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Helmer-Wollinger | Essanfälle adé | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 336 Seiten

Helmer-Wollinger Essanfälle adé

Wie du deinen körperlichen und emotionalen Hunger verstehen und sättigen lernst | Selbsthilfe Ratgeber: Essstörung, Binge Eating, Heißhunger heilen
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-8437-3633-6
Verlag: Ullstein Taschenbuchvlg.
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Wie du deinen körperlichen und emotionalen Hunger verstehen und sättigen lernst | Selbsthilfe Ratgeber: Essstörung, Binge Eating, Heißhunger heilen

E-Book, Deutsch, 336 Seiten

ISBN: 978-3-8437-3633-6
Verlag: Ullstein Taschenbuchvlg.
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Stopp mit dem Diät-Jo-Jo: für mehr körperliche und seelische Gesundheit Leidest du unter emotionalen Essanfällen oder Essdruck und lehnst deinen Körper ab? In diesem Ratgeber erfährst du, warum du oft viel mehr isst, als du willst, und wieso mehr Disziplin und Diäten wenig nutzen, um dich langfristig besser zu fühlen. Du lernst herauszufinden, wie viel und welche Nahrung dein Körper benötigt und auch, wie du dich seelisch nähren kannst. Denn je weniger emotionalen Mangel du empfindest, desto seltener wirst du zur Kompensation oder Regulation essen. Das Buch hilft dir zu erforschen, wer du bist und was du brauchst, damit du im Einklang mit dir und deinem Körper leben kannst.

Olivia Helmer-Wollinger, 1972 in Wien geboren, probierte gefühlt jede Diät aus und führte viele Jahre einen erbitterten Kampf gegen ihren Körper. Erst als sie sich selbst den Frieden anbot, konnte ihre lebensverändernde Reise hin zur seelischen Gesundheit beginnen. Seit dem Jahr 2000 engagiert sie sich als Wegbegleiterin für Menschen, die unter ihrem emotionalen Essverhalten leiden. Heute arbeitet sie als Praktizierende der Rosen-Methode sowie der Emotionalkörper-Therapie in ihrer Praxis für Körperarbeit und bloggt auf www.aivilo.at.

