James / Cotton / Knight | Menschen mit Demenz im Krankenhaus versorgen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 200 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 225 mm

James / Cotton / Knight Menschen mit Demenz im Krankenhaus versorgen

Praxisbuch zur professionellen Begleitung von Betroffenen und Angehörigen
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-456-95828-6
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Praxisbuch zur professionellen Begleitung von Betroffenen und Angehörigen

E-Book, Deutsch, 200 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 225 mm

ISBN: 978-3-456-95828-6
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Die Abläufe von Krankenhäusern und die Qualifikationen von Akutpflegenden sind vielfach nicht auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen ausgerichtet. Dies führt zu zahlreichen Problemen und Gefährdungen auf beiden Seiten. Das Praxishandbuch zeigt fallbezogen, wie Menschen mit Demenz im Spital bedürfnisgerecht und person-zentriert gepflegt und versorgt werden können. Die englischen Demenzexperten - erläutern die Rolle und Bedeutung von Angehörigen - benennen Grundprinzipien guter Versorgung, die Wohlbefinden, Stärken und Person-Zentrierung fördern - erklären, warum gemeindenahe Unterstützung wichtig ist und zeigen, wie eine kontinuitätsfördernde Entlassungsplanung machbar ist - helfen, Entscheidungen bezüglich Schutzmaßnahmen kompetent zu treffen - beschreiben, wie Kommunikationsbarrieren überwunden werden können - führen aus, wie körperliche Probleme von Delir, über Bettlägerigkeit, Gebrechlichkeit, Inkontinenz, Schmerzen, Stürze, Seh-Hörstörungen, bis hin zur Ernährung und Mundhygiene, gelöst werden können - zeigen, wie herausforderndes Verhalten verstanden und gemeistert werden kann - beschreiben, wie die physische Umgebung und das soziale Umfeld therapeutisch genutzt werden können - benennen aktivierende Interventionen, um Langeweile zu vermeiden - zeigen, wie Berührungen und Einreibungen ausgeführt werden können, um Wohlbefinden zu fördern - beschreiben, wie am Lebensende mit Betroffenen und Angehörigen einvernehmlich entschieden und wie mit Trauerreaktionen mitfühlend umgegangen werden kann.

James / Cotton / Knight Menschen mit Demenz im Krankenhaus versorgen jetzt bestellen!

