Funke / Frensch | Handbuch der Allgemeinen Psychologie – Kognition | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 825 Seiten

Reihe: Handbuch der Psychologie

Funke / Frensch Handbuch der Allgemeinen Psychologie – Kognition


1. Auflage 2006
ISBN: 978-3-8409-1846-9
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

E-Book, Deutsch, 825 Seiten

Reihe: Handbuch der Psychologie

ISBN: 978-3-8409-1846-9
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Das Handbuch bietet einen Überblick über das Fachgebiet der Kognitiven Psychologie, den es so aktuell, so umfassend und zugleich so kompakt nirgendwo anders gibt. In 89 Kapiteln werden wichtige Konzepte wie z.B. Kognition, Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis, Kreativität, Handlungsplanung oder Textverstehen vorgestellt. Geordnet sind die Beiträge nach den großen Bereichen Wahrnehmung, Lernen, Gedächtnis, Denken, Handlungsplanung und -steuerung sowie Sprache. Zusätzlich gibt es eine Sektion, in der übergreifende Konzepte wie Bewusstsein, Intelligenz oder Zeit dargestellt werden. Ein weiterer Abschnitt des Handbuches erläutert spezifische Methoden der Kognitionsforschung wie z.B. mentale Chronometrie, lautes Denken oder Pupillometrie. Die Kenntnis dieses Stoffes ist nicht nur für Studierende nützlich, sondern hilft in dieser kompakten Form auch Experten, sich über den neuesten Stand in Nachbargebieten kurz und kompetent zu informieren.

