Hall | Society - Der Kreis der Zwölf | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 448 Seiten

Reihe: Die Society-Reihe

Hall Society - Der Kreis der Zwölf


Deutsche Erstausgabe
ISBN: 978-3-641-17046-2
Verlag: cbt
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1, 448 Seiten

Reihe: Die Society-Reihe

ISBN: 978-3-641-17046-2
Verlag: cbt
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ein süchtig machender Thriller voller dunkler Familiengeheimnisse und tödlicher Herausforderungen

Was wäre, wenn ein mysteriöser Fremder alles, was du über dein Leben zu wissen glaubst, über den Haufen wirft? Wenn du plötzlich eine riesige und noch dazu reiche und mächtige Familie hast? Als Avery West genau das passiert, wird ihre Welt von einem Tag auf den anderen komplett auf den Kopf gestellt: eben noch auf der Highschool findet sie sich plötzlich mitten in der Pariser High Society wieder. Umgeben vom geheimnisvollen Familienclan ihres bis dahin unbekannten Vaters. Doch hinter seinem Interesse an Avery steckt ein brandgefährliches Rätsel, dass sie allein entschlüsseln kann ...

Ein rasantes Abenteuer, voller Geheimnisse, Glamour und Romantik - für alle Fans der »The Inheritance Games«-Reihe!Die Society-Reihe:

Society - Der Kreis der Zwölf (Band 1)

Society - Die Karte des Schicksals (Band 2)

Society - Das Ende der Welt (Band 3)

Maggie Hall widmet sich ihrem Faible für ferne Länder und außergewöhnliche Abenteuer, sooft sie kann. Sie hat schon mit Tigerbabys in Thailand gespielt, in Italien gelernt, Pasta zu machen, und ist im Zug durch Indien gereist. Wenn sie nicht gerade quer durch die Welt unterwegs ist, lebt sie mit ihrem Mann und ihren Katzen in Albuquerque, schaut Football, zeichnet und schreibt in ihrem Blog über Jugendbücher.

