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E-Book, Deutsch, Band 8, 308 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 225 mm

Reihe: Interkulturalität. Studien zu Sprache, Literatur und Gesellschaft

Heller Kultur und Übersetzung

Studien zu einem begrifflichen Verhältnis
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-8394-2963-1
Verlag: transcript
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Studien zu einem begrifflichen Verhältnis

E-Book, Deutsch, Band 8, 308 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 225 mm

Reihe: Interkulturalität. Studien zu Sprache, Literatur und Gesellschaft

ISBN: 978-3-8394-2963-1
Verlag: transcript
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



. mit Lavinia Heller

1. Warum ein Buch zu diesem Thema?

Die Emanzipation der Translationswissenschaft von der Linguistik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist begleitet von dem Bemühen, Translation nicht mehr nur als einen rein sprachlichen Vorgang zu untersuchen, sondern den sozio-kulturellen Bedingungen, unter denen Translate entstehen und rezipiert werden, sowie dem Einfluss, den Translate auf ihren Rezeptionsraum haben, Rechnung tragen zu können. Translation als kulturelles Phänomen zu beschreiben und zu analysieren gehört heute zu den Selbstverständlichkeiten des Fachs. Vor diesem Hintergrund verwundert, dass sich im Zuge des translational turns und der damit einhergehenden Funktionalisierung des Übersetzungsbegriffs für verschiedenste kulturwissenschaftliche Forschungskontexte der interdisziplinäre Austausch zu begrifflichen und methodischen Problemen zwischen der Translationswissenschaft und den anderen übersetzungsinteressierten Disziplinen nicht deutlich intensiviert hat, ganz im Gegenteil. Dieser Sammelband, in dem Forscher_innen aus unterschiedlichen Wissenschaftstraditionen heraus auf Translation als kulturelles Phänomen Bezug nehmen, versteht sich als ein Beitrag zu einer Intensivierung des interdisziplinären Dialogs im Bereich der Translationsforschung.

2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?

In den letzten Jahren hat sich ein breites Spektrum sehr unterschiedlicher Theorieansätze und Begriffskonstruktionen innerhalb der Translationsforschung herausgebildet, die eine sukzessive Entgrenzung des Translationsbegriffs mit sich gebracht und eine mitunter recht polemisch geführte Diskussion angestoßen hat, in der eine vermeintlich ›klassische‹ Translationsforschung, die mit einem ›reinen‹ Translationsbegriff arbeitet, einer vermeintlich ›innovativen‹ Translationsforschung gegenübergestellt wird, die im Gegensatz dazu mit einer interdisziplinären Begrifflichkeit operiert. Bei dieser Simplifizierung drohen die eigentlich für die Theorie- und Begriffsbildung interessanten Fragen aus dem Blick zu geraten: Welche Fragestellungen werden von den einzelnen Theorieansätzen durch ihre spezifische Begriffsarchitektur überhaupt erst generiert? Wie gehen die jeweiligen Ansätze mit den internen Problemen ihrer Begriffsarchitektur um? Stellen sich diese Probleme auch aus anderen theoretischen Perspektiven und wenn ja, worin unterscheiden sich die jeweiligen Problemlösungen?

3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?

Die Bedeutung, die Translation für jegliche Formen sozio-kultureller Prozesse und akademischer Diskurse zuerkannt wird, manifestiert sich nicht zuletzt im translational turn, im Zuge dessen ›Translation‹ auch außerhalb des translationswissenschaftlichen Fachdiskurses je nach Erkenntnisinteresse und Anliegen als Metapher, (Grund)Begriff, als wissenschaftliche und politische Handlungsmaxime, als Methode oder Forschungsgegenstand für verschiedenste kultur- und sozialwissenschaftliche Diskussionen funktionalisiert wird. Besondere Hochkonjunktur haben dabei die zusammengesetzten Begriffe ›kultureller Übersetzung‹ oder ›Kulturübersetzung‹ erfahren. Vor dem Hintergrund der Profilierung solcher Begrifflichkeiten gegenüber einer ›herkömmlichen‹ Übersetzungsterminologie scheint es unerlässlich, dass die Translationsforschung ihren Theoriehaushalt sichtet und translations- und kulturbegriffliche Differenzen beobachtbar und reflexiv macht und deren Konsequenzen überblicken kann.

4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?

Konstitutiv für eine interessante Diskussion ist nicht der Konsens. Ein interessantes Gespräch entfaltet sich erst, wo tatsächlich unterschiedliche Positionen vertreten werden. Spannend wäre es daher mit Doris Bachmann-Medick über dieses Buch zu diskutieren.

5. Ihr Buch in einem Satz:

Mit diesem Sammelband soll auf die derzeitige Pluralität von Theorieansätzen reagiert werden, die innerhalb der Translationsforschung virulent sind. Dabei geht es jedoch explizit nicht um eine Aufhebung konzeptioneller Differenzen zwischen Anhängern eines ›engen‹ und eines ›weiten‹ Translationsbegriffs. In diesem Band sollen vielmehr möglichst unterschiedliche Positionen in ein Verhältnis zu einander gesetzt werden, um zu zeigen, was sich innerhalb von Theoriekonstruktionen, Reflexionstraditionen und akademischen Kulturen vollzieht, wenn sich Grundbegriffe ändern, wenn neue Begriffe eingeführt und bewährte in den Hintergrund gerückt werden, oder wenn bereits tradierte Begriffe eine andere Position innerhalb der Theoriearchitektur bzw. eines Fachdiskurses zugewiesen bekommen.

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Heller, Lavinia
Lavinia Heller ist Professorin für Translationswissenschaft an der Karl-Franzens-Universität Graz.

Lavinia Heller ist Professorin für Translationswissenschaft an der Karl-Franzens-Universität Graz.



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