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Weitere Infos & Material


1;Handbuch der Allgemeinen Psychologie – Kognition;1
2;Inhalt;7
3;Einfuehrung;15
4;I Übergreifende Konzepte;19
4.1;Kognition;21
4.2;Evolution menschlicher Kognition;31
4.3;Bewusstsein;41
4.4;Intelligenz;50
4.5;Absicht und Wille: Freiheit als Problem der Psychologie;59
4.6;Raum;68
4.7;Zeit;77
4.8;Biologische Grundlagen;88
5;II Wahrnehmung;97
5.1;Wahrnehmung: Geschichte und Ansätze;99
5.2;Psychophysik;110
5.3;Aufmerksamkeit;120
5.4;Visuelle Wahrnehmung;129
5.5;Auditive Wahrnehmung;140
5.6;Wahrnehmung taktiler Reize;149
5.7;Geruchs- und Geschmackswahrnehmung;154
5.8;Farbwahrnehmung;159
5.9;Objektwahrnehmung;167
5.10;Raumwahrnehmung;175
5.11;Bewegungswahrnehmung;184
5.12;Wahrnehmungsstörungen;192
6;III Lernen;203
6.1;Lernen: Definitionen, methodische Ansätze, Theorien des Lernens;205
6.2;Die Lernkurve;215
6.3;Habituation und Konditionierung;222
6.4;Implizites Lernen;231
6.5;Beobachtungslernen;241
6.6;Verbales Lernen;249
6.7;Satz- und Textlernen;256
6.8;Computer-Assistiertes Lernen;262
6.9;Transfer von Lernen;269
6.10;Erwerb kognitiver Fertigkeiten;277
6.11;Konzepte und Kategorien;285
7;IV Gedächtnis;297
7.1;Gedächtnis: Definitionen, Konzeptionen, Methoden;299
7.2;Gedächtnissysteme;309
7.3;Verarbeitungsprozesse;318
7.4;Repräsentation und Repräsentationsformate;327
7.5;Ikonischer und auditiver Speicher;336
7.6;Arbeitsgedächtnis;342
7.7;Langzeitgedächtnis;348
7.8;Implizites Gedächtnis;358
7.9;Interferenz;365
7.10;Vergessen;373
7.11;Gedächtnisstörungen;381
8;V Denken;391
8.1;Denken: Ansätze und Definitionen;393
8.2;Evolutionäre Ansätze;402
8.3;Analoges Schließen;408
8.4;Wahrscheinlichkeitsurteil/Induktion;414
8.5;Schlussfolgern/Deduktion;423
8.6;Lösen einfacher Probleme;433
8.7;Lösen komplexer Probleme;441
8.8;Kreativität;448
8.9;Einsicht;457
8.10;Strategien und Heuristiken;463
8.11;Problemraum;472
8.12;Denken und Emotionen;477
8.13;Denk- und Handlungsfehler;487
9;VI Handlungsplanung und -steuerung;497
9.1;Handlungsplanung und -steuerung: Überblick, Definitionen und methodische Ansätze ;499
9.2;Planung einfacher Handlungen;509
9.3;Handlungssequenzen;515
9.4;Planung und Koordination multipler Handlungen;521
9.5;Bewegungssteuerung;531
9.6;Wahrnehmung und Handlung;543
9.7;Exekutive Funktionen;549
9.8;Psychologische Refraktärperiode;558
9.9;Motivationale und volitionale Grundlagen zielgerichteter Handlungen;564
10;VII Sprache;575
10.1;Historische Entwicklung der Sprachpsychologie;577
10.2;Laut- und Wortwahrnehmung;586
10.3;Wortwissen und mentales Lexikon;594
10.4;Satzverstehen;603
10.5;Textverstehen;614
10.6;Sprachproduktion;623
10.7;Sprachliche Verständigung;632
10.8;Figurative Sprache;640
10.9;Lesen und Schreiben;649
10.10;Sprachentwicklung einschließlich Bilingualismus;658
10.11;Sprachstörungen;667
11;VIII Methoden;677
11.1;Überblick: Methoden und Statistik;679
11.2;Mentale Chronometrie;687
11.3;Die Methode des Lauten Denkens;693
11.4;Messung der Hirnaktivität;699
11.5;Messung von Blickbewegungen;707
11.6;Pupillometrie;714
11.7;Experiment;719
11.8;Mathematische und Computer-Modellierung;728
11.9;Signalentdeckungstheorie;734
11.10;Informationstheorie;743
11.11;Analyse latenter Semantik (LSA);750
11.12;Prozess-Dissoziation;755
11.13;Multinomiale Verarbeitungsbaummodelle;762
11.14;Qualitative Verfahren;771
12;Die Autorinnen und Autoren des Bandes;777
13;Autorenregister;787
14;Sachregister;803


Handlungsplanung und -steuerung: Überblick, Definitionen und methodische Ansätze (S. 497-498)

Planning and Control of Action: Overview, Definitions and Methodological Approaches
Iring Koch, Günther Knoblich & Wolfgang Prinz
1 Einleitung
Das vorliegende Kapitel gibt eine Einführung in die kognitionspsychologische Forschung zu den Mechanismen der Handlungsplanung und -steuerung.

Definition:
Eine Handlung kann definiert werden als ein Verhalten, das auf ein Ziel gerichtet ist. Im Vergleich dazu ist eine Reaktion ein Verhalten, das durch einen Reiz ausgelöst wird.

Zwischen Handlungen und Reaktionen besteht in der kognitionspsychologischen Forschung eine konzeptuelle Kluft. Zunächst wird beschrieben, welches theoretische Problem dieser Kluft zu Grunde liegt, und es wird diskutiert, wie diese Kluft überbrückt werden kann. Danach werden exemplarisch methodische Ansätze dargestellt, mit denen die Mechanismen der Handlungsplanung und -steuerung untersucht werden können. Zuletzt folgt ein Ausblick auf offene theoretische Fragen und Probleme.

