E-Book, Deutsch, 352 Seiten
Hemel Wert und Werte
2. Auflage 2007
ISBN: 978-3-446-41474-7
Verlag: Carl Hanser Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Ethik für Manager - Ein Leitfaden für die Praxis
E-Book, Deutsch, 352 Seiten
ISBN: 978-3-446-41474-7
Verlag: Carl Hanser Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Wert und Werte Ethik für Manager - Ein Leitfaden für die Praxis, 2. Auflage
Wirtschaft und Ethik gehören zusammen. Das sagen alle Manager - in ihren Sonntagsreden. Aber Ethik hat Folgen: Darf ein Manager in einem Land produzieren, das Kinderarbeit toleriert? Lässt sich die Trennung von einem schwachen Mitarbeiter verantworten, der in die sichere Arbeitslosigkeit entlassen wird? Was tun, wenn Korruptionsfälle auftauchen?
Ulrich Hemel ist heute Unternehmer und war lange Top-Manager in internationalen Firmen. Gleichzeitig ist er ausgewiesener Philosoph und Theologe. Er kennt beide Welten aus persönlicher Erfahrung wie kaum ein anderer - und er schreibt praxisnah und verständlich. So wird Ethik nutzbar für den Unternehmensalltag!
Jetzt aktuell in zweiter Auflage mit neuen Kapiteln:
- "Das machen doch alle so!" - Wo fängt Korruption an?
- "Geht alles auf Spesen!" - Ethische Grenzen für Betriebsräte
- "Ich halte das hier nicht mehr aus" - Wann man an die Öffentlichkeit gehen muss
Pressestimmen: "Darf man Kunden beschwindeln? Mitarbeiter entlassen? Arbeitsplätze ins Ausland verlagern? Hemel geht so weit, Kosten im Unternehmen durchzurechnen, um zu beantworten, welches von drei fiktiven Werken ein Manager guten Gewissens schließen darf. Die Lebensnähe der beschriebenen praktischen Dilemmata für Führungskräfte macht das Buch zum Gewinn. Der Autor diskutiert die Probleme ohne Überlegenheitsgeste. Lesenswert." Süddeutsche Zeitung, 27./28.8.2005
Der Autor
Ulrich Hemel war nach dem Studium in Katholischer Theologie, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und Philosophie als Unternehmensberater bei der Boston Consulting Group tätig. Danach Vorstandsvorsitzender der PAUL HARTMANN AG (2001-2004) und Vorsitzender der Geschäftsleitung der Süddekor GmbH (2005-2007). Heute Inhaber einer mittelständischen Firmengruppe unter der "Strategie und Wert Beratungs- und Beteiligungs-GmbH". Darüber hinaus ist er Vorstandsvorsitzender des Forschungsinstituts für Philosophie in Hannover und apl. Professor für Katholische Theologie an der Universität Regensburg. Zahlreiche Publikationen
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Vorwort zur zweiten Auflage;6
2;Vorwort;8
3;Geleitwort;10
4;Inhaltsverzeichnis;14
5;I Ethik im Rampenlicht;22
5.1;Ethik in Alltag, Politik und Wirtschaft: Kinderarbeit und die Frage nach universellen Prinzipien der Ethik;24
5.1.1;Ethik in der Alltagserfahrung;24
5.1.2;Ethik und Politik;28
5.1.3;Ethische Prioritäten am Beispiel der Kinderarbeit;30
5.1.4;Literatur;36
5.2;Bilanzbetrug oder: Ethik nur zur besseren Kontrolle?;38
5.2.1;Unternehmenskontrolle zwischen Chancen- und Risikobetrachtung;38
5.2.2;Die Unverfügbarkeit der Zukunft;40
5.2.3;Der Primat der Sachanalyse und das Glück des richtigen Zeitpunkts;42
5.2.4;Die Kunst der unternehmerischen Balance;44
5.2.5;Bilanzbetrug, legitime Gestaltungen und Missbrauchsmöglichkeiten;45
5.2.6;Die Bedeutung persönlicher Integrität;47
5.2.7;Die Ethik der Information;48
5.2.8;Literatur;50
5.3;„Das machen doch alle so!“ Oder: Wo fängt Korruption an?;51
