Hafner / Kronenberger Entspannt Prüfungen bestehen

Ein Manual für Studierende in Lern- und Prüfungszeiten
1., Auflage 2015
ISBN: 978-3-456-95468-4
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

E-Book, Deutsch, 224 Seiten

Das Buch versteht sich als Ratgeber und Begleiter in den Lernphasen und der Prüfungsvorbereitung. Theoretische Inputs, praktische Beispiele aus dem Lern? und Prüfungsalltag und Anleitungen für Übungen und Selbstreflexion wechseln sich ab. Die Kapitel folgen dabei dem über Jahre erprobten Ablauf des Prüfungscoachings, das die Autorinnen an unterschiedlichen Hochschulen für Studierende oder im Einzelsetting für unterschiedliche Berufs- und Ausbildungsgruppen anbieten. Der Blick auf die Prüfungsvorbereitung ist ein ganzheitlicher: Überwindung von inneren Blockaden und der Aufbau von Zielen bilden die Grundlage, um weiter an der persönlichen Motivation und Lernstruktur zu arbeiten. Der Aufbau von Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen, der hilfreiche Umgang mit Angstgefühlen bis hin zur optimalen Prüfungsernährung bieten dem Leser ein Gesamtpaket, das ihn für jede Lern- und Prüfungsherausforderung fit macht. Zahlreiche Übungen, Checklisten und Tests. Theoretische Erkenntnisse aus der Lernpsychologie, der Neurobiologie und Pädagogik fließen gut lesbar in den Text ein.

Zielgruppe

Studenten aller Fachrichtung, Menschen in Weiterbildungen, mit Einschränkungen auch Schüler der höheren Klassenstufen; Coachs und Berater, die mit Menschen in Prüfungssituationen arbeiten

Autoren/Hrsg.

Hafner, Bettina

Kronenberger, Ursula

Fachgebiete

• Sozialwissenschaften Pädagogik Berufliche Bildung Wissenschaftliches Arbeiten, Studientechnik
• Interdisziplinäres Wissenschaften Wissenschaften: Allgemeines Wissenschaftliches Arbeiten, Studientechnik
• Sozialwissenschaften Pädagogik Berufliche Bildung Coaching, Training, Supervision

