Guggisberg / Colombi | Macchiabate I. Ausgrabungen in der Nekropole von Francavilla Marittima, Kalabrien, 2009-2016 | Buch | 978-3-7520-0018-4 | sack.de

Buch, Deutsch, Englisch, Italienisch, 508 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 297 mm, Gewicht: 2097 g

Reihe: Macchiabate

Guggisberg / Colombi

Macchiabate I. Ausgrabungen in der Nekropole von Francavilla Marittima, Kalabrien, 2009-2016

Die Areale Strada und De Leo
Erscheinungsjahr 2021
ISBN: 978-3-7520-0018-4
Verlag: Reichert Verlag

Die Areale Strada und De Leo

Buch, Deutsch, Englisch, Italienisch, 508 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 297 mm, Gewicht: 2097 g

Reihe: Macchiabate

ISBN: 978-3-7520-0018-4
Verlag: Reichert Verlag


Die eisenzeitliche Siedlung von Francavilla Marittima im Norden Kalabriens gehört zu den wichtigsten Kontaktorten zwischen der lokalen Bevölkerung und den Griechen und Levantinern, die im frühen 1. Jahrtausend v. Chr. nach Italien expandierten. Seit ihrer Entdeckung und ersten Erforschung durch die italienische Archäologin Paola Zancani Montuoro nimmt der Ort zusammen mit der zugehörigen Nekropole auf dem Plateau der Macchiabate eine Schlüsselstellung ein in der Diskussion um die frühen kulturellen Austausch- und Aneignungsprozesse im westlichen Mittelmeerraum. Massgeblich ist dabei die Tatsache, dass um 720/10 v. Chr. in rund 10 km Entfernung von Francavilla Marittima und damit in Sichtdistanz die griechische Kolonie Sybaris gegründet wurde. Wie sich diese permanente griechische Präsenz auf die Rolle und das Selbstverständnis der einheimischen Bevölkerung im Hinterland der Kolonie ausgewirkt hat, ist Gegenstand einer andauernden Kontroverse. Dem Modell eines schnellen und radikalen Wandels des einheimischen Kulturraums in eine griechische Chora steht die These eines allmählichen Verschmelzens der einheimischen mit der griechischen Welt gegenüber. Namentlich die Gräber spielten dabei als geschlossene Kontexte eine wichtige Rolle. Die Basler Ausgrabungen in der Nekropole verfolgen das Ziel, neue Grundlagen für die Beurteilung des kulturellen Transformationsprozesses an der Schwelle von der Eisenzeit zur kolonialen Epoche zu liefern. Im vorliegenden Band werden die Ausgrabungsergebnisse der Jahre 2009 – 2016 in den Bestattungsarealen Strada und De Leo veröffentlicht. Sie zeugen von der Vielfalt der Reaktionen auf das Fremde im einheimischen Grabritual und legen zugleich die Annahme nahe, dass die dauerhafte Niederlassung von Griechen an der Küste das einheimische Kulturgefüge im Hinterland tiefgreifend verändert hat. Obschon punktuell in der Nekropole auch im 7. Jahrhundert v. Chr. noch neue Gräber angelegt wurden, belegt der Abbruch der Bestattungstätigkeit im Areal Strada um 700 v. Chr., dass sich die einheimische Siedlungsgemeinschaft zu dieser Zeit im Umbruch befanden. Die vorliegende Publikation liefert damit einen Beitrag zur Erforschung früher Migrations- und Mobilitätsprozesse im Mittelmeerraum und der damit verbundenen Frage von kultureller Identität.
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Weitere Infos & Material


Martin A. Guggisberg

Martin A. Guggisberg (*1960) ist Professor für Klassische Archäologie an der Universität Basel. Nach dem Studium in Basel verbrachte er mehrjährige Forschungsaufenthalte in Rom, London und Marburg und war Assistent und Oberassistent an der Universität Bern. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Archäologie früher Eliten, kulturelle Austauschprozesse im Mittelmeerraum, Italien in der Eisenzeit, die keltische Kunst sowie die Kunst der Spätantike. Seit 2009 leitet er die Ausgrabungen der Universität Basel in Francavilla Marittima, Kalabrien.

Camilla Colombi

Camilla Colombi (*1980) ist Referentin an der Abteilung Rom des Deutschen Archäologischen Instituts. Sie hat Klassische Archäologie, Vorderorientalische Archäologie und Alte Geschichte in Basel studiert und wurde 2014 mit einer Arbeit zur etruskischen Nekropole von Vetulonia in der orientalisierenden Periode in Basel promoviert. Nach Auslandsaufenthalten in Florenz und Rom war sie Assistentin an der Universität Basel. Ihre Forschungsinteressen umfassen die Etruskologie und italische Archäologie, die präkoloniale Zeit in Unteritalien, die Gräberfeldarchäologie, die Kulturkontaktforschung und die digital Humanities.

Martin A. Guggisberg (*1960) is the professor of Classical Archaeology at the University of Basel. After studying in Basel, he spent several years as a post-graduate in Rome, London, and Marburg and was an assistant at the University of Bern. His research interests include the archaeology of early elites, cultural exchange processes in the Meditteranean, Italy in the Iron Age, Celtic Art, and the Art of Late Antiquity. Since 2009 he has been leading the excavations at the University of Basel in Francavilla Marittima, Calabria.

Camilla Colombi (* 1980) is a researcher at the Rome Department of the German Archaeological Institute (DAI). She studied Classical Archaeology, Near Eastern Archaeology, and Ancient History in Basel and received her doctorate in 2014 with a thesis on the Etruscan necropolis of Vetulonia during the Orientalizing period in Basel. After staying abroad in Florence and Rome, she was an assistant at the University of Basel. Her research interests include Etruscology and Italian archaeology, the pre-colonial period in Southern Italy, burial ground archaeology, cultural contact research, and the digital humanities.



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