E-Book, Deutsch, 286 Seiten, eBook
Herma Liebe und Authentizität
2009
ISBN: 978-3-531-91679-8
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Generationswandel in Paarbeziehungen
E-Book, Deutsch, 286 Seiten, eBook
Reihe: Kultur und gesellschaftliche Praxis
ISBN: 978-3-531-91679-8
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Holger Herma stellt in der vorliegenden Studie einen zweifachen Mythos in Frage: den einen, dass man die Liebe wissenschaftlich nicht erklären könne; und den an- ren, dass Liebe höchstpersönliche Individualität repräsentiere und Ausdruck eines authentischen Selbst sei. Gegenüber der ersten Auffassung gibt er zu bedenken, dass die Liebenden selbst über Vorstellungen von Liebe verfügen, die zwar nicht auf wissenschaftliche Beschreibungen im engeren Sinn zurückgehen, aber doch auf kulturell geformte Wissensbestände. Der zweiten begegnet er mit seiner eigenen empirischen Studie über Veränderungen der Liebessemantik, die als Generation- vergleich angelegt ist und somit deutlich machen kann, dass Mitglieder verschie- ner Generationen unterschiedliche Vorstellungen über die Liebe haben, die mit unterschiedlichen biografischen Mustern der Selbstthematisierung einhergehen. Dabei ist es eine wesentliche Absicht des Autors, nicht nur - wie es meist der Fall ist - die Veränderungen der Liebessemantik im Kontext langfristiger Modernisierun- prozesse zu untersuchen, sondern kürzere Rhythmen des Wandels zu erfassen. Dazu betrachtet er Muster biografischer Konstruktionen, bezogen auf Liebe und In- vidualität, bei Männern und Frauen der Geburtsjahrgänge zwischen 1940 und 1980 in Westdeutschland, verteilt auf drei Generationen. Historische Brüche und Wen- punkte in den Liebesthematisierungen werden dadurch als generationstypische Muster erkennbar. Der Zusammenhang von Liebe, Selbstreflexion und Generationswandel wurde bisher kaum empirisch erforscht. Holger Herma hat 28 Intensiv-Interviews mit Angehörigen dreier Generationen in Westdeutschland geführt. Neun Fallstudien wurden als Referenzfälle für eine Typologie ausgewählt.
Dr. Holger Herma promovierte am Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften der Freien Universität Berlin. Als Erstbetreuer der Dissertation fungierte Prof. Dr. Günter Burkart (Universität Lüneburg).
Der Autor ist als Lehrkraft für besondere Aufgaben am Institut für Sozialwissenschaften der Universität Hildesheim tätig.
Zielgruppe
Research
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Geleitwort;6
2;Vorwort;8
3;Inhaltsverzeichnis;10
4;Verzeichnis der Schaubilder;13
5;Einleitung;14
6;1 Ausgangspunkt: Romantische Liebe – Ein ‚ allgemeines‚ Kulturmuster der Moderne;24
6.1;1.1 Romantische Liebe: Begriffsbestimmung;24
6.2;1.2 Der soziale Konnex von Liebes- und Individualitätssemantik;27
6.3;1.3 Die familiensoziologische Betrachtung der Liebe;35
6.4;1.4 Liebe und Geschlecht;40
6.5;1.5 Soziologische Ansätze zur Praxis der Liebe;43
6.6;1.6 Soziologische Ansätze zum Wandel der Liebe;48
6.7;1.7 Präzisierung der Fragestellung – Selbstthematisierung in der Liebe und Generationswandel;55
6.8;1.8 Zusammenfassung: Forschungslücken und eigene Hypothesen;61
7;2 Das Konzept der historischen Generation;65
7.1;2.1 Karl Mannheim: Generation als Zeitverbindung kollektiver Problemhorizonte;65
7.2;2.2 Das „Gebiet des Aufgelockerten“ – Adoleszenzerfahrung und Generationsbildung;70
7.3;2.3 Gibt es eine kollektive Identität in der Liebe?;76
7.4;2.4 Biografie, Selbstthematisierung und Generation – Argumentationslinien;78
7.5;2.5 Generation als biografisches Zurechnungsschema;79
8;3 Empirische Verfahrensweise: Erhebung, Methode, Auswertung;82
8.1;3.1 Erhebung;82
8.2;3.2 Methode;94
8.3;3.3 Auswertung;107
9;4 Generationsspezifische Selbstthematisierung in der Liebe – Empirischer Teil;117
9.1;4.1 Vorbetrachtung: Die Vorkriegsjahrgänge;118
9.2;4.2 Rahmenpunkte privater Lebensführung der ‚frühen‚ Jahrgänge;121
9.3;4.3 Rahmenpunkte privater Lebensführung der ‚mittleren‚ Jahrgänge;150
9.4;4.4 Rahmenpunkte privater Lebensführung der ‚späten‚ Jahrgänge;187
10;5 Empiriegeleitete Typologie;213
10.1;5.1 Generationsherausforderung und individuelle Lebenserfahrung in der Liebe – Rekapitulation der Forschungsfrage;213
10.2;5.2 Erfahrungshorizont, generationelle Herausforderung und Selbstthematisierung der frühen Jahrgänge;216
10.3;5.3 Erfahrungshorizont, generationelle Herausforderung und Selbstthematisierung der mittleren Jahrgänge;221
10.4;5.4 Erfahrungshorizont, generationelle Herausforderung und Selbstthematisierung der späten Jahrgänge;231
10.5;5.5 Abschließende Bewertung der methodischen Vorgehensweise;242
11;6 Fazit und Anschlüsse;246
11.1;6.1 Zusammenschau zentraler Ergebnisse;246
11.2;6.2 Liebes-Gender und Generationswandel;248
11.3;6.3 Geschlechterdifferenz, Partnerschaft und die Frage der Symmetrie;252
11.4;6.4 Der Wandel der Liebe in der Forschung: Bisherige Leerstellen und konzeptionelle Erweiterung;254
11.5;6.5 Kontinuität und Diskontinuität in der Liebessemantik: Der Generationsansatz;257
12;7 Schlussbemerkung;262
13;Literaturverzeichnis;265
Ausgangspunkt: Romantische Liebe – Ein ‚allgemeines‘ Kulturmuster der Moderne.- Das Konzept der historischen Generation.- Empirische Verfahrensweise: Erhebung, Methode, Auswertung.- Generationsspezifische Selbstthematisierung in der Liebe – Empirischer Teil.- Empiriegeleitete Typologie.- Fazit und Anschlüsse.- Schlussbemerkung.