Buch, Deutsch, Band 51, 272 Seiten, Hardcover, Format (B × H): 160 mm x 240 mm, Gewicht: 492 g
Reihe: Edition Museum
DOMiD – Ein Verein schreibt Geschichte(n)
Buch, Deutsch, Band 51, 272 Seiten, Hardcover, Format (B × H): 160 mm x 240 mm, Gewicht: 492 g
Reihe: Edition Museum
ISBN: 978-3-8376-5423-3
Verlag: transcript
1. Warum ein Buch zu diesem Thema?
Das Buch erzählt die Geschichte einer Migrantenselbstorganisation, die mit dreißig Jahren beharrlicher Arbeit erfolgreich darauf drängte, in Deutschland endlich ein Migrationsmuseum zu gründen. Damit erfüllt sich eine zentrale Forderung von Seiten der Migrant*innen, die eigene Geschichte gewürdigt zu sehen. Zugleich erhält das ›Land mit Migrationshintergrund‹ (Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier) den geeigneten Ort, die eigene Erinnerungskultur zu erweitern und der Vielstimmigkeit seiner Migrationen zu entsprechen.
2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?
Das Domid-Archiv ist ein Grassrouts-Projekt, und das Buch darüber buchstäblich Geschichtsschreibung ›von unten‹. In deutschen Geschichtsbüchern liest man vom Wirtschaftswunder. Was aber ist mit der Geschichte, die die Arbeitsmigrant*innen selbst hier schrieben? Und all die anderen Migrant*innen? Heute entsteht eine neue, ›transnationale‹ Identität. Um deren Umrisse zu erkennen, bedarf es der Sichtbarmachung auch jener Gegenerzählungen. Denn so lange die Einwanderer für die Geschichte Fremde bleiben, bleibt auch ihnen diese Geschichte fremd. 3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?
Erinnerungskultur ist in den Kulturwissenschaften zur zentralen Kategorie avanciert. In Deutschland wird sie meist als Aufarbeitung des Nationalsozialismus verstanden. Der Bahnhof als Erinnerungsort steht für die Deportationen jüdischer Zwangsarbeiter, ab 1955 wird er von der Ankunft südeuropäischer Arbeitsmigrant*innen überschrieben. Wo liegen Kontinuitäten zwischen dem Regime der Zwangsarbeit und Gastarbeit, wo liegen Brüche? Dies zu klären ist heute eine zentrale Aufgabe gesellschaftlicher Erinnerungspolitik.
4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?
Mit ehemaligen Stahlarbeitern und Putzfrauen oder Krankenschwestern aus Griechenland, der Türkei und Korea. Mit den Sons and Daughters of Gastarbeiter. Ebenso wie mit kritischen Historiker*innen und Migrationsforscher*innen, Museolog*innen und Kurator*innen. Mit Schrifsteller*innen und Filmemacher*innen mit und ohne Migrationsgeschichte, mit Rappern, Journalisten und politischen Repräsentanten wie Eko Fresh und Elif, Günter Wallraff oder Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
5. Ihr Buch in einem Satz:
Das Buch erzählt die Geschichte einer Migrantenselbstorganisation, der es nach dreißig Jahren endlich gelingt, in Deutschland ein Migrationsmuseum zu gründen. Es ist eine Aschenputtelgeschichte, mit Happy End.