Henkel | Offene Innovationsprozesse | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 286 Seiten, eBook

Reihe: Innovation und Entrepreneurship

Henkel Offene Innovationsprozesse

Die kommerzielle Entwicklung von Open-Source-Software
2008
ISBN: 978-3-8350-5497-4
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Die kommerzielle Entwicklung von Open-Source-Software

E-Book, Deutsch, 286 Seiten, eBook

Reihe: Innovation und Entrepreneurship

ISBN: 978-3-8350-5497-4
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Joachim Henkel zeigt am Beispiel von 'embedded Linux' auf, dass eine selektive Freigabe von Entwicklungen offene, kollektive Innovationsprozesse ermöglicht, von denen unter geeigneten Bedingungen alle Beteiligen profitieren. Kostspielige Parallelarbeiten können vermieden werden und die Unternehmen ihre Ressourcen auf diejenigen Entwicklungen konzentrieren, die für ihre Kunden wirklich Wert schaffen.

Professor Dr. Joachim Henkel ist Inhaber des Dr. Theo Schöller-Stiftungslehrstuhls für Technologie- und Innovationsmanagement der TU München.

Henkel Offene Innovationsprozesse jetzt bestellen!

Zielgruppe


Research

Weitere Infos & Material


1;Geleitwort;6
2;Vorwort;8
3;Inhaltsverzeichnis;10
4;Abbildungsverzeichnis;14
5;Tabellenverzeichnis;16
6;Kapitel 1 Einleitung;18
6.1;1.1 Motivation;18
6.2;1.2 Ziele und Aufbau der Arbeit;22
7;Kapitel 2 Aneignung von Innovationsrenten;26
7.1;2.1 Kontrollieren der Fremdnutzung einer Invention;27
7.1.1;2.1.1 Ausschließen versus Kontrollieren;27
7.1.2;2.1.2 Rechte;29
7.1.3;2.1.3 Informationen;32
7.1.4;2.1.4 Komplementäre Güter;33
7.1.5;2.1.5 Gewinnaussichten;34
7.1.6;2.1.6 Wechselwirkungen der Kontrollmechanismen;34
7.1.7;2.1.7 Zwischenfazit;36
7.2;2.2 Aneignungsmechanismen;37
7.2.1;2.2.1 Intrinsischer Nutzen aus dem Inventionsprozess;38
7.2.2;2.2.2 Eigene Nutzung;40
7.2.3;2.2.3 Fremdnutzung;42
7.2.4;2.2.4 Zwischenfazit;54
7.3;2.3 Auswirkungen auf überbetriebliche Innovationsprozesse;57
7.3.1;2.3.1 Anreize und Ineffizienzen;57
7.3.2;2.3.2 Sequentielle und kollektive Innovationsprozesse;60
7.3.3;2.3.3 Zwischenfazit;72
8;Kapitel 3 Open- Source-Software: Grundlagen;74
8.1;3.1 Entstehung und Hintergrund;74
8.2;3.2 Lizenztypen und rechtliche Implikationen;79
8.3;3.3 Motive individueller Open-Source-Entwickler;82
8.4;3.4 Institutionen ökonomische Aspekte von Open- Source- Software;89
8.5;3.5 Zwischenfazit;93
8.6;3.6 Open-Source-Software von Unternehmen;94
8.6.1;3.6.1 Typen von "Open- Source- Unternehmen";94
8.6.2;3.6.2 Beiträge von Unternehmen: Allgemeine Motive;97
8.6.3;3.6.3 Motive von Nutzer-Unternehmen;101
8.6.4;3.6.4 Motive von Komplementoren und Zulieferern;102
8.6.5;3.6.5 Motive von Hersteller-Unternehmen;104
8.6.6;3.6.6 Zwischenfazit;106
9;Kapitel 4 Empirische Untersuchung: Embedded Linux;108
9.1;4.1 Motivation und Forschungsfragen;108
9.2;4.2 Methodik;110
9.3;4.3 Datenbasis;115
9.4;4.4 Technik und Einsatz von embedded Linux;118
9.4.1;4.4.1 Hintergrund: Embedded Software;118
