Gross / Popper | Und die Maus hört ein Rauschen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 201 Seiten

Reihe: Reden reicht nicht!?

Gross / Popper Und die Maus hört ein Rauschen

Hypnosystemisches Erleben in Therapie, Coaching und Beratung
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-8497-8242-9
Verlag: Carl Auer Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Hypnosystemisches Erleben in Therapie, Coaching und Beratung

E-Book, Deutsch, 201 Seiten

Reihe: Reden reicht nicht!?

ISBN: 978-3-8497-8242-9
Verlag: Carl Auer Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Am Beginn von Entwicklungs- und Veränderungsprozessen macht sich oftmals ein „Rauschen“ bemerkbar – manchmal als winziges, kaum wahrnehmbares Signal oder als Ahnung, manchmal bereits als ausgewachsenes Symptom.
Martina Gross und Vera Popper zeigen auf, wie professionelle Helfer:innen und Unterstützer:innen Räume für das Erforschen dieses „Rauschens“ aufbauen können. Sie bereisen dazu verschiedene Welten: In der Ich-Welt geht es vor allem um das Verstehen, in der Es-Welt um innere Bilder, in der Körper-Welt um unwillkürliche Prozesse des Organismus und in der Universellen Welt um die Verbindungen in und mit der äußeren Welt.
In jeder Welt stehen drei Räume zur Verfügung: Im WissensRaum werden verschiedene Aspekte des hypnosystemischen Konzepts erläutert. Im ErlebnisRaum werden diese anhand von unterschiedlichen Methoden erfahrbar. Im BegegnungsRaum wird aufgezeigt, wie hypnosystemische Methoden in professionelle Kontexte von Psychotherapie, Coaching und Beratung übersetzt werden können.
Ergänzend zum Buch ist ausführliches Onlinematerial erhältlich (kostenpflichtig), das die vorgestellten Methoden audiovisuell erfahrbar macht.
https://www.hypnosystemischer-erlebnisraum.at/

