Hawliczek | Kapitalmarktfaktor Moral? | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 456 Seiten, eBook

Hawliczek Kapitalmarktfaktor Moral?

Kursimplikation ethisch relevanter Aspekte auf dem Kapitalmarkt
2008
ISBN: 978-3-8349-9841-5
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Kursimplikation ethisch relevanter Aspekte auf dem Kapitalmarkt

E-Book, Deutsch, 456 Seiten, eBook

ISBN: 978-3-8349-9841-5
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Jens Hawliczek zeigt auf, welchen Einfluss moralische Konsumenten und Investorpräferenzen für den Shareholder Value haben und überträgt seine Ergebnisse in ein eigenes kapitalmarkttheoretisches Gleichgewichtsmodell. Hawliczek kann in seiner event study eine systematische Abbildung moralischer Informationen in Aktienkursen nachweisen.

Jens Hawliczek promovierte 2007 am Lehrstuhl für Finanzwirtschaft an der Universität Stuttgart und war dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Forschung und Lehre eingebunden. Er ist heute als Advisor Asset Allocation für eine deutsche Privatbank in Frankfurt tätig.

Hawliczek Kapitalmarktfaktor Moral? jetzt bestellen!

Zielgruppe


Research

Weitere Infos & Material


1;Geleitwort;6
2;Vorwort;8
3;Inhaltsübersicht;10
4;Inhaltsverzeichnis;11
5;Abkürzungsverzeichnis;15
6;Abbildungsverzeichnis;18
7;Tabellenverzeichnis;20
8;Symbol- und Notationsverzeichnis;25
9;1 Einleitung;34
9.1;1.1 Konzeptionelle Deduktion forschungsrelevanter Problemfelder auf Basis einer fallgestützten Eingangsbetrachtung;36
9.2;1.2 Konzeptionell verwendetes Grundmodell und Erkenntnisziel;40
9.3;1.3 Problemorientierte Strukturdarstellung unter Berücksichtigung der Forschungsmotivation und persönlichen ( definitorischen) Positionierung;43
10;2 Moral und Ökonomie;48
10.1;2.1 Ethik und ihre ökonomische Reflexion;48
10.2;2.2 Moralisches Verhalten in einem betriebswirtschaftlichen Kontext;56
11;3 Moralische Präferenzen auf Kapitalmärkten: Relevanz und Auswirkungen auf der Mikroebene;102
11.1;3.1 Empirische Bedeutsamkeit und Begriffsabgrenzung;102
11.2;3.2 Moralische Präferenzen auf Portfolioebene;106
12;4 Moralische Präferenzen auf Kapitalmärkten: eine theoriebasierte Betrachtung der induzierten Auswirkungen auf der Makroebene;126
12.1;4.1 Implikation moralischer Präferenzen auf der Marktebene: Forschungsaufriss und vorgenommene Reduktionen;126
12.2;4.2 Diskussion adaptierbarer bzw. reduzierbarer Ansätze;134
12.3;4.3 Integration moralspezifischer Präferenzen bei der Portfolio Se-lection und deren Auswirkungen bei der Kursbildung;147
13;5 Systematische Kapitalmarktreaktionen auf Unternehmensinformationen mit moralischem Informationsgehalt: ein kritischer Forschungsaufriss durchgeführter Ereignisstudien;212
13.1;5.1 Die Verarbeitung von Informationen durch den Kapitalmarkt;212
13.2;5.2 Ereignisstudien als Messstab der Preisimplikation ethisch relevanter Informationen;231
14;6 Empirische Kursreaktionen von Wertpapieren auf Basis von Ausschlüssen oder Aufnahmen in den Dow Jones STOXX Sustainability Index;286
14.1;6.1 Konzept des Dow Jones STOXX Sustainability Index Europe;287
14.2;6.2 Relevanz identifizierter kritischer Aspekte;288
14.3;6.3 Studiendesign;290
14.4;6.4 Generierung von Wirkungshypothesen;294
14.5;6.5 Hypothesenspezifische Darstellung, Beurteilung und Diskussion;299
15;7 Fazit;306
15.1;7.1 Dezidierte Zusammenfassung;306
15.2;7.2 Dezidierte Abbildung möglicher Wirkungsverhältnisse und daraus resultierende Handlungsempfehlungen;310
15.3;7.3 Reflektierter Ausblick;312
16;Anhang;316
17;Literaturverzeichnis;458

Moral und Ökonomie.- Moralische Präferenzen auf Kapitalmärkten: Relevanz und Auswirkungen auf der Mikroebene.- Moralische Präferenzen auf Kapitalmärkten: eine theoriebasierte Betrachtung der induzierten Auswirkungen auf der Makroebene.- Systematische Kapitalmarktreaktionen auf Unternehmensinformationen mit moralischem Informationsgehalt: ein kritischer Forschungsaufriss durchgeführter Ereignisstudien.- Empirische Kursreaktionen von Wertpapieren auf Basis von Ausschlüssen oder Aufnahmen in den Dow Jones STOXX Sustainability Index.- Fazit.


