Buch, Deutsch, Band 1, 180 Seiten, PB, Format (B × H): 144 mm x 205 mm, Gewicht: 279 g
Münstersche Arbeiten zur Internationalen Literatur
Buch, Deutsch, Band 1, 180 Seiten, PB, Format (B × H): 144 mm x 205 mm, Gewicht: 279 g
Reihe: Münstersche Arbeiten zur Internationalen Literatur
ISBN: 978-3-89528-486-1
Verlag: Aisthesis Verlag
Ludwig Tiecks Märchen Der blonde Eckbert aus dem Jahr 1796 steht am Anfang einer Entwicklung, den romantischen Text zu einem Szenario psychogener Symbolismen zu verdichten. In seinen frühen Prosaschriften sind die narzisstischen Konturen moderner Subjektivität stark mit Angst und Schrecken besetzt. Diese verlieren sich zwar auch im Spätwerk, den Dresdener Novellen oder der Vittoria Accorombona, nicht gänzlich, treten aber hinter einer ironisierenden Re-Lektüre der Romantik in Des Lebens Überfluß oder Waldeinsamkeit und einer historisierenden und die Möglichkeiten realistischen Erzählens erprobenden Perspektive zurück.
Ohne die Bedeutung Tiecks als Lyriker und Dramatiker schmälern zu wollen, beschränkt sich der vorliegende Band auf die Prosa. Wenn Tieck bis heute in der literarischen Öffentlichkeit und im romantischen Kanon präsent ist, dann gewiss in erster Linie als Roman-, Novellen- und Märchenautor. Die Konzentration auf die Prosa erlaubt, einen genrespezifischen Bogen über die Entwicklung des Gesamtwerks zu schlagen, von den frühen Straußenfedern-Erzählungen bis in die späten Dresdener Novellen, von William Lovell bis Vittoria Accorombona.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Vorwort
Claudia Stockinger: Pathognomisches Erzählen im Kontext der Erfahrungsseelenkunde. Tiecks Beiträge zu Nicolais Straußfedern
Uwe Japp: Der Weg des Künstlers und die Vielfalt der Kunst in Franz Sternbalds Wanderungen
Detlef Kremer: Einsamkeit und Schrecken. Psychosemiotische Aspekte von Tiecks Phantasus-Märchen
Achim Hölter: Über Weichen geschickt und im Kreis gejagt. Wie Tiecks Blonder Eckbert den modernen Leser kreiert
Thomas Althaus: Doppelte Erscheinung. Zwei Konzepte der Erzählprosa des frühen Tieck, zwei notwendige Denkweisen um 1800 und zwei Lektüren von Tiecks Märchennovelle Der Runenberg
Monika Schmitz-Emans: Etüden über Plagiat und Fälschung: Ludwig Tiecks Novelle Die Gemälde und Jean Pauls Roman Der Komet
Michael Neumann: Eine märkische Comédie humaine. Zu Tiecks Dresdener Novellen
Martina Wagner-Egelhaaf: Verque(e)r und ungereimt. Zum Verhältnis von Gesetz, Geschlecht und Gedicht in Tiecks Vittoria Accorombona (1840)
Jochen Strobel: Briefedition als Sammler-Philologie. Karl von Holtei und die Briefe an Ludwig Tieck (1864)
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