Hanisch / Richard / Eichelberger | Schulbasiertes Coaching bei Kindern mit expansivem Problemverhalten (SCEP) | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 136 Seiten

Hanisch / Richard / Eichelberger Schulbasiertes Coaching bei Kindern mit expansivem Problemverhalten (SCEP)

Handbuch zum Coaching von Lehrkräften
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-8444-2813-1
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)

Handbuch zum Coaching von Lehrkräften

E-Book, Deutsch, 136 Seiten

ISBN: 978-3-8444-2813-1
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Das Schulcoaching SCEP richtet sich an Fachkräfte, die Lehrpersonen im Umgang mit expansiv-auffälligen Schülerinnen und Schülern, v.a. an Grundschulen, fortbilden möchten. Unter expansiven Auffälligkeiten wird dabei aggressives, oppositionelles, unaufmerksames, impulsives und hyperaktives Verhalten verstanden, das die Leistung der betroffenen Schülerinnen und Schüler beeinträchtigt und besondere Herausforderungen an die Lehrperson stellt. SCEP wurde auf der Grundlage verhaltenstherapeutischer Methoden entwickelt und hinsichtlich seiner Wirksamkeit überprüft.
Das Schulcoaching bietet zwei (auch unabhängig voneinander durchführbare) Anwendungsmöglichkeiten:

- Eine eintägige Fortbildung, die als Prävention mit einem Schulkollegium (max. 25 Personen) durchgeführt werden kann.

- Ein Einzelcoaching über etwa 12 Wochen, das für die individuelle Weiterbildung von ein bis zwei Lehrkräften und die fallbezogene Anwendung auf ein konkretes Kind mit expansivem Problemverhalten konzipiert wurde. Der modulare Aufbau mit 12 Bausteinen bzw. Sitzungen bietet die Möglichkeit, die Auswahl der Inhalte und die Reihenfolge der Bausteine individuell an den Bedürfnissen der jeweiligen Lehrperson auszurichten und so auch die Dauer des Coachings zu variieren.
Alle Materialien für die Fortbildung (Power-Point-Folien, Handouts etc.) und das Einzelcoaching (Arbeitsbücher, Arbeitsblätter etc.) befinden sich auf einer beiliegenden CD-ROM und können den teilnehmenden Lehrpersonen als Ausdruck zur Verfügung gestellt werden.

Hanisch / Richard / Eichelberger Schulbasiertes Coaching bei Kindern mit expansivem Problemverhalten (SCEP) jetzt bestellen!

Zielgruppe


Schulpsychologen, Regelschullehrer, Sonderpädagogen, Schulsozialarbeiter, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten

