Haslinger / Oswalt | Kampf der Karten | Buch | 978-3-87969-370-2 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 30, 348 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm

Reihe: Tagungen zur Ostmitteleuropa-Forschung

Haslinger / Oswalt

Kampf der Karten

Propaganda- und Geschichtskarten als politische Instrumente und Identitätstexte
Erscheinungsjahr 2012
ISBN: 978-3-87969-370-2
Verlag: Verlag Herder-Institut

Propaganda- und Geschichtskarten als politische Instrumente und Identitätstexte

Buch, Deutsch, Band 30, 348 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm

Reihe: Tagungen zur Ostmitteleuropa-Forschung

ISBN: 978-3-87969-370-2
Verlag: Verlag Herder-Institut


Der Ansatz der Tagung, historische politische Karten und Geschichtskarten, also Karten als Quellen und Karten als Darstellung, gemeinsam zu thematisieren und zu kontrastieren, hat durchaus innovative Vergleichspunkte zu Tage gebracht, die offensichtlich Karten als thematischer Visualisierung in besonderem Maße eigen sind. Auffällig ist bei beiden Mediengattungen vor allem die Persistenz einmal etablierter Kartenbilder.

Die Beiträge behandeln die Frage, warum die „Grenzen des Zeigbaren“ (in Anlehnung an Achim Landwehr) in der politischen Kartografie vergleichsweise eng gezogen sind und wie sich dieses Beharrungsmoment insgesamt erklären lässt. Ist dieses Phänomen auf fest etablierte und daher nur bedingt wandelbare Raumbilder zurückzuführen? Befinden sich diejenigen Kartografen, denen es vor allem um die Visualisierung einer politischen Aussage geht, in einem Aussagegefängnis? Der Band zeigt, wie wichtig transnationale Perspektiven in europäischen und weiteren Kontexten bei der Erschließung der Sprache und Funktionsweisen von Karten sind. Kartografie-methodische Überlegungen und Strukturen bilden offensichtlich eine hervorragende komparatistische Ebene, an der sich eine Fülle an grundlegenden geschichtskulturellen Ankerpunkten festmachen lässt. Gerade der (ost)mitteleuropäische Raum hält mit seinen erheblichen geopolitischen Umwälzungen der letzten Jahrzehnte und der immer noch weit verbreiteten politischen Brisanz vieler Kartenbilder der Zwischenkriegszeit besonders spannende Anschlusspunkte bereit.

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Weitere Infos & Material


Inhalt

Peter Haslinger und Vadim Oswalt: Raumkonzepte, Wahrnehmungs¬dispositionen und die Karte als Medium von Politik und Geschichtskultur 1

Hans-Dietrich Schultz: Völkerkarten im Geografieunterricht des 20. Jahrhunderts. Ausgewählte Beispiele nebst Anregungen für den aktuellen Umgang mit diesem Kartentyp 13

Dirk Hänsgen: Chorematische Kartensprache zwischen französischem Geodesign und deutscher Geopolitik – ein Leseversuch 62

Anna Veronika Wendland: Ikonografien des Raumbilds Ukraine. Eine europäische Wissenstransfergeschichte 85

Christian Lotz: Kartografie der deutschen Teilung. Veränderungen der ost- und westdeutschen Außenrepräsentation während des Kalten Krieges 121

Guntram H. Herb: Das größte Deutschland soll es sein! Suggestive Karten in der Weimarer Republik 140

Agnes Laba: Die Kartierung des „Schmachfriedens“ – Der Einsatz von Landkarten zur Mobilisierung der öffentlichen Meinung gegen den Versailler Vertrag in der Weimarer Republik 152

Ralf Forster: Animierte Karten. Nachgestellte Kriege und symbolische Landnahmen in deutschen Dokumentarfilmen 1921-1945 171

Mirek Nemec: Der Umgang mit Sprachenvielfalt und Multikulturalität:
Geschichtsatlanten im Schulunterricht der Tschechoslowakei in der Zwischenkriegszeit 182

Dariusz Przybytek und Grzegorz Strauchold: Von Versailles bis Potsdam: Die Auseinandersetzungen zwischen der deutschen und polnischen
politischen Kartografie zwischen 1919 und 1945 200

Róbert Keményfi: Die geologische Karte als politisches Instrument im Dienst der Nation. Der Mythos des Tisia-Massivs in der ungarischen Geografie der Zwischenkriegszeit 216

Silvia Schraut: Geschichtskonzepte im Geschichtsatlas – der Wandel von Schulgeschichtsatlanten in Deutschland, Österreich, Großbritannien und den USA in der Zwischenkriegszeit 228

Susanne Grindel: „. so viel von der Karte von Afrika britisch rot zu malen als möglich“. Karten kolonialer Herrschaft in europäischen Geschichtsschulbüchern des 20. Jahrhundert 258

Sebastian Bode und Mathias Renz: Die Kartierung des Nicht-Kartierbaren. Die Visualisierung des Holocaust in aktuellen europäischen Geschichtskarten 288

Steffi Marung: Die Kartierung der europäischen Nachbarschaft. Kartografische Narrative für eine neue Frontier 312

Armin Hüttermann: Kompetenzen und Bildungsstandards.
Karten in geografiedidaktischer Sicht 335

Autorinnen und Autoren 347



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