Jansen | Der letzte Offizier | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 76 Seiten

Jansen Der letzte Offizier


1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7504-6976-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 76 Seiten

ISBN: 978-3-7504-6976-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Soldat Hendrik und sein befehlshabender Offizier stammen aus dem fünfzehnten Jahrhundert. Sie sind unzufrieden mit der Monotonie ihrer Zeit und der Gesellschaft und sehnen sich danach, etwas Neues zu entdecken. Dem Offizier ist bereits seit längerer Zeit ein Ort mit einem geheimnisvollen Portal bekannt. Als er die Zeit für gekommen hält, dessen Geheimnis zu erkunden, überredet er den Soldaten Hendrik, ihn bei diesem Abenteuer zu begleiten. Als wagemutige, neugierige und unerschrockene Recken ihrer Zeit durchschreiten sie das Portal. Wie sich dabei herausstellt, ermöglicht das Portal Zeitreisen. Mittels Zeitsprung gelangen die beiden in unsere Zeit und trennen sich für ein Jahr, um ihre ferne Zukunft, unsere Gegenwart zu erkunden und um Erfahrungen in dieser für sie relativ fremden Umgebung zu sammeln. Sie verabreden sich, nach Ablauf des Jahres an einem abgelegenen Treffpunkt in einem Wald wieder zusammenzutreffen, um sich über ihre Erlebnisse und Erkenntnisse in dieser ihnen fremden Zeit auszutauschen und ein erstes Fazit zu ziehen. Wie hat sich die Welt in den vergangenen hunderten von Jahren verändert? Haben sich die Menschen in der Zwischenzeit ebenfalls verändert? Hatte der technische Fortschritt Einfluss auf Denken und Handeln der Menschen? Was wurde besser, was wurde schlechter, was blieb gleich? Da eine Rückkehr in ihre Zeit ausgeschlossen ist, müssen sie sich entscheiden, was sie weiter tun sollen, wie mit ihren Erkenntnissen über unsere Zeit umgehen, wie darauf reagieren, wie ihre besonderen Eigenschaften zum Nutzen der Menschen einsetzen? All dies wird im Dialog behandelt, wenn sich Soldat Hendrik und dessen Offizier nach einem Jahr an der vereinbarten Stelle wiedersehen.
Jansen Der letzte Offizier jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Szene 1:
Fünfzehntes Jahrhundert Germanien Ein alter Offizier, der im schwarzen Gewand am Lagerfeuer sitzt und das Wechselspiel von Tag und Nacht betrachtet. Monolog des Offiziers: Nun sitz’ ich hier ein weitres´ Mal, die Nacht vergeht, der Tag beginnt, leer und kalt, so wirkt dies alt’ Gemäuer, die Zeit durch meine Hände rinnt. Wo nur bleibt der lang ersehnte Friede und wo ist die Ruhe, die ich such’? Die Tage verrinnen, einer so wie der andere, Tausende vor mir schon das gleiche Lied gesungen, mal mit Freud’ und mal gedrungen. Vergleicht man die Zeit mit dem Alter der Welt, so waren es nur wenige Augenblicke, die ich glücklich sein durft’, doch jene Augenblicke hüte ich wie einen Schatz in mir. Rubin auf Rubin, Münze auf Münze. Wo jetzt die Kriege toben, wo Dummheit sich mit fragwürdigem Sinn oft paart, da frag ich mich ein um’s andre’ Mal, ob mein Leben ein Ehrenhaftes war. Die Seele eines Mannes scheint oft zwiegespalten. Mal bin ich voller Tatendrang und kann die Kräfte wie den Willen kaum noch zähmen und Mal ist’s, als wär’ die Ruhe das Einzige, was ich noch will. Oft ging ich die falschen Wege und heut’ bereu’ ich, dass ich anderen nicht half, sondern das Leid Vieler nur vermehrte. Die Einsicht kommt spät und wo die Wahrheit mir oft im Schwerte lag, da seh’ ich nun, wohin mich das Leben brachte und das ich nur ein Gefangner’ meiner selbst bin. Zu wenig konnt’ ich bewirken, bin ich doch von niedrer’ Herkunft, was blieb also auf des Königs Wort zu horchen? Wie oft lag ich im eignen’ Blut und dies für einen Herrn’, der lange Zeit nicht mal meinen Namen kannte. Wo hier die Seinen sich vereinen, wo rank und schlank der Wahrheit Nektar bleibt, da ist es schwer, aus Gut und Böse den richtgen’ Weg zu finden und ihn auch zu gehn’. Ich frage mich, ob es Gut und Böse wahrlich gibt, oder schließt das eine das andre’ gleich mit ein? Alles hat zwei Gesichter, das meiste hat einen Grund, daher lässt sich alles stets betrachten, das Böse still verachten, das Gute schützt mir neu, auf dass ich keinen Atemzug von heut’ bereu’. Was soll ich sagen, was soll ich denken? Ich will nur weg, weg aus meiner Zeit. Wo Lüge sich mit Wahrheit eint, da such ich einen, der mit mir nun Schmerz und Leid am Feuer teilt, denn wo die Welt in himmlisch’ Sphären, da greift die Vergänglichkeit nach jedem und die Erkenntnis peitscht mir ins Gesicht. Alles bleibt auf dem Weg, dem Weg in die Vergänglichkeit. Stets auf dem Weg zu vergammeln, zu verschimmeln, zu verwesen, zu versinken, zu altern einfach nur. Am Ende ist die Vergänglichkeit, denn alles wird dahin gerafft. So ist des Lebens Lauf, doch still