5.3.1;Die Denkfalle des Generalverdachts;52
5.3.2;Die Denkfalle der Bagatellisierung und Umdeutung von Korruption;53
5.3.3;Ein Praxisbeispiel;55
5.3.4;Der Schritt von „Lobbyarbeit“ zur aktiven Bestechung und zur Korruption als Sucht;57
5.3.5;Unternehmerische Handlungsmöglichkeiten I: Die nächste Gelegenheit vermeiden;60
5.3.6;Unternehmerische Handlungsmöglichkeiten II: Klare Verhaltensregeln;60
5.3.7;Unternehmerische Handlungsmöglichkeiten III: Aktives Kon. iktmanagement;61
5.3.8;Unternehmerische Handlungsmöglichkeiten IV: Werteorientierte Unternehmenssteuerung;63
5.3.9;Literatur;65
5.4;Was ist und wozu taugt Ethik überhaupt?;66
5.4.1;Ethische Grundfunktionen: Spielregeln, Handlungsorientierung und Alltagsentlastung;66
5.4.2;Die großen Ideale: Freiheit und Menschenwürde;68
5.4.3;Ethische Systeme als Navigationssystem des Handelns;69
5.4.4;Formale und materiale Ethik angesichts von Interessenkon. ikten;70
5.4.5;Religiöse Ethikbegründung und der Pluralismus gelebter Ethikstile;72
5.4.6;Universalismus, Toleranz und Unternehmenskultur;73
5.4.7;Der ethische Lebensstil eines Unternehmens;77
5.4.8;Literatur;79
6;II Ethische Werte im Kontext persönlicher Verantwortung;80
6.1;„Wer nichts bringt, wird eliminiert!“ Oder: Welchen Nutzen oder Schaden stiftet Sprache?;82
6.1.1;Nochmals: Der Ton macht die Musik;82
6.1.2;Sprechen oder Schweigen;82
6.1.3;Sprache als Werkzeug;83
6.1.4;Kommunikation als Film: Original und Untertitel;86
6.1.5;Zweckrationales und kommunikatives Handeln;87
6.1.6;Sprache und Ethik;88
6.1.7;Sprache und Hintergrundabsichten im konkreten Wirkungskontext;91
6.1.8;Verzicht auf Appelle;92
6.1.9;Sprache und Rollenverhalten;93
6.1.10;Literatur;94
6.2;„Sagen Sie halt, ich bin nicht da“ oder: Schadet Wahrhaftigkeit?;95
6.2.1;Vertrauen und Fehlerfreundlichkeit im Umgang;95
6.2.2;Ein Fallbeispiel;96
6.2.3;Wahrheit und Wahrnehmung;97
6.2.4;Wahrheit, Plausibilität, Entscheidbarkeit;99
6.2.5;Wahrheit, Perspektivität und Klugheit im Spiegel betrieblicher Rollen;100
6.2.6;Wahrhaftigkeit und Humor;102
6.2.7;Verantwortung für Nebenwirkungen;103
6.2.8;Recht auf Wahrheit und Information – oder fehlende Informationsrechte;104
6.2.9;Literatur;105
6.3;„Ohne uns läuft hier gar nichts!“ Oder: Betriebsräte – Sand oder Öl im Getriebe eines Unternehmens?;106
6.3.1;Betriebsratsarbeit zwischen legitimer Gestaltungsfreiheit und Formen des Missbrauchs;106
6.3.2;Interessenge. echte und Interessenkon. ikte;108
6.3.3;Der unspektakuläre Alltag von Betriebsräten zwischen Prellbock und Kümmerer;109
6.3.4;Kon. ikte und Grenzüberschreitungen bei der Betriebsratsarbeit im mitbestimmten Aufsichtsrat;111
6.3.5;Das Zusammenspiel von Betriebsrat, Unternehmensleitung und Aufsichtsrat als ritualisierte Kollusion;115
6.3.6;Güterabwägung und Interessenanalyse;116
6.3.7;Betriebsratsarbeit in Zeiten von Unternehmenskrisen;118
6.3.8;Literatur;120
6.4;Grundsatzfrage: Für welches Handeln oder Unterlassen ist der Einzelne verantwortlich?;121
6.4.1;Die persönliche Handlungsreichweite als Grundmaß ethischen Handelns;121
6.4.2;Persönliche Handlungsreichweite und Handlungsgrenzen – ein Fallbeispiel;121
6.4.3;Handlungsspielräume und Verantwortung – kurz-, mittel- und langfristig;123
6.4.4;Betroffenheitsschwelle und emotionale Distanz;125
6.4.5;Akzeptierte Verhaltenskorridore und persönliches Gewissen;126
6.4.6;Wertordnungen und Gültigkeit von Werten;127
6.4.7;Anspruch und Wirklichkeit;129
