Während in den ländlichen Gemeinden die Nachfrage nach seniorengerechtem Wohnraum wächst, gibt es dort vielerorts immer mehr leerstehende Schulen und Verwaltungsgebäude, Gasthöfe und Gewerbebauten. Eine der möglichen Nutzungen ist der Umbau dieser Gebäude zu Wohnanlagen für ältere Personen. Inwieweit ehemalige Gewerbebauten älteren Menschen zu einer neuen Heimstatt werden können, ist an sieben realisierten Wohnprojekten in Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen untersucht worden. Nichtwohngebäude sind zur Umnutzung für seniorengerechtes Wohnen grundsätzlich geeignet. Dies ist das Fazit der Studie nach Gesprächen mit Bauherren und Architekten sowie mit den Bewohnern umgebauter Häuser. Die ursprünglich zum Wohnen nicht vorgesehenen Gebäude ermöglichen vorteilhafte Raumaufteilungen und bieten Platz für gemeinschaftliche Aktivitäten der Senioren. Gleichwohl ist das Umnutzen von Gewebebauten nicht teurer als das Modernisieren und Sanieren vergleichbarer Wohngebäude. Dazu weist die Studie Kosten aus, die nach Bauwerken geordnet und auf Flächen bezogen sind. Den Hauptteil der Umnutzungskosten verursachen Putz- und Trockenbauarbeiten sowie das Instandsetzen von Heizungsanlagen, Sanitär- und Elektroinstallationen. Die Forschungsarbeit richtet sich an Bauträger und Betreiber seniorengerechter Wohnanlagen wie auch an politische Entscheidungsträger in Kommune und Land. Handlungsempfehlungen sind: Fehler beim Planen und Bauen zu vermeiden; finanzielle Einsparpotentiale auszuschöpfen; betriebswirtschaftlich sinnvolle und nachfragegerechte Wohnanlagen zu bauen; dem Brandschutz zu entsprechen sowie der baulichen Denkmalpflege gerecht zu werden.
Harms / Jacobs / Klupp
Gewinnung von Altenwohnungen im ländlichen Raum durch Umnutzung ehemaliger Gewerbebauten. Endbericht. jetzt bestellen!
Weitere Infos & Material
1. Problemstellung 1
2. Vorgehensweise 4
3. Zur Situation älterer Menschen im ländlichen Raum 8
3.1. Sozio-demographische Entwicklung 8
3.2. Wohnsituation 16
3.3. Lebenssituation 22
4. Projektbeispiele 26
4.1. Alte Posthalterei, Lehnin 27
4.2. Altes Schulgebäude, Damsdorf 35
4.3. Alte Wassermühle, Golzow 41
4.4. Alte Bürgermeisterei, Voerde 50
4.5. Lindenwirtskate, Voerde 57
4.6. Wurzbach 64
4.7. Alte Sonderschule Pegau 72
5. Auswertung der Projektbeispiele 80
5.1. Lage und Auswahl der Wohnprojekte 80
5.2. Raumprogramm 83
5.3. Bauliche Maßnahmen 90
5.4. Altengerechte Ausstattung 105
5.5. Betreuungskonzepte 113
5.6. Kosten und Finanzierung 117
6. Handlungsempfehlungen 123
6.1. Objektauswahl 124
6.2. Raumprogramm 126
6.3. Altengerechte Ausstattung 128
6.4. Finanzierung und Kosten 131
6.5. Betreuungskonzepte 132