nun, denn bekannt sind die Geräusche aus der Ferne. Es sind die Dämonen und die Gedanken aus alten Tagen, die mich quälen, sie pirschen sich heran und wollen mir die Sinne rauben, doch wie all die Jahre zuvor bin ich auf euch vorbereitet! Kommt her, denn so wie in all den Jahren wartet meine Klinge darauf, euch zu ritzen und euch zurück in die Tiefen der Dunkelheit zu treiben. Ihr werdet es nicht schaffen, mich um meine Sinne zu bringen. Zu oft habt ihr’s versucht und seid doch stets gescheitert. Die Schatten der Dämonen ziehen sich in seiner Einbildung zurück. So dacht’ ich’s mir verlaustes Pack – kaum zeig’ ich Gegenwehr, schon sucht ihr das Weite und geht eurer Wege. Geht und quält eine andre’ Seele! Diese ist noch nicht bereit, euch zu folgen in die ewge’ Finsternis. Noch nicht! Langsam geht die Sonne auf. Lang’ hab ich überlegt und mich entschlossen, mein Glück in einer anderen Zeit zu suchen und nur einen will ich auf diese Reise mitnehmen. Nur einen! Meinen alten Freund, der viele Schlachten mit mir stritt und mit mir quer durch jede Hölle ging. Ihn will ich mit durch dieses Tor nehmen! Ich bin der einzige, der jene Pforte kennt, die tief im Wald verborgen. Und nun ist die Zeit gekommen herauszufinden, ob’s Gaukelei, oder ob die Wahrheit der Sache Ursprung ist. Vor Jahren entdeckte ich dies’ Tor und hielt es stets für mich, doch nun will ich es erproben. Ich will hinter die Fassade schauen und es wagen, denn die Zeit ist reif, das ich eine andere Welt betrete, denn diese Zeit hier kann nicht alles sein. Sie darf nicht alles sein!!! Ich schieb’ die Angst beiseite, so wie es immer war, auch wenn sie noch so groß, die Furcht vor Veränderungen darf mich nicht halten. Sie wird mich nicht halten! Rastlos ist noch immer mein Geist und der Wissensdurst ist noch lange nicht gestillt. Es ist immer die Suche nach dem Sein, die Suche nach dem Abenteuer und die Suche nach dem Neuen. Der Offizier macht sich auf den Weg ins Dorf und findet den ebenfalls in schwarz gekleideten Soldaten Hendrik vor der Schänke. Offizier: Sei gegrüßt, mein Freund, was blickst Du so müde drein? Hendrik: Guten Morgen Herr. Ich brauchte etwas frische Luft, denn der gestrige Abend war lang. Gefeiert mit Gleichen, getrunken mit Freunden, doch will ich euch die wüsten Schilderungen ersparen. Der Offizier fasst den Soldaten um die Schulter und geht mit ihm beiseite. Offizier: So wie in alten Zeiten, nicht wahr? Doch sag mir, bist du bereit für ein Abenteuer? Eines, das vor uns noch niemand bestand? Eines, das dir gänzlich Neues erschließen wird? Ein neues Land, eine ferne Zukunft, neue Dinge, neue Bilder. Sag mein Freund, wärest du für derartiges bereit? Hier in unserer Zeit wollten wir vieles verändern, wir wollten vieles bewegen, doch leider blieb alles so, wie es immer war, drum’ möcht’ ich mit dir etwas wagen, was vor uns noch niemand gewagt hat. Ich möchte mit dir ein Geheimnis teilen, dass ich schon lange in meinem tiefsten Innern verschließe. Ich möchte mit dir eine neue Zeit erkunden, drum zöger’ nicht, mein Freund. Schlag ein, sag ja und spür’ die gleiche Flamme der Neugier in dir, wie ich in mir sie spüre. Hendrik schaut den Offizier fragend an. Sagt, was führt ihr da im Schilde? Eine Reise in eine andre’ Zeit? Hör’ ich recht oder ist’s noch des Weines Wirkung, die ich spür’? In der Tat, wir redeten oft über Dinge, die wir ändern wollten, über Dinge, die unser Sein gänzlich wandeln könnten, doch wie wollt ihr dies vollbringen? Ihr wusstet, warum ihr mich gefragt, nicht wahr? Wisst ihr doch, dass ich neugierig bin und kein Abenteuer verpassen möcht’. Es klingt nach einem verwegenen Vorhaben und ich war euch bisher ein treuer Begleiter, drum will ich’s wagen, nachdem ihr mir die Einzelheiten erklärt, doch zuerst lasst mich die Zeche in der Schänke zahlen, denn einen schlechten Nachruf will ich in dieser Zeit nicht erben. Der Soldat lächelt und geht in die Schänke, um zu zahlen und um sein Schwert beim Wirt zu holen. Der Offizier wartet einige Augenblicke, bis Hendrik aus der Schänke kommt. Offizier: Dein Entschluss freut mich über alle Maßen und glaub mir, tausend neue Dinge warten auf uns in jenem Land, dass unser Geist noch nicht erschlossen hat. Ich brenne vor Begierde, brenne vor Verlangen, Neues zu entdecken und endlich etwas zu bewegen! Lass uns dies dunkle Tor durchschreiten und die Schranken der Zeit durchbrechen, lass uns die Barriere überwinden, die unseren Körper und unseren Geist hier bindet. Lass uns das Joch der Sklaverei ablegen und uns aus diesem Käfig hier befrein’. Der Offizier geht mit Hendrik in den Wald, in dem ein Tor unter einigen Ästen versteckt ist. Sie legen das Tor frei und vor ihren Augen tut...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.