6.4.8;Das Prinzip persönlicher Verantwortung;129
6.4.9;Die Deutungsambivalenz der Zukunft und persönliche Integrität;130
6.4.10;Letztbegründung von Werten und Konsistenz der Wertauslegung;132
6.4.11;Literatur;133
7;III Religiöse und weltanschauliche Ein. üsse auf ethische Einstellungen;134
7.1;„Solange in China die Todesstrafe herrscht, wird dort nicht investiert!“ Oder: Über die Reichweite ethischer Systeme und Kontexte;136
7.1.1;Individual- und Sozialethik;136
7.1.2;Der „Geist“ eines Unternehmens – über Gewinn hinaus;137
7.1.3;Vor- und Nachteile weltanschaulicher Prägungen im Betrieb;140
7.1.4;Nichtdelegierbare persönliche Verantwortung – ein Fallbeispiel;142
7.1.5;Ringen im Dialog als Königsweg der Entscheidungsfindung;144
7.1.6;Freiheitsgrad und Systemkontext;145
7.1.7;Gesinnungs- und Verantwortungsethik;146
7.1.8;Beispiel Familiengesellschaften;147
7.1.9;Literatur;149
7.2;Vertrauen oder Kontrolle – Gibt es ethisch bessere Führungssysteme?;150
7.2.1;Führungssysteme und unternehmerischer Erfolg;150
7.2.2;Grundfragen jedes Führungssystems – über Gewinn hinaus;150
7.2.3;Zielklarheit und Arbeitsplatzsicherheit;152
7.2.4;Zielklarheit als Kernaufgabe für Gesellschafter und Unternehmensführung;153
7.2.5;Führungssysteme und Menschenbilder;157
7.2.6;Das Menschenbild von „Macht und Ohnmacht“;158
7.2.7;Das Menschenbild der „auserwählten Gemeinschaft“;162
7.2.8;Das Menschenbild von „Führung und Gefolgschaft“;163
7.2.9;Das Menschenbild aus der Selbstwahrnehmung als „Insel und Außenposten“;165
7.2.10;Leitmotiv Authentizität;166
7.2.11;Literatur;168
7.3;Sind religiös gebundene Menschen bessere Manager? Wert und Grenze religiöser Überzeugungen;169
7.3.1;Wertezerfall und verlorene Bodenhaftung?;169
7.3.2;Shareholder-Value und gesellschaftliche Legitimität von Wirtschaft;171
7.3.3;Kapital als Aggregationsform von Arbeit;172
7.3.4;Kapital, Freiheit und freie Gesellschaft;173
7.3.5;Demokratischer Rechtsstaat und soziale Marktwirtschaft als Freiheitsversprechen;174
7.3.6;Religiöse Motive und wirtschaftliches Handeln;177
7.3.7;Vorrang von Verantwortung und professioneller Sachgerechtigkeit;178
7.3.8;Wirtschaftliches Handeln als „Vorletztes“ in einem größeren Sinnzusammenhang;181
7.3.9;Wert und Grenze einschlägiger Fallbeispiele;182
7.3.10;Literatur;184
7.4;Grundsatzfrage – Gibt es einen Widerspruch zwischen Christentum und Gewinnstreben?;185
7.4.1;Bilder vom Wirtschaftsleben: Zu verteilender Kuchen oder zu p. egender Garten?;185
7.4.2;Die Ethik der Gewinnverwendung;186
7.4.3;Gewinn als unersetzbares Maß für erfolgreiches Wirtschaften;188
7.4.4;Die Einstellung des Christentums zu Armut und Reichtum;189
7.4.5;Gewinnsucht als Störung der Balance zwischen Leben und Arbeit;192
7.4.6;Die Ambivalenz von Reichtum und Armut, Freiheit und Abhängigkeit, Haben und Sein;194
7.4.7;Eigentum, Freiheit und Gerechtigkeit;196
7.4.8;Literatur;198
8;IV Facetten von Erfolg und Scheitern;200
8.1;„Da kann ich nichts machen“ – Umgang mit Grenzen der Wirkmächtigkeit;202
8.1.1;Vermeidungs- und Gestaltungsenergie;202
8.1.2;Sündenbock- und Fehlervermeidungskultur;203
8.1.3;Grenzen der eigenen Wirkmächtigkeit: Der Kunde als Störung;206
8.1.4;Mikroanalyse des Handelns und ethische Re. exion;207
8.1.5;Kleine Alltagssituationen als Spiegel von Einstellungen und Grundhaltungen;209
8.1.6;Der Vorrang persönlicher Verantwortung und die Aufgabe der Unternehmensführung;211