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KAPITEL 3 »AVERY JUNE WEST!« Ich schreckte auf. Ich hatte so lange über das Bild nachgedacht, dass ich jetzt zu spät zur nächsten Stunde kommen würde. Ich drehte mich um und sah, wie Lara durch den Flur auf meinen Spind zuhüpfte, wobei ihr Haar mit den blau gefärbten Spitzen hin und her schwang. »Mann, vielen Dank, dass du mich hast sitzen lassen. Was hast du denn für ein Problem?« Aus irgendeinem Grund wollte ich ihr nichts von Jack erzählen. »Ich hab dir doch gesagt, dass ich kein Fan von Höhen bin«, erwiderte ich stattdessen. Ich drehte an meinem Zahlenschloss, rüttelte am Griff und schlug mit der Handfläche auf die Ecke der Tür. Sie sprang auf. Wenn man mitten im Schuljahr als Neue dazustieß, bedeutete das auch, dass man nehmen musste, was übrig war. Spinde bildeten da keine Ausnahme. »Und wir waren uns einig, dass Beleuchterin deshalb genau das Richtige ist, schon vergessen?« Lara zog eine Packung Fruchtgummischnüre aus ihrem Rucksack und bot sie mir an. Ich schüttelte den Kopf. »Und außerdem kannst du auf die Art mit mir abhängen. Wenn du beim Bühnenbild dabei wärst, müsstest du dich für den Rest des Jahres mit Amber Leland rumschlagen – igitt!« Ich griff nach meinem Buch über antike Zivilisationen. »Ich werde dir nicht fürs Bühnenbild den Laufpass geben.« Auf dem Weg zum Geschichtskurs erzählte mir Lara, dass Amie Simpson suspendiert worden war, weil sie mit dem Hausmeister Zigaretten geraucht hatte, und dass ihr Date jetzt keine Begleitung für den Abschlussball mehr hatte, weshalb sie auch ihre Reservierung zum Abendessen in die Tonne treten konnten. »Du solltest einfach mitkommen«, sagte sie und deutete mit einer langen roten Gummischnur auf den Tisch des Abschlussballkomitees. »Ich weiß, dass du gesagt hast, du willst nicht hingehen, aber du könntest Amie ersetzen.« Ich betrachtete das Abschlussballposter. Das Motto lautete Eine Nacht in Hollywood. »Ich glaube nicht, aber trotzdem danke.« Ich ging nicht auf Schulbälle. Genau wie Klubs – und ganz besonders wie sehr süße, sehr faszinierende Jungs – waren sie nicht Teil des PLANS. Und ich war wild entschlossen, mich hier in Lakehaven, Minnesota, an den PLAN zu halten. »Dein Pech«, sagte Lara. »Im Olive Garden gibt’s unbegrenzt Grissini.« Ich klinkte mich mental aus, als Molly Mattison zu uns gerannt kam und fragte, ob sie sich Laras Lieblings-Federohrringe ausleihen durfte. War die ganze Idee mit dem PLAN ein wenig zynisch von mir? Sicher. Irgendwie armselig? Definitiv. Aber mir war schon vor Jahren, in einem Umzugswagen zwischen Portland und St. Louis, klar geworden, dass ich mich gefühlsmäßig nicht mehr so reinhängen durfte. Der PLAN hatte funktioniert, genau wie diesmal auch. Lara war nett, aber wir würden uns nie besonders nahestehen. Ich hatte heute die Beleuchterin gegeben, damit sie und meine Mom mich endlich in Ruhe ließen, aber ich hatte mir diese spezielle Aufgabe auch deshalb ausgesucht, um eine gute Entschuldigung zu haben, wenn ich scheiterte. Vielen Dank, Höhenangst. Die Sache ist die: Einsam zu sein ist, als würde man ohne Mantel durch die Kälte spazieren. Es ist zwar ungemütlich, aber irgendwann spürt man es nicht mehr. Wenn man sich allerdings erst mal daran gewöhnt hat, nicht einsam zu sein, dann ist der Schock, wenn es wieder passiert, so groß, als würde einem um sechs Uhr früh an einem Dezembermorgen in Minnesota die Daunendecke weggerissen. Lara verstummte und kniff die Augen zusammen. »Was?«, fragte ich, aber dann sah ich es selbst. Jack kam den Flur herunter auf uns zu. Es war völlig unmöglich, dass er mir nach Hause gefolgt war und mich heimlich fotografiert hatte. Lara musste das Foto gemacht haben. »Der Typ ist einfach nur lächerlich«, sagte Lara. Im Gegensatz zu allen anderen Mädchen der Schule zeigte sie kein Interesse an Jack. Sie hielt ihn für einen Snob. »Zu sehr Marc O’Polo«, fügte sie hinzu und hatte damit nicht ganz unrecht. Er schlenderte mit den Händen in den Hosentaschen den Korridor entlang, und in seinem maßgeschneiderten Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln sah er aus, als käme er direkt von einem Fotoshooting. »Ja«, bekräftigte ich. »Lächerlich.« Ich verdrehte die Goldkette meines Medaillons zwischen den Fingern und warf einen letzten Blick über meine Schulter, während die Schulglocke läutete und wir zum Geschichtskurs eilten. Ein paar Sekunden später blieb Jack auf der Türschwelle stehen. Seine Augen trafen meine, bevor er sich auf seinen Platz setzte. Nervös zeichnete ich die Linien in meinem Heft nach. Jack war mit mir in diesem Kurs, in Mathe und in Soziologie, wo wir in den letzten paar Stunden zusammen für ein Projekt zu »Familien in Amerika« eingeteilt worden waren. Das bedeutete, dass er nun alles über mein Leben wusste, was es zu wissen gab, von den ständigen Umzügen wegen des Jobs meiner Mom bis hin zu meinem Dad, der uns verlassen hatte, als ich noch ganz klein gewesen war. Ich war immer noch überrascht, dass ich ihm überhaupt so viel erzählt hatte. Er war allerdings nicht annähernd so mitteilsam gewesen. Ich fand, er hätte zumindest die schnieken britischen Verwandten erwähnen können, die ihm übers Telefon mysteriöse Aufträge erteilten. »Miss West? Avery?