Inhaltsverzeichnis

1;Entspannt Prüfungen bestehen;4
1.1;Inhaltsverzeichnis;6
1.2;Vorwort;12
2;Step 1: Wo geht’s lang?;16
2.1;Motivation in Flaschen – weit gefehlt!;17
2.2;Alles eine Typenfrage;17
2.3;Fremdgesteuert oder autonom?;18
2.4;Kennen Sie Ihre inneren Wünsche?;20
2.5;Starke Vorbilder geben Ihnen Rückenwind;21
2.6;Bauen Sie sich Ihren Helden;22
2.7;Den Motivatoren auf der Spur;23
2.8;Was motiviert Sie am meisten?;24
2.9;Bilanz: erste Erfolge nutzen;29
2.10;Rückschläge als Weg zur Lösung;31
2.11;Den positiven Kern finden;32
2.12;Mehr Leichtigkeit ins Studium bringen;33
2.13;Eine Portion Energie, bitte!;35
3;Step 2: Wo wollen Sie eigentlich hin?;36
3.1;Die Kraft Ihrer Visionen;37
3.2;Träumen Sie sich Ihre Zukunft;38
3.3;Ihr Bauch redet gerne mit;39
3.4;Walt Disneys meisterhafte Strategie;40
3.5;Ziele bringen Sie zum Erfolg;42
3.6;Bleiben Sie realistisch;44
3.7;Gezielt das eigene Lernverhalten verändern;44
3.8;«Smarte» Ziele sind leichter erreichbar;45
3.9;Machen Sie Ihre Erfolge sichtbar;47
3.10;Ziele erreichen – ein persönliches Schicksal?;48
4;Step 3: Äußere Hindernisse beiseite räumen;52
4.1;Zeit zum Lernen – Zeit zum Leben;53
4.2;Langfristige Strategien lohnen sich;53
4.3;Der ehrliche Check: Wie viel Zeit brauche ich wofür?;54
4.4;Hilfreiche Adressen für finanzielle Unterstützungsleistungen;57
4.5;Gehört dazu: erfolgreiche und ineffektive Tage;58
4.6;Belohnungen versüßen die Lernzeiten;59
4.7;Rituale für den Lernalltag nutzen;61
4.8;Freie Tage einplanen;62
4.9;Einen eigenen Rhythmus finden;63
4.10;Lernpläne individuell gestalten;64
4.11;Damit der Plan ins Laufen kommt …;69
4.12;Das Gehirn braucht regelmäßige Pausen;70
4.13;Sechs Methoden, um leichter zu lernen;71
4.14;Der richtige Ort zum Lernen;74
4.15;Lerntechniken in Kürze – Turbos fürs Lernen;76
4.16;Mixen Sie sich Ihren Lern-Cocktail;81
5;Step 4: Beseitigen Sie Ihre inneren Hindernisse;82
5.1;Gut gestimmt lernt es sich leichter;83
5.2;Ängste dürfen sein – aber bitte später;86
5.3;Gedanken auf den Prüfstand legen;86
5.4;Hinderliche Überzeugungen entdecken;87
5.5;Den eigenen inneren Antreiber kennenlernen;89
5.6;Mit Misserfolgen (gut) leben lernen;92
5.7;Krisen und Niederlagen meistern;93
5.8;Raus aus der Perfektionismus-Falle;95
5.9;Sieben Schritte auf dem Weg zum gesunden Perfektionismus;96
6;Step 5: Nutzen Sie Ihr Potenzial;104
6.1;Wer sich zu viel vornimmt, leistet weniger;105
6.2;So tickt Ihr Gehirn;106
6.3;Den Speicherplatz erweitern;107
6.4;Nur verarbeitetes Wissen ist zuverlässig abrufbar;108
6.5;Wissen in neuronalen Netzwerken speichern;110
6.6;Vom Trampelpfad zur Datenautobahn;110
6.7;Der Trick mit dem «unnötigen» Wissen;112
6.8;Machen Sie die Hochschule zu Ihrem «Spielfeld»;113
6.9;Störungen gezielt ausschalten;114
6.10;Lust und Last von Social Media;115