8.1.7;Grenzen von Wirkmacht als Grenzen von Mut, Durchhaltevermögen und Fantasie;213
8.1.8;Handlungsspielräume und deren Grenzen: De. nitionsprivileg und Macht;214
8.1.9;Äußerer Misserfolg und innerer Erfolg;216
8.1.10;Realistisches Erkennen der eigenen Handlungsreichweite: Das Mögliche tun;217
8.1.11;Literatur;219
8.2;„Wir möchten uns von Ihnen trennen!“ Oder: Ist sinnvolles Scheitern möglich?;220
8.2.1;Das Angebot von Arbeitsplätzen aus individueller und gesellschaftlicher Perspektive;220
8.2.2;Die ethische Ambivalenz von Arbeitsplatzabbau und die Frage nach Verantwortung;222
8.2.3;Güterabwägung im Kontext unternehmerischer Kon. iktfelder – Praxisbeispiele;224
8.2.4;Die Ethik wertschätzender Kommunikation;227
8.2.5;Innehalten an Wendepunkten: Die Psychologie von Abschied und Neuanfang;229
8.2.6;Umgang mit drastischen Veränderungen;230
8.2.7;Literatur;232
8.3;„War früher alles falsch?“ Veränderungen im Generationswechsel und Wandel der Zeiten;233
8.3.1;Nachfolgeregelungen als unternehmerische Schicksalsfrage;233
8.3.2;Die Problematik des Loslassens;235
8.3.3;Veränderungsprozesse und die Herausforderung wirksamer Kommunikation;237
8.3.4;Die Ethik der Informationsbeschaffung und der persönlichen Meinungsbildung;240
8.3.5;Widerstand und Veränderungswille – ein Praxisbeispiel aus dem Finanzwesen;242
8.3.6;Ethische Re. exion und Mikroanalyse des Verhaltens;245
8.3.7;Literatur;247
8.4;Rechnet sich Ethik?;248
8.4.1;Ethik als Randbedingung für pro. tables Wirtschaften?;248
8.4.2;Schadwirkungen unethischen Verhaltens;250
8.4.3;Das Gleichgewicht zwischen der Begründung und Anwendung von Normen;251
8.4.4;Unternehmensführung und Integrität;252
8.4.5;Unberechenbarkeit des Tat-Ergehens-Zusammenhangs und Reiz des Verbrechens;253
8.4.6;Ethische Dilemmata und Notwendigkeit ethischer Mindeststandards für Unternehmen;254
8.4.7;Erneut: Pragmatische Verantwortungsethik und persönliche Verantwortung;255
8.4.8;Ethik als notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung wirtschaftlichen Erfolgs;257
8.4.9;Literatur;258
9;V Ambivalenz, Universalität und die Produktivität der Hoffnung;260
9.1;„Dieser Geschäftszweig wird verkauft“ oder: Die ethische Ambivalenz von Entscheidungen;262
9.1.1;Der Königsweg der ethischen Fallunterscheidung;262
9.1.2;Die ethische Verantwortung des Verkäufers;264
9.1.3;Die Beurteilung strategischer Entscheidungen und die Dimension Zeit;265
9.1.4;Richtigkeit und Umsetzung von strategischen Entscheidungen;266
9.1.5;Der richtige Zeitpunkt: Die Ambivalenz von Entscheidungen und Unterlassungen;267
9.1.6;Zu früh oder zu spät? Gutes Timing in der Balance von Unternehmen und Unterlassen;270
9.1.7;Ein Fallbeispiel und die Frage: Wer beurteilt strategische Entscheidungen? Und wann?;271
9.1.8;Die Rolle der Gesellschafter für die Konstanz der unternehmerischen Ausrichtung;272
9.1.9;Strategie als ethisches Postulat der Unternehmensethik oder: Geradlinigkeit und Zielklarheit statt unterschwelliger Konzeptionslosigkeit;274
9.1.10;Literatur;276
9.2;„Das würden unsere Gesellschafter ablehnen!“ Oder: Arbeiten im System und Arbeiten am System;277
9.2.1;Konflikte zwischen Unternehmensleitung und Gesellschaftern – ein Fallbeispiel;277
9.2.2;Ethische Implikationen strategischer Richtungskon. ikte: Rollen und Interessen;282
9.2.3;Das Unternehmen als Gemeinschaftsleistung von Gesellschaftern, Unternehmensleitung und Mitarbeiterschaft und der „Geist“ eines Unternehmens;286
