Gromus | Sexualstörungen der Frau | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band Band 16, 134 Seiten

Reihe: Fortschritte der Psychotherapie

Gromus Sexualstörungen der Frau


1. Auflage 2002
ISBN: 978-3-8409-1118-7
Verlag: Hogrefe Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

E-Book, Deutsch, Band Band 16, 134 Seiten

Reihe: Fortschritte der Psychotherapie

ISBN: 978-3-8409-1118-7
Verlag: Hogrefe Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Ziel des Bandes ist es, Therapeuten grundlegende Informationen zur Beratung und Therapie von Frauen mit sexuellen Störungen zu vermitteln und diese zu ermutigen, die eigene Kompetenz gegebenenfalls durch geeignete Weiterbildung zu erweitern. Darüber hinaus können sich auch betroffene Frauen mit Hilfe dieses Buches einen Überblick verschaffen, um die eigene Symptomatik besser verstehen und einordnen zu können. Der Band bietet einen Überblick über sexuelle Störungen bei Frauen. Es werden Möglichkeiten der Einordnung und Diagnostik von Störungen mit Krankheitswert oder vorübergehenden Beeinträchtigungen im Lebensverlauf aufgezeigt. Als Erklärungsansätze werden die weibliche Sozialisation, Partnerbezüge oder -abhängigkeiten sowie gesellschaftliche Hintergründe berücksichtigt. Anhand von Fallbeispielen erhalten Therapeuten zahlreiche praxisorientierte Anregungen zur Beratung und Therapie dieser Störungen.
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1;Inhaltsverzeichnis;5
2;Vorwort;9
3;1 Beschreibung der Störungsbilder;10
3.1;1.1 Definitionen;10
3.2;1.2 Sexuelle Funktionsstörungen bei Frauen;11
3.3;1.3 Zu sexuellen Funktionsstörungen bei lesbischen Frauen;22
3.4;1.4 Epidemiologie;23
3.5;1.5 Verlauf und Prognose;25
3.6;1.6 Differentialdiagnostik;25
3.7;1.7 Biologische Grundlagen;29
3.8;1.8 Zum Verständnis der Sexualität von Frauen; die Wirksamkeit von alten und neuen Weiblichkeitsvorstellungen;35
3.9;1.9 Individueller und gesellschaftlicher Druck auf Frauen, sexuell zu funktionieren;37
3.10;1.10 Sexualverhalten und Erleben von Frauen;39
3.11;1.11 Sex in verschiedenen Lebensabschnitten in Bezug zur Entwicklung von sexuellen Störungen;42
4;2 Störungstheorien und Modelle;46
4.1;2.1 Entstehungsbedingungen;47
4.2;2.2 Aufrechterhaltende Faktoren;49
4.3;2.3 Erklärungsmodell;51
5;3 Diagnostisches Vorgehen und Therapieplanung;52
5.1;3.1 Sprache und Kommunikation;53
5.2;3.2 Kompetenzen für die Beratung;55
5.3;3.3 Das Gespräch;56
5.4;3.4 Einbeziehung des Partners;57
5.5;3.5 Verhaltensanalyse;59
5.6;3.6 Therapieplanung;73
6;4 Sexualberatung;78
6.1;4.1 Beratungsschwerpunkte;78
6.2;4.2 Beratung bei Erkrankungen und deren Behandlungsfolgen;86
7;5 Therapie sexueller Störungen von Frauen;94
7.1;5.1 Entwicklung der Sexualtherapie;95
7.2;5.2 Paartherapie sexueller Störungen;96
7.2.1;5.2.1 Prinzipien der Paartherapie;96
7.2.2;5.2.2 Vorgehen bei Paartherapie;98
7.2.3;5.2.3 Probleme bei Sensate Focus und koitalen Praktiken;104
7.2.4;5.2.4 Zusätzliche Behandlungselemente;105
7.2.5;5.2.5 Modifikationen der Behandlung bei einzelnen Störungen;111
7.3;5.3 Effektivität und Prognose;116
7.4;5.4 Behandlung von Frauen ohne Partnerbeteiligung;117
7.5;5.5 Somatische Therapie;120
8;6 Weiterführende Literatur;122
9;7 Literatur;122
10;8 Anhang;127
10.1;Fort- und Weiterbildung;127
11;Karten;128


5 Therapie sexueller Störungen von Frauen (S. 86-87)

Die weitgehende Vernachlässigung von sexuellen Störungen und ihrer Behandlung, die mangelhafte Versorgung und Verankerung der Sexualwissenschaften und Sexualtherapie in der medizinischen und psychotherapeutischen Aus- und Weiterbildung hat zu dem Aufbau von sexualwissenschaftlichen Abteilungen und Ambulanzen geführt. Diese Spezialisierungstendenz geht gegen das eigentliche Bestreben, Sexualität als einen wichtigen Aspekt der Lebenszufriedenheit in jede Behandlung zu integrieren und nicht auszulagern. Mit der Benennung dieser Institutionen in „Sexualambulanzen" mag auch ein Denken unterstützt werden, Sexualität sei abzuspalten. Dies kommt auch darin zum Ausdruck, dass oftmals Patientinnen nach einer Psychotherapie (psychoanalytische sowie verhaltenstherapeutische) in die Ambulanzen geschickt werden, um dort das sexuelle Problem zu bearbeiten.

Eine Sexualberatung oder -therapie ist aber immer auch eine Psychotherapie, da sie gerade die verschiedenen Verursachungen und die Einbettung des Problems in den Gesamtlebenszusammenhang versucht zu berücksichtigen und keine technischen Manipulationen irgendwelcher Art vornimmt, die die sexuelle Funktion wiederherstellen soll, besonders nicht bei Frauen.

Für Patientinnen ist es immer noch ausgesprochen erleichternd, sich an der Bezeichnung „Sexualtherapie" oder „Sexualberatung" zu orientieren. Dort wissen sie, dass sie an der richtigen Stelle sind und sie können mit der Kompetenz, mit diesen Problemen auch umzugehen, rechnen. Deshalb sind Spezialambulanzen für Sexualberatung und -therapie weiterhin wichtig und richtig!

5.1 Entwicklung der Sexualtherapie

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden bereits Versuche unternommen, weibliche Sexualstörungen zu behandeln. Die Psychoanalyse hatte allenfalls am Rande sexuelle Probleme von Frauen behandelt, trat sie doch mit einem Verständnis an, dass sexuelle Probleme durch neurotische Konflikte verursacht werden. In den 50er Jahren dann behandelte


Prof. Dr. rer. nat. Beatrix Gromus, geb. 1948. 1970-1975 Studium der Psychologie und 1973- 1978 Studium der Anthropologie in Kiel. 1978 Promotion. 1975-1978 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Anthropologischen Institut in Kiel, 1978-1980 an der Abteilung für Medizin- Soziologie und 1980-1994 Hochschulassistentin und Hochschuldozentin am Psychologischen Institut der Universität Freiburg. 1990 Habilitation. 1995 Verleihung der Apl-Professur. Seit 1975 als Psychotherapeutin und in der medizinischen und psychologischen Weiterbildung und im Bereich der Unternehmensberatung tätig. Seit 1994 selbständig tätig im Rahmen der Weiterbildung sowie Lehrtätigkeiten an den Universitäten Freiburg, Hamburg und Wien.



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