E-Book, Deutsch, 232 Seiten
Hofmann Ein Kriegskind packt aus
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7519-7494-3
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Teil 3, Schicksalsjahre und Zeitläufte, 2001 bis 2020
E-Book, Deutsch, 232 Seiten
ISBN: 978-3-7519-7494-3
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Der 3. Teil meines Buches "Ein Kriegskind packt aus, Schicksalsjahre und Zeitläufte in Deutschland, 2000 bis 2020" beginnt mit dem Erreichen meines 60. Lebensjahres. Wichtige politische Ereignisse sind Jahr für Jahr in diese Biografie eingebettet. Meine Bemühungen, Falschberechnung und verzögerte Auszahlung meiner Rente zu einem richtigen Abschluss zu bringen, werden dargelegt. Nur wenige Jahre waren mir vergönnt, bevor ein T3-Tumor im Wangenbereich entstand, der von Ärzten trotz meiner Hinweise nicht und zuletzt fast zu spät erkannt wurde. Wie nach Laser-Operation, Lymphknoten-Entfernung und 30 schmerzhaften Strahlentherapien an gleicher Stelle ein Rezidiv trotz regelmäßiger Nachuntersuchungen bis zur T3-Größe mit welchen Folgen unentdeckt erneut wuchern konnte, ist schwer nachvollziehbar. Dass meine Frau zum Pflegefall wurde, wir am gleichen Tag eine riskante Operation bestehen und überleben sollten, wird anschaulich berichtet. Leider verstarb Sie 2011 an einem Hirnschlag. Wie ich danach mein Leben gestaltete, zeigt, dass man nie aufgeben sollte. Es ist mir ein Bedürfnis als Zeitzeuge meine Erfahrungen einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.
Der Autor wurde 1940 in Dresden geboren. Sein Vater ist im Zweiten Weltkrieg 1943 an der Ostfront gefallen. 1945 überlebte er zwei Luftangriffe. Seine Mutter starb 1946. Er und sein Bruder lebten bis 1947 beim Großvater, der die Vormundschaft innehatte. Fast verhungert gelangte der Knabe mit seinem Bruder in ein Heim für Schwererziehbare. 1948 wurden die Brüder von Pflegeeltern aufgenommen, deren Söhne im Krieg gefallen waren. Seine Kindheit und Jugend war geprägt von Armut und Fleiß. Es gelang ihm einen Abitur- und Studienabschluss zu erreichen, erfolgreich in der Chemieanlagen-Forschung und später Projektierung tätig zu sein und eine Familie zu gründen. Seine Tochter wurde 1984 geboren. Schwere Schicksalsschläge durch den Freitod des als Abiturient in die Familie aufgenommenen Sohnes seiner Frau aus zweiter Ehe mit 23 Lebensjahren und sieben Jahre später der schnelle Tod des einbenannten 22-jährigen Sohnes infolge einer Virusinfektion mussten verkraftet werden. Der unermüdliche Kampf ab 1986 um die Genehmigung zur Ausreise aus der DDR führte schließlich 1989 nach vielen Repressalien zur Übersiedelung in die BRD. In Südhessen nahe Darmstadt siedelte er sich im Rahmen einer Familienzusammenführung an und fand in Darmstadt eine Arbeitsstelle. In der Zeit von 1990 bis 1997 arbeitete er als Projektant und Bauleiter in einem Darmstädter Betrieb, der ihm aus wirtschaftlichen Gründen kündigte. In dieser Zeit verlebten er und seine Frau die schönsten Jahre ihres Lebens. 1998 konnte er nochmals mit fast 58 Jahren einen befristeten Arbeitsvertrag bei einer Firma in Bingen abschließen, der aber im gleichen Jahr wieder gelöst wurde. Mit 60 Jahren begann sein Rentnerdasein, in dem er sich mit der Computertechnik vertraut machte. 2007 erkrankte er an einem T3-Tumor der linken Wange, der wohl dem jahrelangen Permanentstress geschuldet war, wurde in Darmstadt operiert und durchlitt anschließend 30 Strahlentherapien. 2009 bildete sich an gleicher Stelle ein T3-Tumorrezidiv, das viel zu spät von einem externen Facharzt diagnostiziert wurde. Die bisher behandelnde Klinik konnte nicht mehr helfen! Einem bekannten Professor in Würzburg gelang eine erfolgreiche Operation, die jedoch eine Teilentfernung des Oberkiefers zur Folge hatte und zur ständigen Einnahme Flüssignahrung führte. Im Juni 2011 verstarb seine Ehefrau, die er die letzten 2 Jahre ihres Lebens gepflegt hat. Seit 2015 möchte er seine Lebenserfahrungen der Nachwelt als Buchautor zur Verfügung stellen.