Weitere Infos & Material


|16|Kapitel 2
Konzeption des Schulcoachings
2.1 Aufbau
Kernstück des Schulcoachings ist das zuvor beschriebene Bedingungsmodell (s. Abb. 4, Kap. 1.3), welches sowohl in der Fortbildung als auch im Einzelcoaching genutzt wird, um Problemverhalten zu erklären und darüber Veränderungsansätze im Umgang mit expansiven Schülerinnen und Schülern zu identifizieren. Sowohl der inhaltliche Aufbau der Fortbildung als auch der des Einzelcoachings orientiert sich an diesem Bedingungsmodell. Fortbildung Der Schwerpunkt der Fortbildung liegt dabei u.?a. auf der Organismusvariable, also den Merkmalen der Schülerinnen und Schüler, die das Problemverhalten mitbedingen. Als zentrale Begriffe werden Selbststeuerung und Selbststeuerungsdefizit definiert. Davon ausgehend werden Selbststeuerungsdefizite als gemeinsames Merkmal der ADHS und OPP herausgestellt. Es werden außerdem ausführliche Informationen zu den Diagnosekriterien der beiden psychischen Störungen und Erklärungen zu deren Ursachen gegeben. Ein weiterer Abschnitt beschäftigt sich mit der Situationsvariable, also den schulischen Rahmenbedingungen (z.?B. Gestaltung der Lernumgebung; Gestaltung der Beziehung zwischen Lehrperson und Schüler) die typischerweise Problemverhalten begünstigen. Es folgt ein Abschnitt zu den Konsequenzen, die auf das Problemverhalten folgen, also dem konkreten Lehrpersonenverhalten in einer spezifischen Situation. Danach werden Interventionen thematisiert, die direkt am Problemverhalten ansetzen, also von der Schülerin selbstständig umgesetzt werden können (z.?B. Selbstbeobachtung). Den Abschluss bilden die außerschulischen Rahmenbedingungen, die sich auf die Eltern und mögliche zusätzliche Hilfesysteme beziehen. Einzelcoaching Die Anleitung zum Einzelcoaching gliedert sich in fünf Kapitel, analog zu den fünf Ebenen des Bedingungsmodells: In Die Basis schaffen (s. Kap. 0) geht es um die Vermittlung und Erarbeitung von grundlegenden Informationen zu expansivem Problemverhalten und um die Exploration der Lehrperson. In Den Rahmen verändern (s. Kap. 5) werden das Problemverhalten aufrechterhaltende Einflussfaktoren identifiziert und bearbeitet. Dabei geht es um die Modifikation von Rahmenbedingungen, die für die gesamte Klasse relevant sein können oder auch nur für die einzelne Schülerin und ihre Lehrperson (z.?B. die Lernumgebung, schulische Rahmenbedingungen). In Das Lehrpersonenverhalten verändern (s. Kap. 6) liegt der Fokus auf der Reflexion und Veränderung von bestehenden Interaktionsmustern zwischen der Lehrperson und dem ausgewählten Schüler. In Die Selbstmanagementstrategien von Schülerinnen und Schülern verändern (s. Kap. 7) werden mit der Lehrperson Strategien erarbeitet, die der ausgewählten Schülerin dabei helfen sollen, ihr Verhalten in sozialen und Arbeitssituationen selbst aktiv zu verändern. Die Lehrperson hat die Aufgabe, der Schülerin diese Strategien beizubringen. In Die Kooperation mit Eltern ermöglichen (s. Kap. 8) wird vor allem die Kommunikation zwischen Lehrperson und Eltern in Bezug auf den ausgewählten Schüler reflektiert und ggf. modifiziert. Daneben können Unterstützungsmöglichkeiten für die schulische und familiäre Situation vermittelt werden. |17|2.2 Ziele
Die Ziele des Schulcoachings beziehen sich auf verschiedene Ebenen. Auf Schulebene soll es zu einem gemeinsamen Grundverständnis von expansivem Problemverhalten anregen und einen Austausch über geeignete Rahmenbedingungen für den Umgang mit expansiv-auffälligen Schülerinnen und Schülern ermöglichen (z.?B. Etablierung von allgemeinen Schulregeln; Nachteilsausgleich). Aufseiten der Lehrperson soll die pädagogische Kompetenz im Umgang mit expansiv-auffälligen Schülerinnen und Schülern vor allem über das Einzelcoaching gesteigert werden. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Aufbau eines umfassenden Verständnisses über die Entstehung und Aufrechterhaltung von Problemverhalten sowie spezifischer Interaktionsmuster zwischen Lehrperson und expansiv-auffälligen Schülern. Eine Problemanalyse, die auf einer konkreten und verhaltensnahen Beschreibung der Problemverhaltensweisen der ausgewählten Schülerin oder des ausgewählten Schülers basiert, soll schließlich die Vermittlung von konkreten Erziehungsstrategien zum Aufbau von Zielverhalten (z.?B. positive Verstärkung des Kindes bei angemessenem Verhalten durch Lob) und Abbau von Problemverhalten (z.?B. Auszeit als Konsequenzen bei unangemessenem Verhalten) ermöglichen. Auf der Ebene der Schülerinnen und Schüler verfolgt das Schulcoaching das Ziel, vermittelt über die Lehrperson, Störverhalten zu reduzieren und ein konzentriertes Arbeitsverhalten und ein altersangemessenes Sozialverhalten zu fördern. 2.3 Rolle der Coaches im Einzelcoachingprozess