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Zielgruppe


Psychotherapeuten, Psychologen, Coachs, Berater, Pädagogen

Weitere Infos & Material


2Ich-Welt
Abb. 3: Die Reise durch das Buch: Ich-Welt In dieser Welt wollen wir uns dem bewussten Denken, der Kognition, unseren Großhirnprozessen (insbesondere jenen im präfrontalen Cortex) nähern, oder dem, was wir zumeist unter unserer Alltagsrealität verstehen: unserer bewusst-willkürlichen Fokussierung von Aufmerksamkeit. Als Angebot für das Bedürfnis nach Verstehen, für deinen Verstand, dein bewusstes Denken, möchten wir hier nun ein paar Grundgedanken des hypnosystemischen Konzepts beschreiben. Was wir darunter verstehen und wie es handlungsleitend werden kann. Dabei wollen wir über innere und äußere Welten schreiben, über die Bedeutung von Kontexten und über Trancephänomene. Weiter wollen wir uns in dieser Welt noch etwas detaillierter mit der Frage der Auftragsklärung und -gestaltung beschäftigen, also damit, wie wir uns hypnosystemisch einem Anliegen nähern können. Ideen zur Auftragsklärung und -gestaltung für die Begleitung findest du im BegegnungsRaum des Kapitels Reisebeginn (S. 34). Dabei möchten wir dir die Idee einer Beobachtungsposition näherbringen. Und hier in der Ich-Welt soll insbesondere auch von Sprache die Rede sein. WissensRaum
Im WissensRaum dieser Welt möchten wir dir gerne die folgenden Begriffe näherbringen: •Erlebnisnetzwerke •Innere und äußere Welt •Trance •Dreiteiliges Gehirn •Sprache •Kontext gibt Bedeutung •Systemische Prämissen •Beobachtungsposition •Hier-und-Jetzt-Trance/Erleben wird immer im Hier und Jetzt erzeugt •Aufmerksamkeitsfokussierung Mit den folgenden Statements möchten wir dir wieder einen Überblick über den WissensRaum zur Ich-Welt anbieten: 1)Wir bewegen uns in inneren und äußeren Welten. 2)Wir sind autopoietische Wesen. 3)Die Bedeutung von Phänomenen entsteht erst durch den Kontext. 4)Wir haben ein dreiteiliges Gehirn, das auf Hochrechnungen spezialisiert ist. 5)Sprache als Verbindung in und zwischen inneren und äußeren Welten. 6)Erleben kann als Trancephänomen verstanden werden. 7)Wir haben mehrere Vergangenheiten und Zukünfte. 8)Systemisches Arbeiten für die innere Welt. 9)Wir beobachten uns – bewusste Aufmerksamkeitsfokussierung. Wir bewegen uns in inneren und äußeren Welten Die Begriffe der »inneren und äußeren Welten« möchten wir hier als Orientierungsmöglichkeiten anbieten. Wir sind nie einfach nur so in unseren unterschiedlichen Kontexten unterwegs – sondern immer mit bestimmten inneren Haltungen, Ausrichtungen, emotionalen, körperlichen Befindlichkeiten und Fokussierungen. Und wir bewegen uns in kontinuierlichen Wechselwirkungsprozessen – innerlich und äußerlich. Nehmen wir wieder unsere Maus: Zunächst erlebt sie ihr Rauschen als ungewöhnlich, anders, fremd in ihrem bisherigen Kontext. Niemand kennt es, alle anderen Mäuse sind in ihren gewohnten Kontexten mit ihrem gewohnten Tun unterwegs. Ihre äußere Welt und das Tun in ihren äußeren Welten, in ihren gewohnten Kontexten, sind von außen betrachtet so wie immer – wie es immer schon war und wie es jetzt gerade ist. Das Rauschen, das unsere Maus vernimmt, passt nicht in diesen Kontext, nicht in diese gerade vorgefundene äußere Welt. In der inneren Welt unserer Maus wird es aber immer deutlicher, lauter, dringlicher. So dringlich, dass es ins Bewusstsein kommt, auffällt, stört und vielleicht neugierig macht. Es tritt von der inneren Welt in die äußere und führt in der äußeren Welt zu einer Handlung: Die Maus fragt die anderen Mäuse, ob sie das denn kennen. Wir möchten in der inneren Welt jene Prozesse verorten, die unser ganz individuelles Erleben beschreiben. Und wir meinen in der äußeren Welt jene Prozesse, die auf unsere Interaktionen mit unserer jeweiligen Umgebung, der Umwelt und den Menschen, unseren Aufgaben und Herausforderungen fokussieren, die damit im Zusammenhang stehen. Die Wechselwirkungen zwischen inneren und äußeren Welten beschäftigen uns tagtäglich, ohne dass uns das zumeist bewusst wird. Nicht nur ein Rauschen kann uns aus unserer inneren Welt den Weg in unser Bewusstsein – und damit im besten Fall in eine Handlung in der äußeren Welt – zeigen. Auch äußere Herausforderungen und Einladungen können in unserer inneren Welt bestimmte Haltungen, Muster, Verhaltens-, Erlebens- oder Denkweisen anregen, die wieder bewusst willkürlich oder unwillkürlich ablaufen, oder unbewusst. Manchmal begegnen uns als Begleiterinnen Menschen, die mit der berechtigten Frage »Was soll ich tun?