Zielgruppe


Pflegefachpersonen, Intensivpflegende, Funktionspflegende, Pflegeassistenten

Weitere Infos & Material


1;Inhaltsverzeichnis und Vorwort;9
2;Einfu?hrung;17
3;Über Demenz;21
4;1 Rolle und Bedeutung von Betreuenden in der Klinik;23
5;2 Grundprinzipien guter Pflege und Versorgung;31
5.1;2.1 Behinderndes Verhalten;31
5.2;2.2 Warum Wohlbefinden?;34
5.3;2.3 Stärkenbasierte Pflege und Versorgung;35
5.4;2.4 Personzentrierte Pflege;36
5.5;2.5 Fu?r was genau steht personzentrierte Pflege und warum brauchen wir sie heute?;37
5.6;2.6 Das Pflegedreieck;38
5.7;2.7 Vorteile personzentrierter Pflege und Versorgung;39
5.8;2.8 Wie initiiert man personzentrierte Pflege und Versorgung?;40
5.9;2.9 Sammeln bedeutungsvoller Informationen;40
5.10;2.10 Sein versus Tun;41
5.11;2.11 Die Tu?r öffnen;42
5.12;2.12 Die Person kennen: „Meine Geschichte“;42
6;3 Sylvia – Zur Bedeutung kommunaler Unterstu?tzung und der Entlassung;43
6.1;3.1 Was muss bei der Entlassung vorhanden sein?;43
6.2;3.2 Was geschieht, wenn eine Person mit einer Demenz nach Hause geht?;44
6.3;3.3 Übergangspflege und ihre Abgrenzungen;46
6.4;3.4 Kommunale Weiterbetreuung;48
6.5;3.5 So lässt sich beste Praxis umsetzen;49
7;4 Sarah – Entscheidungen treffen;51
7.1;4.1 Sarahs Rechte;52
7.2;4.2 Ethisch handeln;52
7.3;4.3 Der Mental Capacity Act;54
7.4;4.4 Bestes Interesse;56
7.5;4.5 Fixierung;57
7.6;4.6 Was bedeutet Fixierung?;57
7.6.1;4.6.1 Rechtliche Regelung der Fixierung;57
7.6.2;4.6.2 Fixierung bei Menschen mit einer Demenz;58
7.6.3;4.6.3 Die verschiedenen Formen der Fixierung;59
7.7;4.7 Schutzmaßnahmen bei Freiheitsentzug;59
7.7.1;4.7.1 Was ist Freiheitsentzug?;60
7.8;4.8 Die Vorsorgevollmacht;61
7.9;4.9 So lässt sich beste Praxis umsetzen;62
8;5 Patrick – Kommunikation;65
8.1;5.1 Auswirkungen einer Demenz auf die Kommunikation;65
8.2;5.2 Kommunikationsbarrieren bei einer Demenz – Aphasie;66
8.3;5.3 Stressreaktion auf eine Klinikeinweisung;67
8.4;5.4 Wege zur Unterstu?tzung guter Kommunikation;68
8.5;5.5 Unterschiedliche Realitäten;69
8.6;5.6 Validation®;69
8.7;5.7 Top-Kommunikationstipps fu?r klinisch Tätige;71
8.8;5.8 So lässt sich beste Praxis umsetzen;72
9;6 John – Körperliche Gesundheitsbedu?rfnisse;75
9.1;6.1 Gebrechlichkeit (Frailty);75
9.2;6.2 Stu?rze;76
9.3;6.3 Kontinenz;77
9.4;6.4 Sehvermögen und Demenz;78
9.5;6.5 Hörvermögen und Demenz;80
9.6;6.6 Mundhygiene;81
9.6.1;6.6.1 Probleme beim Erhalt der Mundhygiene;82
9.7;6.7 Diabetes und Demenz;82
9.8;6.8 So lässt sich beste Praxis umsetzen;83
10;7 Jaheem – Delir;85
10.1;7.1 Was ist ein Delir?;85
10.2;7.2 Risikofaktoren eines Delirs;86
10.3;7.3 Auslöser;87
10.4;7.4 Interventionen zur Delirprophylaxe;87
10.5;7.5 Erkennen eines Delirs;87
10.6;7.6 Management eines Delirs;89
10.6.1;7.6.1 Erklären, was mit Jaheem und seiner Familie geschieht;89
10.6.2;7.6.2 Ermitteln und Behandeln der Ursache;90
10.6.3;7.6.3 Verlegungen minimieren (v. a. nachts);90
10.6.4;7.6.4 Maximieren der Orientierung;90
10.6.5;7.6.5 Überwachen der Zufuhr;90
10.6.6;7.6.6 Proaktives Schmerzmanagement;91
10.6.7;7.6.7 Anregung und Aktivität am Tag;91
10.6.8;7.6.8 Gute Schlafhygiene;91
10.7;7.7 Sedierung deliranter Patienten;92
10.8;7.8 So lässt sich beste Praxis umsetzen;93
11;8 Bridget – Schmerz;95
11.1;8.1 Was ist Schmerz?;95
11.2;8.2 Wahrnehmung von Schmerz;96
11.3;8.3 Schmerz bei einer Person mit Demenz;97
11.4;8.4 Gru?nde schlechten Schmerzmanagements bei Patienten mit Demenz;97
11.5;8.5 Häufige Schmerzursachen bei Menschen mit Demenz;98
11.6;8.6 Schmerzäußerungen bei Demenz;98
11.7;8.7 Zentrale Prinzipien des Schmerzassessments;99
11.8;8.8 Schmerzassessment durch Beobachtung;100
11.9;8.9 Demenzspezifische Schmerzassessmentinstrumente;100
11.10;8.10 Verabreichen von Medikamenten bei Personen mit Demenz;101
11.11;8.11 Nichtmedikamentöse Methoden der Schmerzlinderung;101
11.12;8.12 So lässt sich beste Praxis umsetzen;105
12;9 Myrtle – Essen und Trinken;107
12.1;9.1 Zur Bedeutung ausreichender Ernährung und Flu?ssigkeit in der Klinik;108
12.1.1;9.1.1 Ernährung;108
12.1.2;9.1.2 Flu?ssigkeitsaufnahme;108
12.2;9.2 Häufige Probleme;109
12.3;9.3 Verringerte orale Zufuhr in der Klinik;110
12.4;9.4 Strategien zur Förderung des Essens und Trinkens;110
12.4.1;9.4.1 Versorgung nach den Vorlieben des Patienten;110
12.4.2;9.4.2 Erkennen von Schmerzen;112
12.4.3;9.4.3 Lagerung;112
12.4.4;9.4.4 Erkennen einer Depression;113
12.4.5;9.4.5 Essen in Gesellschaft;114
12.4.6;9.4.6 Musik zu den Mahlzeiten;114
12.4.7;9.4.7 Wissen, wann man assistieren muss;115
12.5;9.5 So lässt sich beste Praxis umsetzen;116
13;10 Geoffrey – Mobilisieren (Befähigen, Ziel setzen und Beginnen);119
13.1;10.1 Einleitung;119
13.2;10.2 Welchen Schwierigkeiten steht das Personal gegenu?ber?;120
13.3;10.3 Was tun, um diese Schwierigkeiten zu u?berwinden?;122
13.4;10.4 So lässt sich beste Praxis umsetzen;125
14;11 Kenny – Veränderungen des Verhaltens;127
14.1;11.1 Gru?nde der Problematik;127
14.2;11.2 Ungestillte Bedu?rfnisse;128
14.3;11.3 Gesundheit und sensorische Veränderungen;129
14.3.1;11.3.1 Andere Menschen;130
14.3.2;11.3.2 Umgebung;130
14.3.3;11.3.3 Persönliche Biografie;131
14.3.4;11.3.4 Verwunderung u?ber den Wanderer?;132
14.4;11.4 Nichtmedikamentöse Interventionen;133
14.5;11.5 Deeskalationstechniken;134
14.6;11.6 So lässt sich beste Praxis umsetzen;135
15;12 Frank – Das Umfeld;137
15.1;12.1 Einleitung;137
15.2;12.2 Leitlinien zur Umgebungsgestaltung, die Teil des Stationsdesigns sein sollten;139
15.3;12.3 Biodynamische Beleuchtung;141
15.4;12.4 Auswirkung des sozialen Umfelds auf eine Person mit Demenz;142
15.5;12.5 So lässt sich beste Praxis umsetzen;144
16;13 Miriam – Langeweile in der Klinik;147
16.1;13.1 Einleitung;147
16.2;13.2 Vorteile von Aktivität;148
16.3;13.3 Vorteile fu?r die Mitarbeitenden;148
16.4;13.4 Wichtig: Kennen Sie Ihren Patienten;149
16.5;13.5 Tipps fu?r das Beginnen einer Aktivität;149
16.6;13.6 War die Aktivität hilfreich?;150
16.7;13.7 So lässt sich beste Praxis umsetzen;151
17;14 Nicky und Denise – Wenn das Ende naht;153
17.1;14.1 Wie eine Person mit Demenz sterben könnte;153
17.2;14.2 Eine Demenz als zum Tode fu?hrende Erkrankung;155
17.3;14.3 Verlust und Trauer fu?r die Betreuungsperson;156
17.4;14.4 Schwierige Gespräche;158
17.5;14.5 Entscheidungen u?ber Nahrungs- und Flu?ssigkeitszufuhr;159
17.6;14.6 Sondenernährung;160
17.7;14.7 Was tun?;161
17.8;14.8 So lässt sich beste Praxis umsetzen;162
18;15 Stan – Beru?hrung;165
18.1;15.1 Warum ist Beru?hrung wichtig?;165
18.2;15.2 Beru?hrung zur Unterstu?tzung von Kommunikation;167
18.3;15.3 Integrieren von Beru?hrung in Pflegesituationen;168
18.4;15.4 Einfache Handmassage;168
18.4.1;15.4.1 Kontraindikationen;169
18.4.2;15.4.2 Zustimmung;169
18.4.3;15.4.3 Materialien und Zubehör;170
18.4.4;15.4.4 Und so geht’s;170
18.4.5;15.4.5 Handru?cken;170
18.4.6;15.4.6 Handfläche;171
18.4.7;15.4.7 Handgelenk;171
18.4.8;15.4.8 Finger;172
18.4.9;15.4.9 Abschluss der Handmassage;172
18.5;15.5 So lässt sich beste Praxis umsetzen;173
19;Literaturverzeichnis;175
20;Nu?tzliche Websites;183
21;Das Dementia-Care-Programm im Hogrefe Verlag;185
22;Autorinnen und Autoren – Das Dementia Care Team;191
23;Sachwortverzeichnis;193