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Kapitel 2:
Nahrung für deinen Körper
Wer mit seinem Essverhalten hadert, möchte vor allem drei Dinge wissen: Was soll ich essen? Wie viel soll ich essen? Und: Wann soll ich essen? Die Antwort auf diese Fragen scheint einfach zu sein: »Höre auf deinen Körper, er sagt dir, was du brauchst!« Doch wenn wir unserem Körper nicht mehr vertrauen oder ihn sogar ablehnen, ist das alles andere als einfach. Meinen Körper erlebte ich lange Zeit als maßloses, Lebensmittel verschlingendes Monster. Dem sollte ich vertrauen? Bestimmt nicht! Ich war mir sicher: Wollte ich mein Wohlfühlgewicht erreichen, musste ich Strenge walten lassen. Ich fürchtete mich davor, dass das Monster in mir nie wieder aufhören würde zu essen, sobald ich die Zügel locker ließ. Das konnte ich nicht zulassen. Schließlich meinte ich genau zu wissen, was mein Körper braucht, und wollte das bestimmt nicht mit ihm »diskutieren«. Daher stellte ich – aus meiner damaligen Sicht – total gesunde Essenspläne auf, die es strikt zu befolgen galt. Die Essanfälle, die sich mein Körper dennoch immer wieder herausnahm, bestätigten mich in meinem Glauben, dass das »Monster« in mir gezähmt werden musste. Wie wir versuchen, den Körper zu kontrollieren
Viele Menschen, die ihren Körper als maßlos erleben, versuchen ihn mittels Kontrolle in Schach zu halten. Als Hilfsmittel werden dafür vor allem Diäten, Kalorientabellen und die Körperwaage eingesetzt. Diäten
Es ist interessant, wie viele unterschiedliche Diäten oder Ernährungsformen es mittlerweile gibt. Die meisten versprechen den ultimativen Erfolg, wenn es um Gewichtsverlust und Gesundheit geht. Nur: Welche ist die ultimativste der ultimativen Diäten? Die Konfusion wird noch vergrößert, indem manche Ernährungsformen bestimmte Lebensmittel als sehr gesund einstufen, während andere empfehlen, genau diese wegzulassen. Die einen befürworten bestimmte Zubereitungsarten, die anderen lehnen genau diese ab. Es ist wirklich zum Haareraufen! Ich möchte ein paar meiner Diätversuche mit dir teilen. Beispielsweise versuchte ich es, wie schon kurz erwähnt, mit einer teuren basischen Saft-Diät, die neben den Obst- und Gemüsesäften einige grausliche Mittelchen enthielt, die Mangelerscheinungen ausgleichen sollten. Das Konzept erschien mir sehr überzeugend, der Geschmack weniger. Die Kur war eine ziemliche Qual, dennoch schaffte ich sie und nahm wunschgemäß ab. Als ich wieder begann, feste Nahrung zu essen, nahm ich trotz aller Versprechungen die verlorenen Kilos rasch wieder zu und sammelte sogar noch ein paar mehr an. Um dieses Gewicht wieder zu verlieren, legte ich immer wieder Obsttage ein, je mehr, desto besser. Doch diese Fastentage wurden durch meine Essattacken torpediert. In meinem Kopf formte sich die nächste strenge Regel: Zwischen meinen Mahlzeiten musste eine bestimmte Anzahl von Stunden liegen. Das Resultat war, dass ich oft die Minuten und sogar Sekunden zählte, bis ich wieder essen durfte. Außerdem verbot ich mir, ab einer gewissen Uhrzeit noch zu essen, was dazu führte, dass ich mir ein paar Minuten vor Ablauf dieser Frist noch rasch etwas hineinschob, egal ob ich hungrig war oder nicht. Irgendwann stieß ich auf die Paläodiät, auch bekannt als Steinzeitdiät. Die dort vertretene Hypothese lautet, dass wir aufgrund der langsam voranschreitenden Evolution nur Lebensmittel bzw. Zubereitungsmethoden aus der Steinzeit vertragen. Auch das erschien mir äußerst überzeugend. Also aß ich nur noch rotes Fleisch und rohes Gemüse. Und das, obwohl ich rotes Fleisch nicht besonders mag, vor allem dann nicht, wenn es – wie in meinem Diätratgeber vorgegeben – bloß in Wasser gekocht und ungewürzt serviert wird. In der ersten Woche funktionierte die Diät hervorragend. Die Regeln waren einfach und überschaubar, ich wusste, was ich zu tun hatte. Ich nahm ein paar Kilo ab und war überglücklich. Doch dann hatte ich ein ganztägiges Seminar, in dessen Mittagspause alle gemeinsam essen gingen. Ich wollte nicht als Außenseiterin gelten und ging mit. Allerdings war es im Restaurant nicht möglich, an meinen strengen Ernährungsvorgaben festzuhalten. Obwohl ich das kalorienärmste Menü auf der Karte gewählt hatte, plagte mich das schlechte Gewissen. Noch am gleichen Abend reagierte ich mit einem Essanfall. Das war dann das Ende meiner Steinzeitdiät. Diäten ignorieren unsere Bedürfnisse, unsere Vorlieben und erst recht unseren Alltag. Sie funktionieren unter der Prämisse, dass wir uns jeden Tag gleich fühlen und mit einer exakt vorgeschriebenen Essensmenge auskommen. Meistens lassen sie uns darüber hinaus keinen individuellen Spielraum, weshalb die Bedürfnisse unseres Körpers unberücksichtigt bleiben. Bei Diäten steht der Verzicht im Vordergrund. Ist es nicht seltsam, dass sie oftmals genau das verbieten, was wir am meisten lieben? Nicht selten werden sogar ganze Lebensmittelgruppen gestrichen. Doch je mehr wir auf etwas verzichten müssen, desto mehr wollen wir es. Stell dir vor, ich platziere in deiner Küche ein schön verpacktes Geschenk und versehe es mit einem »Nicht öffnen!