Eine liebevolle Anleitung zum Erwachsenwerden
Buch, Deutsch, 240 Seiten, Gewicht: 241 g
ISBN: 978-3-86265-317-1
Verlag: Schwarzkopf & Schwarzkopf
In einer Welt, die immer relativistischer wird, sehnen sich die Menschen nach irgendetwas, woran sie sich festhalten können. Was liegt also näher, als ein Regelwerk aufzustellen, das Orientierung bieten kann? Frank Hertel hat für seinen Sohn 111 Regeln zusammengestellt, die ihm helfen sollen, sich in der Welt zurechtzufinden.
Denn es ist heute schwieriger, ein Mann zu sein, als noch vor 50 Jahren. Die guten alten Zeiten, als Männer noch Bier tranken, rauchten und auf ihre dicken Bäuche stolz waren, als sie noch das Geld nach Hause brachten und am Samstag im Unterhemd ihre Autos wuschen, sind vorbei. Frank Hertel beobachtet diese Entwicklung mit einem weinenden Auge, gilt ihm als Idealbild doch immer noch das »gestandene Mannsbild« – der 1971 geborene Autor aus der oberbayerischen Provinz ist übrigens seit zehn Jahren Hausmann und Vater.
Auch wenn – oder gerade weil – Hertels 111 Regeln nicht immer (gender-) politisch korrekt sind, laden sie ein zur generationsübergreifenden Diskussion. Und trotz aller Ironie spürt man doch bei jeder Regel die Liebe, mit der sie verfasst wurde.
Autoren/Hrsg.
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EINIGE REGELN
Sei ein Mann – Dein bestes Stück braucht Auslauf – Steh unter Strom – Nicht jammern – Lass dich nicht versklaven – Stiff upper lip – Werde kein Gesundheitsfanatiker – Iss Fleisch – Geh raus – Keine Pornos – Die Nägel kurz – Fußball ist geil – Trink dein Glas aus – Pinkel im Stehen – Liebe deine Arbeit – Werde kein Nesthocker – Lern tanzen – Bemüh dich um Bodenhaftung – Werde kein Vereinsmeier – Werde kein Nazi – Mach dir die Hände schmutzig – Werde kein Autonarr – Geh zum Frisör – Du musst nicht schön sein – Du brauchst einen klaren Kopf – Sei stolz – Trink Bier – Du brauchst nicht viele Freunde – Heirate – Du brauchst eine Uhr – Du musst wissen, wie man eine Krawatte bindet – Überarbeite dich nicht – Halte dich fit – Sei nicht zu ehrgeizig – Sei nicht grausam – Frauen haben immer Recht – Führ deine Frau aus – Nimm Geld mit – Mach dich nicht zum Affen – Trage keine Neonkleidung – Männer weinen nicht – Mach dich locker – Sei nicht zimperlich – In Zeitungen steht viel Mist – Du brauchst Bücher – Lieber Käsefüße als Wurstfinger – Bleib aktiv, wenn du ein alter Opa bist – Werde kein Warmduscher – Schau dir Verkaufssender im Fernsehen an – So machst du eine Frau klar – Let’s fetz – Du brauchst Taschentücher – Steh zu deinem Wort – Vertraue deinen Mitmenschen – Werde kein arroganter Sack.
»Verstehst du, was einen Mann ausmacht? Du trägst die Welt auf deinen Schultern. Dich schickt man in den Krieg. Frauen und Kinder werden geschont. Du bist der Mann. Mit dir kann man es machen. Niemand dankt dir. Man erwartet dein Opfer, denn du bist der Mann. Es könnte sein, dass du als kleiner Junge stolz darauf bist, ein Mann zu sein. Irgendwie gibt man dir zu verstehen, dass man es als Mann besser hat, ja, dass ein Mann besser ist als eine Frau. Das ist großer Quatsch. Überall vibriert und schwebt dieses Denken in der Luft herum, aber es ist falsches Denken. Einem Mann wird mit dieser Lüge nur Honig ums Maul geschmiert. Man versucht zu vertuschen, dass der Mann in Wirklichkeit der Idiot im Geschlechterkampf ist. Als wir unser erstes Kind bekamen, lebte kurz vor der Geburt noch mein Opa. Wir sagten ihm, dass unser Kind eine Tochter sein wird. Darauf sagte er: ›Seid froh, eine Tochter wird nicht in den Krieg ziehen müssen.‹ Fünf Jahre nach der Tochter bekamen wir dich, unseren Sohn. Im Notfall wird man dich in den Krieg schicken. Und auch in Friedenszeiten wird man dich hart rannehmen.«