Homosexuellenfeindschaft und HIV-Infektionen
Buch, Deutsch, 198 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 271 g
ISBN: 978-3-531-13163-4
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Die klassischen Untersuchungen der Sozialmedizin stellen häufig die Frage nach dem Bedingungszusammenhang von Krankheitsentstehung und gesellschaftlichen Verhältnissen. Neu an dieser empirischen Untersuchung ist, daß diese Problemstellung erstmalig auf die Krankheitsverteilung von Aids angewendet wird. Die Bremer Forschergruppe hat zu diesem Zweck mehrstündige biographische Interviews mit 111 homosexuellen Männern geführt. Die Resultate dieser wissenschaftlichen Studie sind brisant, ja dramatisch: In statistisch hochsignifikanter Art und Weise unterscheiden sich die Lebenserfahrungen der infizierten von denen der nichtinfizierten Männer. Für viele Männer führte der Weg von besonders homophoben Lebensbedingungen direkt zur HIV-Infektion und zum abschließenden Aids-Tod.
Zielgruppe
Research
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1. Kapitel Einleitung.- Aids als gesundheitspolitische Herausforderung.- Prävention als Politik der Vernunft.- Offene Fragen.- Rückblick Wie es zu dieser Untersuchung kam.- 2. Kapitel Epidemiologie und Aids.- Konzeption einer Infektionskrankheit.- Forschungsleitende Thesen.- 3. Kapitel Zur sexualsoziologischen Begründung.- Stigma-Management und Identität.- Sexueller Handlungsstil und Biografie.- 4. Kapitel Ergebnisse: Typik des Schwulseins.- Typus A: gliedschwul.- Typus B: kopfschwul.- Typus C: zehenspitzenschwul.- Typus D: herzschwul.- Typus E: verletzt.- Exkurs: der heterosexuelle Prostituierte.- 5. Kapitel Typologische Infektionsverteilung.- Zum Infektionsrisiko des C-Typus (geringste Rate).- Zum Infektionsrisiko des D-Typus (zweitgeringste Rate).- Zum Infektionsrisiko des A-Typus (dritthöchste Rate).- Zum Infektionsrisiko des E-Typus (zweithöchste Rate).- Zum Infektionsrisiko des B-Typus (höchste Rate).- 6. Kapitel Diskussion der Resultate.- 7. Kapitel Epilog.- Zu einer sozialen Ätiologie von Aids.- Schwule Lebensweisen differenziert betrachten.- Kritik an der 'Bremer Typologie'.- Die Auswahl der Befragten und Zusammensetzung der Stichprobe.- Gesamtübersicht der 111 Interviews.- Literatur.