«-Verbotsschild. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es deine Aufmerksamkeit wie magisch auf sich zieht und du dir sehnlichst wünschst, es endlich öffnen zu dürfen. Ähnlich verhält es sich mit den gestrichenen Speisen: Oft kommen sie uns genau deswegen erstrebenswert vor, weil sie verboten sind. Sich an alle Verbote zu halten ist in unserer Gesellschaft sowieso schwer, da gefühlt an jeder Ecke, bei jeder Einladung, bei jedem Fest Verlockungen lauern und wir so ständig daran erinnert werden, was wir keinesfalls essen sollten. Was noch dazukommt, ist, dass der Verzicht, den Diäten uns abverlangen, einen bereits vorhandenen seelischen Mangel noch weiter vergrößert. Müssen wir auf unsere liebsten Speisen verzichten, kann sich das schrecklich unfair anfühlen und das innere Mangelgefühl weiter verstärken: »Alle anderen dürfen den vollen Genuss haben, nur ich wieder mal nicht.« Dieser Verzicht ist besonders in Krisenzeiten, die das Leben regelmäßig bereithält, kaum durchzuhalten. In solchen Momenten können wir keine zusätzliche Belastung, keinen weiteren Mangel mehr ertragen. Es sind keine Kraftreserven mehr vorhanden, um den Heißhunger noch länger im Zaum zu halten, was dem berühmten Jo-Jo-Effekt Tür und Tor öffnet. Die Medienlandschaft macht es uns auch nicht gerade leicht. Vor Weihnachten werden die besten Plätzchenrezepte geteilt und nach Silvester die besten Diätstrategien. Spätestens nach Ostern folgen Tipps für die perfekte Bikini- oder Badehosenfigur. Es kommen immer wieder neue Wunderdiäten auf den Markt, aber eigentlich sind es meistens bloß alte in neuem Gewand. Mich zogen vor allem die »Verliere zwei Kilo in sieben Tagen«-Versprechungen magisch an, und ich gab einiges an Geld aus, um mehr darüber zu erfahren. Als ich die »Wunderdiäten« dann eingehender studierte, war ich jedes Mal aufs Neue heillos überfordert. Da waren Abbildungen von herrlichen gekochten Menüs. Hätte mir jemand diese fertig vor die Nase gestellt, wäre es so einfach gewesen! Doch all das selbst zubereiten? Dreimal täglich? Noch dazu nur für mich selbst? Puh! Außerdem sah mein Speiseplan meist ganz anders aus. Ich hätte also innerhalb der sieben Tage nicht nur kochen lernen, sondern auch alle meine Gewohnheiten komplett umkrempeln müssen. Daher fing ich diese Diäten nie an und versuchte stattdessen, durch Fasten rasche Erfolge zu erzielen. Ein sehr wichtiger Schritt auf meinem Weg war es daher, keine weitere »Wunderdiät« mehr auszuprobieren und keinen kurzfristigen Erfolgen mehr nachzujagen. Außerdem hatte ich es satt, auf alles, was mir schmeckte, von nun an verzichten zu müssen. Kalorientabellen
Für einen ausgewogenen Lebensstil kann es hilfreich sein, sich ein allgemeines Wissen darüber anzueignen, welche Nährstoffe bzw. wie viel Energie wir uns über die Nahrung zuführen. Man kann es damit allerdings auch übertreiben, so wie ich es jahrelang tat: Um abzunehmen, legte ich genau fest, wie viele Kalorien ich pro Tag maximal essen durfte. Daher wurde alles, was in meinen Mund wanderte, gewissenhaft dokumentiert. Mit der Zeit kannte ich die Kalorienwerte auswendig und rechnete automatisch mit. Zu Hause wog ich meine Speisen ab, schließlich musste ich vollkommen sicher sein, wie viel ich aß. Beim Salat zählte ich jeden Tropfen Öl einzeln ab. Nur ja nicht zu viel! Am liebsten waren mir Lebensmittel, die viel Masse und wenig Kalorien hatten, beispielsweise Wassermelone. Manchmal aß ich so viel davon, dass ich einen kugelrunden Wasserbauch bekam. Wohl fühlte ich mich damit nicht, doch mein Kopf war zufrieden, solange nur die Kalorienbilanz stimmte. Meine verdrehte Denkweise war: »Ich muss, so gut es geht, auf Kalorien verzichten, damit ich die Essanfälle ausgleichen kann.« Restaurantbesuche fielen mir besonders schwer, weil ich nie genau wissen konnte, welche Zutaten und damit wie viele Kalorien in den...



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