Buch, Deutsch, Band Band 013, 211 Seiten, mit 11 Abb., Format (B × H): 123 mm x 205 mm, Gewicht: 261 g
Reihe: Schriften des Sigmund-Freud-Instituts. Reihe 2: Psychoanalyse im interdisziplinären Dialog
ADHS-Kindern eine Stimme geben
Buch, Deutsch, Band Band 013, 211 Seiten, mit 11 Abb., Format (B × H): 123 mm x 205 mm, Gewicht: 261 g
Reihe: Schriften des Sigmund-Freud-Instituts. Reihe 2: Psychoanalyse im interdisziplinären Dialog
ISBN: 978-3-525-45186-1
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Über keine Diagnose der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist in den letzten Jahren so viel, so heftig und so kontrovers diskutiert worden wie über die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung – und das gleichermaßen in der fachlichen und allgemeinen Öffentlichkeit. Obgleich die Störung als eine genetisch bedingte hirnorganische Krankheit gilt, verstummen die Stimmen nicht, die diese biomedizinisch-psychiatrische Deutung in Zweifel ziehen. In der Kritik steht nicht zuletzt die Behandlung der Kinder mit Psychopharmaka. Gleich, wo sich die Kontrahenten in dieser leidenschaftlich, oft sogar feindselig geführten Kontroverse auch positionieren, eines verbindet sie: Sie versäumen oder vermeiden es, den betroffenen Kindern eine eigene Stimme zu geben. Anders als es die UN-Kinderrechtskonvention fordert, erhalten sie meist kein oder nur begrenztes Mitspracherecht, obgleich ihr Leben von den Entscheidungen der Erwachsenen gravierend und dauerhaft beeinflusst wird. Das Buch präsentiert die Ergebnisse eines sozialwissenschaftlichen Forschungsprojekts, in dem 60 Jungen im Alter von 7 bis 14 Jahren darüber Auskunft geben, wie sie es in Familie und Schule selbst erleben, als ADHS-Kind diagnostiziert worden zu sein und täglich Ritalin® oder ein vergleichbares Psychopharmakon nehmen zu sollen.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Sozialwissenschaften Soziologie | Soziale Arbeit Soziale Arbeit/Sozialpädagogik Soziale Arbeit/Sozialpädagogik: Familie, Kinder, Jugendliche
- Sozialwissenschaften Psychologie Psychotherapie / Klinische Psychologie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
- Sozialwissenschaften Pädagogik Teildisziplinen der Pädagogik Sonderpädagogik, Heilpädagogik Lernschwierigkeiten, Legasthenie, ADHS
Weitere Infos & Material
Inhalt
Rolf Haubl / Katharina Liebsch:
Einführung
Rolf Haubl:
Psychodynamik medikalisierter Beziehungen
Tanja Brand:
»Ha, jetzt stell ich die Fragen!« Beziehungsdynamik in der Interviewführung mit Kindern
Elke Salmen:
Gegenübertragungen als Hilfe des Verstehens. Eine Falldarstellung
Eva Sänger:
»Dann arbeiten die Männchen da drin, dass ich dann weiß, dass ich nicht sofort hinschlagen soll«. Vorstellungen medikamentierter Jungen über die biomedizinische Wirkungsweise von Medikamenten gegen AD(H)S
Sebastian Jentsch:
Beziehungsgestaltung unter Medikation
Erica Augello:
»Schule« in den Aussagen medikamentierter Jungen
Sarah Kirsch und Wischnewski:
Medikation als Aufgabe geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung
Eva Sänger:
Biomedizinisches Wissen zur AD(H)S in Kinderzeichnungen
Daniela Otto:
Vom Zappelphilipp zum Normalo? AD(H)S-Symptomatik, Diagnose und Medikation als Stigma
Inge Schubert:
»Und nachts, da arbeiten die Männchen im Kopf«. Affektkontrolle und Männlichkeitsvorstellungen in der Vorstellungswelt bei ADHS-medikamentierten Jungen
Katharina Liebsch:
Passung und Anpassung. Zur Herstellung von Zugehörigkeit und Teilhabe durch AD(H)S-Medikation
Rolf Haubl / Katharina Liebsch:
Medikament und Medikation: Eine Typologie positiver und negativer Repräsentanzen