Götz | Professor*in für Anfänger*innen und Fortgeschrittene | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 140 Seiten

Götz Professor*in für Anfänger*innen und Fortgeschrittene

Tipps für (angehende und aufbauende) Professor*innen
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7526-5094-5
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Tipps für (angehende und aufbauende) Professor*innen

E-Book, Deutsch, 140 Seiten

ISBN: 978-3-7526-5094-5
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



In kurzer und prägnanter Form wird in diesem kleinen Buch aus der Sicht eines Universitätsprofessors auf zentrale Tätigkeitsbereiche von Professor*innen eingegangen. Es werden Tipps zum konkreten Handeln in den einzelnen Bereichen gegeben - manchmal durchaus mit einem Augenzwinkern. Dieses Buch wurde für mehrere Zielgruppen geschrieben, für die es jeweils unterschiedliche Bedeutung haben kann: Professor*innen: Sie kann das Buch zur Reflexion eigenen Handelns und zu dessen Optimierung anregen. Personen, die Professor*in werden möchten: Sie erfahren in dem Buch, welche spannenden und herausfordernden Tätigkeiten Sie in Ihren Kernaufgaben (Forschung und Lehre) und darüber hinaus (Strukturaufbau) erwarten. Mitarbeiter*innen von Professor*innen: Ihnen kann das Buch dabei helfen, die Handlungen Ihrer Vorgesetzten bzw. Ihres Vorgesetzten besser zu verstehen und einzuschätzen. Personen, die sich für die Tätigkeiten von Professor*innen interessieren: Ihnen bietet das Buch einen kleinen Einblick in das Aufgabenfeld und den "Alltag" von Professor*innen. Professor*innen, die strukturell etwas aufbauen möchten: Sie können sich durch das Buch zur strategischen Planung, Reflexion und Optimierung des eigenen Aufbau-Handelns anregen lassen. Vom Aufbau betroffene Personen: Ihnen kann das Buch dabei helfen, die Handlungen der aufbauenden Professor*innen einordnen zu können. Personen, die sich für den Aufbau von Einrichtungen außerhalb der Universität interessieren: Sie kann das Buch zu einem Transfer spezifischer Strategien in den außeruniversitären Kontext anregen.

Prof. Dr. Thomas Götz (Promotion und Habilitation im Fach Psychologie) ist Professor für Bildungspsychologie und gesellschaftliche Veränderungen an der Universität Wien; zudem ist er Adjunct Professor an der McGill University in Montreal (Kanada). Sein Forschungsschwerpunkt sind Emotionen im Lern- und Leistungskontext mit einem Schwerpunkt auf Langeweile.