2 Von der Reaktion zur Handlung und Aufgabe
Kognitionspsychologische Handlungsforschung wurde bereits vor gut hundert Jahren von den Mitgliedern der Würzburger Schule, vor allem von Narziss Ach, durchgeführt (vgl. Prinz, 2000). Die Grundidee war, dass Handlungen durch Zielvorstellungen determiniert werden. Zielvorstellungen sind allerdings nicht direkt beobachtbar, so dass ihre Erforschung während der Blütezeit des Behaviorismus in Ungnade gefallen war. Der Behaviorismus fokussierte stark auf die Untersuchung von Verhalten, das sich durch die Wirkung eines in der Umwelt unmittelbar gegebenen Reizes erklären lässt. Die Handlung wurde also zur bloßen „motorischen Reaktion“ degradiert, die auf äußere Reize hin konditioniert wurde. Entsprechend dieser starken Betonung der Assoziation von Reiz und Reaktion ist das Konzept der Zielvorstellung in assoziationistischen Modellen des Lernens und Verhaltens in den Hintergrund gerückt. Gleichwohl wurde die Rolle von Zielvorstellungen in diesen Modellen immer theoretisch kontrovers diskutiert. Diese Diskussion bezieht sich vor allem auf die Frage, ob und inwiefern die Antizipation von „Verstärkung“, gleichsam als non-mentalistisches Analogon der Zielvorstellung, in die lernabhängig gebildeten assoziativen Strukturen integriert wird (vgl. Koch, 2002). Mit dem Siegeszug der „kognitiven Revolution“ wurden nicht direkt beobachtbare hypothetische Konstrukte, insbesondere mentale Repräsentationen, auch im theoretischen „Mainstream“ wieder salonfähig. Gleichwohl ist die Erforschung der Mechanismen der Planung und Steuerung von (zielorientierten) Handlungen vom kognitivistischen Forschungs-Mainstream weitgehend getrennt geblieben. Diese Kluft ist darin begründet, dass auch die Kognitionspsychologie Verhaltenssteuerung in den Mechanismen der Verarbeitung aktueller Reize begründen will, während das theoretische Konzept der Handlung eine Steuerung durch zukünftige Reize, nämlich intendierte Zielzustände, vorsieht.

Traditionell fokussiert die moderne kognitive Psychologie vor allem auf die mentale Repräsentation der Umwelt, d. h. von Reizen. So wird in klassischen Stufenmodellen der Informationsverarbeitung angenommen, dass reizbezogene Information in einer seriellen Abfolge von Verarbeitungsschritten (bzw. Stufen) kodiert und transformiert wird (vgl. Sanders, 1998, für einen Überblick). In solchen Modellen findet also eine Transformation von Stimulus-Codes in Reaktions-Codes statt, und die Reaktion bleibt letzten Endes ein reizgesteuertes motorisches Verhalten. Die Steuerung des Verhaltens durch Zielvorstellungen ist in solchen Modellen nicht vorgesehen (Prinz, 1998). Ein Grund dafür ist vermutlich, dass sich Reize in der Tradition des methodologischen Behaviorismus leicht manipulieren lassen, während sich diese Manipulation in Bezug auf nicht direkt beobachtbare Zielvorstellung ungleich schwieriger gestaltet.

Einen alternativen theoretischen Rahmen für die kognitionspsychologische Handlungsforschung bildet das ideomotorische Prinzip. Dieses Prinzip wurde Ende des 19. Jahrhunderts von William James popularisiert und in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wieder aufgegriffen. Es besagt, dass Handlungen durch die Vorstellung ihrer lernabhängig antizipierten sensorischen Effekte gesteuert werden, also durch Zielvorstellungen (Überblicke z. B. bei Knoblich & Prinz, 2005, Koch, Keller & Prinz, 2004, Prinz, 1998). Die mentalen Repräsentationen von Handlungen bestehen demnach in Codes, die Reize spezifizieren, die mit dem erfolgreichen Erreichen eines Ziels einhergehen. Die postulierten Codes beziehen sich also auf intendierte und antizipierbare Handlungs-Effekte (vgl. Hoffmann, 1993).



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