2 Grundprinzipien guter Pflege und Versorgung

Bis vor kurzem wurden Pflege und Versorgung von Menschen mit Demenz durch einen Diskurs über Defizite beherrscht und der Pflegeplan konzentrierte sich wahrscheinlich auf das, was der Patient nicht tun konnte und wie sich dies auf sein Leben und seine Aktivitäten auswirkte. Dies ist zwar in vielen Situationen ein pragmatischer, aber auch ein negativer Pflege- und Versorgungsansatz, und ein Ansatz, der von Anfang an die Erwartung von Versagen und Verlust aufbaut. Wenn wir den Dialog in Richtung Befähigung und Behinderung umstellen und an eine Person denken, die durch eine Kombination von Faktoren behindert wird, die kognitive und funktionale, aber auch soziale, gesellschaftliche und emotionale Faktoren umfasst, können wir die Pflege und Versorgung von Menschen mit einer Demenz auf andere Weise zu sehen beginnen. „Der Fokus auf Krankheit und Defiziten hat uns vom Verstehen abgehalten“ (Feil, 2002, S. 65).

2.1 Behinderndes Verhalten

Im Jahre 1997 benannte Kitwood in seinem Werk Dementia Reconsidered (dt.: Kitwood, T. [2000]. Demenz. Bern: Huber), auf welchen Wegen eine Person mit Demenz durch das Verhalten anderer behindert werden kann und nannte dies „maligne Sozialpsychologie“. In Tabelle 2-1 sehen wir, wie maligne Sozialpsychologie in der Akutpflege und -versorgung präsent ist, oft unbewusst angewandt durch Mitarbeitende, die sich der Auswirkungen, die dies auf den Patienten haben kann, gar nicht bewusst sein könnten.

Bevor wir untersuchen, wie Mitarbeitende Menschen mit einer Demenz befähigen und ihr Wohlbefinden verbessern können, müssen wir sicherstellen, dass wir nicht durch die in Tabelle 2-1 dargestellten Verhaltensweisen und Einstellungen das Problem erst erschaffen.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.