« auf uns zukommen. Diese Frage bezieht sich zumeist auf den Wunsch, ganz konkrete Handlungsvorschläge und Ideen zu bekommen, wie eine Situation gut gemeistert werden kann. Das Besondere des hypnosystemischen Ansatzes ist nicht nur, dass er systemische Prämissen und hypnotherapeutischen Ideen miteinander verbindet und anbietet, sondern auch eine neue, andere Form des Umgangs mit »dem Rauschen« in den Mittelpunkt stellt. Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass Menschen alle Kompetenzen, die sie für einen für sie stimmigen Umgang mit inneren und äußeren Fragestellungen, Anliegen und Herausforderungen brauchen, bereits in sich tragen und nicht einfach nur nicht wissen, was sie tun sollen, sondern dass sie in schwierigen Situationen oft nicht den Zugriff haben zu all ihren Fähigkeiten, Kompetenzen und Ressourcen. Die innere Welt, aus der heraus sie den Situationen begegnen, ermöglicht ihnen derzeit – und nur gerade jetzt – keine anderen Ideen als jene, die sie bereits ausprobiert haben und die jedoch nicht zum gewünschten Ergebnis geführt haben. Wir können uns die inneren und äußeren Welten wie Tanzende vorstellen: Aufeinander eingespielt, unwillkürlich reagieren sie wechselseitig aufeinander, immer im Sinne dessen, dass der Tanz weiter getanzt wird. Diese Bewegung geschieht unwillkürlich ununterbrochen – selbst im Schlaf. Wir sind autopoietische Wesen Über die Rolle von Sprache kannst du im WissensRaum der Ich-Welt nachlesen (S. 47). Und wovon wir auch grundsätzlich ausgehen ist – dazu kannst du auch weiter unten noch genauer nachlesen –, dass wir niemals wissen können, was für jemanden anderen jetzt gerade die sogenannte richtige Handlungsweise sein kann. Und noch weniger, was wir von außen tun, anbieten, sagen könnten, um die Wahrnehmung, das Verhalten, die Gefühle, das Erleben unseres Gegenübers direkt zu beeinflussen. Auch Waschbär weiß nicht, ob das, was er gerade anbietet, für Maus brauchbar sein könnte. »Das, was du hörst, ist der Fluss. Komm mit, ich zeige dir den Fluss«, sagt Waschbär. Einzig Maus kann entscheiden – und das passiert ganz unwillkürlich, mit Hilfe von somatischen Markern, der Neurozeption –, ob etwas für sie passend, stimmig, richtig ist. Stimmig und passend für ihren Gesamtorganismus, aufgrund ihrer individuellen Hochrechnung und des Vergleichs mit all ihren bisherigen Erfahrungen: ob etwas eher zu einer Stabilisierung oder zu einer Destabilisierung führen kann. Hier gehen wir von der Hypothese aus, dass unsere Gehirne – so wie wir als ganze Menschen und übrigens Mäuse auch – autopoietische Wesen, Systeme sind. Die Ziele dieser Systeme sind Selbsterhaltung, Überleben, Homöostase und Selbstorganisation. Sie sind weder von innen noch von außen direkt veränderbar. Es besteht jedoch die Möglichkeit, die innere Stabilität und Instabilität durch die Veränderung der Kontextbedingungen zu beeinflussen, wobei hier innere Kontexte und äußere Kontexte gleichermaßen gemeint sind. Ohne zu wissen, welche Veränderung zu welcher Entwicklung, zu welchen weiteren Schritten und zu welchem konkreten Ziel führen kann. Was wird passieren, wenn Maus beim Fluss ist, wenn sie, erstmalig im Leben, den Fluss sieht, ihn kennenlernt? Die Bedeutung von Phänomenen entsteht erst durch den Kontext Welche Bedeutung einem Phänomen, einer Frage, einer Idee oder auch nur einem Wort gegeben wird, kann erst im jeweiligen Kontextbezug verstanden werden. Kein einziges Phänomen an sich, keine...


Martina Gross, hypnosystemische Psychotherapeutin und Supervisorin in freier Praxis; Leiterin des Hypno-Synstitut Wien; Lehrtrainerin der Milton Erickson Gesellschaft; Arbeitsgebiete und Schwerpunkte sind Psychotherapie, Einzel- und Teamsupervision und Coaching; Seminartätigkeit im deutschsprachigen Raum für unterschiedliche Berufsgruppen (Psychotherapeut:innen, Berater:innen, klinische Psycholog:innen, Ärzt:innen, Pädagog:innen).

Vera Popper, Dr. rer. nat., Psychologin in freier Praxis; Organisationsentwicklungsberaterin und Coach in eigenem Beratungsunternehmen; Unternehmensberatung; Arbeitsgebiete und Schwerpunkte sind Coaching und psychologische Therapie, Aus- und Weiterbildung, Selbsterfahrung und Supervision für Coaches und Psycholog:innen, Teamentwicklung; Embodiment-Ansätze, Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie (PEP) und hypnosystemische Pädagogik.



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