6.11;Immer im Dienst – für andere;117
6.12;Das innere Team – wer beim Lernen alles mitquatscht?;118
6.13;Entdecken Sie Ihre Saboteure;119
6.14;Die positive Absicht der inneren Stimmen;120
7;Step 6: «Morgen fange ich an»;124
7.1;Alles eine Frage des Willens?;125
7.2;Jede Entscheidung kostet (Willens-)Kraft;126
7.3;Der Weg zu mehr Selbstdisziplin;127
7.4;Aufschieben – wer tut das nicht?;129
7.5;Hilfe auf den letzten Drücker?;130
7.6;Warum Aufschieben sich nicht lohnt;132
7.7;Fürs Aufschieben gibt es (fast) immer eine Ursache;132
7.8;Frustrationen bringen Sie voran;136
7.9;Erste Hilfe;137
7.10;Aus Bergen werden kleine Hügel;137
7.11;Von der Planung ins Handeln kommen;140
7.12;Botschaften aus dem Bauch;140
7.13;Das Geheimnis guter Gefühle;141
8;Step 7: Entspannt in die Prüfung;148
8.1;Wiederholung im Schnelldurchgang;149
8.2;Und wenn’s mal auf den letzten Drücker sein muss …;150
8.3;Störer ernst nehmen und neutralisieren;151
8.4;Wiederholen, wiederholen, wiederholen;152
8.5;Trainieren unter Echtzeit-Bedingungen;154
8.6;Typische Stolperfallen in Prüfungen;154
8.7;Der Countdown läuft;156
8.8;In der Prüfung: Ganz konzentriert und bei sich!;157
8.9;Ein Plan für alle Fälle;159
8.10;Wieder fit für die nächste Prüfung?;161
8.11;Hilfreiche Übungen für Prüfungszeiten;165
9;Step 8: Lampenfieber und Prüfungsblockaden überwinden;172
9.1;Prüfungsangst entsteht im Kopf;173
9.2;Beurteilungen berühren unser Selbstbild;174
9.3;Prüfungsangst hat viele Ursachen;175
9.4;Lampenfieber oder Prüfungsangst?;179
9.5;Wenn Selbstcoaching nicht reicht …;180
9.6;Drei hilfreiche Übungen gegen Anspannung und Nervosität;182
9.7;Kleine Checkliste für mündliche Prüfungen;185
10;Step 9: Futter fürs Gehirn und Lernen (wie) im Schlaf;190
10.1;Leichter lernen – mit Brainfood;191
10.2;Die Aufnahmefähigkeit des Gedächtnisses steigern;192
10.3;Das Gehirn isst immer mit;192
10.4;Schlaumacher – Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate;193
10.5;Mahlzeiten in Lern- und Prüfungszeiten;195
10.6;Snacks – Energie für zwischendurch;197
10.7;Gehirnzellen wollen schwimmen;198
10.8;Wie uns der Schlaf beim Lernen hilft;200
10.9;Hören Sie auf Ihre biologische Uhr;200
10.10;Schlaf fördert die Konzentration;201
10.11;Schlafen Sie gut?;202
10.12;Bewegung fördert den Schlaf;203
10.13;Einschlafhilfen in der Prüfungszeit;204
10.14;Wann sollten Sie zum Arzt gehen?;206
11;Step 10: Und was sonst noch hilft;208
11.1;Im sozialen Kontext geht’s leichter;209
11.2;Ein Mentor eröffnet Perspektiven;210
11.3;Freizeit im Studium: ein Erfolgsfaktor;210
11.4;Freiheitskämpfer haben es nicht leicht;211
11.5;Nehmen Sie sich die Freiheit, die Sie haben;212
11.6;Viele Wege führen zum Erfolg;213
11.7;Und zu guter Letzt: Hören Sie auf sich!;213
12;Literatur/Die Autorinnen;216
12.1;Die Autorinnen;220
13;Sach- und Personenregister;222

