Am Ende des 19. Jahrhunderts gründete der Wiener Arzt Christoph von Hartungen in Riva am Gardasee ein Sanatorium, das schnell zu einem bevorzugten Dorado von Aristokraten, Diplomaten, Wissenschaftlern, Künstlern und Schriftstellern wurde. Die besondere Anziehungskraft des Ortes machte die uralte Verbindung von südlichem Naturerlebnis, Heilklima und humanistischer Kulturtradition aus. Vor dem Ersten Weltkrieg verkehrten hier prominente Persönlichkeiten wie allen voran Thomas Mann, dem das Sanatorium, auf Anregung seiner Frau Katia, als Vorlage für seinen Jahrhundertroman »Der Zauberberg« diente, sein Bruder Heinrich, aber auch Sigmund Freud, Franz Kafka und Max Brod, Christian Morgenstern, Rudolf Steiner, Magnus Hirschfeld oder Hermione von Preuschen. Willi Jasper zeichnet mit zahlreichen Alltagsdetails und großem Bewusstsein für die politischen wie ästhetischen Herausforderungen der Zeit in »Zauberberg Riva« das farbige Bild der Aufbruch- und Untergangsstimmung dieses grandiosen mitteleuropäischen Mikrokosmos, der den kurz bevorstehenden Epochenbruch in heiterer, urlaubshafter Zerstreuung schon zu ersehnen schien.
Jasper
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Jasper, Willi
Willi Jasper, geboren 1945 in Lavelsloh (Niedersachsen), lebt als Wissenschaftler und Publizist in Berlin. Er ist Professor für Literaturwissenschaft und Jüdische Studien an der Universität Potsdam. Zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt die Monographie „Deutsch-Jüdischer Parnass. Literaturgeschichte eines Mythos“ (2004). Im Fischer Taschenbuch-Verlag erschien „Der Bruder. Heinrich Mann, eine Biographie“.
Willi Jasper, geboren 1945 in Lavelsloh (Niedersachsen), lebt als Wissenschaftler und Publizist in Berlin. Er ist Professor für Literaturwissenschaft und Jüdische Studien an der Universität Potsdam. Zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt die Monographie „Deutsch-Jüdischer Parnass. Literaturgeschichte eines Mythos“ (2004). Im Fischer Taschenbuch-Verlag erschien „Der Bruder. Heinrich Mann, eine Biographie“.