E-Book, Deutsch, 464 Seiten, eBook
Herbes Post-Merger-Integration bei europäisch-japanischen Unternehmenszusammenschlüssen
2006
ISBN: 978-3-8350-9424-6
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Konfliktorientierte Analyse am Beispiel des Lieferantenmanagements
E-Book, Deutsch, 464 Seiten, eBook
Reihe: Schriften zum europäischen Management
ISBN: 978-3-8350-9424-6
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Carsten Herbes analysiert die Integration des Einkaufsbereiches, stellt die typischen Integrationsmaßnahmen des Erwerbers, z.B. gemeinsame Beschaffung und Umstellung der japanspezifischen Lieferantenbeziehungen auf marktliche Beziehungen, den Zielen der japanischen Stakeholder gegenüber und ermittelt potenzielle Konflikte. Er veranschaulicht die vorhandenen Konfliktfelder und die Probleme beim Umgang mit Konflikten im Gesamtzusammenhang der Post-Merger-Integration anhand von Fallstudien und erarbeitet Lösungsvorschläge.
Dr. Carsten Herbes promovierte bei Prof. Dr. Wolfgang Dorow am Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Unternehmensplanung, Organisation und Personalwesen, der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder). Er ist als Senior Project Manager für Roland Berger Strategy Consultants in München und Tokio tätig.
Zielgruppe
Research
Weitere Infos & Material
1;Geleitwort;6
2;Vorwort;8
3;Inbaltsübersicht;10
4;Inhaltsverzeichnis;11
5;Abbildungsverzeichnis;14
6;Tabellenverzeichnis;15
7;Abkürzungsverzeichnis;16
8;"Nicht das Vorhandensein von Konflikten, sondern die scheinbare Stille sozialer Gebilde gibt uns Grund zur Überraschung; ...";189;A. Einleitung18
9.1;I. Einordnung des Themas in den Gesamtrahmen der Entwicklungen im Bereich Unternehmenszusammenschlüsse;18
9.2;II. ZieIsetzung und Vorgehen der Arbeit;31
9.3;III.Begriffliche Grundlagen;39
9.4;IV. Stand der Forschung;56
9.5;V. Zwischenfazit;65
10;B. Theoretische Grundiagen undanalytischer Bezugsrahmen;67
10.1;I. Grundiagen der Japan-Management-Forschung;67
10.2;II. ZieIsetzung und Vorgehen der Arbeit;31
10.3;III.Begriffliche Grundlagen;39
10.4;IV. Stand der Forschung;56
10.5;V. Zwischenfazit;65
11;B. Theoretische Grundiagen undanalytischer Bezugsrahmen;67
11.1;I. Grundiagen der Japan-Management-Forschung;67
11.2;II. Analytischer Bezugsrahmen;106
11.3;III. Anwendung des analytischen Bezugsrahmens auf den Untersuchungsgegenstand;124
11.4;IV. Zwischenfazit;174
12;C. Analyse der einzelnen Konfliktfelder;176
12.1;I. Die Integration des Managements der Lieferantenbeziehungen als Konflikt gegenstand;179
12.2;II. Der Integrationsprozess als Konfliktgegenstand (Kurzdarstellung);232
12.3;III. Zwischenfazit;241
12.4;D. Ernpirische Erhebung und Irnplikationen;242
12.5;II. Zusammenfassung der Ergebnisse;254
12.6;IV. Zusammenfassung und weiterer Forschungsbedarf;306
12.7;Literaturverzeichnis;311
13;Anhang: Fallstudien;362
13.1;I. Ausgangssituation;364
13.2;II. Zeitlicher Verlauf des Zusammenschlusses;368
13.3;III. Durchgefiihrte Integrationsma6nahmen;368
13.4;IV. Konflikthandhabung;393
14;Renault-Nissan case: table of contents;396
14.1;I. Initial situation;397
14.2;II. Acquisition timeline;399
14.3;III. Integration activities;400
14.4;IV. Conflict handling;418
15;Inhaltsverzeichnis Fallstudie Bosch - Zexel Corporation;423
15.1;I. Ausgangssituation;424
15.2;II. Zeitlicher Verlauf des Zusammenschlusses;427
15.3;III. Durchgeffihrte IntegrationsmaBnahmen;428
16;Inhaltsverzeichnis Fallstudie Rexroth - UchidaHydraulics;440
16.1;I. Ausgangssituation;441
16.2;II. Zeitlicher Verlauf des Zusammenschlusses;444
16.3;III. Durchgeffihrte IntegrationsmaBnahmen;444
16.4;IV. Konflikthandhabung;453
17;Schneider Electric-Digital Electronics case: table of contents;458
17.1;I. Initialsituation;459
17.2;II. Acquisition timeline;463
17.3;III. Integration activities;464
17.4;IV. Conflict handling;475
Theoretische Grundlagen und analytischer Bezugsrahmen.- Analyse der einzelnen Konfliktfelder.- Empirische Erhebung und Implikationen.