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Kapitel 2: Die Jahre 2012 bis 2020
2.1 Die Jahre 2012 – 2014
Im Frühjahr 2012 kam der amtierende Bundespräsident Christian Wulff in die Schlagzeilen, weil er, wie so viele Politiker, korrupt ist. Als er aufflog handelte er wie so viele andere Gleichgesinnte. Er log, dass sich die Balken bogen, wurde aber der Lüge überführt und musste im Februar 2012 zurücktreten. Neuer Bundespräsident wurde am 18.März 2012 der ehemalige Bürgerrechtler Joachim Gauck, der dieses Amt mit Würde ausübte. Ebenfalls im März 2012 machte der Kremlchef Putin negativ auf sich aufmerksam, da er mit einem Trick einem äußerst korrupten Politiker, namens Medwedjew, als Platzhalter sein bisheriges Amt und den Parteivorsitz übergab und sich zum großen Unwillen vieler Russen zum Präsidenten der Russischen Föderation wählen ließ, um sich nach dessen Amtszeitablauf erneut wieder als Ministerpräsident verfassungskonform wählen zu lassen. Als Resultat des “Arabischen Frühlings“ wurde der seit 30 Jahren bestehende Ausnahmezustand in Ägypten aufgehoben, der gestürzte Alleinherrscher Mubarak, der allein für 850 Tote bei der Unterdrückung der Proteste verantwortlich war, zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Piratenpartei konnte viele Protestwähler auf sich vereinen und zog erstmals in den saarländischen Landtag ein. Frankreichs Premier Sarkozy wurde in Frankreich durch den Demokraten Hollande abgelöst, der später auch beim französischen Volk in Ungnade fiel. Zum Dauerthema wurde das griechische Staatsdefizit, verursacht von korrupten, griechischen Politikern, das katastrophale Formen annahm, und die EU zu massiven Finanzhilfen zwang, was später die griechische Bevölkerung in die Verarmung trieb. Im Laufe des Jahres wurde die Aufarbeitung der NSU-Serienmorde in Deutschland vorangetrieben. Dabei kamen aber schwere Fehler bei den Ermittlungen zutage, weshalb in verschiedenen Ämtern führende Personen zurücktreten mussten. In den USA zeichnete sich eine zweite Amtszeit von Barrak Obama ab. Da dieses Jahr unsere Vorsorgekur in Karlsbad später begann, nutzten wir am 29.01.2012 die Gelegenheit, erstmals mit dem Odenwald-Express direkt vom Bahnhof Pfungstadt auf der neuen Trasse bis zum Endpunkt Eberbach am Neckar zu fahren. Hier haben wir eine ausführliche Stadtbegehung mit ausreichender Mittagsrast gemacht, um dann direkt am Neckarufer Reste der alten Stadtmauer mit dem Pulverturm zu sehen. Am Neckar konnten wir erfahren, dass hier früher die Schiffe mit Ketten getreidelt wurden. Auf der Rückfahrt sind wir in Erbach ausgestiegen und haben die Zeit bis zur Abfahrt des nächsten Zuges zur Stadtbesichtigung und zum Kaffeetrinken genutzt. Die Rückfahrt ohne längeren Zwischenaufenthalt im Bahnhof Darmstadt verging wie im Fluge. Etwas ungewohnt war der diesjährige Aufenthalt in der Vorsorge-Selbstzahlerkur im tschechischen Karlsbad. Im Greenhouse-Nebengebäude des Spa Resort Sanssouci erhielt ich nun ein Einzelzimmer mit dem Ausblick auf das Hallenbad, leider ohne meine Helga. Vieles erinnerte mich hier an Sie und das musste erst Mal verkraftet werden. Doch allmählich lenkte mich die gesamte Kuratmosphäre einschließlich der vielen Behandlungen und der südhessischen Gemeinschaft doch von dieser Traurigkeit etwas ab. Schließlich tröstete ich mich damit, dass der Tod wegen der dauernden Übelkeit und Schmerzen, doch eine gewisse Erlösung für Sie war. Erfreulicherweise wurde ich wieder recht aufmerksam von den Kellnern und der Küche betreut, da ich ja nur breiige / flüssige Nahrung zu mir nehmen kann. Viele Anwendungen in qualitativ guter Ausführung waren wieder zu verzeichnen. In der Freizeit machte ich mit Dieter, dem 1. Vorsitzenden des Odenwaldklubs, eine Winterwanderung zum Denkmalturm Karl IV. und weiter zum Dianaturm, den wir auch bestiegen, um die Rundum-Aussichten zu genießen. Anschließend war der Rückmarsch zum Karlsbader Zentrum angesagt. Meine Mitfahrerin Liesel, die schon im Vorjahr mit uns gefahren war, feierte Geburtstag und lud uns zu Kaffee und Kuchen ein. Am Wochenende fuhren wir mit dem Überlandbus nach Ostrov, was früher Schlackenwerth hieß, um das Rathaus und den wunderschönen Park zu besichtigen. Hier konnte man sehen, wie europäische Fördergelder zu einer gelungenen, noch nicht abgeschlossenen Restaurierung beitrugen. Krönender Abschluss war die Café-Einkehr schräg gegenüber dem alten Rathaus, in dem es weit und breit