Letzte Lebensphasen unter Leistungs- und Heroismusdruck
Buch, Deutsch, 211 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 283 g
ISBN: 978-3-8474-2462-8
Verlag: Barbara Budrich
Zielgruppe
Forschende der Sozialwissenschaften, Sozialen Arbeit und Psychologie; Praxis der Palliativtherapie
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
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EINFÜHRUNG
I. Zur Analyse letzter Lebenszeit
und was am Sterben nicht analysiert werden kann
II. Kernmerkmale der letzten Lebenszeit
1. Exemplarische Sterbeschicksale
Zwei Kurzbeispiele der mittelalterlichen Geschichte
- Ein Mönch stirbt
- Ein Dichter stirbt
Vier Beispiele der Gegenwart
- Ein Politiker stirbt
- Ein Professor stirbt
- Eine Schülerin stirbt
- Eine alte Haushälterin stirbt
2. Exemplarische Leidensbilanz der letzten Lebenszeit/1
- Ausgeliefertsein
- Körperliche Beschwerden
- Trennung
- Angst
III. Sterbenlernen der Nachlebenden von den Sterbenden
1. Sterbende und Nachlebende
2. Pazifizierende und heroisierende Beschwichtigung des Sterbens
durch die Nachlebenden
3. Der phänomenologisch-hermeneutischer Zugriff:
Mitleidendes Verstehen
IV. Sterbenlernen der Nachlebenden
in lokalen und globalen Netzwerken des Sterbens
1. Der neurobiologisch inspirierte empirisch-analytische Zugriff:
Sterben als Lernprozess
2. Sterben als Ergebnis eines bewussten und unbewussten Lernprozesses
3. Sterben als Ergebnis lebenslangen Lernens
4. Sterben als körperliches, emotionales und gedankliches Leiden
5. Sprachliche Äußerungen der Sterbenden – bewusst oder unbewusst?
V. Vorausschau auf die Kapitel EINS - FÜNF und die Exkurse A - C
KAP. EINS
EMPIRIE UND METHODOLOGIE KOMMUNIKATIVEN STERBENS
– EINE GRUNDLEGUNG
I. Wie individuelles Sterben in Netzwerken der Gesellschaft medial beschwichtigt wird
1. Mediologie gesellschaftlicher Prozesse und der Strukturwandel medialer Netzwerke:
Zur Überformung lokaler Sterbe-Netzwerke durch globale Sterbe-Netzwerke
2. Zähmung durch Herabspielen – Heroisierung durch Hochspielen:
Hauptströmungen der Beschwichtigung in lokalen und globalen Sterbe-Netzwerken
II. Wie individuelles Sterben neuro-medial gelernt wird
1. Theorie und Empirie nachahmenden Lernens
1.1 Gehirne als umweltabhängige Lernapparaturen
1.2 Gehirne als Lernorgane: synaptische Subjektivierung, synaptische Bahnung
und die Verstärkung des synaptischen Repertoires
1.3 Gehirne als Apparaturen der Nachahmung und des nachahmenden Lernens
1.4 Der Streit um die Rolle der Spiegelneuronen beim
nachahmenden Lernens des Menschen
1.5 Neuronale Grundlagen nachahmenden Lernens in Nah- und
Fern-Kommunikation: emotionale und gedankliche Empathie
1.6 Die Beteiligung des Körpers an allen Prozessen der neuronalen Reizverarbeitung
2. Theorie und Empirie nachahmenden Sterbenlernens
und seine neuronalen Grundlagen
2.1 Lernen vom faszinierenden Ausgeliefertsein
2.2 Lernen von speziellen Körper-, Trennungs- und Angst-Zuständen der Sterbenden
2.3 Lernen exemplarisch Sterbenlernender im „heißen Herbst 1977“