B. Theoretische Grundlagen undanalytischer Bezugsrahmen (S. 50-52)
In diesem Teil der Arbeit wird der Bezugsrahmen fiir die in Teil C. dargestellten maßnahmenspezifischen Konfliktpotenziale aufgespannt. Da die individuellen Ziele der Aktoren als Grundlage für potenzielle Konflikte vom kulturellen und institutionellen Hintergrund abhangen, werden in Kapitel I. zunächst Elemente japanischer Unternehmenskulturen eingeführt. In Kapitel II. wird als analytischer Bezugsrahmen ein vierstufiger Konfliktprozess entwickelt und gezeigt, wie sich Unternehmenskultur auf seine einzelnen Phasen auswirkt. Die Japan Spezifika für jeden einzelnen Teilprozess des Konfliktprozesses werden in Kapitel III. vorgestellt, hier lassen sich insbesondere die integrationsspezifischen Ziele der Aktoren erkennen. Diese bilden dann die Grundlage für die in Teil C. untersuchten konkreten Konfliktpotenziale. Kapitel IV. fasst die Ergebnisse des Teils B. zusammen.
I. Grundlagen der Japan-Management-Forschung
In Abschnitt 1. wird zunächst ein Überblick über die Japan-Management-Forschung gegeben und in Abschnitt 2. einige methodische Fragen diskutiert, die die Japan-Management-Forschung beeinflusst haben. In Abschnitt 3. wird kurz in das Modell von Schein eingeführt, das als Strukturierungshilfe für die in der Literatur oft unverbunden dargestellten Elemente von Unternehmenskultur in Japan dienen soll. Der zentrale Abschnitt 4. erläutert diese Elemente von Unternehmenskulturen in Japan, die in Kapitel RIll. zur Herleitung der Ziele der japanischen Aktoren sowie zur Erläuterung der Machtbasen und Konflikthandhabungsmaßnahmen benutzt werden. In Teil C. werden diese Elemente zum Teil nochmals aufgegriffen, um die Wirkung der Integrationsmaßnahmen auf die Ziele der japanischen Aktoren zu verdeutlichen. Abschnitt 5. schließlich erläutert nochmals kurz die Relevanz für die Untersuchung und reflektiert die Probleme der Japan-Management-Forschung kritisch.
1. Überblick über die Japan-Management-Forschung und ihr Erkenntnisinteresse
Die Kultur vergleichende Managementforschung zu Japan, vor allem mit den USA, setzte Ende der 70er Jahre mit dem zunehmenden Erfolg japanischer Unternehmen auf dem Weltmarkt ein. I Sie war gleichzeitig ein treibender Faktor in der allgemeinen Kultur vergleichenden Managementforschung.` Eine der ersten und gleichzeitig wichtigsten Arbeiten ist "Theory Z" von William Ouchi? Das besondere Interesse der Japan-orientierten Forschung lag zunächst darin, den Erfolg japanischer Unternehmen besser zu verstehen und gegebenenfalls überlegene "Managementtechniken" zu erlernen und selbst einzusetzen.! Diesem Interesse lag eine oft nicht naher begründete Annahme zugrunde, die Stähle auf den Punkt bringt: "Japan-Kenner sind sich darin einig, daf für diesen Erfolg [auf dem Weltmarkt, Anm. d. Verf.] zu einem betrachtlichen Teil die besondere Kultur japanischer Unternehmungen verantwortlich zu machen ist."
2. Methodische Fragen der Kultur vergleichenden Managementforschung
In diesem Abschnitt sollen einige grundsätzliche Fragen der Kultur vergleichenden Managementforschung thematisiert werden, die auch für die Japan-Management-Forschung von Belang sind. Bevor weiter auf Unternehmens- und Landeskulturen und ihre Relevanz für den Untersuchungsgegenstand eingegangen wird, soll der Begriff Kultur kurz eingeführt werden. Reineke definiert Kultur wie folgt: "Als Kultur werden alle von einer sozialen Gruppe gemeinsam akzeptierten Werte, Normen, Verhaltensmuster, -auberungen und -resultate bezeichnet, die von dieser Gruppe verinnerlicht werden und an neue Gruppenrnitglieder weitervermittelt werden."
I Hinsichtlich der Unternehmenskultur gab es in der Vergangenheit zwei sich widersprechende Ansätzer` Der institutionelle oder subjektivistische Ansatz - "Das Unternehmen ist eine Kultur" - begreift die Unternehmenskultur als dynamisch und durch ihre Mitglieder sozial konstruiert und untersucht die "... Prozesse, die zu einer gemeinsamen Interpretation von Situationen und zur Schaffung einer gemeinsamen sozialen Realität fuhren".` Die Möglichkeit einer bewussten Einflussnahme durch die Unternehmensleitung wird verneint. Außerdem wird angezweifelt, dass ein Beobachter objektiv sein kann: Dazu hebt man den Einfluss der kulturellen Pragung des Forschers hervor.