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Forschung
4. Publizieren
Es ist sicherlich nicht falsch zu sagen, dass Publikationen der wichtigste Indikator für den wissenschaftlichen Erfolg sind (manchmal dicht gefolgt von den Drittmitteln – aber das ist eine andere Sache). Und für die Karriere sind sie ohnehin entscheidend. Nun ist es immer eine Frage von Qualität und/oder Quantität: Publiziert man bei beschränkten zeitlichen Ressourcen relativ wenige Manuskripte in sehr guten Journals (d. h. mit hohem Impact-Faktor – in der Psychologie mindestens > 1 als Daumenregel) oder eher relativ viele Manuskripte in weniger guten Journals? Und was ist mit den Buchpublikationen bzw. mit der Publikation von Kapiteln in Herausgeberbänden? Sicherlich ist dies von der jeweiligen Disziplin abhängig. In der Psychologie sind hochkarätige Publikationen in internationalen Journals die erste Wahl. Allerdings wird bei Bewerbungsverfahren (je nach Fach) oft nicht nur auf die Qualität, sondern auch auf die Quantität geachtet, sodass es ratsam ist, nicht nur in High-Impact-Journals zu publizieren – zumindest nicht in der Qualifikationsphase. Für das Fach Psychologie ist eine gute Mischung wohl das beste Rezept: Primär Publikationen in High-Impact-Journals anstreben, das Ganze mit weiteren, weniger hochkarätigen Publikationen „strecken“ und hin und wieder auch ein Buchkapitel schreiben. Seit ein paar Jahren gibt es einen deutlichen Trend, dass Quantität zunehmend weniger geschätzt wird - d. h., lieber weniger, aber dafür qualitativ sehr hochwertig publizieren (z. B. Multi-Study-Papers, in welche Replikationen eingebaut sind oder ein Thema anhand unterschiedlicher methodischer Herangehensweisen bearbeitet wird). In der Tat beeinflussen sich Qualität und Quantität oft (aber selbstverständlich nicht immer). Für qualitativ sehr hochwertige Arbeiten benötigt man in der Regel mehr Zeit. In der Psychologie ist es eine gute Daumenregel, ca. 75% der Publikationen in englischer Sprache zu verfassen. Zudem sollten (je nach Disziplin) einzelne Publikationen deutliche Praxisbezüge haben (z. B. in der Pädagogischen Psychologie) – hier bieten sich vor allem Buchkapitel an. Praxisbezüge aufweisen zu können, ist bei bestimmten Fächern in Bewerbungsverfahren oft günstig (z. B. Pädagogische Psychologie, Empirische Bildungsforschung, Schulpädagogik, Fachdidaktik, Bereiche der Sozialpsychologie), da es fast immer Kommissionsmitglieder gibt, die Wert darauf legen. Abgesehen davon macht es meist auch Spaß, hin und wieder etwas mit Praxisbezug zu schreiben – auch wenn es je nach Disziplin oft schwierig ist und man sich nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen möchte. Und selbstverständlich – und vielleicht sogar am wichtigsten: Praxisbezüge sind wichtig für die Praxis. Was die „Form“ der Publikationen anbelangt, so sind Open-Access-Publikationen (kostenfrei und öffentlich im Internet zugänglich) sicherlich sehr empfehlenswert, da der Zugriff auf Publikationen einen unschätzbaren Wert im wissenschaftlichen Kontext darstellt. Open-Access-Publikationen sind zwar oft mit Kosten verbunden; diese werden allerdings meist von der Bibliothek der eigenen Universität übernommen. Allerdings sollte man sich je nach Disziplin sehr genau informieren, welchen Status Open-Access-Publikationen dort haben. So gibt es in einzelnen Fächern die Sichtweise, sie seien „pay to publish journals“ – in einem solchen Fall sollte man sie evtl. eher meiden oder zumindest wenig in solchen Journals publizieren. Schwierig ist die Einschätzung z. T. deshalb, weil es innerhalb eines Fachs oft sehr unterschiedliche Bewertungen der Open-Access-Journals gibt. Hier gilt es, im Austausch mit Kolleg*innen einen guten individuellen Publikationsweg zu finden. Sich genügend Zeit fürs Publizieren zu nehmen – z. B. im Durchschnitt zumindest zwei Stunden täglich – ist wohl einer der wichtigsten Tipps für eine wissenschaftliche Karriere. Und fast genauso wichtig ist der Tipp, sich nicht allzu sehr in die verführerische Welt der Ablenkungen zu begeben – das können Mitgliedschaften in diversen Gremien, ständige Datenerhebungen, ständiges Schreiben von Anträgen und Berichten und permanente Verbesserungen der Lehre sein. Alles wichtige Dinge – unbestritten. Aber man sollte sich davor hüten, sie als Flucht vor dem Publizieren zu benutzen (die oft mit viel Lob einhergeht – „Schön, dass Sie Mitglied im International Advisory Board des Journals XX sind“; und als Nebensatz: „...wir senden Ihnen ca. 6 Manuskripte pro Jahr mit der Bitte um Begutachtung“). Publizieren ist eine spannende und herausfordernde Angelegenheit, die aber aus vielerlei Hinsicht sicher nicht gerade einfach ist. Man gibt sich permanent der Kritik preis und riskiert ständig Ablehnungen. Man lernt aber auch sehr viel dazu, und auch hier gilt es, eine gesunde Distanz zu sich, den Manuskripten, den Gutachter*innen und den Editor*innen zu haben (wer das nicht hat: bitte Kapitel 11 lesen). 5. Kongresse
