah das Bild zweier verschränkter Hände, da erlosch er auch schon und hinterließ Erleichterung in ihr, aber zugleich den schalen Geschmack einer verpassten Chance. Warum bin ich nackt? Sie sah an sich hinab. Als wohnte Frage und Blick eine schöpferische Kraft inne, verschwammen die Konturen ihres Körpers. Weiche, natürliche Formen wichen den kantigeren eines SERUNS. Das Gefühl von Schneeflocken auf der Haut verschwand, das von Kälte und Schutzlosigkeit hingegen blieb. Sie begriff. Die Welt, die sie umgab, entsprang dem hilflosen Versuch ihres Geistes, die wirklichen Gegebenheiten in interpretierbare Bilder zu übersetzen. Nichts davon war real. Weder die unendliche Ebene, der erwachende und immer kälter beißende Sturm, die nun umherwirbelnden Flocken noch die Tür inmitten des Schneegestöbers. »Suu ...«, hauchte der Wind. Anzu stapfte los, auf die Tür zu, doch mit jedem Schritt rückte diese ein Stück weg, als entzöge sie sich Anzus Zugriff. Sie bestand lediglich aus einem schlichten, unverzierten Türblatt, hellbraun, womöglich Holz, mit einem metallisch schimmernden Drehknauf. Keine Türangel, keine Zarge und erst recht keine Wand hielten sie aufrecht, und so gab es keinen Raum oder Gang, den sie abschloss oder verbarg. Dahinter konnte nichts anderes liegen als weiteres Schneegestöber und die unendliche eisige Ebene. Dennoch wusste Anzu, dass das nicht zutraf. Auf eine ihr unverständliche Weise begriff sie die Tür als verschlossen, und wenn es ihr gelang, sie zu öffnen, würde sie ... »Aa ...«, drängte der Wind. »Suu ...« Doch war das überhaupt der Wind, der zu ihr sprach? War es nicht vielmehr eine Stimme, die er mit sich trug? Eine vertraute, lieb gewonnene Stimme? »Aasuu ...« Sie blieb stehen, warf der Tür und den Antworten, die sie dahinter vermutete, einen sehnsuchtsvollen Blick zu und wandte sich von ihr ab. Hin zu der Stimme, die zwar von überall gleichzeitig zu kommen schien, die sie trotzdem hinter sich verortete. Aber da war niemand. Nur der Schnee, der stöberte, wirbelte, wild tanzte – und Formen bildete. Erst glaubte sie an eine Täuschung, dann jedoch ballten sich die Flocken an verschiedenen Stellen, modellierten Ohren, Augen, eine vorspringende Schnauze. »Aannssuu«, wehte es ihr entgegen. Schließlich deutlicher: »Anzu!« Die Schneeaugen und -ohren entfernten sich voneinander, als sich eine senkrechte Kluft in dem Gesicht auftat und die beiden Hälften wie ein sich öffnender Vorhang auseinandertrieben. In dem neu entstandenen, schneefreien Spalt stand eine Gestalt. Klein, pelzig, mit vorspringender Schnauze und einem Nagezahn. »Anzu«, sagte der Wind mit Guckys Stimme. »Wach auf! Komm zurück!« Und das tat sie.   *   Es dauerte zehn Minuten, bis Anzu mehr zustande brachte als ein schmerzhaftes, unverständliches Krächzen. »Danke«, sagte sie zu Gucky, als es ihr endlich gelang. Ein winziges Wort, das sich unzureichend für das anfühlte, was sie ausdrücken wollte. Danke, dass du mich vor dem geistigen Erfrieren gerettet hast. Dass du mit deinen Gedanken in meine eingedrungen bist und mich herausgeholt hast. Danke für die Befreiung aus der kalten Ebene. Dafür, dass du eine stillstehende Welt wieder in Gang gesetzt hast. Und vor allem dafür, dass ihr auf die LEUCHTKRAFT zurückgekehrt seid. Doch es war gar nicht nötig, all das zu formulieren. Gucky verstand es auch so. Dazu musste er nicht einmal ihre Gedanken lesen. »Immer wieder gerne«, sagte der Ilt. »Der Retter des Universums und in Not geratener Freunde ist stets zu Diensten.« Anzu sah sich in der sonderbaren Umgebung um, die nicht minder bizarr ausfiel als die eisige Ebene und die frei stehende Tür, wenngleich auf andere Weise: Sie war in einem Park erwacht. Allerdings in keinem, der Ausgelassenheit verströmte und die freudige Aussicht auf unbeschwerte Stunden versprach. Gewiss, es gab ein Karussell, Bäume, Seen, doch all das wirkte überlebensgroß, einschüchternd und verzerrt; es befand sich in einem Zustand des merkwürdigen Verfalls. Das Karussell drehte sich irrsinnig schnell, seine Fahrzeuge – Space-Jets, winzig riesige Kugelraumer, fremdartige Kreaturen – sahen unförmig aus, als verlören sie an Stabilität und Substanz. Die Bäume ragten bis in den Himmel, doch ihre Stämme wirkten löchrig, porös und verblüffend detailarm. Der nächstgelegene See erschien ihr schwarz, unauslotbar tief – und wie geronnen. Unweit des Karussells lagen die Überreste eines zertrümmerten Eisblocks, die allmählich schmolzen. Genauso wie der Park schmolz. Anzu fühlte sich unwohl unter den Blicken der Anwesenden. Neben Gucky blickten Perry Rhodan, Vetris-Molaud, Lousha Hatmoon, Vimuin Lichtschlag und Gry O'Shannon unverwandt zu ihr. Ebenso wie ein groß gewachsener, hagerer Mann, von dessen Gesicht sie hinter einer schlicht wirkenden Kunststoffmaske nur die braunen Augen und den Mund sah. Alaska Saedelaere. Der Mann, den sie mit dem Zwergandroiden Kano Blautvind hatte suchen wollen. Hatten sie ihn gefunden? Anzu konnte sich nicht erinnern. Das war zugleich der Grund, warum ihr die geballten Blicke Unbehagen bereiteten. Denn in ihnen las sie die Aufforderung zu berichten, wie es ihr und Blautvind ergangen war, nachdem der Rest des Teams sie auf der LEUCHTKRAFT zurückgelassen hatte. Zu schildern, wie sie in jene Situation geraten war, aus der Gucky sie befreit hatte. Nur: Sie wusste es nicht mehr. Ihr Gedächtnis ließ sie nicht darauf zugreifen, als wären die vergangenen Erlebnisse in ihrem Geist verschüttet. Oder verborgen. Weggesperrt hinter einer Tür im Schnee. Erneut blickte sie zu den Resten des Eisblocks. »Darin habt ihr mich also gefunden.« »So ist es«, sagte Rhodan. »Wie lange war ich ... gefangen?« »Das wissen wir nicht. Höchstens elf Tage, wahrscheinlich weniger. Heute ist der 27. August. Die LEUCHTKRAFT haben wir am 16. verlassen. Wenn du und Blautvind also nicht sofort in die Schwierigkeiten geraten seid, die ...« Er deutete auf die Eisreste. »... die hierzu geführt haben ...« Den Rest des Satzes ließ er unausgesprochen. »Mir ist klar, dass ihr Fragen habt. Geht mir genauso.« Sie schilderte ihre spärlichen Eindrücke von den wenigen bewussten Augenblicken auf der kalten Ebene und verschwieg auch die Tür nicht. »Vielleicht würde es meinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen, wenn ihr mir...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.