9.2.4;Arbeiten „am“ und Arbeiten „im“ System;287
9.2.5;Konsensfähige, richtige und falsche Entscheidungen;289
9.2.6;Handlungsweisen von Mitarbeitern im System und außerhalb des Systems;290
9.2.7;Identifikation und Selbstachtung;292
9.2.8;Literatur;294
9.3;„Ich halte das hier nicht mehr aus!“ – Wann man an die Öffentlichkeit gehen muss;295
9.3.1;Globalisierung und die schwierige Kontrolle von Information;295
9.3.2;Compliance und Reputationsrisiken;296
9.3.3;Sensible Information und Missbrauch von Insiderwissen;297
9.3.4;Freiräume und Grauzonen;299
9.3.5;Der Umgang mit Zweifelsfällen in Zeiten des ethischen Paradigmenwechsels;301
9.3.6;Das ethische Klima im Unternehmen als Garant gemeinsamer Handlungskompetenz;304
9.3.7;Gefahren des Überschwangs: Die Umkehr der Beweislast;306
9.3.8;Wertschöpfung durch Wertesteuerung;308
9.3.9;Literatur;311
9.4;Grundsatzfrage: Ist jedes Verhalten ethisch qualifiziert? Sind wir Täter oder Opfer?;312
9.4.1;Gibt es ethisch neutrale Handlungen?;312
9.4.2;Die Abhängigkeit zweckrationaler Handlungen von Werten und Zielen;313
9.4.3;Die Tragweite ethischer Entscheidungen und die Feinheit des Gewissens;314
9.4.4;Der ethische Imperativ oder: Die Fähigkeit, sich und anderen Rechenschaft abzulegen;316
9.4.5;Kommunikatives und zweckrationales Handeln;316
9.4.6;Unterschiedliche ethische Beurteilungskriterien und der Imperativ der Entfaltung;318
9.4.7;Die ethische Qualität der Auslegung der eigenen Lebensgeschichte;319
9.4.8;Der sozialethische Kontext wirtschaftlicher Handlungen;322
9.4.9;Sind wir Täter oder Opfer?;323
9.4.10;Die Suche nach universellen Werten und ethischen Mindeststandards;324
9.4.11;Literatur;325
9.5;Der Traum: Ethische Mindeststandards in weltweiter Solidarität oder: Die Brücke zwischen gelebten Werten, wirtschaftlichem Erfolg und Demokratie;326
9.5.1;Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Religion in der einen Welt;326
9.5.2;Grundelemente ethischer Mindeststandards I: Vertrauen;327
9.5.3;Grundelemente ethischer Mindeststandards II: Transparente Kommunikation;329
9.5.4;Grundelemente ethischer Mindeststandards III: Der ethische Imperativ der Strategie;331
9.5.5;Grundelemente ethischer Mindeststandards IV: Das ethische Postulat optimaler Wertschöpfung;335
9.5.6;Die Suche nach dem ethischen Minimum;336
9.5.7;Erfolgsdruck, persönliche Verantwortung und christliche Liebesethik;337
9.5.8;Unternehmensentwicklung und das Gesetz des ethischen Minimums;338
9.5.9;Gesellschaftlicher Regelungsbedarf und Grenzen ökonomischer Liberalisierung;339
9.5.10;Zusammenhänge zwischen wirtschaftlicher Entwicklung, Demokratie und Wohlstand;341
9.5.11;Haben Unternehmen handlungsrelevantes Interesse an demokratischer Entwicklung?;343
9.5.12;Stabile Rahmenbedingungen und Investitionsförderung;345
9.5.13;Die Einrichtung eines Welt-Demokratie-Index als Mechanismus zur Verbindung wirtschaftlicher Investitionen und demokratischer Entwicklung;346
9.5.14;Die Gründung einer Demokratie-Agentur (World Democracy Agency);347
9.5.15;Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Wirkweise eines Demokratie-Ratings;349
9.5.16;Demokratie und die Glaubwürdigkeit der Marktwirtschaft;351
9.5.17;Literatur;352
10;Mehr eBooks bei www.ciando.com;0
„Wer nichts bringt, wird eliminiert!" Oder: Welchen Nutzen oder Schaden stiftet Sprache? (S. 61-62)
„Schweigen im richtigen Augenblick ist weise, und besser als jede Rede."