bekannt, preiswert die leckersten Torten, Cappuccinos / heiße Schokolade gibt. Auch Friedel Schellers Geburtstag wurde in einer Riesenrunde gefeiert, denn Ihm haben wir es zu verdanken, dass wir überhaupt in diesem Hotel so preiswert gelandet sind, und das Jahr für Jahr zu deutlich ermäßigtem Rabatt. Schließlich hatte er wieder drei Busse gepfropft voll mit Kurgästen als Gruppe zusammengebracht. Karlsbad hat einen außerhalb gelegenen Flughafen, der hauptsächlich für die russischen Gäste äußerst wichtig ist. Dieses Mal sind wir mit dem Bus hingefahren, jedoch hatten wir uns im Fahrplan leicht geirrt und mussten zwei Stationen zu Fuß absolvieren. Im originell gestylten Flughafen fand dann das Kaffeetrinken statt. Fazit: Nie wieder! Schlechte Qualität bei überhöhten Preisen. Ein weiterer Höhepunkt der Freizeitgestaltung war der Besuch des außerhalb liegenden Gutshof Bernard. Viele interessante Sehenswürdigkeiten hat dieser Hof zu bieten. Da ist ein mittelalterliches Lastenaufzugsmittel nachgebaut zu sehen, dass einem Hamsterrad ähnlich ist und Dieter musste natürlich den Hamster spielen. Auch eine Art Schlammvulkan war aktiv zu bestaunen und natürlich auch Töpferkunst und eine Ausstellung im Inneren, die handwerklich anspruchsvoll lokale Einblicke gewährte. Eine etwas längere Wanderung zum Goetheturm haben wir zu dritt absolviert und dabei festgestellt, dass dieser Turm arg reparaturbedürftig ist und dementsprechend geschlossen war. Eine Rundwanderung mit Dieter hinter dem Dianaturm war recht aufschlussreich bezüglich der Wege und Sehenswürdigkeiten. Abschließend sind wir noch nach Brezova gewandert, statt mit dem Linienbus dahin zu fahren. Eine Gedenktafel in der Nähe der Kirche erinnert an hohen Zarenbesuch. Eine alte Mühle mit Gaststätte, völlig neu restauriert, ist ein richtiger Blickfang. Auf dem Rückweg fiel uns noch am Ortseingang ein großes Hotel auf, das wir beim nächsten Kuraufenthalt mal in Augenschein nehmen wollten. Gut erholt sind wir nach drei Wochen ohne Probleme wieder in Pfungstadt angekommen. Im März begann die Gartensaison 2012, für mich mit umfangreichen Plattenlegearbeiten, die bis in den Mai reichten und Anbringen von Beet-Einfassungen aus recht massiven Kunststoff-Platten, die Andi von alten Kegelbahnen entsorgen und zurechtschneiden konnte. Zwei große Obstbäume mussten dringend einen Verjüngungsschnitt erhalten. Natürlich wurde nun das Gewächshaus genutzt und dafür eine Paraffinheizung und drei weitere Fensterheber besorgt und eingebaut. Erdbeeren und Gemüse wurde angebaut. Melanies Geburtstag feierten wir nun im Garten, weil das Wetter es zugelassen hat. Schließlich wurden auch die Meerschweinchen in einem kleinen Gehege auf dem Rasen untergebracht. Die Heizkörper konnten nun aus dem Gewächshaus entfernt werden, was leider ein Fehler war. Die ganzen Jungpflanzen, wie Tomaten und Gurken waren nun auf dem Pflanztisch untergebracht. Endlich konnten im Gewächshaus die ersten Radieschen geerntet werden. Doch am 19. April gab es Nachtfrost, der nicht nur die Baumblüte und den Weinpflanzen Schaden zufügte, sondern auch alle Tomaten- und Gurken-Pflänzchen den Garaus machte. Nun mussten doch neue Pflanzen gekauft werden. Ein originelles Bohnengerüst haben wir erdacht und ausgeführt, in dem in kreisförmiger Anordnung die Kletter-Bohnen zu einem Mittelpunktzentrum in die Höhe wachsen konnten. Das Gewächshaus wurde von Andi mit einem Entwässerungsablauf versehen und weitere Plattenwege von mir ausgeführt. Wir machten Fortschritte! Ende März erhielt ich die Mitteilung von Yvonne, dass Ihr Vater (Karins Exmann) verstorben ist. Ob ich bereit wäre, die Grabrede zu halten. Obwohl er mir zu Lebzeiten mehrere Male Ärger, Verdruss und Nachteile verursacht hat, habe ich Yvonne zu Liebe zugesagt und Kosten für einen teuren Grabredner einsparen helfen, denn durch den Hausbau in Bickenbach mit hoher Kreditaufnahme war Ihre Familie natürlich klamm bei Kasse, zumal Sie auch Siegbert einen Preis für den Ihm gehörenden Grund und Boden zu bezahlen hatten. Die Grabrede habe ich entworfen und von Yvonne redigieren lassen, damit ja alles recht einvernehmlich abläuft. Bass erstaunt war ich, als bei meiner souverän vorgetragenen Grabrede vorn am Rednerpult stehend, mir unter den Trauergästen mein ehemaliger falscher Oberschul- und Studienfreund Dietmar mit seiner Frau auffiel, die offenbar mit Gerd bekannt waren. Beim anschließenden Gasthausbesuch hatte ich dann Gelegenheit...