9.4.2;4.4.2 Technische Aspekte von embedded Linux;119
9.4.3;4.4.3 Einsatz und Einsatzmotive;122
9.4.4;4.4.4 Embedded-Linux: Marktstruktur;126
9.5;4.5 Ergebnisse;129
9.5.1;4.5.1 Existenz frei verfügbaren Codes;130
9.5.2;4.5.2 Quellen von (Weiter-)Entwicklungen;131
9.5.3;4.5.3 Spielräume in der Freigabeentscheidung;135
9.5.4;4.5.4 Ausmaß der Freigabe;137
9.5.5;4.5.5 Verwendung existierenden Codes;139
9.5.6;4.5.6 Gründe für und gegen Freigabe;141
9.5.7;4.5.7 Entwicklungsgeschwindigkeit von embedded Linux;165
9.6;4.6 Zusammenfassung;167
10;Kapitel 5 Modelltheoretische Analysen kollektiver Innovationsprozesse;170
10.1;5.1 Methodik;171
10.2;5.2 Existierende Ansätze;172
10.3;5.3 Freigabe generischer Entwicklungen;176
10.3.1;5.3.1 Motivation;176
10.3.2;5.3.2 Modellstruktur;178
10.3.3;5.3.3 Bestimmung der Gleichgewichte;179
10.3.4;5.3.4 Erweitertes Modell;182
10.3.5;5.3.5 Interpretation;184
10.4;5.4 Heterogener Bedarf an komplementären Technologien;188
10.4.1;5.4.1 Motivation;188
10.4.2;5.4.2 Modellstruktur;190
10.4.3;5.4.3 Proprietäres Regime – keine Freigabe von Entwicklungen;194
10.4.4;5.4.4 Offenes Regime – Freigabe aller Entwicklungen;197
10.4.5;5.4.5 Proprietäres und offenes Regime: Vergleich;205
10.4.6;5.4.6 Endogenisierung der Freigabeentscheidung;208
10.4.7;5.4.7 Diskussion der Modellannahmen;214
10.4.8;5.4.8 Zusammenfassung;217
11;Kapitel 6 Zusammenfassung und Ausblick;220
12;Anhang A;228
12.1;A.1 Definition von Open-Source-Software;228
12.2;A.2 Leitfaden für Interviews zu embedded Linux;230
12.3;A.3 Fragebogen für Expertenbefragung;234
12.4;A.4 Kurzbeschreibung der Interviewpartner;240
12.4.1;A.4.1 Software-Unternehmen mit Fokus auf Embedded Linux;240
12.4.2;A.4.2 Gerätehersteller;244
12.4.3;A.4.3 Anbieter anderer eingebetteter Software;245
12.4.4;A.4.4 Branchenexperten;247
12.5;A.5 Modell zur Freigabe generischer Entwicklungen: Beweise;248
12.6;A.6 Modell zu heterogenem Bedarf nach komplementären Technologien: Beweise;250
12.6.1;A.6.1 Teilspiele der dritten Stufe;250
12.6.2;A.6.2 Nash-Gleichgewichte des reduzierten Spiels der zweiten Stufe;252
12.6.3;A.6.3 Beweise zu Satz 5.6;253
12.6.4;A.6.4 Freigabe durch genau ein Unternehmen: Gleichgewichte;255
13;Literaturverzeichnis;260

Aneignung von Innovationsrenten.- Open-Source-Software: Grundlagen.- Empirische Untersuchung: Embedded Linux.- Modelltheoretische Analysen kollektiver Innovationsprozesse.- Zusammenfassung und Ausblick.


Kapitel 1 Einleitung (S. 1)

1.1 Motivation

Open-Source-Software erregt seit einigen Jahren große Aufmerksamkeit. Ungewöhnlich an dieser Software ist, dass jeder Nutzer das Recht hat, sie zu verändern und seinerseits weiterzugeben. Zudem wird Open-Source-Software, obwohl vielfach von hoher Qualität, weitgehend gratis verbreitet. Wer zur Entwicklung von Open-Source-Software beiträgt, verzichtet somit bewusst darauf, für seine Entwicklungen Institutionen zum Schutz geistigen Eigentums in Anspruch zu nehmen.