4.3.6 Fazit (S. 176-177)

Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass moralische Präferenzen als marktrelevante Anomalie verstanden werden können. Dadurch antizipiert der Kurs moralische Präferenzen. Aufgrund der Ausführungen kann festgehalten werden, dass die bisher vorgenommene Adaptierung existenter Modellierungsansätze nur sehr eingeschränkt die spezifischen Aspekte einer moralisch determinierten Kursbeeinflussung abzubilden vermag. Zum anderen sind bereits existente Ansätze ebenfalls nicht in vollem Umfang auf die Fragestellung anwend- bzw. reduzierbar. Diese „Theorielücke" führte zu der Modellierung eines eigenen Gleichgewichtsansatzes. Insgesamt basiert der verfolgte Ansatz auf einem erweiterten Portfolioansatz und verfolgt das Ziel gegenüber den klassisch determinierten Präferenzen, ein divergierendes Nachfrageverhalten abzubilden und die Effekte auf dem Kapitalmarkt in Form von Kursreaktionen darzustellen. Es wurde verdeutlicht, dass es auf Basis existenter Nachfragepräferenzen zu Kursreaktionen im Gleichgewicht kommen kann.

Die Kurseffekte basieren auf einem abweichenden Nachfrageverhalten, welches nicht Gegenstand der Modellierung ist. Dadurch ist es möglich, die Fragestellung zu erweitern und generelle Sachverhalte abzubilden und das durch moralische Präferenzen determinierte Verhalten als einen Spezialfall zu verstehen. Durch die umfassende Modellierung auf Individualebene sind dahingehend auch Aspekte von unterschiedlichen individuellen Erwartungswerten bzgl. ihres Kurseffektes sowie Ansätze der Marktsegmentierung darstellbar. Die Abhängigkeit der relativen Höhe dieser Effekte zum Verhalten der jeweiligen Marktparameter wurde im Vorfeld erschöpfend aufgezeigt. Es zeigt sich unter Einbezug der Ausführungen, dass es bei moralischen Präferenzen nicht nur zu einem direkten Effekt kommt, sondern dass auch indirekte Effekte (in Abhängigkeit zur Korrelationsmatrix) vom divergierenden Nachfrageverhalten hervorgerufen werden. In der mehrperiodischen Modellierung wurde zudem verdeutlicht, dass auch die vorhandene Angebotsstruktur dafür sorgt, dass es zu entsprechenden Preiseffekten kommen kann.

Des Weiteren ist auf Basis des Modells festzuhalten, dass moralische Unternehmensaktionen, die einen negativen Wirkungsmechanismus auf den Fundamentalwert (bzw. dadurch auch primär auf den Kurs) haben, nur sehr bedingt durch ein verändertes Nachfrageverhalten kompensiert werden können. Die potenziellen Effekte, die sich aufgrund einer starken Mindernachfrage entwickeln können, sind größer als die sich ergebenden Effekte einer starken Übernachfrage. Damit liegt bisher der einzige Ansatz vor, der moralische Präferenzen und die dadurch induzierten Preiseffekte auf dem Kapitalmarkt auf Basis eines differenzierten Ansatzes aus portfoliotheoretischer Sicht abbildet. Die Betrachtung erfolgte in dieser Arbeit bis zu diesem Punkt ausschließlich aus Sicht von Investoren, die auf Basis ihrer Präferenzen ihr Portfolio strukturieren. Wird diese erweiterte Sichtweise aufgegeben und ausschließlich eine Über-/ bzw. Unternachfrage (so etwa nach neuen, moralspezifischen Informationsinhalten) abgebildet469, so kann die daraus resultierende Preisänderung mit Hilfe von ( 4–113 ) bestimmt werden.

Grundsätzlich können damit keine neuen Informationen generiert werden. Es handelt sich dadurch um eine reduzierte Betrachtung, die es aber erlaubt, auf Basis nicht deterministischer Ereignisse (hierzu zählen dann die neuen Informationen) Reaktionen der Marktteilnehmer abzubilden und eine Preiskomponente abzuleiten. Überträgt man die bisherigen Erkenntnisse auf falsifizierbare Wirkungshypothesen, so kann – sofern die gesetzten Annahmen grundsätzlich übertragbar erscheinen – allgemein geschlossen werden, dass eine moralisch determinierte wertpapierspezifische Übernachfrage zu einem unmittelbaren Kursanstieg, eine moralisch determinierte Mindernachfrage jedoch zu einer unmittelbaren Kurssenkung führt.

Im Folgenden Kapitel wird daher umfassend auf die Informationsverarbeitung des Kapitalmarktes und die daraus resultierenden Kurseffekte eingegangen. Dafür wird eine grundsätzliche Betrachtung der Informationsverarbeitung auf Basis eines Modells vorgenommen. Im Anschluss wird der Grad der Informationseffizienz erörtert bevor auf die Methodik der Ereignisstudie diskutierend eingegangen wird. Dies bildet die Grundlage für die Erörterung von Ereignisstudien die moralspezifische Informationsinhalte untersuchen.


Jens Hawliczek promovierte 2007 am Lehrstuhl für Finanzwirtschaft an der Universität Stuttgart und war dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Forschung und Lehre eingebunden. Er ist heute als Advisor Asset Allocation für eine deutsche Privatbank in Frankfurt tätig.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.