Buch, Deutsch, 328 Seiten, Format (B × H): 123 mm x 208 mm, Gewicht: 406 g
Palimpseste und Geschichten
Buch, Deutsch, 328 Seiten, Format (B × H): 123 mm x 208 mm, Gewicht: 406 g
ISBN: 978-3-96054-222-3
Verlag: Edition Nautilus
»Berlin in zwei Sätzen: ›I see you‹ – ›Wir euch ooch.‹« Annett Gröschner ist eine Spaziergängerin im Sinne Theodor Fontanes – wandern muss nicht heißen, zu Fuß zu gehen. Es kann auch eine Straßenbahn sein, das Fahrrad, Schwimmen, eine Reise im Kopf oder Wochen im Archiv. Aber immer kreist alles um Berlin, ihre Wahlheimat, ob sie nun über die Gingkobäume in der Humboldt-Universität, die Villa eines Kapitäns in der Fasanenstraße, Kleingärten, Friedhöfe, verlassene Industriegebiete, das Stadion an der Alten Försterei oder die Regionalexpresslinie 4 schreibt. Wenn sie die Palimpseste der Volksbu¨hne entschlüsselt, mit Frau Globisch fliegt, Annemirl Bauer beim Madonnenmalen zuschaut und Gitti Eicke betrauert, einem Gasableser lauscht, eine syrisch-kurdische Dichterin bei ihrer Ankunft in der Stadt begleitet und Paradigmenwechsel bedauert.
Elf Jahre nach »Parzelle Paradies« sind die Geschichten, ist die Geschichte weitergegangen, und Annett Gröschner hat Grund zum Zweifel. Der Verlust ihrer Wohnung durch Eigenbedarfskündigung hat sie in eine Krise gestürzt und zugleich ihren Blick geschärft. Wie kann es gelingen, Berlin als eine Arche zu erhalten, in der alle Platz haben, egal, woher sie kommen?
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Zwischen Bürgern und Stuben ist eine Lücke, die kann gefu¨llt werden mit vielem, mit Gender und Diversity, Flüssen oder Brücken, unsichtbaren Grenzen. Es zeigt auch – es geht hier nicht um eine Kneipe, sondern um die vielen Stadtbürger*innen, die in Berlin wohnen, seine Geschichte mitschreiben und mittlerweile von überallher kommen. Die gesehen und nicht nur mitgemeint sein wollen. Die nicht wieder wegwollen, auch wenn sie einen unsicheren Aufenthaltsstatus haben. Die keine No-go-Areas in der Stadt dulden. Es geht um Urberliner*innen aller Geschlechter und Hautfarben, um Neuberliner*innen, die Currywurst nur vegan mögen, was inzwischen ein Klischee ist, oder die auch die deftige Berliner Küche lieben. Buletten zum Beispiel. Kein deutsches, aber ein Berliner Wort.