Während viele Open-Source-Programme von Hobby-Entwicklern initiiert wurden, tragen seit etwa 1998 auch Unternehmen wie IBM, Sun und Hewlett Packard in großem Umfang zur Entwicklung von Open-Source-Software bei. Dies ist aus Sicht der Betriebswirtschaftslehre überraschend: ein Unternehmen, das Software unter einer Open-Source-Lizenz vertreibt, kann dafür weder Lizenzgebühren erheben noch die Weitergabe oder Veränderung der Software verhindern. Die zunehmende Beteiligung von Unternehmen an der Entwicklung von Open-Source-Software ist umso erstaunlicher angesichts einer allgemein steigenden Neigung zur Patentierung.

Smith &, Parr (2000, S. 1) stellen zur Bedeutung geistigen Eigentums fest: " Intellectual property is the central resource for creating wealth in almost all industries. The foundation of commercial power has shifted from capital resources to intellectual property." Zwischen dieser Aussage und der wachsenden Bedeutung von Open-Source-Software besteht nicht notwendigerweise ein Widerspruch.

Vielmehr stellt die freie Weitergabe von Entwicklungen eine von mehreren Möglichkeiten dar, mit geistigem Eigentum umzugehen, alternative Möglichkeiten bestehen in Geheimhaltung und rechtlichen Schutzmechanismen.

Letztere sind vielfach Voraussetzungen für die profitable Eigennutzung einer Invention, und auch eine Fremdnutzung gegen Lizenzgebühren erfordert im Normalfall gewerbliche Schutzrechte. Die Fremdnutzung einer Invention kann dem Erfinder jedoch auch indirekte Vorteile bereiten. Diese können beispielsweise in erhöhten Umsätzen mit komplementären Produkten bestehen oder darin, dass andere Akteure die Entwicklung weiterführen und ihre Verbesserungen wiederum veröffentlichen.

IBM ist ein gutes Beispiel für ein Unternehmen, das sich parallel verschiedener Mechanismen zur Aneignung von Innovationsrenten bedient. Der Konzern wendet jährlich mehr als fünf Milliarden Dollar für Forschung und Entwicklung auf.

Resultate dieser F&,E Anstrengungen werden in großem Umfang in eigenen Produkten genutzt. So hat IBM im Jahre 2001 allein mit Hardware Umsätze in Höhe von 36,80 Mrd. Dollar erwirtschaftet und einen Gewinn (vor Steuern) von 1,30 Mrd. Dollar erzielt (IBM 2001, S. 102).

Die Eigennutzung von Inventionen stellt für das Unternehmen somit einen sehr wichtigen Aneignungsmechanismus dar. Auch eine direkte Aneignung von Innovationsrenten aus Fremdnutzung spielt für IBM eine wichtige Rolle, was Einnahmen aus der Lizenzierung und dem Verkauf geistiger Eigentumsrechte in Höhe von 1,25 Mrd. Dollar im Jahre 2001 eindrucksvoll belegen (IBM 2001, S. 91). Sowohl die Lizenzierung einer Invention als vielfach auch deren Eigennutzung setzen voraus, die Nutzung durch andere Akteure verhindern bzw. kontrollieren zu können.

Andernfalls würde die Zahlungsbereitschaft potentieller Lizenznehmer abnehmen bzw. würden Konkurrenten den Wettbewerbsvorteil des Innovators mit geringen Kosten aufholen können. IBM bedient sich zu diesem Zweck in großem Umfang gewerblicher Schutzrechte.

Allein im Jahre 2001 wurden dem Unternehmen in den USA 3411 Patente erteilt, mehr als irgendeinem anderen Patentanmelder zuvor (IBM 2001, S. 62). Die hohe Zahl von Patentanmeldungen bedeutet jedoch nicht, dass IBM die Fremdnutzung seiner Entwicklungen grundsätzlich entweder ausschließt oder nur gegen Lizenzgebühren erlaubt.


Professor Dr. Joachim Henkel ist Inhaber des Dr. Theo Schöller-Stiftungslehrstuhls für Technologie- und Innovationsmanagement der TU München.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.