Plutarch (Ethik 10E)
Nochmals: Der Ton macht die Musik
In einer Aufsichtsratssitzung hörte ich von einem Kollegen im Gremium den Satz: „Wer nichts bringt, wird eliminiert!" Der Sprecher war der Chef eines für seinen humanen Umgang bekannten Unternehmens, den ich auch persönlich sehr schätze. Es war leicht zu verstehen, dass er etwas im Grunde Richtiges zum Ausdruck bringen wollte: Ein Unternehmen hat durchaus die Aufgabe der Unterscheidung der Geister. Wenn Mitarbeiter sich nicht in den Geist eines Unternehmens einfügen wollen oder können, wenn ihre Fähigkeiten nicht zur Aufgabe passen oder umgekehrt – dann ist ein Unternehmen zum Handeln aufgerufen. Dass auch dann der Ton die Musik macht, versteht sich von selbst. Es ist ein Riesenunterschied, ob ich jemand erkläre, dass er ab sofort . iegt, oder ob ich ihm sage, dass sich die Wege trennen, weil Aufgabe, Person und Unternehmen nicht mehr zusammenpassen.
Sprechen oder Schweigen
In der erwähnten Sitzung überlegte ich mir, ob ich gegen die Ausdrucksweise „eliminieren" protestieren sollte. Da ich neu im Gremium war und da sich die Diskussion um andere, heiße Themen handelte, ließ ich die Situation vorübergehen. Gleichzeitig erinnerte ich mich daran, dass ich im eigenen Unternehmen sehr konsequent darauf achte, dass andere Abteilungen, Konkurrenten oder Kunden nicht mit abfälliger Sprache behandelt werden. Das geht relativ einfach: Ich brauchte ja nur zu sagen, dass Sprache wie ein Spiegel funktioniert. Wer sich abfällig über andere äußert, wird regelmäßig erleben, dass auch der andere ein negatives Bild der „anderen Seite" entwickelt, das sich im Extremfall sogar über Jahre hinweg verhärten kann.
Zum Thema „Sprache" gehören damit unweigerlich sowohl das Sprechen als auch das Schweigen. Auch nach mehrmaligem Nachdenken bin ich davon überzeugt, dass ich in der damaligen Aufsichtsratssitzung mit einer kritischen Bemerkung keinen Nutzen hätte stiften können. Vielmehr hätte ich mich mit einer Aussage zur Sprache des Kollegen in eine Wirkungsgeschichte begeben, die meiner Grundintention entgegengesetzt gewesen wäre: Unvermeidlich wäre eine solche Äußerung von einem Gremien neuling als „vorlaut", „belehrend", „wenig konstruktiv" oder ähnlich aufgefasst worden. Das aber hätte das Gewicht jeder weiteren Aussage zunächst mit einer Hypothek belastet. Ich hätte also – um den Gewinn psychischer Entlastung – die Chancen auf die Durchschlagskraft meiner Argumente in der Sachdiskussion geschmälert, und das wollte ich nicht.
Damit kommen wir zu einem weiteren Aspekt von Sprache und Ethik im Wirtschaftsleben: Der richtige Zeitpunkt entscheidet mit. Und wenn zwei das Gleiche sagen, ist es nicht das Gleiche. Die persönliche und hierarchische Beziehung zwischen zwei Personen bestimmt das Sprachverhalten mit. Jedweder Inhalt wird in seiner Wirkung zuerst durch die Beziehung zwischen den handelnden Personen ge. ltert, bevor er sachlich analysiert werden kann.
Sprachliches Verhalten gibt Hinweise auf die Denkwelt einer Person, auf ihren inneren Handlungsrahmen, auf geistige Enge oder Weite. Wie präzise bringt einer Dinge auf den Punkt? Wie viel an persönlicher Wärme schwingt im Ton mit? Drückt Sprache neben ihrem sachlichen Gehalt ein Stück Wertschätzung oder eher Geringschätzung aus? Wie verhält sich der sprachliche Ausdruck zum körperlichen Verhalten, das unweigerlich jeden Satz von uns begleitet?