E-Book, Deutsch, 510 Seiten
Gruber / Lutter / Schmitt Kulturgeschichte der Überlieferung im Mittelalter
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-8463-4554-2
Verlag: UTB
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Quellen und Methoden zur Geschichte Mittel- und Südosteuropas
E-Book, Deutsch, 510 Seiten
ISBN: 978-3-8463-4554-2
Verlag: UTB
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Mittelalterliche Überlieferung in neuer räumlicher und methodischer Perspektive.
Der Band bietet eine wissenschaftshistorische Einführung und stellt textliche, bildliche und materielle Überlieferungsformen am Beispiel Mittel- und Südosteuropa vor. Es wird zudem ein problemorientierter Einblick in Entstehungszusammenhänge, soziokululturelle und politische Hintergründe, Forschungstradionen und Quellenkritik gegeben.
Klassische Ordnungskriterien der Beschreibung von Quellen werden räumlich und zeitlich differenziert, methodische Zusammenhänge wissenschaftshistorisch und gesellschaftspolitisch kontextualisiert sowie räumliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet.
Der Band erschließt mittelalterliche Überlieferung und ihre sozialen und kulturellen Funktionen somit aus einer neuen räumlichen und methodischen Perspektive.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtswissenschaft Allgemein Geschichtswissenschaft: Theorie und Methoden
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Kultur- und Ideengeschichte
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Europäische Geschichte
Weitere Infos & Material
Vorwort 9
Erläuterungen zur Verwendung von Ortsnamen 12
Einleitung – eine Annäherung 16
1.1 „Moderne“ Wissenschaften und Nationen 33
1.2 Nationale Geschichtsbilder 37
1.3 Wiener Methodenausbildungen und ihre Ausstrahlung nach Südosteuropa 42
1.4 Ausblick: nach 1945 – nach 1989 47
2.1 Überblick über die politischen Veränderungen 500 – 900 52
2.2 Forschungstraditionen und Methoden zur frühmittelalterlichen Geschichte Mittel- und Südosteuropas 56
2.3 Die Kirche als Trägerin frühmittelalterlicher Überlieferung 82
2.4 Die Materialität der Quellen: Archäologie und Architektur, dingliche und bildliche Überlieferung 110
2.5 Ordnung ins Chaos? Das Handbuch De Administrando Imperio (948 – 952) des Konstantin Porphyrogénnetos 136
3.1 Neue Herrschaftsbildungen 1000 – 1300: Adels-, Hof- und Klosterkultur 142
3.2 Herstellung von Sicherheit: Recht setzen und gestalten 162
3.3 Geschichte(n) erzählen: Historiographie, Hagiographie und Literatur 220
3.4 Visuelle und materielle Kultur 274
Übersichtskarten Mittel- und Südosteuropa 301
Karte 1 Physische Übersicht 302
Karte 2 Mittel- und Südosteuropa um 500 303
Karte 3 Mittel- und Südosteuropa um 800 304
Karte 4 Mittel- und Südosteuropa um 900 305
Karte 5 Mittel- und Südosteuropa um 1000 306
Karte 6 Mittel- und Südosteuropa um 1200 307
Karte 7 Mittel- und Südosteuropa um 1400 308
Karte 8 Mittel- und Südosteuropa um 1475 309
Karte 9 Wichtige Handelswege 310
Karte 10 Universitäten 311
4.1 Herrschaft und pragmatische Schriftlichkeit 1300 – 1500: Städtische Gemeinschaften 312
4.2 Verschriftlichung und Normierung: Bausteine institutioneller Überlieferung 328
4.3 Stadt als Raum 352
4.4 Soziale Gruppen und Gemeinschaften 375
4.5 Verflechtung spätmittelalterlicher Lebensräume 401
4.6 Kommunikation und Korrespondenz: Politische und pragmatische Schriftlichkeit 438
Ausblick 469
Abbildungsnachweis 472
Bibliographie 474
Personenregister 569
Geographisch-ethnographisches Register 582
Quellenregister 597
Verzeichnis der Beiträgerinnen und Beiträger 602
Erläuterungen zur Verwendung von Ortsnamen