Leseproben

p 2: Wo wollen Sie eigentlich hin? (S. 36-37)

Um was geht’s?
• Visionen entwickeln, mit denen Sie leichter durchs Studium kommen
• Semesterziele definieren, die realistisch, machbar und notwendig sind
• SMART-Ziele festlegen, die Sie von Woche zu Woche tragen

Wandern Sie mit Ihren Gedanken manchmal in die Zukunft? Versuchen Sie sich vorzustellen, wie Ihr Leben in 10, 20 oder 30 Jahren sein wird? Vielleicht sehen Sie sich in einem tollen Job, mit netten Kollegen, einer Familie, einem schönen Haus oder als unabhängiger Globetrotter, der auf der ganzen Welt daheim ist. Wie auch immer: Menschen, die sich Visionen erlauben, haben gute Chancen, ihre Ziele zu erreichen. Denn vor den meisten Erfolgen steht ein Traum, der darauf wartet realisiert zu werden.

Dieses Wissen können Sie in Ihrem Studium für sich nutzen. Besonders in Zeiten, in denen es nicht so voran geht, wie Sie sich das wünschen. Wir möchten Sie dazu einladen, eine kraftvolle Vision aufzubauen. Mit einem Ziel vor Augen fällt es leichter, Durststrecken durchzustehen, wie sie in einem Studium immer wieder auftauchen. Träumen ist dabei ausdrücklich erlaubt. Ein Bild von einer möglichen Zukunft erhöht die Energie und die Bereitschaft, die nötig sind, wenn es darum geht, sich auch mal durch ein Pflicht-Fach durchzubeißen, das einem überhaupt nicht liegt, das aber wichtige Credits bringt. Der Sinn, den wir hinter einer Arbeit sehen, macht es leichter, auch mal einen Stoff zu lernen, der uns auf den ersten Blick nicht interessiert. Wenn Sie wissen, warum Sie das tun und was Sie mit Ihrem Studium erreichen möchten, sind Sie motivierter und überwinden auch größere Hürden.

Die Kraft Ihrer Visionen

Wir haben immer wieder junge Leute in unseren Seminaren, die studieren, weil ihnen nichts Besseres eingefallen ist. Oder sich selber an der Hochschule «parken», wie Lena, die darauf wartet, einen Platz bei einer Pilotenausbildung zu bekommen, und nun Informatik studiert. Wer überhaupt keine Idee hat, wohin ihn die Ausbildung führen soll, braucht ungleich mehr Willenskraft, um auf Klausuren zu lernen, als andere, die ein Ziel vor Augen haben.

Mit einem Ziel im Kopf haben Sie etwas, das Sie nach vorne treibt. Dabei kann das jetzige Studium durchaus nur eine Zwischenstation sein, und lediglich die Voraussetzung für die Realisierung Ihrer Träume.

Bei Kathrin ist das der Fall, sie studiert BWL:
Später möchte ich als Hundetrainerin mit eigener Hundeschule arbeiten. Das Studium dient mir nur als Mittel zum Zweck, um das für die teure Hundetrainer-Ausbildung nötige Geld zu verdienen. Für mich ist das ein starkes Motiv, mich ins Studium reinzuhängen.

Träumen Sie sich Ihre Zukunft

In unseren Coaching-Seminaren gehört es zu den schönsten und effektivsten Übungen, Visionen zu entwickeln und lebendig werden zu lassen. Das macht nicht nur den Teilnehmern Spaß, auch wir sind überrascht und oft auch begeistert, welche Fantasien beim Träumen plötzlich durch den Raum schweben. Alles Visionen, die nur darauf gewartet haben, ausgesprochen und visualisiert zu werden.

Die freiwerdende Energie ist spürbar, wenn wir uns auf diese Reisen in die Zukunft begeben. Da entstehen spannende Bilder, wenn sich zum Beispiel Henrik, der künftige Bauingenieur, im Hubschrauber auf die Baustelle einer Bergstation in den Alpen einfliegen sieht – und womöglich noch selbst am Steuerknüppel sitzt. Markus als Klimaforscher mit einem Jeep durch den Regenwald in Südamerika fährt. Sven als Mathematiker bei einer Großbank Anlagenrenditen rechnet, mit zwei Bildschirmen auf dem hellen Schreibtisch und blauem BMW als Dienstwagen in der Tiefgarage. Oder Michaela als Biochemikerin bei einer Pharmafirma Impfstoffe erforscht und sich vorstellt, mit ihrem Team in einem hellen Labor zu stehen, mit Blick auf grüne Bäume. Hirnforscher wie Gerald Hüther (2014) betonen die Kraft dieser inneren Bilder. Sie sind die wahren Zugpferde zum Erfolg. Sie bestimmen unser Denken und Handeln. Und sie entfalten noch einmal eine besonders große Wirkung, wenn sie zu unseren inneren Überzeugungen, zu unserem Weltbild passen und uns begeistern können. Wer sich mit seinem Ziel identifizieren kann, ist auch bereit, bei «auftretenden Schwierigkeiten Zeit und Mühe» zu investieren (Brandstätter et al., 2013, S. 109). Denn auch das gehört zu den Erfolgsgeheimnissen der Visionen und Ziele: die Macht der positiven Gefühle, die mit Zukunftsvisionen verbunden sind.