George | Das kleine Waldhotel, Band 02 | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 2, 192 Seiten

Reihe: Das kleine Waldhotel

George Das kleine Waldhotel, Band 02

Ein Winterwunder für Mona Maus
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-505-14152-2
Verlag: Schneiderbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Ein Winterwunder für Mona Maus

E-Book, Deutsch, Band 2, 192 Seiten

Reihe: Das kleine Waldhotel

ISBN: 978-3-505-14152-2
Verlag: Schneiderbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Endlich hat Mona Maus ein richtiges Zuhause gefunden: Das kleine Waldhotel! Jetzt im Winter beherbergt das Hotel viele Winterschlaf-Gäste, und auch für das Zimmermädchen beginnt die gemütliche Jahreszeit. Doch während immer mehr Schnee im Farnwald fällt, schrumpfen auf mysteriöse Weise die Futtervorräte … Wer beklaut das Waldhotel? Und wie soll Mona in diesem Schneegestöber bloß die Vorräte aufstocken? Sie nimmt all ihren Mut zusammen, um eine Lösung zu finden - und erlebt ein unerwartetes Winterwunder.

Ein herzerwärmendes Abenteuer um Freundschaft, Mut und das Glück, seinen Platz im Leben zu finden!

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Der Sankt-Schlummer-Schmaus     Mittlerweile war die Zeit für das Festessen der Hotelangestellten gekommen, und Mona lief eilig in die Küche. Sie hoffte, dort auf Herrn von Walde zu treffen und ihm von der Warnung erzählen zu können. Beim Anblick der Küche vergaß Mona jedoch das Murmeltier und seine merkwürdige Prophezeiung. Sie hatte gewusst, dass es sich um ein besonderes Mahl handelte, aber mit einer so wundervoll geschmückten Küche hatte sie trotzdem nicht gerechnet. Sie war beinahe so aufwendig dekoriert wie der Speisesaal für die Gäste. Zwischen Körben und Töpfen baumelten von den Wurzeln an der Decke leuchtend rote Winterbeeren und Spinnennetzschneeflocken. Auch die in die Erde eingelassenen Schränke waren festlich mit Beeren verziert. An der Wand hing ein großer Kalender, der die TAGE, BIS ES TAUT zählte. Im letzten Kästchen war ein Frühblüher abgebildet. Es duftete köstlich, der Tisch war jedoch noch nicht gedeckt. Stattdessen lagen unzählige in braunes Papier gewickelte und mit leuchtenden Schnüren verschönerte Geschenke auf dem Tisch. Selbst im Spülbecken stapelten sich noch weitere Päckchen! Die gesamte Belegschaft hatte sich um den Tisch herum versammelt: die Stachelschweindame Fräulein Prickel, die als Köchin im Waldhotel arbeitete; Gilles, die Empfangseidechse; Marga und Moritz, die beiden Wäschereihasen; und natürlich auch Tilda und Kybele. Herr von Walde, der Inhaber des Waldhotels, stand am Kopfende der Tafel. Normalerweise war der Dachs elegant gekleidet und trug einen Schlüsselbund um den Hals. Nicht so heute. Er sah ganz schön seltsam aus. »Ah Mona, da bist du ja endlich!«, sagte Tilda. »Setz dich hierher. Sieht Herr von Walde nicht fantastisch aus?« »Warum hat er seinen Schlafanzug an?«, fragte Mona flüsternd, während sie sich neben dem roten Eichhörnchen niederließ. »Das ist kein Schlafanzug.« Tilda lachte. »Er hat sich als Sankt Schlummer verkleidet, du weißt schon.« Mona schüttelte den Kopf. »Ich wusste gar nicht, dass es tatsächlich einen Sankt Schlummer gibt. Ich dachte, das sei nur der Name für das Festessen zur Winterruhe.« »Nein.