« Ich schreckte auf und mein Stift kullerte klappernd vom Tisch. Ich hatte noch nicht mal mitbekommen, dass der Unterricht bereits angefangen hatte. »Können Sie die Frage für uns beantworten?«, fragte Mrs Lindley. »Ähm …« Ich sah Lara an. Sie zeigte auf ihre Notizen, aber ich konnte ihr rosafarbenes Gekritzel nicht lesen. In meinem eigenen Heft, in dem ich mir Notizen hätte machen sollen, prangte nur eine Skizze von Jacks Kompass-Tattoo. Ich bedeckte sie schnell mit meinem Ellenbogen. »Die Diadochen, Miss West, aus der Lektürehausaufgabe für gestern Abend. Können Sie uns erklären, welche Rolle sie im Leben von Alexander dem Großen spielten?« Ich hatte meine Lesehausaufgaben gemacht. Ich machte meine Lesehausaufgaben immer. Ich mochte vielleicht nicht gut im Umgang mit Menschen sein, aber ich war gut in der Schule. In diesem Moment hatte ich jedoch einen völligen Blackout. »Alexander der Große hat einen Großteil der antiken Welt erobert. Ähm, von Griechenland bis nach Indien«, antwortete ich, um Zeit zu schinden, während ich die Seiten durchblätterte und hoffte, dass die richtigen Worte mich einfach anspringen würden. Mrs Lindley verzog die Lippen, so, als habe sie auf etwas Saures gebissen. »Die Diadochen waren Alexanders Nachfolger«, sagte eine tiefe Stimme drei Reihen entfernt. Ich drehte mich um. Jack starrte mich direkt an. Seine Stimme klang wieder wie immer, ohne den geringsten Anflug eines britischen Akzents. Mrs Lindley sah mich mit hochgezogener Augenbraue an. »Alexander hatte keine blutsverwandten Nachkommen, deshalb hat er sein Reich seinen zwölf Feldherren hinterlassen«, fuhr Jack fort. Mrs Lindley seufzte und wandte ihre Aufmerksamkeit ihm zu. »Vielen Dank, Mr Bishop, dass Sie uns gezeigt haben, was passiert, wenn man seine Hausaufgaben gemacht hat. Diesmal werde ich darüber hinwegsehen, dass Sie sich nicht gemeldet haben. Können Sie uns auch sagen, in welchem Jahr Alexander der Große gestorben ist?« Als Jack all ihre Fragen beantwortet hatte, schaute er wieder zu mir. Ich wandte mich schnell wieder meinen Notizen zu. Ich wünschte, er hätte das nicht getan. Das Letzte, was ich gebrauchen konnte, war noch ein Grund, ihn zu mögen. Ich riss die Zeichnung von seinem Tattoo aus meinem Heft, zerknüllte sie und steckte sie in meine Tasche. Nach dem Unterricht wartete ich auf Lara, die ihre Bücher einpackte. Ich schaute absichtlich nicht zu Jack hinüber, aber als ich Schritte auf uns zukommen hörte, während der Rest der Klasse aus dem Zimmer strömte, wusste ich genau, wer es war. Jacks dunkles Haar hatte sich aufgrund der Luftfeuchtigkeit ein wenig gewellt und er hatte sich seine Leinentasche lässig über die Schulter gehängt. Ich fummelte an der Spitzenborte am Saum meines Tanktops herum. »Hey! Du hast mich bei der Stellprobe auch einfach hängen lassen«, sagte Lara und pikte Jack ihren Zeigefinger in die Brust. »Ihr seid unhöflich, alle beide.« »Ja, tut mir leid.« Jacks Stimme klang tief und rau, so als würde sie über Kies scheuern. »Aber ich musste ans Telefon gehen. Mein Großvater ist krank.« Oh. Die Spannung, die sich in meiner Brust gebildet hatte, ohne dass es mir wirklich bewusst gewesen war, löste sich wieder. Ich widerstand dem Drang, ihn zu fragen, wo in England sein Großvater lebte – und erinnerte mich dann selbst zum wiederholten Mal daran, dass mich das eigentlich alles gar nicht interessieren sollte. Weder Jacks Privatleben noch die Tatsache, dass er, selbst wenn er mit Lara sprach, mich anschaute. Lara rümpfte auf eine Art die Nase, die entweder Tut mir leid oder Igitt, alte Leute bedeuten konnte. »Das ist ja echt scheiße«, sagte sie. Sie drehte sich wieder zu mir um, während ich meine Tasche auf die Schulter schob. Im nächsten Moment wandte sie sich wieder zu Jack, weil er sich immer noch nicht verzogen hatte. Dann drehte sie sich erneut zu mir. Und sah mich mit den unsubtilsten erhobenen Augenbrauen aller Zeiten an. »Oh. Okay. Mir ist gerade wieder eingefallen, dass ich losmuss. Was … erledigen. Ave, komm doch nach...


Attwood, Doris
Doris Attwood ist Diplom-Übersetzerin. Nach ausgedehnten Reisen durch Neuseeland und Kanada arbeitet sie nun seit vielen Jahren als freiberufliche Übersetzerin. Am liebsten übersetzt sie Kinder- und Jugendbücher, aber auch Filmuntertitel und Drehbücher, Fantasyromane und Reiseführer. In ihrer Freizeit liest sie gerne, genießt auf Trekkingtouren mit ihrem Mann die Natur und testet mit Freunden neue Backrezepte.

Hall, Maggie
Maggie Hall widmet sich ihrem Faible für ferne Länder und außergewöhnliche Abenteuer, sooft sie kann. Sie hat schon mit Tigerbabys in Thailand gespielt, in Italien gelernt, Pasta zu machen, und ist im Zug durch Indien gereist. Wenn sie nicht gerade quer durch die Welt unterwegs ist, lebt sie mit ihrem Mann und ihren Katzen in Albuquerque, schaut Football, zeichnet und schreibt in ihrem Blog über Jugendbücher.



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