2.4 Lernen zwischen „bottom-up-Signalen“ und „top-down-Signalen“
III. Wie individuelles Sterben sozio-medial und neuro-medial verschränkt ist
1. Zur unzulänglichen Metaphorik der Verschränkung
von medialen (Sterbe-) Netzwerken und individuellem Handeln (Sterben)
2. Der Ansatz kommunikativen Sterbens
KAP. ZWEI
LERNSTOFF DES STERBENS IN GESCHICHTE UND GEGENWART
– LOKALE NETZWERKE ÜBERWIEGEND
ZÄHMENDER BESCHWICHTIGUNG
I. Pazifizierende Beschwichtigung des Sterbens in lokaler Öffentlichkeit
1. Alltägliche Sterbeszenen: Ein Bauer stirbt – Ein tödlicher Unfall
2. Abschiedszeremoniell
3. Materiell-monetäre Vorsorge in Erwartung des Abschieds
II. Pazifizierende Beschwichtigung in Abschiedsanzeigen und Abschiedsreden
1. Generelle Beschwichtigung
2. Beschwichtigung nach „christlichem Schema“
3. Instrumentalisierende Beschwichtigung nach „säkularem Schema“
4. Beschwichtigung in Kunst, Philosophie und Theologie
KAP. DREI
LERNSTOFF DES STERBENS IN DER GEGENWART
– GLOBALE NETZWERKE ÜBERWIEGEND
HEROISIERENDER BESCHWICHTIGUNG
I. Heroisierende Beschwichtigung des Sterbens in globaler Öffentlichkeit
1. Sterbeszenen im Krieg, in der Vorausschau auf Krieg und im Kriegs-Gedenken
2. Sterbeszenen im Sport
3. Sterbeszenen in der Politik
4. Sterbeszenen in Film, Fernsehen und Internet
II. Instrumentalisierung heroisierender Beschwichtigung des Sterbens
1. Kalküle mit Opfertod und Kriegs-Gedenken
2. Kalküle im Sport
3. Kalküle in der Politik
4. Kalküle in Abschiedsanzeigen und Abschiedsreden
5. Kalküle in Werbebranche und Bestattungsgewerbe
III. Heroisierende Beschwichtigung in der Leistungsgesellschaft
1. Gesellschaft mit „soldatischer Leistungsreligion“
2. Gesellschaft mit soldatischer Sprache
KAP. VIER
VOM LEBENSLANGEN LERNEN ZUM STERBEN
I. Sterbenlernen unter sozio-medialem und neuro-medialem Heroismusdruck
1. Heroismusdruck aus lokalen und globalen Sterbenetzwerken der Gesellschaft
2. Heroismusdruck aus dem neuronalen Zusammenspiel
von Lernfeldern der Nah- und Fern-Kommunikation
II. Exemplarische Leidensbilanz der letzten Lebenszeit/2
1. Ausgeliefersein
2. Körperliche Beschwerden
3. Trennung
4. Angst
III. Zusammenfassung
1. Kreislauf des Sterbenlernens und Sterbens
2. Pseudo-Heroismus ohne wirksame „top down“-Kontrolle
EXKURSE
EXKURS A
STRATEGIEN GEGEN DEN PSEUDO-HEROISMUS DER LETZTEN LEBENSZEIT
I. Heroisierende und zähmende Bedürfnisforschung
II. Verschärfung des Pseudo-Heroismus
III.Kritik am Pseudo-Heroismus
1. Die Wunschvorstellung vom abrupten Tod
2. Die Wunschvorstellung vom „menschenwürdigen Sterben“
3. Die Institutionalisierung der Kritik am Pseudo-Heroismus
durch palliative Sterbebegleitung
IV. Begrenzte Möglichkeiten einer Korrektur des Pseudo-Heroismus
1. Weniger (Höchst-) Leistungs- und Heldenschau
in den Inszenierungen des Sterbens?
Weniger Schaugeschäfte?
2. Andere Denkmäler und Inschriften?
3. Andere Abschiedstexte?
4. Andere Journalistinnen und Journalisten?
5. Andere Trauernde?
EXKURS B
ZUR VEREINBARKKEIT VON VERSTECKTEM
UND VERÖFFENTLICHTEM STERBEN
EXKURS C
PSEUDO-HEROISCH ORGANE SPENDEN …