Sich über den neuesten Stand der Forschung auszutauschen, ist das Zentrale bei Kongressen. Aber ebenfalls sehr wichtig sind die persönlichen Kontakte und der Small Talk. Das heißt, man hat das Ziel bei einem Kongress erreicht, wenn man neue, inspirierende und motivierende Impulse bekommt, einen guten Vortrag hält bzw. ein Poster gut vorstellt, viele Kontakte knüpft und einen guten Eindruck hinterlässt. Primär wird man zu den Präsentationen gehen, die eine inhaltliche Nähe zur eigenen Arbeit aufweisen. Inspirierend kann es sein, sich hin und wieder „fachfremde“ Vorträge anzuhören und Inhalte oder Methoden auf die eigene Arbeit zu übertragen bzw. Verbindungen zur eigenen Arbeit herzustellen. Das kann im Hinblick auf die eigene Kreativität beim Forschen sehr hilfreich und spannend sein. Ansonsten ist es sicher ratsam, vor allem zu Vorträgen der „Ingroup“ zu gehen – hier sollte man sich blicken lassen. Und man sollte irgendwie auffallen, da sonst niemand merkt, dass man da gewesen ist. Und man sollte selbstverständlich positiv auffallen – idealerweise durch eine sehr kluge oder kreative Frage oder durch einen weiterführenden, vielleicht sogar lustigen Kommentar. Und man sollte nach den Veranstaltungen nicht gleich davonlaufen, sondern das Gespräch mit den Referenten oder mit anderen Personen im Raum suchen. Bei Kongressen entstehen Kooperationen – und wer möchte schon mit jemandem kooperieren, der nicht sympathisch ist? Gerade bei internationalen Kongressen ist der Small Talk wesentlich – und das überschwängliche Loben und Bewundern der Arbeiten der anderen. Wenn man hier übertreibt, muss man kein schlechtes Gewissen haben, da ja alle wissen, dass alle übertreiben. Man sollte in jedem Fall auch die gesellschaftlichen Angebote bei Kongressen nutzen (z. B. die „International Reception“, die Eröffnungs- und Abschlussveranstaltungen, die Dinner der Special Interest Groups, …). Natürlich sind die Kaffeestände von unschätzbarem Wert. Visitenkarten müssen immer in der Tasche sein; man sollte es nicht versäumen, diese auszutauschen (ist allerdings vom Fach abhängig; in manchen Fächern ist der Austausch von Visitenkarten Standard, in anderen würde er eher eigenartig wirken). Hier eine wörtliche Rückmeldung zur 1. Auflage dieses Buches, die sich auf den letzten Satz bezieht: „Wenn ein*e Mathematiker*in Visitenkarten verteilt (habe ich erst ein- oder zweimal erlebt), spricht sich das in der Regel herum und die Person wird in der Regel für alle Zukunft nicht mehr ernst genommen!“. Auch kleinformatige Poster-Ausdrucke und Kurzfassungen der Vorträge sind hilfreich, um diese zu verteilen. Bei Personen, denen man in Erinnerung bleiben möchte, ist es zudem immer gut, nach dem Kongress eine kurze, nette E-Mail zu senden. Einen großen Teil der Kongresszeit sollte man für das „Socializing“ verwenden. Ein weiterer wichtiger Aspekt betrifft die Anzahl der Kongresse, die man pro Jahr besucht. Dies ist sehr vom spezifischen Fach abhängig. Für das Fach Psychologie ist es sicherlich ein Muss, jedes Jahr einen zentralen nationalen und einen zentralen internationalen Kongress zu besuchen. Ein gutes Maß sind hier wohl 2-4 Kongresse pro Jahr. Kongressbesuche kosten Zeit – die man eigentlich fürs Publizieren bräuchte. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, den Zeitaufwand zu minimieren. Hier gibt es folgende Möglichkeiten: Nichts Neues verfassen. Man sollte möglichst Beiträge einreichen, zu denen man bereits ein Manuskript verfasst hat. Das heißt, man sollte möglichst vermeiden, dass man für einen Kongressbeitrag Neues schreiben muss. Manuskripte kann man in der Regel relativ schnell kürzen und sie als Kongress-Proposals einreichen. Formatarbeiten delegieren. Was die Formatierung und das Design anbelangt, so kann man die Präsentationsfolien und die Poster nur in einer Rohversion erstellen und die Formatierungen und Design-Optimierungen den Hilfskräften überlassen. Kongressvorbereitung minimieren. Die Zeit im Zug / am Flughafen / im Flugzeug / während des Kongresses kann man unter anderem nutzen, um dem...



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