« Tilda sah sie überrascht an. »Deine Eltern müssen dir doch von Sankt Schlummer erzählt haben …« Sie hielt plötzlich inne. Monas Eltern waren in einem Sturm ums Leben gekommen, als sie noch ein kleines Mäusebaby gewesen war. Solange Mona denken konnte, hatte sie allein im Farnholzwald gelebt, bis sie dann eines Tages im Waldhotel untergekommen war. Auch Tilda hatte ihre Familie verloren. Nicht an einen Sturm, sondern an ein paar Kojoten, und vor noch gar nicht allzu langer Zeit. Einsamkeit kannten beide gut. »Es tut mir leid«, sagte Tilda und drückte sanft Monas Pfote. »Also, Sankt Schlummer war ein …«, sie unterbrach sich. »Eigentlich kann niemand genau sagen, was für ein Tier er eigentlich war. Herr von Walde meint, er sei ein Dachs gewesen. Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass er ein rotes Eichhörnchen war. « »Und wofür ist er bekannt?«, fragte Mona. »Es wird erzählt, er sei derjenige gewesen, der uns unsere Gaben gegeben hat. Dickes Fell, damit wir es immer warm haben, große Bäuche für jede Menge Futter und gute Nasen, um die Nahrung auch unter dem Schnee zu wittern. Alles, was man eben so braucht, um gut durch den Winter zu kommen. Ihm zu Ehren feiern wir jedes Jahr den Sankt-Schlummer-Schmaus im Waldhotel.« »Und wo ist das Essen?« »Erst die Geschenke, dann das Essen«, sagte Tilda. »Geschenke?«, fragte Mona. »Ja, guck nur all die Geschenke hier«, erwiderte Tilda. »Davon habe ich doch die ganze Woche gesprochen, das weißt du doch!« »Ich dachte, du meintest die Lavendelkissen«, sagte Mona. »Die Geschenke für die Gäste? Nein!«, sagte Tilda. »Das hier sind die Geschenke, auf die es ankommt.« Tilda nahm eins der Päckchen von dem Stapel vor sich und schüttelte es neugierig. Sie kam nicht mehr dazu, noch weiter zu erklären, da Herr von Walde sich räusperte, und alle anderen verstummten. »An Sankt Schlummer machen wir uns bereit für eine Zeit der Ruhe und Besinnlichkeit. Mit Geschenken wollen wir uns bedenken, Freude teilen, während wir den Winter über hier verweilen.« Herr von Walde sprach immer so, und Mona gewöhnte sich langsam daran. »Nun dann, fangt an!«, fügte er noch schnell hinzu und breitete seine Arme weit aus. Tilda zögerte nicht einen Augenblick. Gespannt riss sie die Verpackung des Geschenkes auf, das sie gerade in den Pfoten hielt. »Wunderbar, mein Lieblingskuchen! Mit gerösteten Eicheln. Vielen Dank, Fräulein Prickel«, rief sie dem Stachelschwein über den Tisch hinweg zu. »Gern geschehen, Liebes!«, rief diese zurück. Auch sie öffnete gerade eins der Päckchen, mit einem ihrer Stachel hatte sie bereits die Schnur durchtrennt. Mona sah ihr dabei zu, wie sie einen Löffel herausnahm, der aus einer Samenhülse gefertigt war. »Herr von Walde, er ist wirklich wunderschön«, rief sie begeistert. Überall um den Tisch herum wurden nun raschelnd Geschenke geöffnet, und die Tiere lächelten. Kybele bedankte sich bei Marga und Moritz für einen Stapel unbeschriebener Rinde: »Für deine Lieder«, sagten sie. Gilles probierte gerade eine farbenfrohe Beerenkreation, die in Blätter eingewickelt war. »Ein Gericht aus den Tropen, das Rezept dafür hat mir mal ein Gast verraten. Allerdings musste ich bei den Zutaten ein wenig improvisieren«, erklärte ihm Fräulein Prickel. »Aber nicht zu viel davon naschen, wir haben schließlich noch ein Festessen vor uns.« Alle sahen so glücklich aus. »Machst du deine Geschenke nicht auf?«, fragte Tilda Mona auf einmal. »Meine Geschenke?