In einem vielsprachigen Raum mit bisweilen starker sprachlicher Durchmischung, die erst durch Flucht und Vertreibung im 20. Jahrhundert teilweise zerstört worden ist, stellt die Schreibweise von Ortsnamen eine besondere Herausforderung dar. Die Verwendung heutiger Ortsnamen allein wird der kulturellen Gemengelage im Mittelalter nicht gerecht. Auch kann sie sprachlich-demographische Verschiebungen im Laufe der Geschichte nicht abbilden. Alle historischen Sprachgruppen im Betrachtungsraum dieses Buches haben für Ortsnamen, auch außerhalb ihres mehr oder minder geschlossenen Sprachraumes, eigene Bezeichnungen. Dieser Komplexität versuchen wir, mit unterschiedlichen Mitteln Rechnung zu tragen. Fließtext
Da sich dieses Buch an deutschsprachige Leserinnen und Leser richtet, werden im Fließtext sowie in den Karten bei häufiger Nennung in der Regel deutsche Ortsnamenformen verwendet, die – sofern existent – auch in der folgenden Ortsnamenkonkordanz an erster Stelle stehen. Ergänzend werden die zeitgenössisch am häufigsten verwendeten Formen genannt, um die kulturelle Vielfalt im Betrachtungsraum zu unterstreichen, sowie in der Konkordanz zusätzlich jeweils die heute gültige amtliche Form (z. B. Pressburg/Bratislava/Pozsony). Karten
Die Karten versuchen, historische Entwicklungsprozesse von der Spätantike bis ins Spätmittelalter abzubilden, indem epochal einschlägige Namensvarianten angegeben werden. Zugleich müssen auch sie auf Lesbarkeit und Verwendbarkeit Bedacht nehmen. In der physischen Karte, die der allgemeinen Orientierung dient, entsprechen die Ortsnamenformen als einzige ausschließlich dem heutigen Sprachgebrauch. Überall sonst soll die beschriebene Herausforderung mit einem Ansatz gelöst werden, der am besten anhand eines Beispiels erläutert werden kann: Im Falle der adriatischen Ostküste, wo die Siedlungskontinuität besonders bedeutsam ist, wird etwa für das bereits im [<<12] Seitenzahl der gedruckten Ausgabe Mittelalter so belegte Dubrovnik zusätzlich auch der frühmittelalterliche griechische Ortsname Raúsion angegeben, für die Zeit um 1200 das im ganzen Mittelmeerraum bekannte und bis weit in das 20. Jahrhundert verwendete Ragusa, für die späteren Karten aus Gründen der Übersichtlichkeit nur noch Dubrovnik. Ortregister und Ortsnamenkonkordanz
Während das Ortsregister alle im Text genannten Ortsnamen mit Querverweisen in Form von ? listet, enthält die folgende Ortsnamenkonkordanz die wichtigsten, mehrsprachig gebrauchten Ortsnamen in tabellarischer Form gegenübergestellt, und zwar in der Reihenfolge 1. Spalte: im Text/in den Karten am häufigsten verwendete Form 2. Spalte: heute amtliche Bezeichnung 3. Spalte: weitere wichtige Namensvarianten Abkürzungen: al. = albanisch; bg. = bulgarisch; bks. = bosnisch/kroatisch/serbisch; gr. = griechisch; it. = italienisch; lat. = lateinisch; lit. = litauisch; maz. = mazedonisch; pol. = polnisch; rum. = rumänisch; slowa. = slowakisch; slowe. = slowenisch; tsch. = tschechisch; tr. = türkisch; ung. = ungarisch; ukr. ukrainisch Adrianopel tr. Edirne gr. Adrianupolis, bg. Odrin Agram bks. Zagreb Alessio al. Lezha lat. Lissus, bks. Lješ Antivari bks. Bar al. Tivar Belgrad bks. Beograd dt. Griechisch-Weißenburg, ung. Nándorfehérvár Breslau pol. Wroclaw Brigetio ung. Komárom dt. Komorn Brünn tsch. Brno Budweis tsch. Ceské Budejovice Capodistria slowe. Koper Cilli slowe. Celje lat. Celeia Czernowitz ukr. Cernivci rum. Cernauti [<<13] Dubrovnik bks. Dubrovnik it. Ragusa, gr. Rausion Dulcigno bks. Ulcinj al. Ulqin Durostorum bg. Silistra Dyrrachion al. Durrës bks. Drac Erlau ung. Eger slowa. Jáger Fünfkirchen ung. Pécs bks. Pecuh Gran ung. Esztergom lat. Strigonium Hermannstadt rum. Sibiu ung. Nagyszeben Iglau tsch. Jihlava Kalocsa ung. Kalocsa dt. Kollotschau Kaschau slowa. Košice ung. Kassa Klausenburg rum. Cluj ung. Kolozsvár Königgrätz tsch. Hradec Králové Korcula bks. Korcula it. Curzola Kotor bks. Kotor lat./gr. Dekatera, it. Cattaro Krakau poln. Kraków Kremnitz slowa. Kremnica ung. Körmöcbánya Krk bks. Krk it. Veglia Kronstadt rum. Brasov ung. Brassó Krumau tsch. Ceský Krumlov Kuttenberg tsch. Kutná Hora Laibach slow. Ljubljana it. Lubiana,...