Ihre Rollen und Aufgaben im Rahmen des Einzelcoachings sind vielfältig. Sie vermitteln der Lehrperson aktiv vielfältige Kompetenzen und Strategien und begleiten den individuellen Veränderungsprozess der Lehrperson im Umgang mit der ausgewählten Schülerin oder dem ausgewählten Schüler. Sie bieten der Lehrperson Lösungsansätze an, verdeutlichen ihr Wahlmöglichkeiten und geben ihr Feedback über ihre Verhaltensweisen und die Umsetzung der im Einzelcoaching vermittelten Inhalte. Dabei ist eine wohlwollende und wertschätzende Haltung gegenüber der Lehrperson als Individuum mit eigenen Ideen, Vorstellungen und Erfahrungen sowie als Expertin für ihren Arbeitsbereich entscheidend für eine produktive Kooperation. Sie werden jedoch vermutlich selbst in einer konstruktiven und vertrauensvollen Zusammenarbeit an manchen Stellen des Einzelcoachings Ambivalenzen oder Widerständen der Lehrperson begegnen (z.?B. fehlender Umsetzungswille bei einer Intervention). Beachten Sie dabei möglichst die aktuellen individuellen und kontextuellen Gegebenheiten (z.?B. besondere Arbeitsbelastung der Lehrperson durch Schulveranstaltungen), zeigen Sie Verständnis und ermutigen Sie die Lehrperson durch konstruktives Feedback dazu, Inhalte des Einzelcoachings auszuprobieren. Geben Sie ihr dabei Raum, die Bausteininhalte selbstständig auf ihren Schulalltag zu adaptieren. Achten Sie insgesamt darauf, das Einzelcoaching als Kooperation zwischen Ihnen als Experte für die Inhalte des Schulcoachings und ihre jeweilige Profession und der Lehrperson als Expertin für ihren Schulalltag zu gestalten. Der Umgang mit Ihrer Expertenrolle unterscheidet sich dabei in Abhängigkeit davon, ob Sie selbst Lehrperson sind oder einen anderen beruflichen Hintergrund haben. Als Coach oder Coachin aus einem anderen Berufskontext haben Sie gemeinsam mit der Lehrperson die Chance, aus verschiedenen Perspektiven auf das Problemverhalten der ausgewählten Schülerin zu blicken. So können gemeinsam vielfältige Impulse zur Veränderung entdeckt werden. Als Coach, der ebenfalls als Lehrperson tätig ist, profitieren Sie hingegen von Ihren eigenen Schul- und Unterrichtserfahrungen, welche Sie im Rahmen des Einzelcoachings einbringen können. Zusätzlich unterscheidet sich Ihr Umgang mit der Expertinnenrolle je nachdem, ob sie ein externer Coach oder eine externe Coachin sind oder ob Sie innerhalb der Schule, in der das Schulcoaching stattfindet, arbeiten. Als schulinterne Coachin haben Sie den Vorteil, dass Sie die internen Abläufe und Zusammenhänge an der Schule sehr gut kennen. Andererseits erschwert es die eigene Zugehörigkeit zum Kollegium, die erforderliche Neutralität zu wahren, beispielsweise wenn Koalitionen oder Konflikte im Kollegium bestehen, und erfordert außerdem ein besonders hohes Maß an Diskretion. Als schulexterner Coach haben Sie den Vorteil, unvoreingenommen an die Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen herangehen zu können. Sie bemerken möglicherweise Dinge, die Ihnen als interne Person nicht aufgefallen wären oder die Sie aufgrund Ihrer Vorerfahrung an der Schule gar nicht als Vorschlag in Erwägung gezogen hätten. Andererseits haben Sie im Vorfeld keine Kenntnis über schulinterne Abläufe und Strukturen und können mögliche Hindernisse bei der Umsetzung von Bausteininhalten daher bei der Planung nicht berücksichtigen. |18|Unterstützen Sie die Lehrperson durch eine offene und freundliche Gesprächsatmosphäre, das Einzelcoaching aktiv mitzugestalten, unabhängig davon, welche Expertenrolle Sie ...



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