« Tilda zeigte auf einen Berg aus Päckchen, die sich vor Mona auf dem Tisch stapelten. »Die sind alle für dich.« Mona traute ihren Augen kaum. Sie hatten noch nie in ihrem Leben etwas geschenkt bekommen. Das Einzige, woran sie sich erinnerte, war der Schlüssel von Herrn von Walde gewesen. Aber das war eigentlich kein richtiges Geschenk, den hatte sie sich verdient. Und jetzt lag auf einmal ein ganzer Berg Geschenke vor ihr. »Jetzt mach schon, fang mit diesem hier an.« Tilda überreichte ihr eine kleine, in braunes Papier gewickelte Schachtel, die mit einer Schnur verschlossen war. »Ich möchte endlich wissen, wie du es findest.« von tilda und frau busch stand auf einem kleinen Schildchen aus Rinde. Langsam öffnete Mona den Knoten und wickelte die Schachtel aus. Darin lag eine Schürze, auf deren Tasche ein kleines, schiefes Herz genäht war. »Ich dachte, du bräuchtest endlich mal eine eigene Schürze in deiner Größe«, sagte Tilda. Das stimmte. Monas bisherige Schürze war eigentlich für ein Eichhörnchen gedacht, nicht für eine Maus wie Mona, weshalb sie häufig darüber stolperte. »Frau Busch hat sie gemacht, aber ich habe das Herz daraufgenäht«, sprach Tilda stolz weiter. »Sie ist … sie ist …« Die Schürze war einfach perfekt, wie auch das schiefe Herz, aber Mona versagte die Stimme. »Ich wusste, dass sie dir gefallen würde.« Tilda strahlte. Mona wollte sie sich umlegen, aber Tilda sagte: »Du kannst sie später anprobieren. Besser, du öffnest noch die anderen Geschenke, bevor das Festmahl beginnt. Ich muss auch noch weiter auspacken.« Mona tat wie ihr geheißen. Sie bekam von Fräulein Prickel Käsestrudel mit Blaubeersoße und ein aufgerolltes Stück Rinde von Kybele. Darauf stand das Lied, das die Schwalbe für Mona gesun­gen hatte, an dem Tag, als sie Freunde geworden waren. Sogar von Gilles hatte sie etwas bekommen, ihr eigenes Abo des Tannenzapfen Tageblatts. »Damit Sie nicht immer die Hotelausgabe lesen, die ist nämlich nur für Gäste«, erklärte er ihr, aber Mona war sich sicher, dass er ihr dabei zuzwinkerte. Als Mona das letzte Päckchen geöffnet hatte, kam Herr von Walde herüber und stellte ein RIESIGES Geschenk vor ihr auf den Tisch. Vermutlich war es wegen seiner Größe nicht eingepackt. Ein Koffer, aus einer Walnuss gefertigt – wie der, den sie auf der Flucht vor den Wölfen im Herbst verloren hatte. Er hatte ihren Eltern gehört, ihr Vater hatte ein Herz in die Schale geschnitzt. Dieser hier besaß stattdessen herzförmige Verschlüsse. »Der Koffer kann den verlorenen nicht ersetzen«, sagte Herr von Walde. »Er ist nicht für große Reisen gedacht. Er soll hier – im neuen Zuhause – kleine Schätze bewahren bei Tag und bei Nacht.« Mona rang nach Luft. Der Koffer war wunderschön und glänzte prachtvoll, ja, er duftete sogar gut – angenehm, nussig und süß. »Oh! Danke schön!«, sagte sie. Doch ihr Dank fühlte sich nicht ausreichend an. Sie hatte nichts, was sie ihm hätte zurückgeben können. Nichts für niemanden. Herr von Walde winkte ab. »Geschenke geöffnet, nun ist es so weit, haltet euch für das Festessen bereit.« Obwohl Mona sich bemühte, den Sankt-Schlummer-Schmaus zu genießen, kreisten ihre Gedanken immer wieder um die Geschenke. Sie hatte noch nie so schöne Dinge besessen. Wenn sie doch nur davon gewusst hätte. Dann hätte sie sich auch Geschenke überlegen können. Sie...



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